protec

ww-pappel
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Hallo zusammen,

wir sind schon länger am planen eines Hauses. Nach etlichen Gesprächen kam durch einen Bauträger das Thema Holzhaus auf. Ich war erst skeptisch und hatte Vorurteile. Ich informierte mich entsprechend und nach 3 Urlauben in einem Naturstammhaus, fiel die Wahl auch auf ein solches. Es ging dann lange hin und her mit Bebauungsplan und Kalkulation. Zwischenzeitlich, dachten wir auch wir müssen auf günstige Alternativen zurückfahren, aber aktuell sieht es gut aus, dass der Traum von Naturstamm doch real werden könnte. Unser Haus soll eine L-Form aufweisen und 1,5 Geschoss haben. Der Kniestock soll außenliegend sein und 1,2m hoch sein.

Hierzu mein Anliegen. Bei den meisten Anbieter von Blockhäusern (egal ob Naturstamm oder Rundstamm) wurde uns gesagt, dass sie die Naturstämme nur im Erdgeschoss verbauen und im Dachgeschoss mit Ständerwerk. Manchmal wurde gesagt, dass bis Höhe des Kniestocks auch noch Stämme verbaut werden können. Ansonten war es entweder nicht zu empfehlen. Ein visierter Architekt, der sich viel mit Naturstamm auskennt, meinte es ginge aber wäre schwer. Wir wollen im OG quasi "nur" die Außenwände aus Naturstamm haben und im Inneren Trockenbauwände. Das im OG die Stützen für die Pfetten verstellbar sein müssen und die Fenster entsprechend auch mit Rutschleisten montiert werden müssen ist klar. Genauso dass der Dachstuhl gleitend montiert werden muss und die Außenwände arretiert werden sollten auch (Bolzen o.ä.).

Hat hier jemand Erfahrung und kann berichten oder was gibt es hier noch zu beachten bzw zu empfehlen?

Danke und Viele Grüße
Michael
 

Mitglied 30872

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Das ist doch einfach. Wenn Ihr an den Giebelseiten bis unters Dach Stämme haben wollt, dann sucht Euch die entsprechende Firma, die das anbietet. Dann lasst Euch Referenzen geben und schaut euch das an.
Der Bau wird sich dadurch nicht unerheblich verteuern. Aber ist wohl nicht das Problem.
Interessant ist die Frage nur, wenn man alles selbst macht. Aber das ist wohl auch nicht der Fall.
Persönlich als Eigentümer eines Rundbohlenhauses: alleine schon aus optischen Gründen wäre mir die Ständerung lieber. Aber über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Was ist ein visierter Architekt?
 

protec

ww-pappel
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ich meine natürlich versierter Architekt. :emoji_wink:

Also für uns ist eine volle Naturstammwand lieber - alles Geschmackssache. Das mit den Referenzhäusern ist halt das Problem. Man kann sich solche in Deutschland schwer anschauen, da die Blockhausbauer in D alle (die ich gefunden habe) nur das OG in Ständerbauweise anbieten. Es gibt eine Firma für Rundstamm (Lindt Blockhaus) die auch die Außenwände bis unters Dach macht und den Rest Trockenbau. Allerdings bietet sie kein Naturstamm an. Zeigt mir aber das es ja geht.

Ich war mir unsicher in der Sache weil so viele Firmen das nicht machen und meinen das Dachgeschoss müsse setzungsfrei sein.
 

Mitglied 30872

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...Ich war mir unsicher in der Sache weil so viele Firmen das nicht machen und meinen das Dachgeschoss müsse setzungsfrei sein.

Das ist eben schon kostenintensiv und es ist, wie Du selbst schon festgestellt hast, einiges zu bedenken. Die Firmen gehen dabei schon ein gewisses Risiko ein, da die Bauherren bei eintretenden Problemen Nachbesserung einfordern werden. Und es wird offensichtlich auch nicht oft gewünscht. Unser Haushersteller hatte das damals im Angebot, ist allerdings Rundbohle.
Sieh es mal so: Es besteht ja offensichtlich ein gewisses Risiko, dass was schief geht. Wenn das nach Ablauf der Gewährleistung eintritt, hat da im Grunde nur einer ein Problem. Das kannst Du Dir ja eigentlich vom Halse halten mit einem Haus, was zumindest bis Deckenhöhe Deinen Vorstellungen entspricht.
Und Holzhaus? Immer wieder. Was denn sonst?:emoji_slight_smile:
 

Friederich

ww-robinie
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Wir wollen im OG quasi "nur" die Außenwände aus Naturstamm haben und im Inneren Trockenbauwände.
Und genau das dürfte das Problem sein, weswegen die Firmen sich dagegen sträuben.
Die Ausenwand hebt und senkt sich, die Innenwände dagegen nicht. Sie sperren also.
Du müsstest also die Innenwände bis auf Oberkante des Kniestockes auch als Blockwand ausführen. Und erst darüber in Rahmenbauweise. Wäre nicht besonders sinnvoll.
 

