Mondholz...

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derdad

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Das Thema Mondholz wird in größerem Stil seit den 1980er Jahren vermarktet. Wenn jedoch die Holzmenge, die als Mondholz verkauft wird auch wirklich zu den entsprechenden Zeiten geschlagen wird, dann müsste es zu Vollmondzeiten ganz schön wild im Wald zugehen.
 

tiepel

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Nene,
wenn es in der Nacht feucht genug ist, kann der Baum auch später geschlagen werden.
Das ist dann wie ein Naßlager... :emoji_wink:
Gruß Reimund
 

Holzwerker1984

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Früher wurde bei weitem nicht immer im Winter geschlagen. Man stelle sich vor, es liegt 1-2 Meter Schnee ( in Schweden oder in den Alpen). Da sind die Jungs garnicht zu den Bäumen hingekommen und mir kann auch keiner erzählen, daß die erstmal den Schnee um den Baum weggeschaufelt haben. Als die ersten Vollernter bei uns eingesetzt wurden, kamen die im Winter aus Schweden zu uns, weil bei denen so viel Schnee lag. Zu Mondholz hat bastelheiko eigentlich alles Wesendliche erklärt.
Gruß Eckard

In manchen Regionen wurde das Holz im Sommer/Herbst geschlagen und im Winter per Schlitten ins Tal "gefahren". Eben weil da Schnee lag und das dann erst ging.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich bin jetzt auch nicht so der Mondholztyp... Aber ich kann dem Waldbauern durchaus etwas abgewinnen, der sich Gedanken um einen guten Einschlagszeitpunkt macht!
DER Waldbauer schaut nämlich auch, dass er für sich das beste Holz behält... Das macht aus Statiker Sicht einfach Spaß! Ich hab hier zwei Bauern für die ich hin und wieder was mache... Bei denen setze ich eine höhere Festigkeit an als wenn ich überprüftes Industrieholz rechne... einfach weil's gerechtfertigt ist. Die schauen auch extrem auf ihren Wald... Einschlag zu einer gute Zeit, für sich selbst nur Premium... Ob das jetzt Mondholz ist oder nicht... Mir doch Wurst! Die haben Recht weil ich nur Premium sehe... (Ja beide schwören auf Mondholz... Wenn ich deren Holz sehe, könnte ich durchaus schwach werden ebenfalls an Mondholz zu glauben...)

Gruß Daniel
 
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Andreas W.

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Ich bin jetzt auch nicht so der Mondholztyp... Aber ich kann dem Waldbauern durchaus etwas abgewinnen, der sich Gedanken um einen guten Einschlagszeitpunkt macht!
DER Waldbauer schaut nämlich auch, dass er für sich das beste Holz behält... Das macht aus Statiker Sicht einfach Spaß! Ich hab hier zwei Bauern für die ich hin und wieder was mache... Bei denen setze ich eine höhere Festigkeit an als wenn ich überprüftes Industrieholz rechne... einfach weil's gerechtfertigt ist. Die schauen auch extrem auf ihren Wald... Einschlag zu einer gute Zeit, für sich selbst nur Premium... Ob das jetzt Mondholz ist oder nicht... Mir doch Wurst! Die haben Recht weil ich nur Premium sehe... (Ja beide schwören auf Mondholz... Wenn ich deren Holz sehe, könnte ich durchaus schwach werden ebenfalls an Mondholz zu glauben...)

Gruß Daniel


Hallo Daniel,

das ehrt Dich sehr, wenn Du Dir die Arbeit machst. :emoji_thumbsup:

Die Waldbauern behalten das "beste" Holz für sich - ich verstehe das so, daß sie die besser gewachsenen Stämme für sich behalten, und nicht nur da, was "industriell" als C24 +/- sortiert wird.
Solche Sortierungen beinhalten - wie Du sehr wahrscheinlich weißt - große Sicherheiten. Einfach, weil es viel zu aufwendig - und damit teurer - wäre, noch genauer zu sortieren. Deswegen gibt es einige große "Einheitstöpfe".

