Oberflächenbehandlung für Paulownia?

Prentrix

ww-pappel
Registriert
24. April 2011
Beiträge
3
Ort
3-Länder-Eck
Hallo Expedden,

ich möchte mir für Wäsche ein Regal mit Rahmen an die Wand hängen, wobei die Regalbretter mittels Schienenvorhang verdeckt werden ("verdeckte Aufbewahrung").

Zu sehen ist dann nur der Rahmen. Rahmen und Regalbretter sollen aus Paulownia-Leimholz (Kiri, Blauglockenbaum) sein in 18 mm, das ich bei uns in der Nähe kaufen kann. Die ersten Erfahrungen mit dem Holz aus einem kleinen Regalbau: Es ist schon ziemlich weich. Das kleine Regalbrett habe ich zweimal lackiert mit einem Acryllack, aber man kann es trotzdem mit dem Fingernagel ritzen. Probestücke habe ich mit Halböl, Leinölfirnis und Leinölfirnis mit Pigmenten behandelt. Egal wie ich es mache: es sieht stumpf und nicht sehr dolle aus. Das Holz scheint mir Öl auch nicht besonders gut aufzusaugen.

Inzwischen habe ich mich an den Gedanken gewöhnt, dass das Holz nicht dunkler gefärbt wird, sondern hell bleibt.

Aber was nehme ich statt eines Acryllacks? Es sollte schon eine aushärtende Schicht auf das Holz, aber ohne diesen Acrylcharakter. Das Regal muss zwar nicht viel an Gewicht aushalten, aber die rechte Wange ist relativ nah an der Tür und ich werde mit Sicherheit dagegen stoßen (vor allem schlaftrunken nachts auf dem Weg zum Bad).

Für Tipps wär ich sehr dankbar.

LG

Prentrix
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.677
Ort
Dortmund
Wenn die Härte des Holzes nicht zu deinen Anforderungen passt, dann nimm besser ein anderes Holz. Es gibt keine einfachen Möglichkeiten, um eine harte Oberfläche wie z.B. Buche hinzubekommen.
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.441
Ort
Hofheim / Taunus
Hallo Prentrix, wie Winfried schon sagte, wenn dir das Holz weich ist, musst du bitte ein anderes, härteres nehmen. Eines das auch gleich von der Farbe her passt. Die Vorstellung, man könnte ein weiches Holz (egal ob Nadel- oder Laub-) mit irgendeinem Lack- oder Öl- oder sonstigem Auftrag härter machen, wird immer eine Illusion bleiben. Sorry.
Ausser Resopal natürlich. :emoji_wink:
Gruß Werner
 

Prentrix

ww-pappel
Registriert
24. April 2011
Beiträge
3
Ort
3-Länder-Eck
Tscha, ein anderes Holz möchte ich aber nicht verwenden, weil dieses so schön leicht ist (was ich als Frau mit einem Körpergewicht von 50 kg sehr angenehm finde) und sich selbst mit einer Mini-Kataba zurecht sägen lässt. Wenn man nicht wirklich gut ausgerüstet ist, ist das schon ein Punkt. Das Holz ist auch einfach witzig zu verarbeiten und die ganze Vorrichtung hat ja nicht viel auszuhalten. Mal abgesehen davon, dass ich das Holz zum Teil schon habe.

Natürlich ist mir klar, dass ich das Holz nicht auf Buche oder Eiche trimmen kann. Ich brauch einfach nur einen Ratschlag für einen Lack oder Hartwachs oder so, was die Oberfläche nicht so stumpf aussehen lässt und was nicht so einen elastischen Überzug ergibt wie der verwendete Acryllack.

Buche wem Buche gehört. Der blaue Fleck am großen linken Zeh, den ich mir vor drei Wochen bei der Aktion geholt habe, mit meinem Mütterlein mein kleines neu gebautes Standregal aus Buche ins Arbeitszimmer zwei Stockwerke höher zu schleppen, ist immer noch zu sehen.

Prentrix
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.677
Ort
Dortmund
Bei weichen Hölzern erscheint mir ölen sehr sinnvoll. Die Oberfläche geht nicht kaputt, wenn du mal eine Delle reinhaust. Lack hingegen kann abplatzen oder reißen. Mein kleiner Paulownia Tisch, den ich geölt habe, hat einen schönen Seidenglanz. Geschliffen hab ich glaube ich nur mit Korn 120, evtl. auch Korn 180. Geölt mit Auro PurSolid zweimal. Das Holz wird durch das Öl etwas gelblicher und dunkelt mit der Zeit auch noch etwas nach.

Noch ein Vorteil von geölt: Wenn du mal eine Delle drin hast, kannst du die mit der Bügeleisen+nasser-Lappen-Methode wieder rausdämpfen. Bei Lack geht das nicht ohne weiteres.

Frohes Schaffen :emoji_slight_smile:
 

Prentrix

ww-pappel
Registriert
24. April 2011
Beiträge
3
Ort
3-Länder-Eck
Winfried, das ist doch ein Wort! :emoji_slight_smile:

Ölen, aber womit. Warum hast Du für den Tisch gerade dieses Öl genommen? Wenn ich Deine wunderschöne Übersicht duchschaue, würde ich zu einem anderen Produkt greifen.

Das schreit natürlich wieder nach einer Testreihe (ich hab mal verschiedene Öle getestet, wie gut sie sich als Firnis auf Malerei aus Ei-Tempera eignen, auf einer weißen Fläche und auf einem kräftigen Rot, war ganz interessant).

Zum Ausprobieren noch vorrätig hätte ich außer boesners Leinölfirnis noch Tungöl und Danish Oil. Die sonstigen Öel aus meiner Testreihe wie Mohnöl und Distelöl lasse ich besser bleiben, das dauert zu lange. Schellack hätte ich auch noch da, das wäre dann wenigstens eine schöne Übung zum Thema: wie trage ich Schellack gleichmäßig als Firnis auf, ohne dass man Streifen sieht....

Aber falls Du von dem Seidenglanz noch was übrig hast, schick ihn bitte rüber:emoji_wink:.

Gruß

Prentrix

Ach so ja, Auro Arbeitsplattenöl habe ich ja auch noch zum Ausprobieren.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.677
Ort
Dortmund
Da hast du doch schon ein paar Möglichkeiten für eine Testreihe. Grundsätzlich sollte es Leinölfirnis, Tungöl, Danish Oil und Auro Arbeitsplattenöl tun. Danish Oil - wenn es das von Rustins ist - hat Mattierungsmittel drin, das soll eher matt bleiben. Tungöl ist auch eher matt.

Für Seidenglanz braucht es einen feinen Schliff (Korn 180-240). Manche Öle bringen schnell einen Seidenglanz, bei anderen brauchst du zahlreiche Aufträge.

Warum ich gerade Auro PurSolid genommen habe? Ist ein gutes Universalöl, was ich da hatte. Zudem ist es lösemittelfrei. Für Seidenglanz bietet sich auch Livos Naturöl-Siegel an. Oder aber eine Endbehandlung mit Natural Finishöl.
 
Oben Unten