VolkerDK

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Dachte Rundstammhäuser seien tot seit irgendeiner KFW Verordnung?

Wie sieht denn ein Rundstammhaus im Speckgürtel einer Großstadt aus?
Wohl so wie ein Schwedenhaus in Holstein....geschmacklos.
 

VolkerDK

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Jedem das seine...
Alpenberghütten gehören meiner Meinung nach in die Alpen...Rundstammhäuser nach Kanada oder Finnland....
Es gibt soviel schöne regionale Baukultur, da ist doch für jeden was dabei.
Naja, erlaubt ist, was der Bebauungsplan hergibt.
 

esvaubee

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Jedem das seine...
Alpenberghütten gehören meiner Meinung nach in die Alpen...Rundstammhäuser nach Kanada oder Finnland....
Es gibt soviel schöne regionale Baukultur, da ist doch für jeden was dabei.
Naja, erlaubt ist, was der Bebauungsplan hergibt.
Im Nachbardorf steht ein neues Rundstammhaus in der Siedlung.
Daher kann ich dir berichten, wie es aussieht neben den KFW Neubauten: auffallend schön ! :emoji_slight_smile:
Ich bin für mehr Vielfalt!
Ist mir jedes mal ein graus, wenn ich durch eine Siedlung fahre und die ganzen durch die Schablone gepressten Häuser sehe.
Nagut ein paar ganz wilde haben dann dunkle Ziegel auf dem Dach oder gar dunklere oder hellere Klinker...

Aber du hast natürlich recht, es passt erstmal nicht ins Bild. Wenn man einheitliche Erscheinung lieber mag stört das wahrscheinlich
 

ClintNorthwood

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1. Beitrag einfach so verschwunden?
Dann noch einmal.

Ein schönes Holzhaus mit Gipskartonbeplankten Ständerwänden finde ich persönlich mehr als unpassen.
Dann lieber Lehmbauplatten mit Wandheizung.

VG
 

Mitglied 30872

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...Es gibt soviel schöne regionale Baukultur, da ist doch für jeden was dabei...

Bei detaillierter Betrachtung lässt sich das ja auch gar nicht durchhalten. Und was ist schön? Ich habe in der Nähe meines Arbeitsplatzes gebaut. Regional betrachtet hätte ich einen EW 58 oder ähnlich stellen müssen. Sehr schön.:emoji_wink:
Und was der Baustil mit dem Speckgürtel zu tun hat, erschließt sich nicht.
Tatsächlich müssen wir auch beim Hausbau nachhaltiger werden. Da kommt man ums Holz nicht herum. Aber Holz in verputzbare Wandelemente umzuformen (OS:emoji_sunglasses: kann ja nicht richtig sein.
In der 300-Seelen-Teilgemeine, in der unser Haus steht, findet sich fast jeder Baustil. Vom großen Vier-Seit-Hof bis zum Blockhaus. Vom Überspitz- bis zum Fast-Flachdach. Von fast schwarzer Fassade bis zum leuchtenden Weis. Zahlreiche Dachformen in alle Himmelsrichtung. Auch deswegen ist die Ortslage sehr begehrt. Aber zum Glück kein Neubaugebiet. Im Speckgürtel vor der Landeshauptstadt. Vielfalt, die dem Auge schmeichelt.
 

VolkerDK

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Was der Baustil mit dem Speckguertel zu tun hat? Naja, städtische Architektur unterscheidet sich ja von ländlicher. Das fängt mit der Grundstücksgröße an.
So ein Rundstammhaus braucht doch ein großes Grundstück, Birken, Steine, einen Bootsanleger :emoji_slight_smile: Nicht 650 Quadratmeterparzelle im Neubaugebiet.
Was in manchen Neubaugebieten gebaut wird, ist auch absolut nicht mein Geschmack. Diese weißen Würfel..möchte gern "Barn-Style"...naja und dann diese 110m2 Häuser, weil man sich mehr nicht leisten kann bei Passivhausstandard und Haustechnik für ne 1/4 Millionen Euro.

