Parkettboden aus Leimholzplatten?

fahe

ww-robinie
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Coswig
...ein herrlicher Thread...:emoji_wink:

In 'nem Jahr kommt dann das nächste Provisorium auf den gerissenen und gebrochenen "Sichtestrich". So entsteht also der "typische Wiener Altbau"...:emoji_wink:

Sichtestrich aus gipsbasiertem Fließestrich von Knauf. Da muss man erst einmal darauf kommen. Und sich natürlich fragen, mit welcher Begründung diese betrügerischen Estrichlegerfirmen für geschliffenen Sichtestrich 80 Euro je Quadratmeter aufrufen. Diese D***ksbande, elendige, aber auch...:emoji_wink:

Ich lese dann mal weiter interessiert mit.

PS: Fertigbetonmischungen ohne qualitative Zusicherungen aus'm Sonderpreis-Baumarkt sind noch "günstiger" als das überteuerte Knaufzeug. Und "Sichtbeton" ist doch noch viel mehr im Trend. Ich würde das im Auge behalten...

:emoji_joy: :emoji_joy::emoji_joy:
 

Spachtelmasse

ww-nussbaum
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So, hab nun mit meinem Schaber mit Hartmetallklinge (der war mir in der Vergangenheit zur Entfernung von Epoxidharzresten von guten Diensten) etwas von dem Bitumenkleber entfernt, das geht erstaunlich gut. Die vermeintliche Spanplatte hat sich als HDF Platte entpuppt. IMG_20220613_194844.jpg
 

yoghurt

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Hallo,
in Ernst: bituminöser Klebstoff und eventuelle Vinyl-Asbest-Platten mit Spachtel und Schaber ausbauen? Würde ich von mir reden, würde ich mir unterstellen, ich hätte nicht mehr alle Latten am Zaun. Mit meinen Mit-Foristen rede ich natürlich höflicher: „Bitte lass das bleiben, Du gefährdest Deine Gesundheit ernstlich!“ Ich hoffe ich war ausreichend deutlich und unmissverständlich!!

Zur allgemeinen Freude: die FKK ist ja in Oldenburg. Es gibt aber einen Zusammenhang zwischen der Kantenlänge und dem mutmaßlichen Asbestgehalt der Fliesen (Keine Aussage über den Asbestgehalt des Klebers). Ich kriege das gerade nicht mehr recherchiert, die Angabe gilt vermutlich nur für Deutschland. Hat etwas mit dem Produktionsjahr und dem dann doch mal erfolgten Verzicht auf Asbest zu tun. Eventuell kriege ich im Laufe des Abends noch eine Angabe über die Kantenlänge der asbestfreien Flex-Fliesen in meiner ehemaligen Wohnung, dann reiche ich diese Info nach.
 

yoghurt

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Um meinen letzten Satz oben noch zu verdeutlichen: in meiner ehemaligen Wohnung war mal ein vom Vermieter beauftragter Bodenleger, der mir den Zusammenhang von Kantenlänge und Asbestgehalt kurz erläutert hat. Ich fand diese Entwarnung so windig, dass ich daraufhin das Bodenmaterial und den Kleber habe untersuchen lassen. Zunächst hat der beauftragte Baubiologe den vom Bodenleger hergestellten Zusammenhang bestätigt und kurz danach gab es die labortechnische Entwarnung. Ich habe auf ein schriftliches Gutachten verzichtet und so hat mich die Analyse nur 80€ gekostet. Gut investiertes Geld für ein sicheres Gefühl in den gemieteten eigenen vier Wänden!
 

carsten

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Hallo

sitze auch leicht kopfschüttelnd vor den Monitoren.

Falls da jdm zu faul war den Link in #20 anzuklicken bzw das durchzulesen.
Hier mal copy/ paste zu dem in dem Fall entscheidenden Abschnitt:

Die Aufnahme der Schadstoffe erfolgt durch die Nahrung und Trinkwasser, durch die Atmung der belasteten Luft über die Lunge (wobei Autoabgase und Tabakrauch für die allgemeine Bevölkerung am bedeutendsten sind) sowie durch die Haut. Bei Kindern ist die Schadstoff-Aufnahme besonders hoch.
PAK entfetten die Haut, führen zu Hautentzündungen und können Hornhautschädigungen hervorrufen sowie die Atemwege, Augen und den Verdauungstrakt reizen.