Hat man besseres Holz - gemeint ist solches mit weniger "Fehlern", als es die Sortierung zuläßt, sind höhere bzw. weit höhere Festigkeiten absolut zuläßig. Sozusagen die keks10982-Sortierung. Vgl. das Produkt "Baubuche", wo praktisch alle Fehler aussortiert werden, dafür sehr hohe Festigkeiten zugelassen sind.

Diese keks10982-Sortierung hat aber m.E. nullkommanull mit Sonne, Mond und Sternen zu tun, sondern mit der genetischen Disposition des jeweiligen Baumes (z.B. Drehwuchs ja/nein) und dem Standort, auf dem der Baum, aus dem das Holz geschnitten worden ist (z.B. Jahrringaufbau, Bodenverhältnisse, Standort im Bestand uswusw.).

Jeder kann glauben, was er will.
Aber bekanntlich heißt "glauben" nicht das selbe wie wissen.

Gruß, Andreas
 

fragnix

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Diese keks10982-Sortierung hat aber m.E. nullkommanull mit Sonne, Mond und Sternen zu tun, sondern mit der genetischen Disposition des jeweiligen Baumes (z.B. Drehwuchs ja/nein) und dem Standort, auf dem der Baum, aus dem das Holz geschnitten worden ist (z.B. Jahrringaufbau, Bodenverhältnisse, Standort im Bestand uswusw.).

Nein, Ungläubiger! Der Drehwuchs verschwindet kurz vor Vollmond, die Jahresringe werden feiner. Das weiss doch jeder!

Aber davon mal abgesehen: Es gibt vier Mondphasen. Etwa ein Viertel des weltweit geernteten Holzes ist Vollmondholz. Suche Dir Deine Lieblings-Mondphase aus: es gibt sehr viel Holz aus dieser Phase :emoji_wink:
 

dieweltistrund

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Hallo Daniel, hallo Kollegen,

ich verfolge diese Thema und wollte erst garnichts da zuschreiben, weil man gerne in der Ecke von Spinnern gestellt wird, wenn man sich positiv zum Thema Mondholz äussert. Es geht aber ja weit über den Hieb hinaus, es betrifft ja auch die Pflanz- und Saatzeiten.

Aber jetzt wo Daniel aus seinem eigenen Erfahrungsbereich was geschrieben hat, möchte ich kurz was aus meinem Erfahrungsbereich beitragen und auf Ludwig Thoma https://www.thoma.at/ und seine langjährige Erfahrung https://www.thoma.at/holzhaus/holz100/mondholz-uebersicht/ hinweisen, der für seine inovativen Holzhäuser nur Mondholz verwendet.

Dort gibt es eine lesenswerte, sehr gute Studie von der ETH Zürich https://www.szf-jfs.org/doi/pdf/10.3188/szf.2003.0351 die das Trocknungs-und Witterungsverhalten von Fichtenholz untersucht hat. Die Ergebnisse sprechen für sich und decken sich mit meinen Erfahrungen.

Bei mir sieht es so aus, das ich wenn ich Holz auf dem Stock kaufe, die Fällung immer in der Saftruhe und wenn irgendmöglich auch in die abnehmende Mondphase vereinbare oder selber durch führe. Das geht leider nicht immer, besonders bei Einzelbäumen ist es manchmal aus technischen oder logistischen Gründen nicht möglich.

Viele Förster nehmen aber mittlerweile auch den Mondkalender https://www.thoma.at/thoma-mondholz-kalender/ zur Hand wenn Sie einen Hieb planen.

Die Erfahrungen der Menschheit zum Thema Pflanzenwuchs und Mondphasen reichen schriftlich 2.000 Jahre zurück, die mündlichen Überlieferungen wahrscheinlich viele tausende Jahre länger.

Leider gibt es noch nicht die ultimative Untersuchungsmethode mit der erklärenden Lösung, warum der abnehmende Mond diesen Einfluss auch beim Holzeinschlag hat. Aber das kann ja noch kommen und ich rechne auch damit.

