Meisterprüfung

Gulasch

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Moin, moin.
stehe gerade vor der entscheidung die meisterprüfung zu machen und möchte wissen, was der bessere weg ist: abendschule bei der hwk in oldenburg oder vollzeit in hildesheim. und lohnt sich die ganze sache HEUTE überhaupt noch? :confused: wäre schön wenn ihr mir eure meinung dazu schreibt.
mfg Gulasch
 

TischlerLoos

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will man sofort die prüfung machen?? ich dachte man macht erst schule??

ich bin auch auf dem weg dorthin und werde es wohl in der abendschule machen

wir hatten hier mal ein ähnliches thema

ich bin dafür es zu tun...

Gruß Patrick
 

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Hallo,
habe vor 10 Jahren die Meisterprüfung gemacht. Damals dachte ich "was man hat das hat man". Ich dachte z.B. auch an Möglichkeiten wie Berufsschullehrer, wenn die körperlichen Kräfte nachlassen sollten, usw.
Heute bin ich Kundenberaterin in einer Beschlägefirma. Für diesen Job hat mir der ganze Aufwand schon viel gebracht. Allerdings höre ich auch viele Klagen von meinen Meisterkunden bzgl. der Qualität der Ausbildung. Da diese von Schule zu Schule sehr sehr unterschiedlich sein kann, ist Deine Frage, ob Oldenburg oder Hildesheim, ein durchaus wichtiger Punkt.
Ohne Meisterausbildung sehe ich allerdings tiefschwarz für das Schreinerhandwerk. Wenn man mal ganz objektiv den Werdegang betrachtet, sieht es doch in sehr vielen Fällen so aus, daß die Lehrlinge in der Ausbildung zum Fensterverteilen auf der Baustelle eingesetzt werden, nach der Ausbildung plötzlich alles können sollen und das ganze handwerkliche Wissen durch Halbfertigteilmontage "ersetzt" wird. Nichts gegen Montagearbeiten - aber wie weit soll denn die Rückentwicklung noch gehen ? Das Wissen schrumpft spürbar.
Ohne Meisterausbildung fehlt auch das Wissen um den kaufmännischen und ausbilderischen Teil. Das kann man sich sicher auch auf anderem Weg aneignen.
Aber warum flüchten und nicht gegebenenfalls verbessern ? Ist doch schade um das ganze alte Wissen. Die Pharmaindustrie hat den Großteil der Menschheit schon zur Selbstverdummung geführt, die Nahrungsmittelindustrie macht uns langsam aber sicher zu kranken Abfallessern und das Handwerk soll nun endlich auch zu Fall gebracht werden.
Ich fände es gut, wenn wieder mehr Selbstbewußtsein entwickelt würde. Das geht aber nur, wenn man auch eine gute Leistung bringt. Vom reden alleine kann man keine schöne Holzverbindung zaubern. Frage doch mal ganz gezielt nach, was auf der Meisterschule vermittelt wird. Oder besser noch - lass es Dir schriftlich geben. Du bist schließlich Kunde - und wenn die Leistung nicht stimmt, dann fordere sie, zusammen mit dem Rest der Klasse, ein.
Meine Meinung: es gehört vieles verbessert. Die Ansprüche gehören auf ein vertretbares Normalmaß heruntergeholt und die Ausbildung so stark verbessert, daß sie dem Normalmaß gewachsen ist. Diese Worte haben sich gewaschen, das weiß ich, aber sie sind nicht unüberlegt und sind gewachsen aus den Mitteilungen eines Kundenkreises, der sehr gehobenen Ansprüchen sowieso genügt.
In diesem Sinne wünsche ich ein tatkräftiges Inangriffnehmen
Verena
 

carsten

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Hallo

da muss ich Verena recht geben. Die Ausbildung gehört dringend reformiert. Vieles beharrt auf Tradition und ist doch längst überholt, die Realität im Leben hat das Ganze längst überholt. Als fertiger Meister fühle ich mich jedenfalls mit dem Wissen aus der Schule nicht, da muss unsereiner noch VIEL lernen um sich auch nicht nur auf dem Papier mit Meisterehren zu schmücken. Mir fallen da z.B. rechtliches in Bezug auf VOB ein...
 