Einige PAK sind beim Menschen eindeutig krebserzeugend (z. B. Lungen-, Kehlkopf-, Hautkrebs sowie Magen- und Darmkrebs bzw. Blasenkrebs). Die Möglichkeit der Fruchtschädigung oder Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit besteht. So wird Benzo[a]pyren für Hautkrebs bei Schornsteinfegern verantwortlich gemacht.
 

brubu

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Hallo zusammen
Nur so als Zwischenfrage, ist es wirklich Bitumenkleber? Bei solchen Kunststoffplatten/Fliesen wurde bei uns eher lösemittelhaltiger Kontaktkleber
verwendet. Der wird durch den "Härter" sehr dunkel mit den Jahrzehnten. Dieser "Härter", der keiner ist und nur die Wärmebeständigkeit erhöht, wurde lange Zeit zu hoch dosiert wodurch der Kleber brüchig wurde und sich löste. Die Hersteller haben die Dosierung schleichend reduziert ohne dies speziell zu kommunizieren. Dieses Problem kennen wir hauptsächlich von HPL belegten Flächen. Ev. mit Lösemittel versuchen den Kleber zu lösen um herauszufinden was es ist, wobei ich nicht sagen kann wie Bitumenkleber auf Lösemittel reagiert.
Gruss brubu
 

yoghurt

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Hallo,
kann auch alles harmlos sein - oder eben nicht! Ich verstehe nur nicht, wie man so hemdsärmelig an solchen Werkstoffen hantiert nur weil man zu sparsam für eine Laboranalyse ist.
 

WinfriedM

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Da kann ich auch nur warnen: Überlege genau, was du da mit welchen Arbeitsschutzmaßnahmen machst. Ruiniere dir deinen Gesundheit nicht! PAK und Asbest kann mit in solchen Altbeständen erwarten und wenn die wirklich drinstecken, ist es höchst fahrlässig einfach so herumzuschaben.

Ist dir das bewusst und du nimmst es in Kauf? Oder hast du gut vorgesorgt?
 

Spachtelmasse

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Grundsätzlich erst einmal Danke für die Kritik, denn das führt zum Nachdenken über Dinge denen man eventuell zu wenig Beachtung schenkt.

Ich denke, dass die geäußerten Bedenken stark überzogen sind. Zuerst einmal die Annahme es könnte Asbest im Spiel sein ist nicht plausibel denn es gibt keinen Hinweis darauf. Es ist klar ersichtlich, dass da Kleber und HDF Platten vorhanden sind aber keine mineralischen Asbestfasern.

Dass der Kleber gesundheitsschädliche Substanzen enthält mag sein, das ist bei Klebern und Bauchemie meistens der Fall. Anzunehmen, dass der Kleber so gefährlich ist, dass man vor einer Entfernung zuerst eine Laboranalyse machen sollte ist nicht plausibel.

Der abgeschabte Kleber riecht absolut nicht "chemisch", lediglich leicht holzig, nach "Spanplatte", das ist kein Indiz, dass er besonders bedenkliche Konzentrationen an flüchtigen Stoffen enthält.

Der Kleber wird über 40 Jahre alt sein und hatte viele Heizperioden Zeit über das Parkett auszugasen. Durch Abschaben, entsteht auch kein Staub.

Und auch wenn der Kleber etwas stinken würde und sehr bedenkliche gesundheitsgefährdende Substanzen enthält, ist nicht anzunehmen, dass man durch eine Entfernung bei geöffnetem Fenster mehr gefährdet wird als durch:

1 Zigarette, 2 Zigaretten, 1 Schachtel? als das was viele an Staub beim Schleifen, Schweißen, Verbrennungsmotoren einatmen, durch Lösungsmitteldämpfe beim Lackieren, durch Haushaltsreiniger, durch Besuch einer Drogerie, Lagerfeuer Rauch, die tägliche Ernährung und Alkoholkonsum der meisten Menschen, den Chemikalien die viele täglich in der Arbeit ausgesetzt sind. Ich komme aus einem Chemieunternehmen und da stinkt es an vielen Orten wesentlich mehr.

Zumindest habe ich jetzt soviel schlechtes Gewissen um bei der nächsten Runde Schaben Handschuhe anzuziehen ...vielleicht sogar eine FFP2 Staubmaske, die soll ja sogar vor Viren schützen.
 
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ChrisOL

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Schau dir bitte mal die Bilder an. Google Bilder suche PAK Sanierung

die Leute haben da nicht umsonst Schutzkleidung an.

Wenn du dann noch den Boden mit dem Besen abfegst verteilst du den Staub noch in der Wohnung. Wenn du den Haushaltsstaubsauger nimmst, dann verteilt der das in jedem Raum weiter.
Riecht nicht = nicht vorhanden, zählt nicht.
Kohlenmonoxid ( CO )riechst du auch nicht, ab einer gewissen Menge ist es aber tödlich.

Du meinst nur weil du nichts siehst und nichts riechst ist es nicht schlimm - ein Trugschluss.
 

Mitglied 59145

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Es gibt eine Menge PAK was du nicht riecht, Asbest kannst du mit bloßem Auge erkennen und Klebstoffe erschnüffeln?

Respekt!

Bei deinen Verdienstmöglichkeiten stellt sich mir nur die Frage warum du das selber machst?

Ist ja nun wirklich keine schöne Arbeit.

Warnungen hättest du genug, ich drücke dir die Daumen, dass es gut ausgeht.
 

Spachtelmasse

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Kein gutes Argument, da organische Verbindungen in der Regel schon riechen, daher ist Geruch oder nicht schon ein gutes Indiz.
 