Es dauert halt manchmal bis beobachtes oder vorhergesagtes ganz handfest und sicher bewiesen werden kann. Ich erinnere nur an die Gravitationswellen https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle die Albert Einstein schon mit der allgemeinen Relativtätstheorie vorhergesagt hatte und die erst 2015 mit den sehr aufwendigen Ligo Detektoren nachgewiesen werden konnten.

Wenn man nicht so weit in die Luft gehen will, reicht der Blick auf kreisende Mäusebussarde oder rüttelnde Falken, im Gegensatz zu uns, können die ultraviollettes Licht sehen und Mäuse-Urin leuchtet im UV-Licht. Daher sehen die wo die kleinen Scheisser oft waren und fliegen diese Stellen gezielter an. Der Mensch entdeckte das UV-Licht erst um 1800 herum und kann sich damit seine Umwelt ein Stück weiter erklären.

Gruss
Jörg

Das tödliche Leuchten von Mäuse-Urins

Nicht zu vergessen, Vögel können auch ultraviolettes Licht sehen. Was kann unser Turmfalke damit anfangen? Mäuse-Urin leuchtet in UV-Licht!
Ein hungriger Turmfalke, der über einer Wiese kreist sieht ganz genau wo die Mäuse unterwegs sind. Rund um die Mauselöcher, aber auch entlang ihrer Pfade sehen sie den Mäuse-Urin. Dort, wo die Mäuse sich häufig aufhalten, urinieren sie auch am häufigsten. Leuchtet der Urin besonders gut bedeutet das, hier ist frischer Urin. Das bedeutet wiederum, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Maus bald wieder erscheint. So einfach ist das, wenn man UV-Licht sehen und lesen kann.
Unser schlauer Turmfalke macht sich das zu Nutze und rüttelt ausdauernd über dem UV-Licht. Daher auch sein volkstümlicher Name „Rüttelfalke“. Dennoch braucht der geschickte Jäger bis zu sieben Beuteflüge um eine Maus zu erwischen. Doch nicht so einfach.

https://www.vogelsprache.de/themen/federnlesen-vogelspuren/vogel-sehen-mauseurin-2/

https://www.wissenschaft.de/allgemein/die-toedliche-farbe-des-maeuse-urins/






Ich bin jetzt auch nicht so der Mondholztyp... Aber ich kann dem Waldbauern durchaus etwas abgewinnen, der sich Gedanken um einen guten Einschlagszeitpunkt macht!
DER Waldbauer schaut nämlich auch, dass er für sich das beste Holz behält... Das macht aus Statiker Sicht einfach Spaß! Ich hab hier zwei Bauern für die ich hin und wieder was mache... Bei denen setze ich eine höhere Festigkeit an als wenn ich überprüftes Industrieholz rechne... einfach weil's gerechtfertigt ist. Die schauen auch extrem auf ihren Wald... Einschlag zu einer gute Zeit, für sich selbst nur Premium... Ob das jetzt Mondholz ist oder nicht... Mir doch Wurst! Die haben Recht weil ich nur Premium sehe... (Ja beide schwören auf Mondholz... Wenn ich deren Holz sehe, könnte ich durchaus schwach werden ebenfalls an Mondholz zu glauben...)

Gruß Daniel
 

pedder

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Mitglied 24010 keks

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Ich plädiere den Begriff Mondholz zu streichen und gegen "besonders ausgewähltes und bedacht eingeschlagenes Holz" auszutauschen.
Dann sind alle Probleme mit glauben und nichtglauben vom Tisch und es handelt sich einfach um ein Premiumprodukt. :emoji_wink:

Wenn ich es mir leisten könnte, hier ein Haus zu bauen, würde ich das Holz von meinen Bauern kaufen - und das hat dann lediglich etwas mit glauben an bestmögliche Qualität zu tun. :emoji_wink:

Ich mag kein Sommer geschlagenes Holz, wann im Winter ist mir fast egal. Wenn der Mond eine Rolle spielt, wann der Saft draußen ist - meinetwegen. Mir alles ganz egal! Ich will gutes Holz - und wenn da vorher einer nackt drumherum getanzt ist... mir auch egal.

