Oberflächenbehandlung vor- oder nach Zusammenbau ?

Delgado

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Hallo,

hab mal eine Frage an die Profis.

ich möchte mir ein Schrankelement für mein Regalsystem aus Buche Leimholz 19 mm Stärke bauen. Der Korpus ist BxHxT 420x800x400. Die einzelnen Holzplatten lasse ich mir von meinem Holzhändler zuschneiden. Für die Oberflächenbehandlung möchte ich das Schränkchen ölen.

Meine Frage ist, schleife ich, und öle ich das Holz, bevor ich es als Korpus zusammenfüge, oder wird es erst gemacht, wenn der Schrank fertig ist?

Ich frage deshalb, weil ich es mir ein wenig schwierig vorstelle, den Innenbereich zu schleifen und zu ölen im zusammengebauten Zustand. Die Körnung beträgt bei Kauf 80. Ich möchte es aber glatter haben.

Spricht was dagegen, es vorher zu machen, wenn ich nicht die Seiten behande, die verdübelt und verleimt werden?

LG
Dirk
 

welaloba

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Hallo Dirk, wenn es sich hier um das Teil mit der Sperrholzrückwand handelt: Leg doch die Rückwand in einen Falz, dann kannst du den Korpus verleimen, innen behandeln, kannst die Rückwand flach auf die Bank legen und schleifen und ölen und anschließend einbauen mit Schräubchen oder sonst wie.
Gruß´Werner
 

WinfriedM

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Ich schleife immer vor dem Zusammenbau, bei Buche typisch bis 180, manchmal auch 240. Nach dem Zusammenbau nochmal kurz drüberschleifen und dann ölen. Zusammengebaut ist das Ölen eigentlich kein Problem. Schrankinnenteile, wo kein Luftaustausch möglich ist, nicht ölen. Ich denke, diese Grundregel ist dir geläufig.
 

gleiter

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Hallo Dirk!

Ich hatte unlängst das Gleiche, lies Dich doch mal hier durch: https://www.woodworker.de/forum/oberflaechenbehandlung-kasten-innen-t44338.html
Politur + Wachs ist nun die perfekte Lösung.

Von einer Oberflächenbehandlung VOR dem Zusammenbau rate ich ab, überall wo Veredelung hingekommen ist hält Dir kein Leim mehr.

Und - sehr gut ausgeschliffen bleiben Oberflächen im Innenbereich auch nach der Veredelung glatt genug, falls doch ein Schleifen von Nöten ist kannst Du ja mit Stahlwolle (ganz Feine, 000 oder 0000, je nach Hersteller) vor dem Wachsen den letzten Schliff vornehmen.

Gruß, André.
 

WinfriedM

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Im anderen Beitrag steht ja schon alles.

Noch ein Tipp: Wasserbasierte Produkte würde ich überall dort meiden, wo man später schlecht schleifen kann. Weil die Holzfasern sich aufstellen und man nochmal die Oberfläche glätten muss. Gerade in den letzten Jahren tauchen immer mehr wasserbasierte Öle und Wachse auf.
 

Delgado

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Hallo zusammen,

danke für Eure Tipps.

Ich werds so machen, das ich vor dem Korpuszusammenbau/Verleimen schleife, dann verleime und anschliessend öle (Aussenbereich) oder wachse.

Grüsse
Dirk
 

berliner_1982

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Ein passende Frage zum Tisch Ölen für den Außenbereich. Sollten für den Außenbereich alle Holzstellen eingeölt werden auch die verdeckten (durch Beschläge oder die Platte selbst).

Das würde für mich den Unterschied machen, ob ich vor oder nach dem Zusammenbauen öle.
 

IngoS

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Hallo,

Vor der Montage ölen, ist meist auch einfacher, als später mühsam in Ecken rumfummeln.

Gruß Ingo
 

dsdommi

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Ich schleife immer vor dem Zusammenbau, bei Buche typisch bis 180, manchmal auch 240. Nach dem Zusammenbau nochmal kurz drüberschleifen und dann ölen. Zusammengebaut ist das Ölen eigentlich kein Problem. Schrankinnenteile, wo kein Luftaustausch möglich ist, nicht ölen. Ich denke, diese Grundregel ist dir geläufig.
Hallo Winfried.
Mir hat ein Schreiner mal erklärt dass sich die obere Platte eines Bords verwunden hat weil ich sie nur einseitig geölt habe und damit die feuchte Aufnahme und Abgabe zwischen innen und aussen unterschiedlich ist. Deshalb dachte ich dass man innenteile auch ölen sollte.
Hat er mir da was falsch erklärt?
 

Paulisch

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Hallo, ich klebe Leimflächen ab und Öle vorher. Austretenden Leim wische ich dann einfach feucht ab. Hat sich bei mir bewährt. Innenecken im Nachhinein vom Leim säubern, schleifen und Ölen ist mühsam.
Mit freundlichen Grüßen
 

Stefan_B_Z

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... Schrankinnenteile, wo kein Luftaustausch möglich ist, nicht ölen. Ich denke, diese Grundregel ist dir geläufig.
... Mir hat ein Schreiner mal erklärt ... dass man innenteile auch ölen sollte.
Hat er mir da was falsch erklärt?