Aber hier zum Beispiel
https://www.jely-haus.de/haeuser/
Ist ein Anbieter aus unserer Region. Der bietet moderne Häuser an, aber eben auch viele im regionalen Stil.

Ein Rundbohlenhaus ist ja aber nun -genau wie die Alpenhütte- noch unter den "Vielfältigen" Häusern etwas ganz besonderes.
Bei uns hat hier einer ein Violettes Dach...also violett glänzende Dachziegel. Vielfältig ist es allemal....

Bei uns sind im Moment Bungalows in, so groß es geht auf die winzigen Grundstücke, 4m drumherum Platz, und Schottergarten davor.

Aber korrigiert mich: Meines Wissens sind Rundstammhäuser (klassische, also dicker, runder Stamm) nicht mehr möglich (nur noch als Ferienhaus etc.).
Was noch angeboten wird, sind so pseudo Bauten: Doppelte Lage runde Balken, also keine Stämme, sondern rundgedrehte Balken mit Isolierung dazwischen.
Oder eben aussen angedeutet Rundstamm, Innen Ständerwerk und Gipskarton.
Oder eben klassiche Blockbohlenhäuser...aber auch die sind sauteuer, wenn es "richtige" doppelte Blockbohlen sein sollen, und nicht Ständerwerk mit Holzfassade.
 

Mitglied 30872

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...Wie sieht denn ein Rundstammhaus im Speckgürtel einer Großstadt aus?...

...Was der Baustil mit dem Speckguertel zu tun hat? Naja, städtische Architektur unterscheidet sich ja von ländlicher. Das fängt mit der Grundstücksgröße an.
So ein Rundstammhaus braucht doch ein großes Grundstück, Birken, Steine, einen Bootsanleger :emoji_slight_smile: Nicht 650 Quadratmeterparzelle im Neubaugebiet...

Möglicherweise verstehe ich Dich da falsch. Aber das scheint mir ein Widerspruch zu sein. Und wie gesagt, das hat mit Speckgürtel nichts zu tun, zumindest nicht hier bei uns. Wir befinden uns hier im Speckgürtel von Dresden und die Architektur ist sehr bunt, wie bereits geschrieben. Die Grundstücksgrößen sind nicht grade bescheiden, ich habe auch nur einen knappen viertel Hektar. Dagegen hat ein Kollege in der Kerngemeinde an der Hauptstraße auch ein Blockhaus gebaut, kleines Grundstück, passt aber aufgrund der unterschiedlichen Baustile sehr gut hinein. Weil eben alles sehr bunt ist. Das war aber auch eine alte Baulücke.

…Bei uns sind im Moment Bungalows in, so groß es geht auf die winzigen Grundstücke, 4m drumherum Platz, und Schottergarten davor.

Das ist eine logische Folge steigender Bau- und Baulandpreise. Aber da hast Du recht, das setzt seit einigen Jahren ein, die Leute wollen raus aus der Stadt. Aber in diesen "Trabantenstädten" wollte ich eben nicht leben. Da hätte ich auch wegen der BPläne keine Baugenehmigung bekommen.

Aber korrigiert mich: Meines Wissens sind Rundstammhäuser (klassische, also dicker, runder Stamm) nicht mehr möglich (nur noch als Ferienhaus etc.).
Was noch angeboten wird, sind so pseudo Bauten: Doppelte Lage runde Balken, also keine Stämme, sondern rundgedrehte Balken mit Isolierung dazwischen.
Oder eben aussen angedeutet Rundstamm, Innen Ständerwerk und Gipskarton.
Oder eben klassiche Blockbohlenhäuser...aber auch die sind sauteuer, wenn es "richtige" doppelte Blockbohlen sein sollen, und nicht Ständerwerk mit Holzfassade.

Scheint ja nicht so zu sein, sonst hätte der Mensch im Beitrag von @esvaubee ohne Baugenehmigung gebaut und die Reklame der Firmen wäre in Deutschland für die Katz'.
Und was ich eben schon schrieb: Um die vermehrte Nutzung von Holz beim Hausbau kommt man nicht herum. Und wer das nicht mag, kann auch mit Holz anders bauen, so, dass man es nicht sieht.