Kleine Anekdote zu im Frühjahr geschlagenem Holz. Ich habe früher einem Freund regelmäßig bei Gefahrenbaumfällungen geholfen. Es stand an, 5 Stk. riesige Pappeln zu fällen. Im MAI. Als wir auf gut 25m die Krone zuerst gekappt haben, waren wir schon klatschnass. Das Wasser ist nur so rausgelaufen.
Nachher beim Stammholz (gut 1m Durchmesser) wurde es richtig extrem. Da ist das Wasser rausgesprudelt...
Das ist bei anderen Holzarten nicht ganz so extrem, aber wer schon mal im Frühjahr einen Baum umgeschnitten hat der wird diesen Effekt kennen. Das Wasser muss und will ich nicht im Holz haben - das muss da ja auch wieder raus...

Also Wintereinschnitt.

PS: Die Studie von der ETH kenne ich natürlich auch... Naja... Könnte und müsste man besser angehen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat die Berner FH das dann auch kurz drauf widerlegt und genauso schlampig gearbeitet... :emoji_grin:


Gruß Daniel
 

fragnix

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OK, ich will mal versuchen, sachlich auf Jörg zu antworten.

Verschiedene Baumarten haben verschiedene Zeiten der Saftruhe, ich erwähnte schon die Nuss, die nicht im Winter geschnitten werden soll.

Und dann wird da ein Kalender für die Holzernte präsentiert, der auf den Mond eingeht, aber nicht auf den Baum. Ich habe Zweifel. Nicht daran, dass die Mondphase eine Auswirkung z.B. auf den Saftfluss und Hormon (wie auch immer das beim Baum heisst)-Stand hat, Beispiele dafür erwähnte ich ja schon. Aber Zweifel am Thoma Kalender, also deren Schlussfolgerungen und Vereinfachungen.

Die grosse Saftruhe bzw. -fluss hat mit dem Mond nichts zu tun, sondern mit der Temperatur.
 

Lorenzo

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Danke Jörg für deinen Beitrag. Ich hab mich persönlich bisher nicht mit Mondholz beschäftigt, obwohl ich handgeschmiedete Stemmeisen verwende. Auch Jungfrauen sind für mich nicht interessant..

Dein Forenname passt aber ganz gut zum Thema, Menschen haben sich schon immer gerne verbündet um sich über andere lustig zu machen und schlimmeres. Die Welt ist aber wohl doch rund (oder genauer fast ne perfekte Kugel) obwohl das ganz lange ganz klar nicht so war. Jetzt ist das Wissenschaft und die über Jahrhunderte gängige Meinung Rückständigkeit.

Dass dieses Thema eine Richtung einschlagen wird war klar. Und in letzter Zeit denk ich mir immer öfter dass es schade ist dass es leider so viele davon gibt. Jeder hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, am Ende sind wir alle kleine Würstchen und haben keinen Plan. Aber als Krone der Schöpfung sieht man das ungerne ein.

Ich bin mir sicher dass jeder hier Meinungen vertritt und Dinge "weiß" die andere anders sehen. Solang man damit niemandem schadet.. warum nicht. Wer letztlich Recht hat,wenn's schon darum gehen muss, werden oft erst künftige Generationen beweisen können, wenn wir bis dahin aufgrund unseres Konkurrenzdenkens und Gruppen bildens nicht schon längst wieder auf ner Scheibe leben und mit Steinen auf Holz klopfen.

