Neuer Holztisch mit seltsamer Maßerung

Kärle

ww-pappel
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Hallo zusammen,
ich bin verzweifelt, nach 4 Wochen haben wir unseren neuen Schösswender Esstisch bekommen.
Die Freude war groß, aber nach dem Zusammenbau waren wir schon enttäuscht...
Der Tisch ist wirklich schön, aber diese weiße Streifen trüben unsere Freude.
Da wir uns mit Holz überhaupt nicht auskennen, sind diese "Flecken" normal oder können wir das reklamieren?
Vielen Dank für eure Antworten!
LG Matthias
 

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Besserwisser

ww-robinie
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Diese weißen Flecken nennen sich Spiegel und sind ein Hauptcharakteristikum von Eiche.
Man kann einen Eichentisch auch so bauen, dass keine Spiegel zu sehen sind. Dann muss das aber vom Kunden vorher auch genau so bestellt werden, dann kann man die Holzauswahl darauf abstimmen. Erhöht natürlich den Preis.
Ein Reklamationsgrund ist das bei Eiche ungefähr so, als wenn man sich über den roten Lack eines Ferraris beschwert. Oder den Schaum auf dem Bier.
 

fahe

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...die Lamelle mit den angeschnittenen Markstrahlen in der Mitte gefällt mir, ehrlich gesagt, als quasi "Designmerkmal" noch am besten an der Gesamtsortierung. der Platte. Ansonsten ist die aus meiner Sicht ziemlich lieblos zusammen geworfen, gerade im rechten Bereich.

Ich musste "Schösswender" erst einmal suchen. Der Hersteller scheint die Marketingklaviatur gut zu spielen. Es gibt dort "Eiche", "Wildeiche" und - voila, eine neue Steigerung: "Risseiche"...:emoji_wink:

Nun wachsen zwar Dutzende Eichenarten auf diesem Planeten, "Wildeiche" und "Risseiche" gehören aber nicht dazu. Das ist die marketinggerechte Umschreibung für Qualitätsstufen, um es einmal ganz freundlich zu formulieren...:emoji_wink:

In welcher Oberfläche habt Ihr den Tisch bestellt? Und welches Modell?
 

PurplePony

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Das sind alles fallende breiten.
Ich bezweifle, dass in dem Preissegment beim verleimen auf das Kopfholz geschaut wird. Eine Gesamtansicht des Tisches uns der Preis wäre interessant.
 

U.Tho

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Ich würde hier allenfalls einen Beratungsfehler des Verkäufers einräumen, wenn überhaupt eine Beratung stattgefunden hat. (wahrscheinlich nicht)
Gruß Uwe
 

Mitglied 30872

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...Man kann einen Eichentisch auch so bauen, dass keine Spiegel zu sehen sind. Dann muss das aber vom Kunden vorher auch genau so bestellt werden, dann kann man die Holzauswahl darauf abstimmen.
Nein, sicher nicht. Andersherum wird ein Schuh daraus. Dem Profi sollte klar sein, dass der Durchschnittskunde von derlei Dingen nichts weiß und eine gleichförmige Oberfläche erwartet. Der Durchschnittsferrarikäufer geht auch nicht davon aus, dass sein Neuer mit Ralleystreifen auf dem Hof steht.
Ein Profitischler weist den Kunden darauf hin, was möglich ist. Gerade bei solchen Holzarten, die anders aussehen, wenn man den Riegel 90° um die Längsachse dreht.
Aber klar: Ein Reklamationsgrund ist das nicht.
Vielleicht auf Kulanz und mit der Gefahr, dass der Händler den Tisch nicht verkaufen kann, weil es sicher nur wenige Kunden gibt, die das so haben möchten.
Oder anders: Es schreibe hier bitte niemand, dass er nicht auf die Holzsortierung achtet, wenn er für sich selbst einen Tisch baut.
 

Besserwisser

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Oder anders: Es schreibe hier bitte niemand, dass er nicht auf die Holzsortierung achtet, wenn er für sich selbst einen Tisch baut.

Richtig. Ich baue aber auch keine Eichentische für unter 500 Euro brutto. Insofern ist der Ferrari vielleicht ein schlechter Vergleich, besser wäre eventuell der Dacia ohne Wurzelholzarmaturenbrett.
 
Zuletzt bearbeitet:

v8yunkie

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Ich bin der Meinung, dass die Auswahl der Hölzer mangelhaft ist - auch wenn das mittlere Stück eine Variante von Eiche ist. Aber von einem namhaften Hersteller erwarte ich, dass er bei so einer Platte wenigstens gleichartige Maserungen wählt, also entweder alle Stücke mit oder ohne Markstrahlen. Das sieht echt bescheiden aus. Das hat nix mit Natur zu tun sondern mit schlampiger Auswahl.

Gruss,
Thomas
 

Friederich

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Markstrahlen sieht man am deutlichsten, bei Brettern mit stehenden Jahrringen. Insofern sogar ein "Gütemerkmal".
 

U.Tho

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Jetzt kommen wir wohl eher in den Bereich Kunst und Geschmack und da lässt sich bekanntlich gut streiten. :emoji_slight_smile:
Gruß Uwe
 

Diesel1982

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Ich persönlich find die Spiegel der Eiche ja eigentlich hübsch.
Aber in dem Zug mal die Frage an die Profis...wie hättet ihr denn das sortiert bzw. auf was genau schaut ihr? Was ist denn genau an der Zusammenstellung zu bemängeln? ( jetzt abgesehen von der Lamelle mit den Spiegeln)

Gruss Matze
 

Diesel1982

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Ja gut, dass ist klar. Aber da man kein Hirnholz des oben genannten Tischs sieht kann man ja nicht sagen er wäre falsch sortiert... also sollte der Profi hier noch was anderes an dem Tisch sehen was ich anhand dem Bild nicht sehen kann
 

U.Tho

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Es ist halt so, das gerade diese einzelne Leiste optisch raussticht, als gehöre die nicht dazu - hätte man ja auch ne andere nehmen können. Schöner wäre es wahrscheinlich entweder alle mit "Spiegel" oder alle ohne.
 

