Erstes Fazit:
Neues Lacksystem und neue Wagner W450SE
ein kleiner Mischungsfehler wird zum Glück verziehen...
Erstes Ergebnis:
Grundierung sieht soweit schon akzeptabel aus. Es gab ein paar Bläschen (Stecknadelkopfgroß) und an einer Stelle scheint etwas weniger Lack angekommen zu sein als am Rest, allerdings noch ausreichend.
Dadurch das ich hochkant lackiert und zwei Schichten gespritzt hab (nass in nass) gab es ein paar kleinere Läufer. Auch war der Lack stark verdünnt. 20% Verdünnung.
Am Montag wird sorgfältig und mit Vorsicht alles plangeschliffen mit 400er Papier. Anschließend geh ich nochmal mit Stahlwolle drüber.
Die Wagner hat so ihre Tücken. Prinzipiell lässt sich der Lack gut damit spitzen. Allerdings ist die Standarddüse nicht der Brüller. Ich hab hier noch eine 30° Flachstrahldüse, die war allerdings zu als ich sie gebraucht hätte.... Vorbereitung ist wichtig, erneut hinter die Löffel schreib...
Die nächsten Schichten werden mit liegendem Werkstück und flexibler Verlängerung aufgebracht.
Getropft hat die Pistole übrigens auch zweimal.
Nichts desto trotz bin ich zuversichtlich.
Der Lackverbrauch ist bedingt durch das Ansaugsystem der Wagner nicht zu unterschätzen. Sie braucht immer was im Tank. 200ml müsstens denk ich minimum sein was man als Definitiverlust einkalkulieren muss. Wenn nicht sogar mehr. Die hätten den Tank meiner Meinung nach anders gestalten müssen. Am besten länglich mit geringerem Durchmesser oder am Boden eine konische Einbuchtung in der das Ansaugsystem endet. Wird bei teuren 2K Lacken sonst recht Verschwenderisch wenn man mehr spritzen muss.
Ich hab hier noch ein abgewinkeltes Ansaugrohr, Marke Eigenbau des Vorbesitzers, das bis ins untere Eck geht. Hier fehlt dann allerdings der Filter. Der Filter ist aber wohl nicht ganz so wichtig solange keine Steine im Tank sind. Damit lässt sich der Verlust sicherlich noch deutlich reduzieren. Speziell dann wenn man die Pistole etwas schräg hält.
Das Spritzbild nach dem ersten Versuch gleicht eher einem gehobenem Pinselanstrich lässt sich aber sicherlich mit etwas Übung deutlichst verfeinern.
Die Flachstrahldüse die hier liegt ist mit S3 markiert. 30° Winkel und laut Wagner der selbe Durchmesser wie die S6, lediglich der Winkel sei anders. An anderer Stelle heißt es allerdings dass die S3 0,3mm Durchmesser hat und die S6 0,6mm. Das Loch ist extrem klein und ich werd nächste Woche sehen inwiefern das ganze funktioniert und vor allem inwieweit das ganze besser funktioniert wenn es denn funktioniert. Alles in allem allerdings bin ich mit dem Gerät zufrieden. Es erfüllt seinen Zweck und ich bin froh dass ich sie hab. Die Reinigung geht recht flott. Alles wichtige lässt sich auseinander nehmen und ich hab die Wagner schneller zerlegt als eine SATA. Macht also hier keinen Minuspunkt, wobei das ganze ziemlich unkompakt ist was wiederum ein Negativaspekt ist.
Über den Umfang der Pistole brauch man wohl nicht zu streiten... Das Teil ist schwer und groß und sieht aus wie eine Waffe aus einem Videospielt. Ein Plasmawerfer oder vergleichbares. Der Krach ist der wohl größte Minuspunkt. Ein Kampfjet im Landeanflug könnte beim lackieren schnell überhört werden. Im Krieg könnte ich damit ein MG mit unterschiedlichen Schussfrequenzen imitieren. Vor allem im unteren "Vebrauchsprogramm" klingt sie stark wie eine Handfeuerwaffe auf Einzelfeuer.
Wenn das Ansaugsystem gefüllt ist, reduziert sich der Lärm nochmal deutlich, mit der Durchflussjustierung am hinteren Teil des Geräts lässt sich auch die Lautstärke nochmal etwas dämmen. Man kann sie, während der Anwendung, also noch ertragen.
Was noch stört ist dass man sie immer gerade halten muss. Mit abgewingelten Ansaugrohr kann man sie, wenn sie halbvoll ist, etwas kippen. Es hat zwei Gründe warum man sie nicht schräg halten darf. Ersten das gerade Ansaugrohr mit Filterkammer und zweitens ist sie nicht dich, da sie Luft anziehen muss damit sich im Tank kein Vakuum bildet.
Zum dauerhaften Gebrauch ist das Teil inakzeptabel, aber um hin und wieder mal was kleines damit zu machen ist sie absolut Ok. Wenn ich in einer professionellen Lackierkabine damit stehen würde, würde ich mir wohl oder übel ziemlich dämlich vorkommen.