Oberfräse unter Tisch 180° drehen

Morelloe

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Moin und Ho! Ho! Ho!

Ihr seid sicher damit beschäftigt, eure Weinachtsbasteleien zu vollenden; deshalb fasse ich mich kurz :emoji_wink:

Ich bin dabei meine 20 Jahre als Abstellkammer missbrauchte Kellerwerkstatt wieder zu reaktivieren.
Dabei bin ich auf folgendes Problem gestoßen, welches zu dieser Frage führt:

Ich betreibe eine Festo Oberfräse OF900 in einer Festo Basis 1 plus (die Fräsplatte, in die die Fräse eingebaut ist, heißt glaube ich Basis 5A) und möchte den Absaugstutzen der Fräse auf der anderen Seite haben. Daher wollte ich die Fräse um 180 Grad gedreht unter der Platte montieren. Dabei stellte ich fest, dass dies nicht möglich ist, da die Gewinde, die die Halterungen zur Befestigung der Fräse aufnehmen unterschiedliche Abstände haben und so nicht ausgetauscht werden können.

Zur Veranschaulichung schicke ich zwei Fotos. Man sieht die beiden Halterungen die die Fräse halten. Wenn man die Fräse drehen möchte, müsste man die Halterungen tauschen, was nicht geht, da die Lochabstände ungterschiedliche sind.

Kann mir jemand erklären, warum dies so ist? Es ist offensichtlich vom Hersteller genauso gewollt (warum sonst die unterschiedlichen Abstände?) Hat dies sicherheitsrelevante Gründe (Der Fräser dreht doch weiterhin in dieselbe Richtung).

Vielen Dank schon mal für eure Antworten, ich bin gespannt.
 

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jankees

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Hallo,

ich würde mal sagen, das ist so gewollt, weil die OF 900 eine assymmetrisch gebaute Grundplatte besitzt und der Fräser bei einem Drehen der Fräse nicht mehr zentrisch in der Tischöffnung säße.

VG Jankees
 

TobiBS

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Ich vermute weiterhin, dass man konstruktiv die Bohrungen einfach zentriert hat (was wegen der entgegengesetzten Sicken eine andere Achse ergibt) und bei der Montierbarkeit war das dann eher ein Plus (Poka-Yoke), weil man sich gesagt hat den flexiblen Schlauch kann man auch drum herum führen.
 

Morelloe

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Vielen Dank für die schnellen Antworten.
@jankees: War gerade im Keller und habe mir die Platte angeschaut. Man kann die Fräse in beiden Richtungen auf die beiden Nippel (siehe Foto aus Ursprungspost) stellen, in beiden Fällen ist der Fräser mittig.

@TobiBS: Sorry(!), Deinen Punkt verstehe ich nicht. Kannst Du das für mich nochmal einfacher erklären? Danke.
Oder meinst Du das: die im Foto oberen Bohrungen/Gewinde für die Halterungen liegen auf einer Linie, nur die unteren um 1cm versetzt.
 

jankees

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Auf die Nippel schon - die sitzen ja sowohl in der Grundplatte der Fräse zentrisch - als auch im Frästisch um dessen Öffnung…

Aber wenn die Fräse auf den Nippeln sitzt, passt sie in der einen Richtung in die Halterung, in der anderen aber nicht, oder?
 

Morelloe

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Ja, genau. Wenn ich also die Fräse drehen wollte, müsste ich die beiden Halterungen gegeneinander tauschen, was nicht geht, weil die Lochabstände unterschiedlich sind. Mein Gedanke war, dass man das so konstruiert hat, weil es einen Grund gibt, der den Betrieb der Fräse "andersrum" gefährlich macht oder technische Nachteile birgt. Das sehe ich aber nicht, weil sich "von oben gesehen" nichts ändert.
 

jankees

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...vielleicht - oder wahrscheinlich - steh` ich noch auf dem Schlauch...

Wenn die Halterungen gedreht würden, wäre der Fräser nicht mehr zentrisch, bzw. würde die Fräse nicht mehr auf die Nippel passen...also müssten für die Halterungen ein zweites paar Befestigungsbolzen vorhanden sein - was wiederum bei dieser Art Halterungen nicht gehen würde...

