Oberflächenbehandlung Wasserbeize

S04

ww-kiefer
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Moin in die Runde,

Ich könnte eine Empfehlung für eine Oberflächenbehandlung von gebeiztem Holz gebrauchen. Verwendet wird die klassische Tütenbeize von Clou.

Für einen Stiftehalter habe vor einiger Zeit ein bisschen mit dem einfachen Schellack-Auftrag experimentiert, den Heiko Rech vor einiger Zeit mal vorgestellt hat. Video Jetzt färbt das gebeizte Holz des Halters leider ab. Ob der Auftrag einfach zu dünn war, oder ob ich den Schellack durch Wasser ausversehen angelöst habe, weiß ich nicht. Eure Gedanken zu Wasserbeize und Schellack?

Alternativ?
Wasserlacke scheiden aus, nehme ich an. Wie sieht es mit Holzölen aus? Stelle ich mir schwierig vor, da Öle eher ins Holz einziehen als eine oberflächliche Schicht bilden. Holzwachs ist wahrscheinlich nicht beständig genug. Also bleiben die klassischen lösemittelhaltigen Lacke?
 

flüsterholz

ww-robinie
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In welcher Konzentration hast du den Schellack denn angesetzt? Wieviele Schichten hast du aufgetragen? Hat du die Schellackoberfläche direkt nach dem Auftrag angefasst? Thema Handschweiß.
Ich öle nach dem Beizen erst und streiche 2 Schichten Schellack. Alles was ständig mit Handschweiß in Berührung kommt, bekommt noch eine Hartwachsoberfläche, ansonsten ein Bienenwachsbalsam. Ein reiner Schellackanstrich, wäre meiner Meinung nach, nur was für die Innenflächen von Möbeln.
Gruß Michael
 

Holzsinn

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Wasserlacke scheiden aus, nehme ich an. Wie sieht es mit Holzölen aus? Stelle ich mir schwierig vor, da Öle eher ins Holz einziehen als eine oberflächliche Schicht bilden. Holzwachs ist wahrscheinlich nicht beständig genug. Also bleiben die klassischen lösemittelhaltigen Lacke?
Wasserlacke sind tatsächlich nur bedingt empfehlenswert, weil beim wässrigen Lackauftrag die Beize durch die Pinselstriche teilweise wieder weggewischt wird.
Öle kommen auch nicht in Frage, sie behandeln den selben Bereich wie Beize und bilden keine Schutzschicht.
Mit dem Begriff Holzwachs kann ich, ehrlich gesagt, nichts anfangen, es sei denn, es ist damit Bienen-oder CarnaubaWachs gemeint ist, was zwar schichtbildend ist, aber leicht Wasserflecken bekommt.
Hartwachsöl wäre eine natürliche Alternative zu lösemittelhaltigen Lacken, weil es nach mehrmaligem Auftrag über der Beize eine schöne geschlossene Schicht bildet.
Ich würde allerdings, wenn auf dem Stiftehalter schon Schellack drauf ist, einfach noch einmal zwei Schichten auftragen. Dann dürfte eigentlich nichts mehr abfärben.
Melanie
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S04

ww-kiefer
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Ja, bei dem Stiftehalter werde ich einfach noch einmal Schellack auftragen. Der Bau ist schon 1-2 Jahre her von daher erinnere ich mich nicht an die Details. Dass es jetzt erst abfärbt, spricht aber dafür, dass ich da mal mit Wasser gekleckert haben muss.

Meine eigentliche Frage dreht sich aber um ein lessons learned für zukünftige Projekte. War Schellack in diesem Fall einfach keine gute Wahl? Welche Produkte nutzt ihr für die Versiegelung von gebeizten Flächen?


Und ja, genau das meinte ich mit Holzwachs. :emoji_slight_smile:
 
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Holzsinn

ww-robinie
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Also mal ganz grundsätztlich: es gibt keine 100% ige Versiegelung auf Holz, es sei denn, man/frau gießt den Holzgegenstand in Harz/ Epoxy ein. Holz ist ein inhomogenes Material mit je nach Richtung unterschiedlichem Quell- und Schwundverhalten, dass durch welche Oberflächenbehandlung auch immer nur eingedämmt, aber niemals vollständig unterbunden werden kann.
(Entschuldigung für den Ausflug ins Schulmeisterliche, aber mich ärgert das Wort "Versiegelung" einfach, weil der Begriff etwas suggeriert, was unrealistisch ist. Die Werbung will uns oft Dinge verkaufen, die es nicht gibt....)
zurück zum Thema: mit jedem schichtbildenden Mittel kann das Abfärben von Beize verhindert werden, aber nur, wenn es so oft aufgetragen wird, dass es auch wirklich eine Schicht bildet. Schichtbildende Mittel sind jede Art von Lacken, dazu zählen auch Schellack und schichtbildende Öle, sprich Hartwachsöl. Ich hoffe, das hilft jetzt weiter...
MelanieNEU:www.holz-sinn.de
 

S04

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mit jedem schichtbildenden Mittel kann das Abfärben von Beize verhindert werden, aber nur, wenn es so oft aufgetragen wird, dass es auch wirklich eine Schicht bildet. Schichtbildende Mittel sind jede Art von Lacken, dazu zählen auch Schellack und schichtbildende Öle, sprich Hartwachsöl.

Das beantwortet meine Frage. Thank you very much!
 
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