Ich stieß gerade zufällig auf ein
dieses kurze Video des Youtube Kanals von Nick Engler, der hier zurecht ein gewisses Renommee besitzt. Seine Erklärung zum Schliff und der Abhängigkeit der Penetration von Produkten in Abhängigkeit von der Körnung erscheint mit sehr plausibel und bestätigt meine Erfahrungen. Musste das hier noch einfügen, weil es gut zu unseren Posts vor zwei Wochen passt
Was er zeigt ist, dass bei gröberen Schliff das Öl schneller einzieht. Das ist auch in meinen Tests so und das ist auch gut erklärbar: Ein gröber geschliffenes Holz hat durch die tiefere Berg-Tal-Struktur eine deutlich größere Oberfläche. Je größer die Oberfläche, um so schneller zieht das Öl auch ein. Insofern ist das auch meine Erfahrung.
Allerdings: Das relativiert sich alles wieder, wenn man nachmisst, wie viel ein Holz nach 15-45min eingesaugt hat. Holz saugt anfangs schnell und dann immer langsamer. Bei vielen Hölzern passiert nach 10 min kaum noch was. Und dabei ist es dann wieder ziemlich egal, wie geschliffen wurde.
Ganz ähnlich ist das mit dünnen oder dicken Ölen. Da war oft die Behauptung, Halböl (1:1 Leinölfirnis und Lösemittel) würde deutlich tiefer ins Holz eindringen. Oder die Behauptung, lösemittelfreie Holzöle würden nicht so tief einziehen können und wären deshalb schlechter. Ich hab das getestet und auch hier kam die Erkenntnis, dass das nach 15-30 Minuten kaum noch einen Unterschied macht. Dicke Öle ziehen langsamer ein, aber nicht weniger tief.
Ich wage also tatsächlich, seine Methode anzuzweifeln.
Das ist gut, oft lohnt es sich, Dinge selber nachzuprüfen und skeptisch zu bleiben. Viel vermeintliches Wissen wird einfach immer nur weitergegeben, ohne das es jemand überprüft hätte.