Evtl. habe ich die ganze Apparatur auch noch nicht verstanden, ich kam bloß drauf, weil ich meine OF 900 E in meinem selbstgemachten Frästisch (= nur ne beschichtete Platte) die Fräse per Führungsstangen einbaue und diese auch nicht drehen kann, ohne dass es azentrisch wird...
 

Morelloe

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Danke, dass Du dran bleibst!
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. So habe ich zwei kurze Filmschnipsel mit dem Handy gemacht, die aber zu groß sind, ium sie hier hochzuladen. Ich habe sie auf YouTube gelegt; die links sind unten.

man sieht im ersten Video, wie die Fräse normalerweise eingebaut ist (Schrauben habe ich schon demontiert). Ich entferne die Halterungen, die die Fräse von unten an den Frästisch drücken. Jetzt drehe ich die Fräse. Sie sitzt auf den Nippeln, der Fräser guckt auf der Oberseite "zentriert" aus dem Loch.
Da nun die Halterungen nicht an der selben Stelle passen, muss ich sie auf jeweils die andere Seite bringen.
Im Video 2 sieht man diesen Wechsel (ich habe hier die Fräse entfernt damit man besser sieht) und dass aufgrund des unterschiedlichen Lochabstände die Halterungen nicht über die Gewinde passen. Wären die Abstände gleich, könnte man nun die Halterungen befestigen und die Fräse wäre in Position.

https://youtu.be/9rD08Eg_8sY
https://youtu.be/kC-lw3SPa40
 

jankees

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...hab das Video angeschaut...-so habe ich mir das auch vorgestellt...

Nennen wir die Richtung zwischen den Halterungen x-Richtung...Bei Drehung der Fräse müssten sich die Halterungen in y-Richtung verschieben aufgrund der Asymmetrie der Fräsengrundplatte.

Das Festo (Festool?) das aus Sicherheitsgründen so konstruiert hat, kann ich mir eher nicht vorstellen, es sei denn, z. B. der Schalter ließe sich aufgrund einer Drehung nicht mehr gut erreichen o. ä.

Ein Lösung für die Fragestellung scheint mir eher nicht greifbar, evtl. als Bastelarbeit durch zusätzliche Bolzen auf jeder Seite und zusätzliche Bohrungen in den Halterungen. Müsste man zeichnen/ausprobieren.

Mein Tip: Mach dir doch einfach selbst einen einfachen Frästisch, geht ne halbe Stunde, kannst du so machen wie du ihn brauchst usw.

Gruß Jankees
 

Morelloe

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Hallo jankees.

Frästisch selberbauen hatte ich schon vor. Habe dann aber Teile einer gebrauchten Basis plus erstanden und einige Stunden einen selbstgebauten "Unterbau" investiert. Die Fräse ist übrigens 1995 gekauft, da hieß Festool noch Festo.

Nach deinem letzten Post stehe ICH allerdings auf dem Schlauch. Denn die Fräsgrundplatte ist zwar assymmetrisch, aber der Fräser mittig und die Halterungen sind spiegelsymmetrisch. Wenn die Bohrabstände gleich wären, gäbe es keinen Unterschied, egal in welcher Richtung sie montiert sind.

Aber es ist nun mal wie es ist. Ich werde wohl den Absaugschlauch um die Fräse herumführen.
Vielen Dank für die Zeit und die Mühe, das Rätsel zu lösen. Wenn du Lust hast kannst Du dieses achtsekundenlange Video schauen, das meiner Meinung zeigt, dass eine Drehung keine Auswirkung hätte.

https://youtu.be/kIwMFLSghtQ
 

jankees

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Ich stand insofern tatsächlich auf dem Schlauch - du hast recht - du spannst die Fräse ja an den gerundeten Seiten ein und diese sind im Verhältnis zum Fräser tatsächlich ja symmetrisch...(Die Führungsstangen sind es nicht - daher kenn ich das Problem mit dem Drehen der Fräse...)

