OSB-Platte unter Dachsparren

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Hallo Leute,

wir haben vor ca. 2 Jahren gebaut, und ich habe zwischen die Dachsparren Mineralfaserblöcke verkeilt und darunter eine Dampfbremsfolie getackert. Die Dämmung hat sich inzwischen etwas gesetzt und ruht jetzt meistenteils auf der Dampfbremsfolie, die ich daher an manchen Stellen nochmal nachtackern musste.
Nun wollen wir als Spielzimmer für die Kinder das Dach ausbauen, d. h. Platten unter die Dampfbremsfolie schrauben. Da ich mit der Dampfbremsfolie bereits um die Ecke des Türrahmens herumarbeiten musste, möchte ich keinen zusätzlichen Dachlattenverhau zwischen Dampfbremsfolie und Platten einziehen. Halte ich irgendwie für unnötig. Gipskarton-Platten möchte ich nicht verwenden, da ich schon mal einige beim Transport ruiniert habe (Papierlage beschädigt, Brüche...). Außerdem ist mir das Material irgendwie unsympatisch und ich habe keinen Bock, anschließend noch mit Spachtel und Tapete drüber zu müssen. OSB gefällt uns da schon besser.

Frage 1: Wie dick muss, wie dünn kann die Platte sein? Reicht eine OSB-Platte der Stärke 9 oder 12mm? Abgesehen vom Preis bedeutet eine stärkere Platte ja auch mehr Gewicht, das nach oben gestemmt werden will. Das Rastermaß der Dachsparren beträgt zwischen 65 und 70 cm.

Frage 2: Geschliffen oder ungeschliffen? Wir wollen die Platten sichtbar lassen, d. h. kein Anstrich, keine Tapete. Geschliffen fühlt sich irgendwie besser an, ist aber sicher auch empfindlicher gegen Flecken (z. B. wenn man unter der Dachschräge an bestimmten Stellen häufig mit den Haaren oder den Händen hinkommt). Was meint Ihr?

Frage 3: Muss man wirklich jedes Schraubenloch vorbohren oder genügt es, die Platte fest gegen den Untergrund (bzw. die Dachsparre) zu drücken und die Spax-Schraube bis zum Anschlag reinzujagen?

Matthias
 

TimS

ww-ulme
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Hi,

die Platte hat nur optische Funktion. Daher kannst du jede Dicke verarbeiten, die du möchtest. Abkleben musst du auch nicht, da du schon eine Dampfbremse hast. Dünne Platten vom Gefühl her etwas "seltsam" sein. Durch Nut und Feder solltest du sie aber gut verarbeiten können.

Vorbohren brauchst du nicht. Nimm aber original SPAX oä. Die sind wesentlich einfacher zu verarbeiten. Die ABC-SPAX kannst du zb mit dem Hammer kräftig einschlagen und dann schrauben.

Ggf kannst du relativ "günstig" 3-Schichtplatte (Naturholzplatte) erwerben. Diese kostet als Zimmermannsware ca. 15€ /m²(3x so teuer wie normales OS:emoji_sunglasses: sieht aber etwas natürlicher aus.

viele Grüße
Tim
 

toby250375

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Also die OSB Platte ist sicher nicht die schlechteste Wahl, aber ohne Lattung wirst du nicht auskommen...Egal ob du 9 oder 12mm nimmst, wenn du die Platten nur auf den Balken befestigst, ist der Abstand so gross, das Die Platten "Bäuche" bilden werden.
Auf das Vorbohren und sogar auf das "Fest" andrücken kannst du verzichten, wenn die verwendeten Schrauben nur ein Teilgewinde haben, dann ziehen sie Die Platten selbstständig fest.
Gruss,Toby
 

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Ihr seid Euch anscheinend nicht ganz einig, was den Lattenverhau anbelangt. Ich glaube, so ganz unbedarft hätte ich die Latten, wenn überhaupt, längs der Balken angebracht. Aber das nützt ja im Hinblick auf den großen Abstand überhaupt nichts. Also, wenn, dann die Latten waagerecht, oder? Und die OSB-Platten dann quer zu den Latten, oder?

Zum Thema geschliffen oder ungeschliffen: Ist das nur eine Geschmacksfrage, oder sollte ich da schon abwägen, was besser ist? Die Beschaffbarkeit spielt natürlich auch eine Rolle. Unser örtliches Bauhaus hat z. B. Platten von 9mm und geschliffene Platten 12 mm aus dem Sortiment genommen. Im Sommer habe ich mir noch Preise notiert. Jetzt würde ich bestenfalls noch 12mm ungeschliffen bekommen. Auch das Format hat sich geändert. Jetzt gibt es nur noch Platten über 2m Länge. Das macht die Platten nicht handlicher. Hat jemand einen Tip?

Matthias
 

toby250375

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Uneinigkeit würde ich das nicht nennen, sondern eher Unterschiedliche Beiträge.
Tim ist in seinem Beitrag nur auf das Material OSB eingegangen und ich auf die Baulichen Bedingungen.Natürlich benötigst du eine Querlattung und nicht eine Längslattung.Die Längslattung würde man machen, um die Sparrenfächer zu vergtiefen und so Platz für dickeren Dämmstoff zu schaffen.Das ist eigentlich nur dann nötig, wenn der verwendete Dämmstoff zu dick gewählt wurde. (Sparrenhöhe minus 20mm ist passend).
Zur Stabilisierung der Platten dient die Querlattung, im Abstand von etwa 30- 40 cm, anhängig von der verwendeten Plattendicke.Die Querlattung dient übrigens auch dazu Verug in den Dachbalken auszugleichen....schau vor beign der Arbeiten mal mit einer Schnur, wieviel Abweichung du im Verlauf der Balken schon hast, da musst du evtl unterfüttern, um Gerade Wände hinzubekommen.

Was das Ausdünsten der Platten angeht, da halte ich meinen lieber raus, da ich keine Ahnung habe, was in OSB an chemie verarbeitet wird , und WAS das ausdünsten kann....ich habe aber OSB als "Modeerscheinung" schon Häufiger im Wohnbereich als Wandverkleidung, Deckenverkleidung und als Boden gesehen...

Gruss,Toby
 
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