Tatsächlich gibt es auch baurechtlich kaum Gründe gegen einen Blockhausbau. Die Ergebnisse der Bauplanung sind zwar bindend, aber der Weg dorthin oft genug fragwürdig.
 

esvaubee

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Möglicherweise verstehe ich Dich da falsch. Aber das scheint mir ein Widerspruch zu sein. Und wie gesagt, das hat mit Speckgürtel nichts zu tun, zumindest nicht hier bei uns. Wir befinden uns hier im Speckgürtel von Dresden und die Architektur ist sehr bunt, wie bereits geschrieben. Die Grundstücksgrößen sind nicht grade bescheiden, ich habe auch nur einen knappen viertel Hektar. Dagegen hat ein Kollege in der Kerngemeinde an der Hauptstraße auch ein Blockhaus gebaut, kleines Grundstück, passt aber aufgrund der unterschiedlichen Baustile sehr gut hinein. Weil eben alles sehr bunt ist. Das war aber auch eine alte Baulücke.



Das ist eine logische Folge steigender Bau- und Baulandpreise. Aber da hast Du recht, das setzt seit einigen Jahren ein, die Leute wollen raus aus der Stadt. Aber in diesen "Trabantenstädten" wollte ich eben nicht leben. Da hätte ich auch wegen der BPläne keine Baugenehmigung bekommen.



Scheint ja nicht so zu sein, sonst hätte der Mensch im Beitrag von @esvaubee ohne Baugenehmigung gebaut und die Reklame der Firmen wäre in Deutschland für die Katz'.
Und was ich eben schon schrieb: Um die vermehrte Nutzung von Holz beim Hausbau kommt man nicht herum. Und wer das nicht mag, kann auch mit Holz anders bauen, so, dass man es nicht sieht.

Tatsächlich gibt es auch baurechtlich kaum Gründe gegen einen Blockhausbau. Die Ergebnisse der Bauplanung sind zwar bindend, aber der Weg dorthin oft genug fragwürdig.
Ob der jetzt innen noch Isolierung an den Wänden hat weiss ich natürlich nicht...
Muss beim vorbeifahren mal drauf achten, ob man irgendwo sieht ob die Stämme auch innen sichtbar sind.
 

Mitglied 30872

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Ob der jetzt innen noch Isolierung an den Wänden hat weiss ich natürlich nicht...
Muss beim vorbeifahren mal drauf achten, ob man irgendwo sieht ob die Stämme auch innen sichtbar sind.

Das ist in der Tat nicht auszuschließen. Aber fragen kostet nichts.
 

VolkerDK

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Hab mal bisschen gegoogelt...es gibt wohl noch Naturstammhäuser mit EnEV Zulassung.
Da sind dann immer * dabei...

Sind dann 35cm Balkendurchmesser
 

Friederich

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Nein. Wird alles mit Sackräumen ausgeglichen.
Kann man alles mit entsprechendem Aufwand irgendwie lösen. So eine Wand kann dann aber keine Last aufnehmen. Man kann damit z.B nicht den Firstbalken unterstützen.
Überhaupt dürfte der ganze Dachaufbau einfacher sein, wenn man es direkt auf Fußbodenhöhe aufsetzen kann.
Besfetigt man die Sparren dagegen auf einer 120 cm hohen Wand, wird diese nach außen gedrückt.
Unterstützt man den Firstbalken mit Pfosten die auf Bodenhöhe aufstehen, während die Sparren auf einer sich setzenden 120cm hohen Außenwand aufliegen, dann macht auch hier das unterschiedliche Schwinden Probleme.
Alles natürlich irgendwie machbar, aber halt grundsätzlich problematischer und aufwendiger.
Es hat schon gute Gründe, dass die Blockhaubauer die Blockwand lieber auf Bodenhöhe enden lassen wollen.
 

Dietrich

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Hallo,

Rundstammhäuser sind in Europa kaum zu sehen, selbst im Nadelholz reichen Skandinavien sind sie die absolute Ausnahme.
Dagegen findet man neben dem normalen Holzständer-Fertigbau auch Häuser aus Blockbohlen, vor Jahren habe ich mal einen kleinen Anbieter im mittelschwedischen Värmland am Fluß Klarälv besucht, der freundliche Chef führte seine gesamte Fertigung vor. Nach Deutschland liefern war für ihn auch nichts neues, das ist der Laden:

https://www.astrandsstugan.se/index.php/en/

Gruß Dietrich
 
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