So Expertenrunde, weiter machen.
Auch die Experten die auf beiden Seiten dabei sind:
Zum Bett: komplett Zirbe-Mondholz-Massivholz, mehrjährig luftgetrocknete Zirbe – die letzten beiden Jahre in einem Gebäude. Keinerlei technische Trocknung.
 

carsten

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Hallo

ähnliches wollte ich gerade tippen.
Ergänzend: Den Herrn Thoma hab ich vor Jahren im Rahmen einer Exkursion besucht und auch persönlich die Hand geschüttelt. Weit weniger ein spinnerter Öko oder komischer Kauz als viele vermuten.
Das Buch "Dich sah ich wachsen" steht auch in meinem Regal. Durchaus lesenswert.
Ich bin da eindeutig bei Daniel. Wer sich eben mit dem Thema Mondholz beschäftigt, der betrachtet/ bewertet Holz mit anderen Augen, der liest es. Es führt zu einer besseren Holzauswahl / Auslese. Und wenn der Mond dann evtl. doch mit 5 % an dem ganzen beteiligt ist. OK dann ist es halt so.
 

Gelöscht stwe

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Da wurden 5 Fichten geschlagen und miteinander verglichen. In Worten: fünf.
Und das ist die einzige Studie, die einen Effekt belegen will.
Zumal man aus den Daten ja nichtmal einen Vorteil für angebliches Mondholz herauslesen kann, der außerhalb der statistischen Fehler liegt.


Hier muss ich noch drauf eingehen:
Die Erfahrungen der Menschheit zum Thema Pflanzenwuchs und Mondphasen reichen schriftlich 2.000 Jahre zurück, die mündlichen Überlieferungen wahrscheinlich viele tausende Jahre länger.

Leider gibt es noch nicht die ultimative Untersuchungsmethode mit der erklärenden Lösung, warum der abnehmende Mond diesen Einfluss auch beim Holzeinschlag hat. Aber das kann ja noch kommen und ich rechne auch damit.

Es dauert halt manchmal bis beobachtes oder vorhergesagtes ganz handfest und sicher bewiesen werden kann. Ich erinnere nur an die Gravitationswellen https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationswelle die Albert Einstein schon mit der allgemeinen Relativtätstheorie vorhergesagt hatte und die erst 2015 mit den sehr aufwendigen Ligo Detektoren nachgewiesen werden konnten.
Sorry, aber das ist halt leider Quatsch. Klar gibt es Überlieferungen die 2000 Jahre alt sind und die auch stimmen. An Pythagoras würde keiner zweifeln. Aber genauso gut gibt es halt auch 2000 Jahre alten Unfug (und teilweise deutlich neueren), der sich wissenschaftlich nicht halten lässt (Miasmen-Theorie? Phlogiston-Theorie? Der Äther?). Nur weil etwas seit tausenden Jahren tradiert wird, heißt es noch lange nicht, dass da was dran war.

Und dann auf die "ultimative" Untersuchtungsmethode zu hoffen, um die eigenen Ansichten zu bestätigen ist in diesem Fall wohl ziemlich aussichtlos. Der Vergleich mit Gravitationswellen ist halt auch ein Äpfel-und-Birnen-Vergleich: Bei den Gravitationswellen gab es die Theorie von Einstein. Damit konnte man präzise die Amplitude und Frequenz von Gravitationswellen berechnen (z.B. bei der Verschmelzung zweier schwarzer Löcher) und damit auch die Längenänderung eines Interferometers. Und damit konnte man dann ausrechnen wie groß und empfindlich so ein Interferometer dann sein muss. Deshalb war auch schon ziemlich bald nach Einstein die Funktionsweise so eines Gravitationswellendetektors klar. Es hat halt dann nur 100 Jahre gedauert, bis man einen ausreichend großen und leistungsfähigen Detektor bauen konnte. Aber da gab es nicht auf einmal eine ultimative neue Untersuchungsmethode, die das erst ermöglicht hat.

Und bei Mondholz ist es genau das gleiche. Holz ist auf zellbiologischer Ebene einfach verstanden. Wir wissen heute schon sehr gut wie man z.B. Festigkeit, Schwundverhalten etc. misst. Wenn Mondholz also wirklich so supertolle Eigenschaften hätte, dann würde man das ja mit den heutigen Messmethoden messen können. Wenn es dazu eine neue Messmethode braucht, dann kann ja der Unterschied nur so minimal sein, dass man ihn mit den heutigen Methoden nicht erkennt. Und damit ist es wiederum Unfug.
 
