Mindestmaß an Witterungsbeständigkeit für Holz Gerätehaus schaffen

Jo_

ww-pappel
Registriert
8. April 2017
Beiträge
11
Ort
Köln
Hallo liebe Holz-Profis,

folgende Situation: Wir ziehen demnächst zur Zwischenmiete in eine Erdgeschosswohnung mit kleinen Garten. Nach ca. 2.5 Jahren geht es dann von der Erdgeschosswohnung ins Einfamilienhaus.

Für die Erdgeschosswohnung suche ich eine möglichst kostengünstige und wenig Arbeitsintensive Lösung für ein Gerätehaus.

Ich hatte aufgrund der Witterungsbeständigkeit erst an ein Gerätehaus aus verzinkten Stahl gedacht, tendiere jetzt aufgrund der Optik und Stabilität (die günstigen Gartenhäuser aus Stahl sind schon sehr leicht und dünnwandig) zu einem Haus aus Fichte.

Folgendes Gerätehaus kann ich aufgrund einer Aktion für 259€ bekommen (ich hoffe es ist OK, wenn ich in diesem Fall den Link hier poste – ich denke es macht es allen Beteiligten einfacher :emoji_wink:: https://www.hagebau.de/p/mr-gardene...h-anP7000135149/?itemId=B1031515&sortBy=price

Das Haus würde ich nach 2,5 Jahren entweder an unseren Nachmieter verscherbeln oder zur Not zum Kinderspielhaus umbauen. Es muss also nicht Ewigkeiten halten – sollte aber auch nicht schon nach 3 Jahren verrottet sein.

Um mit minimalen Kosten und Aufwand ein Mindestmaß an Witterungsschutz zu realisieren, habe ich folgende Fragen:

Kann man es bei der geringen Größe / Gewicht des Gerätehauses riskieren auf ein richtiges Fundament zu verzichten und ausschließlich mit dicken Kanthölzern zu arbeiten?

Wie schätzt ihr das Risiko der Verwitterung ein, wenn man die Lasur weglassen würde? Falls Lasur unabdingbar ist, welche Produkte bieten ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis?

Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine Holzterrasse verlegt und von diesem Projekt noch Hirnholzschutz übrig (https://sofortholz.de/dielenshop/downloads/hirnholzschutz.pdf). Würdet ihr das verwenden?

Ich vermute, dass so ein Gerätehaus und die Vorgehensweise nicht euren Standards entspricht. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr euch der Herausforderung annehmen und mir helfen würdet zu verstehen, was das absolute Minimum ist, das ich in Budget / Arbeitsaufwand investieren sollte, damit das Holz nach 3 Jahren noch passabel aussieht.

Vielen Dank Vorab :emoji_slight_smile:

Jo
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Hallo Jo,
Bzgl. Fundament würde ich sagen:
Kommt drauf an, mit wieviel Bewegung im Untergrund zu rechnen ist. (Weicher Boden? Maulwürfe?)
Ich würde zum drunterlegen aber dann auf alle Fälle Gehwegplatten oder ähnliches nehmen.
Zum Holzschutz: Tatsächlich ist es dem Holz fast egal, ob Lasur drauf kommt, oder nicht. Unlasiertes Holz bekommt nach einiger Zeit eine gräuliche Oberfläche. Und naja sind dann halt nicht so schick aus.
Aber manche finden das eben auch einfach „natürlich“. In Süddeutschland die Heuschober kriegen alle keine Lasur und halten Ewigkeiten. Viel wichtiger für die Dauerhaftigkeit des Schuppens wäre eine gut ausgeführte Dachbedeckung. ( nicht die Dachpappe einfach draufnageln- das seh ich öfter mal) 1.Schicht nageln, 2.Schicht kleben.
LG Bauwas
 

Jo_

ww-pappel
Registriert
8. April 2017
Beiträge
11
Ort
Köln
Hi Bauwas,

danke für die schnelle Antwort! Ok, dann lasse ich die Lasur schon mal weg - gegen Vergrauen habe ich nichts.

Bezüglich des Untergrunds kann ich nur sagen, dass das Haus gerade neu gebaut wurde (Erstbezug) und dass sich unter dem Garten die Tiefgarage befindet. D.h. unter der Erde (oder was auch immer die dort rein geschüttet haben) kommt die Zementdecke der Tiefgarage.
Bezüglich des Fundaments hatte ich überlegt sogar auf Bauschutt / Kies + Gewegplatten zu verzichten und einfach dicke Kanthölzer direkt auf die Erde zu legen oder ist davon absolut abzuraten? Was könnte im schlimmsten Fall passieren?