MaHo

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Hi,
@Verena:du sagst aus dem herzen ,was die meisten auch denken :emoji_wink:
ich habe auch keine Traum-Ausbildung genossen ,d.h kein Meister gefunden ,der mich aufbaute-stattdessen teilweise schamloses ausnutzen(1.lehrjahr)danach wurde es besser. habe innenausbau Gaststätten -u. hoteleinrichtungen gelernt(gott sei dank keine fenster einbauen:emoji_stuck_out_tongue:)
man muß selber schon extrem neugierig sein,um sich das fehlende wissen (spricht andere bereiche)anzueignen -darin seh heutzutage ne ermangelung bei den jungen Leuten
viele resignieren im berufsalltag-ist ja oft noch weniger prickelnd .
momentan bin ich aufgrund der Marktlage zum Hobbyschreiner degradiert :emoji_grin:/:emoji_frowning2:
ob genügend neue Tischlermeister sich selbstständig machen wollen aufgrund des demografischen wandels?hinzu sterben die Kunden aus.
@Carsten: was meinste mit" auf tradition beharren ":confused:
wollen wir in zukunft nur noch cnc-Tischler haben ,die nicht mal die handwerklichen Holzverbindungen beherrschen.
wollen wir meister gänzlich zu kaufleuten machen
selbst wenn in thematiken VOB, Ausschreibungen(da wird doch nur geschummelt:mad:-spricht nicht haltbare stundenverrechnungssätze) besser ausbildet
 

heiko-rech

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Hallo,

ich habe vo 5 Jahren meinen Meister gemacht und möchte auch mal was zum Thema Modernisierung etc. sagen:

Das Ganze gerede von CNC und CAD lernen ist ja schön und gut, aber was da in der Praxis abläuft ist einfach nur Pillepalle. Was nutzt es dir, wenn du an der Schule ein bisschen Woodwop machst und du später eine Morbidelli hast? Was nutzen dir AutoCAD Kenntnisse, wenn du später mit einer ganz anderen Software zeichnest? Sowas lernt man dann, wenn es die Situation erfordert. Wenn eine CNC angeschafft wird, gibt es vom Hersteller Schulungen, genauso mit Software. In der Meisterschule sollte stattdessen vermittelt werden, wie man berechnet, ob der CNC Einsatz rentabel ist, ob eine Software den Anforderungen genügt etc. Man sollte also lernen selbst Entscheidungen zu neuen Technolgien zu treffen.

Im Gegensatz feht in der Ausbildung das wichtige alte Wissen komplett. Gerade im Holzbau, was ja nicht nur vom Zimmermann gemacht wird. Das beginnt mit der richtigen Auswahl der Holzart, geht über den konstruktiven Holzschutz, bis hin zur Oberflächenbehandlung ohne Chemie. Das wäre z.B. altes Wissen, das aber in der heutigen Zeit wieder einen ungeheuren Stellenwert erlangt.

Was laut meiner Erfahrung auch zu kurz kommt, ist der gestalterische Aspekt, also Design, Inneneinrichtung etc. Haben wir alles nicht gemacht.

Aber dafür Stundenlang mit der Zeichenplatte rumhantiert und irgendwelche Austragungen für Profilmesser gemacht. Was soll das? Der Fehlende Praxisbezug, der oft angeprangert wird, hat in meinen Augen nicht zu bedeuten, dass mehr über neue Technologien und neue Maschinen vermittelt wird, sondern dass man dem angehenden Meister mehr wissen vermittelt, dass ihn befähigt in der Praxis wichtige Entscheidungen zu treffen.