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pedder

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Geht es Euch nicht so, dass dieser fixe Mondkalender den Widerspruchsgeist weckt?
Es soll wichtiger sein, was für eine Mondphase herrscht, als die Temperatur, der Niederschlag und der Wind?
Der Kalender gilt ja auch für's Anpflanzen.


Ich bin mir sicher dass jeder hier Meinungen vertritt und Dinge "weiß" die andere anders sehen. Solang man damit niemandem schadet.. warum nicht. Wer letztlich Recht hat,wenn's schon darum gehen muss, werden oft erst künftige Generationen beweisen können, wenn wir bis dahin aufgrund unseres Konkurrenzdenkens und Gruppen bildens nicht schon längst wieder auf ner Scheibe leben und mit Steinen auf Holz klopfen.

So ganz erschließt sich mir der Sinn Deines Beitrags nicht. Sollen wir nicht miteinander diskutieren? Wozu ist das forum denn sonst da?

Natürlich darf hier jeder an Mondholz glauben.
Wobei ich nicht erkenen kann, an welche der vielen verschiedenen These wer glaubt. Brennt nich, fault nicht, ist besser usw.

Dazu verlinken wir hier Studien und wer die offen liest, kann deren Ergebnis dann glauben oder widerlegen.
Die Vorschriften von Thoma kann ich aus den aufgeführten Gründen nicht ernst nehmen.

Das bedeutet sicher nicht, dass seine Häuser schlecht sind. Es bedeutet nur, dass der Mond nicht dafür verantwortlich ist.
 

Ed-o-mat

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Ich bin zwar kein Anhänger von Mondholz, glaube aber trotzdem, dass "Mondholz" bei jemandem, der das ERNSTHAFT betreibt, gute Qualität gibt. Warum? Wenn jemand glaubt, dass auch der Mond einen Einfluss hat, dann hat dieser Jemand auch alle anderen Einflüsse auf dem Schirm.

Soll heißen: er nimmt nur die besten der besten Hölzer und sägt diese dann auch noch an einem bestimmten Tag/zu einer bestimmten Uhrzeit ...

Die Mühe und der Aufwand der Selektion machen sich in Form einer hohen Qualität bemerkbar. Dass der Mond damit rein gar nichts zu tun hat, spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Problematisch wird es nur, wenn dann die Leute an den Einfluss des Mondes glauben und dann extra bezahlen, wenn sie einen unselektierten Baum, der nach Mondkalender gefällt wurde, kaufen...
 

Hoosier

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Was ich aus meinen Recherchen und auch aus dem Artikel mitgenommen habe, ist das Thema Achtsamkeit. Anscheinend gibt es kleinere Betrieb, die mit Verstand für die Natur Holz ernten (ob das nun Mondholz ist oder nicht), und deshalb eine höhere Qualität (und Preis, natürlich) erreichen. Das klingt für mich absolut sinnvoll und glaubwürdig. Schade nur, dass es auf den Mond projeziert wird und nicht auf andere Faktoren. Aber im Grunde egal. Dem gegenüber stehen die Großbetriebe, die hier mitverdienen wollen - und das ist dann das wirkliche Problem. Dem Kunden geht es um höhere Qualität und dafür ist er bereit mehr zu zahlen. Mondholz hin oder her.
 

Lorenzo

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Wer nur Studien verlinkt muss sich ja nicht angesprochen fühlen. Mir geht es um das zusammenpacken von Leuten mit den unterschiedlichsten Überzeugungen. Das nervt einfach. Homöopathen (bin ich auch kein Anhänger von) und Mondscheingläubige und Querdenker und die Jungfrauenfreaks werden undifferenziert in einen Topf geworfen und solidarisch verarscht. Is für mich einfach kein Zeichen einer aufgeschlossenen toleranten Gesellschaft. Das sind die die ich für fortschrittlich und zukunftsfähig halte. Der Rest führt zu Streit und Schlimmerem.
Oder zum Schweigen von einer Seite. Und ne Diskussion ist es erst wenn zwei Seiten vertreten sind. Im Idealfall gleichberechtigt. Jörg hatte schon Bedenken sich überhaupt zu äußern...
Und es gibt hier immer wieder Themen bei denen einige nichts schreiben weil sie gegen eine sich schon solidarisierte Gruppe etwas sagen müssten.
Und das find ich schade.
Passt aber zur Stimmung in unserer Gesellschaft die momentan eher wieder auf dem Weg ist sich zu entsolidarisieren.
 