Viele Grüße
Jo
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Könntest Du zwar machen, aber Holz direkt auf dem Erdboden fängt sehr schnell an zu gammeln. Wenn Du möchtest, dass die Menschen, die nach dir da einziehen auch noch länger was davon haben, wäre als Unterlager was aus Beton oder Stein auf jeden Fall besser.
LG und viel Spaß beim Aufbauen!
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Und den Boden des Schuppens ein bisschen höher setzen. Ein Problem für die Dauerhaftigkeit von Holz ist immer Erdnähe und Staunässe. Es sind hauptsächlich Pilze die fürs Modern zuständig sind, und die sind überall da, wo es dauerhaft feucht ist.
LG
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.634
Ort
Halle/Saale
Und was steht der Auflage von Gehwegplatten oä im Wege? Du gewinnst eine gute ebene Bodenplatte im Haus, und in den Randbereichen eine gute Wasserableitung
 

Jo_

ww-pappel
Registriert
8. April 2017
Beiträge
11
Ort
Köln
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Gehwegplatten – versuche nur zu verstehen was unbedingt notwendig ist . Ok, aber verstanden - Gehwegplatten ist schon das Minimum … Was ist denn die günstigste und einfachste Art diese zu verlegen? Reicht es z.B. aus die Erde zu begradigen und zu verdichten und dann die Gehwegplatten mit 10cm Abstand entlang der Kanthölzer zu verlegen oder brauche ich ein Kiesbett?
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.066
Ort
Kiel
Film aus dem baltikum. Könnte auch aus schweden sein. http://instagr.am/p/CNMY-_eBTar/
Für das Holz bringen Funademte wenig, wenn sie das Holz nicht mindesten 30 cm vom Boden abheben.
Das wieder hoch spritzende Regenwasser ist neben aufsteigender Nässe das Hauptproblem für Häuser.
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Na, dann.....
Es soll ja nicht für die Ewigkeit halten.
Aber ich finde es schon besser, einen guten Untergrund zu haben, als dass nachher die Unterhölzer weggammeln.
Wenn es nur 2,5 Jahre halten soll kannst du also im Prinzip auch Kanthölzer zum draufstellen nehmen.
Aber ich denke schon dass eine Steinunterlage, möglichst so, dass sich kein Wasser an der Unterkante des Schuppens sammelt, den Verrottungsprozess viele Jahre später erst einsetzen lässt. 30 cm Bodenluft finde ich für den kleinen Gartenschuppen nun doch ein bisschen übertrieben!
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Aber es stimmt natürlich auch, was @pedder gesagt hat. Je mehr Abstand zum Boden, umso besser.
Wenn‘s für mich wär, würd ich so vielleicht so 5 bis 10cm vom Boden weg machen.
Also zusätzlich noch eckige Steine wo dann die Holzteile draufstehen.
LG und gutes Gelingen!
 

methylase

ww-birnbaum
Registriert
15. Juli 2020
Beiträge
239
Ort
Wismar
Die Hütte hat ja einen Boden. Schau dir mal die Krinner Schraubanker an. Darauf die Balkenlage und dann die Hütte rauf. Dann kannst du einen gewissen Abstand von Boden realisieren und hast wirklich wenig Aufwand /vielleicht noch eine kleine Stufe zum Eintreten.
Gruß
Matthias
 

Jo_

ww-pappel
Registriert
8. April 2017
Beiträge
11
Ort
Köln
Hallo zusammen,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten! Die Lösung mit dem Schraubenfundament hatte ich auch schon bei Amazon gesehen, habe mich jetzt aber für die noch einfachere Variante mit Gehwegplatten entschieden. Zwischen die Gehwegplatten und die Kanthölzer werde ich Moosgummipads aus dem Terrassenbau unterlegen. Die kosten fast nichts, bringen noch einmal 1cm mehr Abstand und verhindern, dass sich an den Kanten der Auflageflächen Wasser sammeln kann.

Falls nach dem ersten Winter die Platten schief sind, ist das Haus so leicht, dass ich es immer noch versetzen und nachträglich ein stabileres Fundament bauen kann.

Noch einmal danke und viele Grüße

Jo
 

Bauwas

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2021
Beiträge
824
Ort
Hamburg
Hallo Jo,
da unten nützen die Gummimatten-Stücke kaum was, besser so: 1.Gewegplatte - darauf 2.Ziegelstein - darauf 3.Gummimatte (aber diese nicht überstehen lassen, sonst sammelt sich an der Kante Feuchtigkeit)- darauf dann 4. das Häuschen.
LG von Bauwas
 
Oben Unten