Dieser Frage schließe ich mich an.

In Kürze kommt das gleiche Problem bei einem Buchenholzschränkchen auf mich zu. Okay, ich habe verstanden, dass die Leimflächen kein Öl sehen dürfen. Deshalb habe ich auch für mich eine Arbeitsreihenfolge ausgetüftelt (Leimen, Ölen, Schleifen, Ölen, Schleifen, Endmontage mit Schrauben), bei der der geleimte Korpus ohne Rückwand so offen liegt, dass das Öl auch an den Außen- und Innenflächen gut ablüften kann, und dass ich beim Schleifen noch gut in die Ecken komme.

Bislang habe ich geglaubt, dass das so richtig und regelkonform ist. Warum genau soll ich nun auf das Ölen der Innenteile verzichten?

- Stefan
 

tiepel

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Hi,
das Öl benötigt Sauerstoff zum vollständigen Aushärten.
Dieser Sauerstoff kommt an die Innenseiten eines Schrankes nicht ran, sodass der Schrank dauerhaft nach Öl riecht.
Gruß Reimund
 

Lorenzo

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Ich verputz die Innenseiten vor dem verleimen, dann wird verleimt, dann die Aussenseiten. Ich behandel die Innenseiten einmal, mit nem Hartwachsöl, das trocknet ja recht schnell durch, vorher darf man das Möbel halt noch nicht "zu machen" Außenseite dann mehrfach bis zum Wunschergebnis.

Bei mir sind außer allerdings nach dem Verleimen die Holzverbindungen zu verputzen, vorher ist das ja nicht möglich.

Bei nem geschlossenen Korpus muss man innen keine Oberfläche drauf machen, das Holz ist ja am Arbeiten gehindert, ich mach weil die Oberfläche dann weniger anfällig ist und optisch der von außen entspricht.
 

WinfriedM

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Bei Schränken, wo innen ja kaum Luftaustausch ist, kann es je nach dem Ölen noch jahrelang stark riechen, wenn man den Schrank öffnet. Selbst erlebt, hab 2 Jahre die Türen nicht eingebaut, dann wurde es langsam besser.

Es gibt aber Öle, die sind da wesentlich gutmütiger. Auch wenn man sie nur dünn aufträgt bzw. nur kurz einziehen lässt. Bewährt hat sich da z.B. Osmo Hartwachsöl. Nur ganz dünn und Überstand nach wenigen Minuten wieder abnehmen. Trotzdem sollte man dann noch 6-12 Wochen mit deutlich Geruch rechnen. Am Besten erstmal 2 Wochen offen trocknen lassen.
 

yoghurt

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Hallo,
ich denke, dass die Regel „innen nicht ölen“ eigentlich überholt ist. Wesentlich dabei ist ein modernes schnelltrocknendes Öl zu verwenden und dem Öl dann noch etwas Extra-Zeit zu geben, damit es nicht mehr riecht. Wenn man ein möglichst wenig mit Sikkativen versetztes Öl verwendet, dann sieht es natürlich anders aus.
 

WinfriedM

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Wesentlich dabei ist ein modernes schnelltrocknendes Öl zu verwenden und dem Öl dann noch etwas Extra-Zeit zu geben, damit es nicht mehr riecht.

Da gibts viele am Markt, die Probleme machen. Eigentlich funktioniert es nur mit wenigen. Alles, was tief einzieht, hat in der Regel Probleme. Also alle Standard-Hartöle. Mein Problemschrank, den ich 2 Jahre lüften musste, war mit Leinos Hartöl geölt.
 

teluke

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Also ich mache ja mehr als einen Schrank im Jahr und öle trotzdem alle auch innen.
Allerdings öle ich innen schon vor dem Zusammenbau.
Leimflächen klebe ich mit Kreppband ab.

Bis dann alles fertig ist dauert es ja gewöhnlich noch ein paar Tage.
Das reicht meist aus dass der Schrank dann innen nicht mehr streng riecht.

Ölt man erst dann innen wenn alles zusammengebaut ist besteht immer, fast unvermeidbar, die Gefahr dass sich in Spalten Öldepots bilden.
Bis die ausgehärtet sind dauert es lange und so lange riecht es auch.
 

tiepel

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Hi,
ich habe vor etwa drei Jahren zwei Nachtschränkchen gebaut und auch innen geölt, weil ich dachte, wenn ich alles ein paar Wochen offen in der Werkstatt stehen lasse, wird es wohl gehen.
Es reicht ihnen immer noch. Ist für diesen Anwendungsfall aber akzeptabel.
Verwendet habe ich Allendo Hartwachsöl.
Gruß Reimund
 

teluke

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Bei Eiche, also meist, Leinölfirnis von Krämer.
Bei Kirsche Hartwachsöl von Borma.
Bei allem anderen auch meist Leinölfirnis.
 
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