Mein derzeitiges Wissen im Bereich CNC und CAD habe ich mir in der Praxis zugelegt, schon vor der Meisterschule. Das Wissen über neue Werkstoffe, kommt in der Regel vom Hersteller, über neue Technologien informiere ich mich auf Messen und im Internet. Praxisgerechte Buchführung habe ich mir in zusammenarbeit mit meinem Steuerberater erarbeitet. Was die Lehrlingsausbildung betrifft, so halte ich Gesunden Menschenverstand und den Willen zum Ausbilden für viel wichtiger, als einen entsprechenden Lehrgang, der ja nur Wissen vermittelt, aber das Wesen des Ausbilders auch nicht beeinflussen kann.

Ich kannalso behaupten, dass ich das in der Meisterschule erlernte in der Praxis so gut wie garnicht anwende. Ob ich die Prüfung nochmal machen würde weiß ich ehrlich gesagt im Moment nicht.

Gruß

Heiko
 

carsten

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Hallo

sorry mit Tradition meinte ich weniger die handwerkliche Tradition sondern das "Das haben wir schon immer so gemacht" der Leher oder Prüfer usw.
sprich fehlende Anpassung an Neues. Klar kann man keine umfassende Ausbildung in Sachen CNC und CAD machen weil sich da eben Programme usw unterscheiden.

Die VOB ist für mich nach wie vor ein Buch mit 7 Siegeln.
Gutes Bsp aus nem anderen Beitrag: trockenbau : Das es sowas wie nen Baukostenkatalog gibt war mir völlig fremd, und ich bin sicher das es da noch unzählige anderes Wissenswertes gibt gerade in Bezug auf Kalkulation rechtlichem usw.
Wegen solchen nichtanpassungen verkommt der Meister letztendlich zu einem Titel ohne was dahinter. Wenn ich heute ins kalte Wasser springen müsste und als Meister nene Betreib führen ich würde sang und klanglos untergehen.
Der Titel berechtigt mich zwar dazu aber befähigt mich noch lange nicht.
Den Rest hat Heiko schon gepostet. Dem schließe ich mich an inkl seinem Schlusstatement.
 

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Noch einmal Hallo,
ich habe noch einen Gedankenanstoß: eine mir bekannte künstlerische Firma hat in Los Angeles eine Ausstellung einzigartiger Glasprodukte gemacht.
Der sog. Künstler ist deutscher Elektrikermeister, hat schon Keramik produziert, Lehmhäuser gebaut und eben jetzt diese Gigaglassachen (Waschbecken, Leuchten, Einlagen, .... )
Der gute Mann hat mir erzählt, wie´s da drüben abgeht.
ES IST ALLES NACH AUSSEN HIN AUFGEMOTZT. HINTER DEN KULISSEN SIEHTS SCHLIMMER AUS WIE IN JEDEM ENTWICKLUNGSLAND.
Mal in die Zukunft gedacht: ist das unser Ziel ?
Selbst, wenn die Ausbildung zu wünschen lässt; es werden Werte vermittelt, es wird versucht ein Niveau zu halten / erreichen.
Allzu streng sollten wir mit uns vielleicht auch nicht sein.
Mal über den Tellerrand schauen kann die Wogen ganz schön glätten !
Auch ein Professor weiß nicht alles und hat viel länger studiert. Weiterlernen ist ein Muß und schön, daß es möglich ist.
Früher war die Welt auch kleiner. Da hat der Kölner Tischler gar nicht gewußt, daß der oberbayerische Schreiner "ganz was anderes" lernt. Daß die Schulgebühren sich um 1000e unterscheiden und hier Eiche rustikal und dort Schleiflack hochglänzend bevorzugt wird.
Langsam aber sicher kommt mir alles ziemlich überdreht vor.
Lasst uns doch damit anfangen, Schritt für Schritt im Jetzt zu machen.l

Schönen Gruß an alle Geplagten und Mutigen von
Verena
 

NA-Silber

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Hallo,

bin seit diesem Jahr ein frischgebackener Schreinermeister, ich habe und würde es wieder in Vollzeit tun. Ich denke auch das der Schreinermeister so schnell nicht aussterben wird, ich habe eine sehr gute Stelle bekommen, in dem Betrieb in dem ich auch gelernt habe, also positiv denken!