WinfriedM

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Der Kleber wird über 40 Jahre alt sein und hatte viele Heizperioden Zeit über das Parkett auszugasen.

Genau das ist das Problem, diese alten Kleber sind besonders problematisch. Es sind vor allem die schwarzen Kleber aus dieser Zeit. Es ist auch nicht so, dass die nach 40 Jahren mit der Ausgasung aufhören. Du setzt recht viel frei, wenn du dran herumschabst.

Zuerst einmal die Annahme es könnte Asbest im Spiel sein ist nicht plausibel denn es gibt keinen Hinweis darauf.

Wie soll denn ein Hinweis darauf aussehen? Asbest wurde früher in vielen Produkten eingesetzt und du siehst, schmeckst oder riechst es nicht. Es gibt Kleber, in denen Asbest enthalten ist oder aber auch PVC-Beläge. Ohne Mikroskop und genug Erfahrung kannst du das nicht erkennen.

FFP2: Wenn die wirklich dicht sitzt, kannst du dich damit vor Asbest schützen, bei PAK schützt du dich zumindest vor PAK-haltigen Stäuben, die du sonst einatmen würdest.

Hier mal Handlungsempfehlungen:
https://www.umweltanalytik.com/daten/Handlungsanleitung zum Entfernen PAK.pdf
 

yoghurt

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Hallo,
wir hatte das mit dem Asbest hier neulich schon mal. @seschmi hat es gut erklärt. Eine Faser langt. Es ist unwahrscheinlich, dass aufgrund einer eingeatmeten Faser etwas passiert. Je mehr Fasern man einatmet, desto….

Wenn Du Dich mal damit beschäftigst, in was, aus welchen Gründen und in welchen Mengen vor ca. 40—50 Jahren (+/-) Asbest verarbeitet wurde und dass das ganz explizit diese bei Dir sichtbaren Bodenfliesen betrifft…

So, jetzt habe ich es zweimal geschrieben. Damit ist es genug.
 

Spachtelmasse

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Ok, interessant, danke für den Link!

Ja, ja, das bei mir ist mit großer Wahrscheinlichkeit "PAK Kleber" - sicher kann ich es nicht sagen, bin ja kein Experte. Die Handlungsanleitung meint, dass eine Entfernung bis 2m² nicht anzeigepflichtig ist aber trotzdem mit einem Industriestaubsauger der Klasse C entfernt werden muss.

Ich hab zwar nur einen Baustaubsauger mit Faltenfilter + Hepa Filter und liege mit 9m² auch etwas über 2m² aber ganz so weit entfernt liegt meine Technik nicht von der Handlungsanleitung - die Entfernung mit Schaber ist so staubfrei wie nur möglich.

Zudem gilt die Handlungsanleitung auch nicht für
Österreich, diesbezüglich habe ich "zum Glück" keine Vorschrift gefunden.

Ich werde mir zudem jedenfalls Handschuhe anziehen, mit einer FFP2 Maske garnieren und aufhören in Unterhose zu arbeiten.
 
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brubu

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Ich will das Problem nicht verharmlosen aber bis jetzt ist mir nur klar, dass die PAK haltigen Kleber für Parkett und Holzpflaster verwendet wurden.
Der Boden des TE besteht aus festen Kunststoffplatten. Wurden derartige Böden auch mit PAK haltigem Kleber verlegt? Möglich ist im Einzelfall
immer alles. Dann besteht bei den Behörden und Ämtern grosser Nachholbedarf weil ich bis jetzt keine Hinweise und Warnungen gefunden habe,
dass PAK haltige Kleber auch für Böden wie die des TE eingesetzt wurden.
Gruss brubu
 

Spachtelmasse

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Hallo,
aus eigener leidvoller Erfahrung, wie lang sind die Kanten dieser PVC-Fliesen?

25 cm – ich bin mir nicht sicher ob es sich um PVC handelt, könnte sein, die Platten kommen mir dafür allerdings etwas zu brüchig vor – eventuell hoher Füllstoffanteil

Ja ich weiß, früher wurde Asbest oft als Füllstoff eingesetzt, ich denke aber nicht, dass die Fliesen Asbest als Füllstoff enthalten, da die Bruchkante kein bisschen faserig aussieht. Zudem,solange man sie nicht bricht kann praktisch kein Staub austreten und auch wenn man sie bricht - so wie ich es bei einer getan habe, kann ich mit freiem Auge keinen Staubaustritt feststellen.
 
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ger-247

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Was ich überhaupt nicht raffe ist, dass du dir diese Scheiß- Arbeit mit den zusätzlichen möglichen Risiken antust. Raus den Mist, vernünftiger Fußbodenaufbau und dann kannst du dich an deinem Sichtestrich versuchen. Mach auf jeden Fall ne dicke Folie drunter. Macht es hinter wesentlich leichter den gerissenen Mist wieder auszubauen.:emoji_wink:
 
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