Nutfräsung Tipps und Tricks von Profis?

fantozzi

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Guten Abend zusammen,

ich bräuchte von euch ein paar hilfreiche Tricks hinsichtlich einer Nutfräsung. Wenn ich einen Korpus aus Plattenmaterial (Dekorspanplatten von Egger als Beispiel) zusammenbaue, dann fräse ich für eine Rückwand immer eine Nut in der Größe 5 mm, 6 mm oder 8 mm je nach Größe des Korpus. Nun sind die HDF-Platten, die ich als Rückwand verwende meist etwas dicker als angegeben (um einige Zehntel mm). Wenn ich eine Nut z.B. in 5 mm fräse, dann passt folglich die Rückwand nicht in die Nut. Ich muss mich demnach mit der Feineinstellung des Parallelanschlags herantasten, damit die Nut letztlich passt. Wie fräsen (mit der Oberfräse) die Profis unter euch eine passende Nut?

Ein weiteres Problem, welches ich bereits einmal angesprochen hatte, habe ich mit meinem Nutfräser (Sprialnutfräser Up-Cut von Stistemi Klein). Eine Probefräsung in MDF mit Grundierfolie und einer Nuttiefe von 5 mm geht butterweich und zügig. Sobald ich jedoch in Dekorspanplatten fräse, raucht mir der Fräser bereits nach nur wenigen Zentimetern ab. Dies ist mir nun sicher schon dreimal passiert. Als Oberfräse nutze ich die kleine Makita R0700. Ein Forenmitglied schrieb dazu, dass so ein Fräser mit melaminharzbeschichtetem Plattenmaterial Probleme bekommen kann. Ich arbeite jedoch meist mit Dekorspanplatten und bräuchte daher einen Tipp von euch. Hat die kleine Oberfräse evtl. zu wenig Power für ein solches Material? Würde eine 1.000 W Oberfräse (oder stärker) mein Problem lösen können?
 

carsten

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Hallo

also Profi "lasse" ich die CNC die Nuten fräsen. Und dort ist der Nuter mehr ein Kreissägeblatt als ein Fräser.
Up cut Fräser sind für Dekorplatten ungeeignet. die reißen die Dekorschicht ab. Eher wäre da downcut angesagt. Da aber dort die Späne dann stopfen würden ist die ganz normale gerade Schneide dann doch die beste Lösung. Die Makita ist mit ihren 700 Watt eher eine Kantenfräse (also Profilierung von Kanten aber auch eher für kleine "Profile"). Das Thema Nuten Fräsen und Makita hatten wir erst. Mit welcher Zustellung an Frästiefe arbeitest du ?
 

derdad

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Wie Carsten bereits schrieb, ein Profi fräst dünne Nuten mit Nuträdern und nicht mit Stift ähnlichen Fräsern. Meist auf der Tischfräse (nicht der Frästisch für Oberfräsen) oder wenn es wenige Teile sind auch schon mal auf der Kreissäge mit dem Sägeblatt.
Mit der Oberfräse werden in einer Tischlerwerkstatt die Nuten nur gefräst, wenn sie kurvig sind.
LG Gerhard
 

holzer1998

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Tischfräse oder Kreissäge würde mir auch zuerst einfallen.
An der Tischfräse mit einem Verstellnuter ein paar Zehntel breiter Nuten.

Zufällig habe ich gerade ein Guhdo Aktionsprospekt in die Hände bekommen. Vielleicht für dich interessant.

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fantozzi

ww-buche
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Also bei der Probefräsung in MDF habe ich die Tiefe gleich auf 5 mm eingestellt und wie bereits erwähnt kein Problem gehabt. Daher habe ich in das Plattenmaterial auch gleich 5 mm tief gefräst. Wenn ich jedoch tiefer fräse, dann meist in 3 mm Schritten. Über eine Tischfräse oder Kreissäge verfüge ich leider (noch) nicht :emoji_frowning2:

Den Verstellnuter für eine Handoberfräse schaue ich mir mal an. Der Preis ist aber heiß :emoji_slight_smile:
 

joh.t.

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Nut auf der Kreissäge.
Muss man 2x kann dann aauch 5,5 mm einstellen...
Ein Schrank wird durch Rückwand in Nut nicht winklig, nur durch Rückwand in Falz und festgeschraubt.
 

NiklasAG

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Wenn es viele Nuten sind: Kauf die Platten zugeschnitten, genutet und mit gemachten Kanten. Kostet zwar etwas, aber was du an Zeit sparst und Qualität gewinnst, ist (in meinen Augen) der Preis wert. Wenn Du Nutenfräsen meditativ und erfüllend findest, ist das natürlich etwas Anderes.
 

Donut009

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Gibt ja auch Scheibennuter für die Oberfräse im Frästisch. Damit bekommt man Zwischenschritte hin und könnte eine Rückwand auch auf passende dicke bringen. Abplattung nennt man das glaub
 

Donut009

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Versteh ich nicht.

Denke inhaltlich ist meine Antwort zwar nicht ganz zur Frage passend, funktioniert aber mit den zur Verfügung stehenden Mitteln
... Unabhängig davon ob ich nun das richtige wording hatte oder nicht
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Wenn du die Rückwand schon nicht "einfalzen" willst, sondern "einnuten",
1) dann nimm für deine 5er Rückwand den 5er Fräser und
2) auf der Rückseite der Rückwand einmal mit der Flex mit montierter Schmirgelscheibe (Fächerscheibe) der Kante entlang
(also die Kante passend abschrägen).
Das ist zwar keine Profi-Lösung aber praktikabel und geht flott
 

magmog

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Moin,

...oder die Kanten der Rückwand mit einem Scheibennuter
und OK ca. 10mm tief einschneiden, ein paar mm tiefer als die Nut in der Möbelseite.
So gibt die RW die paar Zehntel, die sie zu dick ist, nach.
 

fantozzi

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Ok, da ich derzeit weder über einen Frästisch oder eine Tischkreissäge verfüge, muss ich vorerst weiterhin mit meiner Oberfräse vorlieb nehmen. Eine Überlegung wäre jedoch eine stärkere Oberfräse zu kaufen, damit ich damit Nuten fräsen kann ohne dass mir die Fräser abrauchen.
 

dsdommi

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Ich hab den Makita Nachbau der OF.
5mm Nuten gehen doch völlig problemlos.
Guten Fräser rein und los geht's. Drehzahl beachten. Da taucht nichts ab wenn du die Späne absaugst. Wenn nicht kann die Wärme nicht weg und es gibt dunkle Spuren.
 

fantozzi

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Die Absaugung der Makita ist eher suboptimal. Wie bereits erwähnt, in MDF ging das Fräsen butterweich, aber sobald ich in beschichtete Platten fräse gibt es leider Probleme.
 

dsdommi

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Das liegt dann aber nicht an der Makita. Wenn dass mit der Absaugung nicht klappt. Einfach stoppen die Nut frei saugen und weiter.
Und oder wie schon erwähnt anderen fräser nutzen.
 
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