In meinen Augen trifft man mit der Entscheidung die Meisterprüfung nicht nur das man die Ausbildung macht, sondern viel mehr das man immer weiterlernen muss, spezialisieren in Fachrichtungen, die Meisterausbildung ist und kann nur ein großer Grundstein sein! Der eine wollte dies intensiver lernen, der ander jenes. Eine Meisterschule kann sich eben auch nicht zerreißen. Aber jeder hat die Möglichkeit sich eine Meisterschule auszusuchen und die gibt es bekanntlich mit verschiedenen Schwerpunkten!

Also zu Schluß, ich bin stolz Meister zu sein, und würde mich der Herausforderung wieder stellen!

Gruß Markus
 

rxzp8

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hi!

ich bin gerade dabei in hildesheim in vollzeit den meister zu machen!

ich muss aber sagen das es hier einige probleme mit der ausbildung gibt die ich feststellen musste!

1. der dozent ist gewöhnungsbedürftig
2. sind manche dinge unnötig (z.b haben wir grad ne woche funierschnipplei gemacht d.h motiv aussuchen und furnier aussuchen und das dann ausschnippeln und auf ne platte klatschen aus der dann nen koffer entsteht.... njaa mir hat das nichts gebracht da ich genau das schon 2x als lehrgangsformin der ausbildung hatte!
3.ist die kommission noch von vorgestern, beharren darauf das das meisterstück mit hand gezeichnet wird !! obwohl sie es an der technikerschule (HGH) mit CAD erlauben... das find ich ma fürn arsch!

naja aber im gr0ßem und ganzen ist es doch ok !
 

FooFan

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Hi ich habe die Technikerausbildung an der HGH gemacht und "nebenbei" den Meister an der Handwerkskammer Hildesheim abgeschlossen. Ich bin froh das ich es so gemcht habe. Allein wegen der guten CAD ausbildung die als Meister ooder Techniker immer gefordert ist.
Wie ist die CAD Ausbildung an der HWK? Aber lass dich trösten an der FH wird auch kaum CAD gelehrt.
Ansonsten sehe ich das genau wie NA-Silber (Markus) . Man sollte es nur nicht zu früh machen - erst einmal erfahrung sammeln.
Man darf sich auch nicht mit dem Gesellen vergleichgen, der 40 Jahre im Beruf steckt - neben ihm fühle ich mich dann auch nicht Meister :emoji_wink:
 

J-SCH

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Kommission von vorgestern

Hallo rxzp8,
(wer sich so bezeichnet und keinen Namen hatt muss sich so anreden lassen)
Zitat
3.ist die kommission noch von vorgestern, beharren darauf das das meisterstück mit hand gezeichnet wird !! obwohl sie es an der technikerschule (HGH) mit CAD erlauben...
Zitat Ende
Mit verlaub, eine solche "Kommission"ist ein Skandal:mad:
Die sollte man dahin schicken wo sie her kommen, ins Mittelalter.
Ich selbst habe mich vor 35 Jahren schon mit einem aus der "Steinzeit" stammenden Kommissionsvorsitzenden in der mündlichen Prüfung erfolgreich auseinandergesetzt in dem ich eine dumme Frage (in der Regel halte ich keine Frage für dumm sonst währe es keine Frage, aber Fragen einer Prüfers kann man als solche bezeichnen wenn sie es wirklich sind) glatt als solche bezeicnet habe. Ergebnis, eine Eins!
Nur wenn sich die junge Generation wehrt wird man/frau in der Lage sein noch wirklich vorhandene alte Zöpfe abzuschneiden.
(Übrigens Rechtschreibung, Groß-Kleinschreibung ist kein alter Zopf)
Viel Erfolg.
Josef Schrage
 

rxzp8

ww-birke
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Als erstes möchte ich sagen das ich selber mal Schüler an der HGH war, aber irgendwie doch brutal an der Statik & dem Physikalischen gescheitert bin... lag wohl daran das der Dozent in meinen Augen lieber auf der FH hätte bleiben sollen! Naja jedenfalls bin ich an der HWK eigendlich zufrieden aber......


