Metabo TK 1685 - Ungleichmäßiger Schnitt - Welle verbogen?

prophet1985

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Hallo Holzprofis,

ich habe ein Problem mit meiner Metabo TK 1685, 360 V. Eine echt gute Maschine -aber ich glaube, ich habe sie hingemacht. Vor kurzem wollte ich eine Platte sägen und habe dabei übersehen, dass vor der Platte noch ein dünnes Stahllineal lag. Lange Rede, kurzer Sinn - Ich habe das Stahllineal mitgesägt, es hat sich um die Welle gewickelt, das Sägeblatt kam zum ruckartigem Stillstand. Ich habe natürlich sofort den Motor ausgeschaltet und konnte nach Ausbau des Sägeblattes auch das Lineal auch herausziehen. Im Laufe der Zeit habe ich dann festgestellt, dass meine Säge nicht mehr winklig sägt bzw. die Schnitte nicht wiederholbar sind. Ich konnte den Parallelanschlag einstellen wie ich wollte, jedes Mal kam kein rechwinkliger Schnitt heraus. Ich habe dann einen Schraubenzieher an das Sägeblatt gehalten, es war immer ein unregelmäßiges Kratzen bzw. teilweise gar kein Kratzen beim Drehen zu hören. Die Messuhr erbrachte ein eine seitliche Abweichung von knapp 0,7 mm - in meinen Augen richtig viel. Der Tausch des Sägeblattes erbrachte das gleiche Ergebnis. Zum besseren Verständnis habe ich ein Bild von einem Schnitt angehängt. Man sieht deutlich den ungleichmäßigen Schnitt. Was kann ich tun??

Hilflose u. schon fast verzweifelte Grüße

Steffen
 

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schrauber-at-work

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Setze doch mal die Messuhr möglichst weit außen auf die Sägewelle. Dann weißt ob es an der Welle oder am Flansch liegt.
Alles >0,02 mm deutet auf eine krumme Welle hin.
Da die Messuhr scheinbar vorhanden ist solltest Du es damit rausfinden können.
Wichtig: Stecker raus und von Hand drehen!

Gruß SAW
 

prophet1985

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Vielen Dank Dietrich u. SAW für eure schnellen Antworten!

Ich habe den Flansch jetzt mal demontiert - ging ganz einfach abziehen. Allerdings steht mir nur eine Messuhr zur Verfügung, die eigentlich zum Einstellen des Oberen Totpunktes gedacht ist. Diese konnte ich zur Messung des Seitenschlages provisorisch auf dem Tisch befestigten. Eine Fixierung der Uhr zur Messung der Welle ist mir so aber nicht möglich, dementsprechend kann ich die Welle an sich auch nicht mit der erforderlichen Genauigkeit messen.

Der Flansch hat keine offensichtlichen Schäden bzw mit bloßem Auge ist kein Verzug erkennbar. Beim "Weden-Metabo-Service" habe ich angefragt, das Teil bzw. ein vergleichbares Teil ist nicht mehr lieferbar.

@Dietrich kennst du noch einen anderen Anbieter, den ich anfragen könnte??

@ All Weitere Ideen?

Vielen Dank!
 

netsupervisor

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Wäre der Flansch verzogen wäre er nicht mehr von der Welle herunter gegangen. Es kann also nur der Planlauf am Flansch selbst einen Schaden haben oder die Motorwelle läuft unrund. Aber auch eine unrunde Motorwelle läuft bei der Drehzahl wieder rund, da der Vorschub per Hand viel zu langsam ist den unruhigen Sägeblattlauf abzubilden. Es sei denn das Blatt wird zwangsgeführt durch die Schnittfuge.
Hast den Spaltkeil geprüft? Ist das Problem auch wenn du extrem langsam das Werkstück schneidest vorhanden?

0,7 mm Planlauffehler ist zu viel.
Teste also auch die Welle wie vorgeschlagen.
 

raziausdud

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Ganz allgemein nur, auch mehr Frage als Antwort, aber aus meiner Sicht bedenkenswert:

mich macht die Angabe "fehlende Wiederholgenauigkeit" stutzig. Wie kann denn irgendetwas Verbogenes hier das verursachen? Ich kann mir da nur etwas Lockeres vorstellen. Etwas genauer, was ich damit meine: ein irgendwie "eierndes" Sägeblatt wird eventuell einen breiteren Schnitt hervorrufen, den aber bei allen Schnitten gleichartig.