Holz-Christian

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Servus, die Lamelle mit den Spiegeln weißt stehende Jahresringe auf während die restlichen sichtbaren, vor allem die direkt links überwiegend liegende Jahresringe aufweisen.
Das sieht man an den Spiegeln bzw. an den Fladerungen, da braucht man nicht zwingend das Hirnholz sehen.

Das ist zum einen optisch ein ziemlich harter Übergang, zum anderen dürfte sich bei Änderung der Holzfeuchte (Ende der Heizperiode) die betreffende Leimfuge in der Fläche scharf abzeichnen.
 

carsten

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Hallo,

also ich vermute, dass das eine eher industriell gefertigte Platte ist. Und als solche unterliegt die einem gewissen betriebswirtschaftlichem Umgang. Und zwar neben der max. Holzausbeute, auch einem minimalen Personaleinsatz.
Nur dann lassen sich Tischplatten fertigen die im unteren 3-stelligen Bereich verkauft werden können. Eine handwerklich gefertigte Tischplatte kostet ein vielfaches, da ist man je nach Holz sehr rasch bei einem Verschnittzuschlag von deutlich jenseits der 100 %m aber selbst dann würde ich bei Spiegeln in einer Eiche Tischplatte nicht von mangelhafter Holzauswahl sprechen. Und wenn dann ein ober pingeliger auch noch die Einhaltung jeglicher Verleimregeln fordern würde, bleibt nur eine Lösung: Auftrag ablehnen.
Da muss man als Schreiner inzwischen sehr genau der Kundschaft zuhören und ausführlich bemustern. So Kunden können einem den Spaß an der Arbeit extrem vermiesen.
 

Maho68

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Hallo zusammen,
ich bin verzweifelt, nach 4 Wochen haben wir unseren neuen Schösswender Esstisch bekommen.
Die Freude war groß, aber nach dem Zusammenbau waren wir schon enttäuscht...
Der Tisch ist wirklich schön, aber diese weiße Streifen trüben unsere Freude.
Da wir uns mit Holz überhaupt nicht auskennen, sind diese "Flecken" normal oder können wir das reklamieren?
Vielen Dank für eure Antworten!
LG Matthias
Also, ein Tischler würde sowas nicht abliefern, der achtet auf ein homogenes Holz-Bild. :emoji_innocent:
die Marktstrahlen der Eiche sind kein Fehler der Natur, allenfalls mehr oder weniger hingenommener Fehler des Herstellers(industrieller Hersteller ) würde sagen maximale geldgier, minimalste Qualitätskontrolle :emoji_wink:
 

Mitglied 30872

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Also, ein Tischler würde sowas nicht abliefern, der achtet auf ein homogenes Holz-Bild. :emoji_innocent:

Vom Hersteller:

"Das sind unsere Ansprüche, die uns zur Nummer Eins machen. Schösswender, als Großtischlerei beheimatet im oberösterreichischen Franking, das sind 180 Profis, über 50 verschiedene Modelle, mehr als 80 Holz- und Dekorfarben und über 100 Stoff- und Lederarten."
 

Diesel1982

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Ansonsten ist die aus meiner Sicht ziemlich lieblos zusammen geworfen, gerade im rechten Bereich.


Ein handwerklicher Tischler hätte zwar das Holz nicht so wie Kraut und Rüben zusammen gepappt, ein Reklamationsgrund ist das aber nicht.


Ich bin der Meinung, dass die Auswahl der Hölzer mangelhaft ist - auch wenn das mittlere Stück eine Variante von Eiche ist. Aber von einem namhaften Hersteller erwarte ich, dass er bei so einer Platte wenigstens gleichartige Maserungen wählt, also entweder alle Stücke mit oder ohne Markstrahlen. Das sieht echt bescheiden aus. Das hat nix mit Natur zu tun sondern mit schlampiger Auswahl.

Gruss,
Thomas

Das sind die Aussagen... lieblos, Kraut und Rüben... usw. lassen wir mal die eine Lamelle außer acht, wie soll man das zusammenstellen um ein homogenes Bild zu erhalten. Es wird viel kritisiert an der Platte aber so recht sagt keiner was er anders machen würde.

Ich persönlich find die Platte nicht so hässlich um denen die Kompetenz abzusprechen.

ich hab auch paar Platten gemacht und wenn man alles fachlich absolut richtig machen will... als rechts links Splint/ Splint Kern/Kern und dann auch noch herzgetrennt dann kann man halt manchmal nicht so arg viel besser machen... vor allem bei Hölzern die auch noch im Kern anders gefärbt sind (Nuss, Esche)
Aber da ich ja auch dazulernen will eben die Frage auf was sich die zitierten Schreiber beziehen und wie sie es besser gemacht hätten
 

Mitglied 30872

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... wie soll man das zusammenstellen um ein homogenes Bild zu erhalten. Es wird viel kritisiert an der Platte aber so recht sagt keiner was er anders machen würde...
Zumindest von mir wurde nur der eine Riegel kritisiert. Wenn man den um 90° gedreht hätte, wäre der Tisch in meinen Augen in Ordnung.
Ich denke mal, da hat ein Tischler geschlafen und die Quali hats durchgewunken. Wurde ja auch verkauft.
 
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