Mir fallen spontan noch mehr Dinge ein die an der HGH erlaubt sind und an der HWK nicht!

1. HGH habe ich dieses Jahr Gehrungstopfbänder gesehen, wir dürfen sie nicht nehmen!
2. Schwarzes MDF (Türen) furniert , auf Gehrung einschlagend sind keine Anleimer dran!
3. Scheint der "Schwierigkeitsgrad" sehr gesenkt zu sein gegenüber der HWK z.b
ein Kleiner Kubus der sich in der Mitte aufklappen lässt mit 2 Schubkästchen mit dem "Hildesheimer"-Vollauszug! --> so was habe ich schon oft besser an Gesellenstücken gesehen!

Irgendwie lässt sich die Kommission von der ach sotollen "Industrie Atmosphäre" dort sehr weichkochen... ist so mein Gefühl!

Ah und mal auf die Handzeichnug des Stückes zurück zukommen! Ich Zeiche es trotzdem mit ACAD und plotte es mit LS 0.25 aus und zeiche es per HAND nach! So wurde es uns von den Dozenten geraten!

MfG

Jan Schlüter


p.s.@ Josef Schrage

Mein Nick ist aus reiner Willkür entstanden!
 

Glismann

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Meine Meinung

Ich habe 1990 die Meisterprüfung gemacht, ist zwar scho etwas her, aber was solls.
Auch damals fand ich die Ausbildung ( Bad Wildungen) teilweise überholt.
Ich habe es durchgezogen und bestanden. Vom allen vermittelten Inhalten muss sich jeder das raussuchen, was er meint für sich gebrauchen zu können.
Ich habe dort eine Menge gelernt.
Ob ich all das gebrauchen kann, kommt auf den Einzelnen an.

Als klar war, das ich eine Tischlerei übernehmen wollte/sollte habe ich 1995
noch einen Betriebswirt des Handwerks gemacht.
Dies ist sehr viel wichtiger und vor allem sinnvoller, als vieles an der Meisterschule.
Mittlerweile habe ich seit einigen Jahren eine Firma und stelle mehr und mehr fest,
das die Kunden, und auf die kommt es an, im Zuge von Internettauktionen, Geiz ist
Geil und anderen Preissparmodellen auch immer mehr Wert auf eine gute Ausbildung
wert legen. Vorallem, wenn auch eine fundierte Beratung dahintersteckt.
Und genau diese Kunden möchte ich, nicht die, wo um jeden Cent gefeilscht wird, sondern die, die ein paar Euros haben und diese auch bewust ausgeben wollen.
Nur mit solchen Kunden kann man gutes Geld verdienen.

Die Meisterausbildung ( man muß ja keine Schule besuchen) hat gerade in heutiger Zeit eine immer wichtigere Funktion.

Wo kommen wir hin, wenn jeder hergelaufene Geselle, und es muß ja in einigen Berufen nicht mal ein Geselle sein, alle Arbeiten annimmt und den ganzen Berufsstand in Verruch bringt?

Wenn Euch etwas an der Ausbildung stört, wendet Euch an die zuständigen Innungen
und werdet aktiv!
Fast überall werden Leute gesucht, die in Bildungsausschüssen, Prüfungsausschüssen, und so weiter, Ihre Meinung und Ihr Wissen weitergeben.
Nur dann kann man etwas verändern.