@prophet1985: mit "rechter Winkel" bei Schnitten am Parallelanschlag kann eigentlich nur der rechte Winkel zur Tischoberfläche gemeint sein. Und der variiert? Eventuell hat sich irgendetwas an der Aufhängung des Sägeaggregats bei dem Schlag gelöst. Das wäre für mich dann auch ehr eine mögliche (!) Erklärung für "fehlende Wiederholgenauigkeit".

Rainer
 
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prophet1985

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Guten Abend,

vielen Dank für eure schnellen und hilfreichen Antworten! Die beiden von Dietrich vorgeschlagenen Firmen habe ich angefragt. Ich habe jetzt mal die Welle gemessen - siehe Anhang. Bessere Hilfsmittel als diese Provisorium stehen mir leider nicht zur Verfügung... Die Uhr zeigt, wenn ich die Welle einmal komplett drehe, ein Spiel von insgesamt 0,3 mm an. Was mir aber aufgefallen ist: Ich kann die Welle ohne großen Kraftaufwand knapp über 2 mm nach unten und auch 2 mm nach oben drücken - insgesamt also ein Spiel von fast 4 mm! Ist das normal???

Was mir aufgrund der Nachfrage von netsupervisor aufgefallen ist: Wenn ich säge und das Sägeblatt mit den hinteren und vorderen Zähnen im Werkstück ist, verändert die Säge deutlich ihr Geräusch und kreischt. Wenn ich nur ganz leicht Sägeblatt entlangfahre - etwa 1 mm - ist der Winkelfehler kleiner, als wenn ich ein großes Stück abschneide. Wobei dieser Winkelfehler aber immer unterschiedlich ist ist (Genaue Werte kann ich aus dem Kopf nicht angeben).

Was mir aber Hoffnung macht ist der Einwand von raziausdud: Ich habe auf seine Anregung hin festgestellt, dass die Rollen des Schiebetisches leichtes Spiel - 1 mm - hatten. Diese habe ich jetzt mal eingestellt. Ich warte jetzt, ob mir die angeschriebenen Firmen einen Flansch liefern können.

Fotos von ausgebauten Flansch habe ich mal angefügt, vll. könnt ihr damit was anfangen.

Einen Spaltkeil hat die Maschine nicht, er wurde vom Vorbesitzer ausgebaut und auch nicht mehr wiedergefunden...

Hab ihr noch andere Gedanken, die mir weiterhelfen könnten?

Viele Grüße,

Steffen
 

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willyy

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Hallo prohet1985,

läuft die Maschine mit Sägeblatt komplett ruhig oder vibriert da was (ohne Schnitt, Leerlauf)?
Wenn die Welle oder die Planscheibe einen Schaden haben wird sie vibrieren.
@netsupervisor Auch bei hoher Drehzahl wird das nicht von alleine besser. Ich hatte mal ein Billigblatt gekauft, was nicht gescheit gewuchtet war.
Das war nach 5 min. von der Maschine wieder abgebaut und im Müll.

Grüße
Thomas
 

Dietrich

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Hallo,

wenige mm Aluguß vom Flansch verziehen sich eher als 25mm Stahlwelle!
Aber es klingt als wäre zusätzlich der Motor lose...wäre nicht der erste...:emoji_frowning2:

Gruß Dietrich
 

netsupervisor

Gäste
ein Spiel von insgesamt 0,3 mm an
Mit deinem Messaufbau ist das Ergebnis leider wenig aussagekräftigt. Die Messuhr müsste zumindest an der Motorhalterung angesetzt werden und nicht am Tisch, die Halterung der Messung ist leider nicht brauchbar.
0,3mm Planlauffehler müsstest du am Sägeblatt nicht nachbilden können, dieser Fehler müsste schon in der Mitte des Blattes um ein vielfaches höher sein. Rundlauffehler kannst du am Sägeblatt gar nicht messen, es sei denn du misst direkt an den Spitzen des Blattes, und auch sinnvoll nur mit einem Flachzahnblatt. Hast du am Zapfen zwei Messungen also vorne an der Welle und hinten vorgenommen? Ist der Wert gleich oder verschieden?
Wenn du eh feststellst, dass der Motor sich bewegen lässt, musst du da ansetzen und die Halteschrauben nachziehen.