Wie auch immer: Es wird sich schon was finden lassen - gutes Gelingen :emoji_slight_smile:

PS: Ich habe meine auch noch als Festo gekauft...war meine erste private Werkzeugmaschine überhaupt - und ich nehm` sie immer noch sehr gerne in die Hand :emoji_slight_smile: `
 

TobiBS

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@TobiBS: Sorry(!), Deinen Punkt verstehe ich nicht. Kannst Du das für mich nochmal einfacher erklären? Danke.
Mein Kommentar bezog sich darauf, warum die Bohrungen unterschiedliche Abstände haben, also auf deine Frage ob das aus Sicherheitsgründen so gewollt ist. Meine Vermutung war nein, das hat sich konstruktiv so ergeben. Die beiden Halteplatten sind aus einem Blech tiefgezogen, aber einmal in positiver, einmal in negativer z-Richtung. Somit sind die Sicken in der jeweils anderen Orientierung und damit haben sich andere Maße ergeben. Das war aber aus Sicht der Konstukteure nicht schlimm, vielmehr ergab sich evtl. noch der Mehrwert, dass man beim Zusammenbau immer die richtigen Teile nehmen muss (Poka-Yoke), damit es passt.
Wer ist das denn jetzt schon wieder?

Ohne das extra nochmal nachzugoogeln - ein japanischer Begriff, dass z. B.etwas nicht falsch montierbar ist, durch das Design/die Konstruktion (Fehlervermeidung) - auf gut deutsch: Idiotensicher.
100 Punkte @Helibob genau das ist es: https://de.wikipedia.org/wiki/Poka_Yoke
 

Morelloe

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Moin!
Danke, dass ihr weiter Vorschläge macht.

@Little John (Tisch drehen). Ich habe im Ausgangspost, um möglichst knapp zu formulieren, den Hintergrund der Aktion nicht erwähnt. Der ist: Ich möchte die Absaugung des Anschlags und die der Fräse auf der gleichen Seite haben. Wenn ich den Tisch drehe, sind die immernoch gegenüber. Aber du hast recht, manchmal ist die einfachste Lösung die genialste. (Und: Genau, Schalter umsetzen wäre kein Thema).

@TobiBS Den Anschlag auf die andere Seite ist echt schlau. Ich weiß nur nicht, ob meine Kenntnisse reichen, denn ich müsste Löcher bohren und Gewinde schneiden für den in der 5A befestigten Anschlag und den Federkamm, der dann auch auf die andere Seiten müsste. Aber ich werde das mal überdenken.
Poka-Yoke: Alles klar.

:emoji_hand_splayed:Morelloe
 

FredT

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Dann wäre jetzt ein Grundkurs Metallbearbeitung angesagt. Kann man als DIYer auch immer brauchen. Gibt es keinen Makerspace in deiner Ecke? Oder andere dir zugeneigte Fachkräfte?
 

Morelloe

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Moin FredT und Forum!

Ich habe schon YouTube bemüht und finde das Thema unabhängig von der aktuellen Fragestellung interessant. Ich würde mir aber auf jeden Fall jemanden suchen, der mich anleitet.

Ich habe mir gestern nochmal die Fräsplatte angeschaut und das Drehen der Fräse jetzt verworfen.

Gründe: Die Gewinde in der Fräsplatte für den Anschlag sind nicht einfach in die Platte gefräst, sondern dort ist eines "eingesetzt"; ich vermute weil an der Stelle die Platte nicht glatt ist, sondern sich dort Rillen befinden.
Zweitens: Zum Fräserwechsel wird die Grundplatte aufgestellt (quasi wie eine Motorhaube beim Auto). D.h. auch die Verriegelung, die die Platte arrettiert müsste auf die andere Seite und am allerwichtigsten hier ist die Platte asymmetrisch, man kann sie andersherum in die Basis legen aber nicht andersherum aufklappen, also würde man die Seite mit dem (schweren) Fräsanschlag hochklappen müssen.

Sicher könnte man das alles bewerkstelligen, aber der Aufwand ist alles in allem zu groß, bedenkt man, dass es ja nur darum ging, den Absaugstutzender Fräse auf die andere Seite zu bekommen. Da ist es ökonomischer, sich etwas mit einem kurzen Schlauchstück zu basteln.
Das Gewindeschneiden finde ich trotzdem interessant und wird mir sicher an anderer Stelle mal begegnen.

Gruß an das Forum - Morelloe
 
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