Fazit: Die Meisterausbildung ist nach wie vor wichtig und sinnvoll, wie sollen wir uns denn sónst von zig Montagebetrieben abheben?
Jeder muss sich das raussuchen, das für Ihn am besten zutrifft, das kann aber keine
Prüfung, die für einen ganzen Beruf von Möbeln bis zu Fenstern und allen Sachen die irgendwie mit Holz zusammenhägen schaffen.

So das reicht erstmal .

Grüsse aus Hamburg
 

FooFan

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Als erstes möchte ich sagen das ich selber mal Schüler an der HGH war, aber irgendwie doch brutal an der Statik & dem Physikalischen gescheitert bin... lag wohl daran das der Dozent in meinen Augen lieber auf der FH hätte bleiben sollen! Naja jedenfalls bin ich an der HWK eigendlich zufrieden aber......
Dann hattest du Statik bei Herrn Herrklotz :emoji_wink:- einer der fähigsten Lehrer an der Schule. Bei ihm hat man viel gelernt. Statik hatte man doch nur ein halbes Jahr von 2 Jahren. Und der hat nie ein sitzen lassen. Irgendwann hat das dann jeder kapiert.

Mir fallen spontan noch mehr Dinge ein die an der HGH erlaubt sind und an der HWK nicht!

1. HGH habe ich dieses Jahr Gehrungstopfbänder gesehen, wir dürfen sie nicht nehmen!
Das aber auch nur, wenn einer einen anderen entsprechenend Schwierigkeitsgrad nachweisen kann. Außerdem sind Gehrungsscharniere sehr Teuer.Das schreckt einige Schüler ab. Ich habe selber 4 Stck verbaut.
2. Schwarzes MDF (Türen) furniert , auf Gehrung einschlagend sind keine Anleimer dran!
Wo ist da der Schwierigkeits grad Anleimer an Türen su leimen. Ich glaube das hat wenn überhaupt ästetische Gründe. (wie bei mir, wo ich teilweise keine Anleimer verwendet habe. siehe Hier
3. Scheint der "Schwierigkeitsgrad" sehr gesenkt zu sein gegenüber der HWK z.b
ein Kleiner Kubus der sich in der Mitte aufklappen lässt mit 2 Schubkästchen mit dem "Hildesheimer"-Vollauszug! --> so was habe ich schon oft besser an Gesellenstücken gesehen!
Die Schüler an der HGH machen in erster Linie den Techniker und "nebenbei" den Meister. Du schreibst ja selber das es dort Hart ist . Also versucht man das was nebenbei mitgemacht wird auch mit anderen Prioritäten zu belegen. Ich finde das sich trotzdem einige Stücke zeigen lassen können. (Design und auch Qualität)
Aus meiner Klasse waren alleine 4 in der BM und DDS
 

florian

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Hallo
also ich finde den ganzen Beitrag hier als Lehrling der mit dem meistergedanke spielt doch ganz interresant.
Aber nun zum Thma. was bringt es euich die Meisterausbildung zu reformieren wenn schon in der Lehrzeit die Grundlagen nicht vermittelt werden?
Florian
 

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Ansichtssache

SEine berechtigte Frage, ob sich die Meisterschule lohnt. Ich hatte mir auch schon überlegt eine Meisterschule zu besuchen. Mittlerweile ist dies jedoch in meiner Region ein Problem, da die nächstliegende Meisterschule den praktischen Teil an eine andere Kammer vergeben hat (zu wenig Nachfrage). Da wäre mir nur die Wahl geblieben Vollzeit zu machen und ca. 120 Km zu fahren. Mit Familie unmöglich.
Nach weiteren Überlegungen bin ich zu dem Schluß gekommen, dass sich die Meisterschule eh nicht lohnt.
Dort wird einem was weiß ich alles reingewürgt.
Und am Ende ist alles anders. Als bestes Beispiel dient da die Kalkulation. Da wird mit Zuschlägen und Schnickschnack gearbeitet, und wie sieht es in der Praxis aus?? Da Kalkulieren die so einen Scheiß zusammen, dass man sich fragt, wie die das überhaupt machen. Also um es kurz zu machen:
Wenn du was von deinem Handwerk verstehst und gut bist, dann mach dich einfach selbstständig und pfeif auf den Meisterbrief. Und sollte sich darüber jemand empören, weil du keinen Meister hast, dann antworte ihm einfach:
Ich gehe nicht auf die Meisterschule um so zu werden wie die meisten von euch.
Nämlich reine Theoretiker, die nur noch mit dem Arsch im warmen Büro hängen und dumm daherlabbern.
Solltest du bedenken wegen des kaufmännischen Teils haben, so glaube ich, dass du bestimmt jemand kennst, der sich damit auskennt. Und wenn nicht, dann gibt es noch die Möglichkeit Kurse zu besuchen. Also toi, toi