pedder

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Ich finde diesen thread sehr sachlich und es wird auch niemand verarscht.
Wo liest Du sowas denn?

Wenn Menschen Vorbehalte haben, ihre wissenschaftlich nicht haltbare Überzeugung zu äußern,
tut mir das nur bedingt leid. Es gibt da ja einen sinnvollen Grund für.
Aber ich diskutiere sachlich weiter.

Homöopathie wird übrigens weitgehend unterschätzt. Man sollte sie vielleicht umbenennen in Kunst des Placeboeffekts. Der Placeboeffekt wirkt nämlich oft erstaunlich gut. Ich verwende Medikamente, bei denen weit mehr als die Hälfte der Wirkung dem Placeboeffekt zuzuordnen ist. Ist mir doch egal, weshalb es wirkt. Hauptsache das es wirkt. (Es ist allerdings kein homöopathisches Medikament.)
 
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fragnix

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Naja, anders herum kann man das auch betrachten: Wenn einer Unsinn redet und sowohl ich als auch weitere ihm sagen, dass er Unsinn redet, dann hacken wir auf den Schwachen herum? Vielleicht, aber wohl auf einem Unsinn redenden Schwachen.

Mit Schubladendenken kommen wir also kaum weiter, auch nicht bei der Verteidigung gegen entsolidarisierende Tendenzen. So mühsam es auch ist, eine Betrachtung der einzelnen Umstände scheint angemessen zu sein.
Pedder zum Beispiel hat sich die Studie angeschaut, und weist darauf hin, dass die Grundlage mit fünf Bäumen sehr dürftig ist. Ich lese seinen Kommentar so, dass er an der Relevanz und ggf. sogar an der Glaubwürdigkeit der Studie zweifelt. Verarscht er die Uni nun? Meiner Ansicht nach nicht, er weist nur auf eine mMn gravierende Schwäche der Studie hin. Ich denke, völlig zu Recht.
Eine eigene, unübliche Meinung zu vertreten bedeutet ja nun nicht automatisch, im Recht zu sein. Auch wenn die Massen beeinflusst, verwirrt, schlecht informiert, uninteressiert sind: Der gegen-den-Strom Schwimmer kann dennoch noch viel verwirrter sein.

Werde ich also auch in Zukunft gegen jene Reden gehen, die ich für Unsinn halte, und im Wiederholungsfall oder bei Ignoranz auch Sarkasmus, Ironie, seltener auch mal Verarsche nutzen? Ja.

Solange die wesentliche Eigenschaft des Holzes seine Zellstruktur, im Kern mit eingelagerten Mineralien ist, solange halte ich Glauben an schnelle Effekte wie z.B. im zwei-Wochen Rhythmus für falsch. Und je mehr Eigenschaften angedichtet werden (Pilzresistenz, klingt wie 100%), desto misstrauischer werde ich.
Was ich glauben mag ist, dass sich im Splintholz im Mondrhythmus die Pegel von Salicylsäure und Jasmonsäure ändern, und damit die Wehrhaftigkeit des Splintholzes. Eine etwas bessere Pilzverteidigung glaube ich also. Ob deswegen ein Gebäude in Japan seit 1600 Jahren steht? Die Säuren sind doch längst zerfallen. gerade Salicylsäure ist ja nicht besonders langlebig. Was auch immer diese lange Zeit begründet: Die Hormone sind es nicht. Und sollte es gar um Kernholz gehen: da glaube ich überhaupt nicht an Änderungen im Zwei-Wochen-Takt.
 
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