Nach deinen eigenen Aussagen solltest du eher nochmal die Parallelität von Sägeblatt und Parallelanschlag prüfen. Eventuell ist einfach der Motor verrutscht. Ohne Spaltkeil sägen ist gar nicht gut... besorg dir bitte einen, das ist eine wirklich sehr wichtige Sicherheitseinrichtung!!

Grüße
Manuel
 

netsupervisor

Gäste
@netsupervisor Auch bei hoher Drehzahl wird das nicht von alleine besser. Ich hatte mal ein Billigblatt gekauft, was nicht gescheit gewuchtet war.
Das war nach 5 min. von der Maschine wieder abgebaut und im Müll.
Die Erfahrung hab ich mit den Billigblättern auch gemacht, es lag aber daran, dass die Blätter alles andere als Plan und parallel war. Konnte man gut am hin und her wanken der Zähne im Leerlauf sehen. Teure Blätter werden ab 250mm Durchmesser nochmal plan gewalzt, sieht man an der Walzspur in der Mitte des Blattes.
Außerdem sind die billigen Blätter zumindest beim Blattrohling aus Butterweichstahl, meine konnte ich mit einem billigen HSS Bohrer schon ohne Mühe bohren, für ein Markenblatt musste ich zu einem HM Bohrer wechseln. Das zeigt die unterschiedliche Güte.
 

prophet1985

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Hallo liebe Helfer,

es gibt gute Nachrichten - sie läuft wieder! Was ist passiert? Es sind anscheinend mehrere Faktoren zusammengekommen:

- Wie oben geschrieben, hatten die Lager des Schiebetisches Spiel. Diese habe ich eingestellt.
- Die Rundstangen des Schiebeschlittens lagen nicht parallel zum Kreissägentisch. Auch das habe ich korrigiert
- Ich habe die Messuhr nochmal auf dem Tisch gelegt, anders fixiert als bei der ersten Messung und den Seitenschlag des Sägeblattes gemessen. Es sind nur 0,07 mm anstatt 0,7 mm - ein himmelweiter Unterschied!
- Nach zig Probeschnitten habe ich mein Ergebnis mit der Fünf-Schnitt-Methode kontrolliert. 0,4 mm Toleranz auf einem Meter - Ich würde sagen, dass ist für eine 1685 nicht schlecht und langt mir. Und vor allem reproduzierbar!

Erster Wermutstropfen: Das Sägeblatt steht tatsächlich leicht schief, und zwar um 0,5 mm nach rechts. Wenn man das Werkstück durch den Parallelanschlag schiebt, merkt man deutlich, dass die aufsteigenden Zähne des Werkstück nochmal nachschneiden.

Zweiter Wermutstropfen: Mir schwebt schon lange vor, dass ich mir eine Formatkreissäge kaufe. Vll. eine Hammer K 3 oder - mein jetziger Favorit - eine Stürmer minimax sc 2. Nachdem ich mich die letzten Tage schon gedanklich von meiner Metabo verabschiedet habe, fällt es schwer, jetzt wieder den Gedanken nach einer neuen Säge loszulassen...

Aber vielen, vielen Dank für eure schnelle u. kompetente Hilfe! Ich trinke heute Abend ein Bier auf euch!

Viele Grüße,

Steffen
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Und den Motor musstest du nicht erneut befestigen bzw wieder fest machen?
 

Dietrich

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Hallo Steffen,

kontrollier bitte ob der Motor fest sitzt, wenn er fest sitzt stellst Du den Queranschlag rechtwinklig zur Maschinentisch-T-Nut, danach den parallelen Verfahrweg des Schlittens.
0,4mm auf den Meter bei 5-Schnitt ist ganz gut, geht besser:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 
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