Einer der weiß von was er spricht
 

raftinthomas

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*grins*

zwei dinge stören mich:
-anonym, das find ich bei solchen statements peinlich
-und ich nehme für mich in anspruch, trotz meisterschule (oder gerade wegen?) kein reiner theoretiker zu sein...
 

heiko-rech

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Hallo

bei solchen Diskusionen fallen mir immer wieder einge Dinge auf. Das ist zum einen der Provokante Stil, mit dem sich die absoluten Gegner der Meisterschule hier präsentieren, als auch die Tatsache, die Thomas schon erwähnte, dass sich diese Leute dann nicht einmal trauen einen Namen zu nennen.

Ich habe selbst einen Meisterbrief und bin als Nebenerwerb Selbständig tätig. Muss also auch kalkulieren, Buchführung machen, Panen etc. In dieser Hinsicht unterscheidet mich nichts von jemandem, der (ohne Angestellte) als selbständiger Schreiner tätig ist. Ich habe die gleichen Pflichten den Ämtern gegenüber und auch den Kunden muss es egal sein können, ob ich das als Nebenerwerb oder Vollzeit mache. Ich muss, wenn ich einen Auftrag annehme genauso sauber arbeiten, wie der Kollege, der 20 Leute beschäftigt.

Prinziiell bin ich auch gegen den Meisterzwang. Jedoch sollte man gewisse Bereiche einfach mal ausklammern. Dazu gehört alles, was mit Statik zu tun hat, also Treppenbau etc. Beim Möbelbau sollte es egal sein, da wird der Markt einfach die Spreu vom Weizen trennen. Beim Einabu von Fertigteilen braucht man ja sowieso keinen Meister.

Was die kaufmännische Ausbildung betrifft, so vertrete ich ganz klar die Meinung, dass wer sich ohne fundiertes Wissen in die Selbständigkeit stürzt, weder Fördergelder noch sonstige Hilfen vom Staat bekommen darf.

Ich finde auch, dass man dem Kunden die Möglichkeit geben muss zu erkennen, ob es sich um einen Betrieb mit Meister, oder um einen Betrieb ohne Meister handelt. Ein neues System, wenn es mal kommen sollte muss meiner Meinung nach transparent für den Kunden sein.

Was mich an einigen Beträgen hier einfach stört, ist die Auffasung einiger, die in einem "Meister" einen überheblichen Fachidioten sehen, der seine Zeit im Büro verbringt, während Andere schufften. Ich habe meine Meisterschule in Nebenform gemacht. das waren sehr harte Jahre. Auch den familliären Beziehungen tut sowas nicht unbedingt gut. Ich habe es am Ende geschafft, meine Ehe hat nicht darunter gelitten und ich bin auch nicht finanziell ruiniert. Auf all dies bin ich, wie ich glaube auch zurecht, sehr stolz!

Ob man seinen Meister macht oder nicht, sollte auch nicht nur davon abhängig sein, ob man ich "braucht". Man macht sowas auch für sich selbst.

Ich empfinde so manchen Beitrag hier als Frechheit denen gegenüber, die unter großem finanziellem Aufwand und dem Opfern von viel Freizeit etwas für sich und ihre Zukunft getan haben.

Gruß

Heiko
 
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