Parkettschleifen lernen

mahe00

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Hallo!
Wir werden bald in eine neue Wohnung ziehen und möchten vorab den Parkett schleifen (lassen), sind Landhausdielen Eiche in fallenden Längen.
Ist das eine Arbeit, welche man ohne große Lernkurve selbst erledigen kann? Ich hätte eine Lägler Parkettschleifmaschine zur Verfügung als Erbstück.
Falls nein, welche Kosten kann man pro m^2 veranschlagen? Und welche Reihenfolge bietet sich an: erst Streichen oder erst die Bodenarbeiten?
Danke für ein paar Meinungen!
Max
 

TomfromMuc

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Servus Max, bin kein Profi und hab das damals ohne Probleme selbst hinbekommen, ist kein Hexenwerk. Lägler geliehen, vom Verleiher erklären lassen und los ging's (damals gab's noch kein Youtube &Co). Für die Ränder brauchst Du noch etwas.
Reihenfolge: erst Parkett, dann malern.
Viel Erfolg beim Projekt, LG Tom
 

weissbuche

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Die Reihenfolge ist genau umgekehrt, erst die Malerarbeiten, dann den Boden. Das Risiko bei den Malerarbeiten den schönen Boden wieder zu versauen wäre mir viel zu groß. Wir sind so die letzten 40 Jahre immer gut gefahren. Die Absaugung bei der Hummel ist doch so gut, das der Reststaub mit geringem Aufwand entfernt werden kann. Bei Kratzern von der Leiter, Sandkörnern unter dem Abdeckflies oder Farbspritzern fängst Du wieder von vorn an. In die Schleiftechnik kann man sich reinfummeln, man braucht eben Übung. Für den Rand braucht man einen Randschleifer und für die Ecken auch entsprechendes Werkzeug.
 

ClintNorthwood

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Kann mich dem nur anschließen. Und spart eine Menge Geld. Und den Ärger mit den vielen Dienstleistern, die es beim richtigen Licht betrachtet doch nicht so draufhaben.
Die Lägler sollte - sofern es sich nicht um viele winzige Zimmer geht - eine Hummel sein. Man braucht einen gewissen Schleifdruck durch das Gewicht.
Mein Tipp ist, bei Lägler anrufen und sich Unterlagen zu besorgen wie man am besten schleift. Wahrscheinlich ist das auch auf deren Seite zu finden als PDF.
Wann man diagonal, längs der Faser, im rechten Winkel oder 15 Grad schleift ist dort schön beschrieben.
Auch die Einstellung des 3- stufigen Schleifdruckes.
Alleine das ist schon die halbe Miete. Ob die Lägeler dann gut eingestellt ist, siehst du bei den letzten Körnungen. Falsch eingestellt, hinterlässt das Schleifband Schleifspuren.
Neuere Lägler haben vorne einen LED-Scheinwerfer. Da kannst du auch einen geeigeten Akkubaustrahler ranbasteln. Hilft ungemein genau zu sehen was man gerade schleift.

Probier erst einmal als Trockenübung ein feines Schleifpapier. Da machst du nichts kaputt. Für die fiesen Ecken nimmst du einfach einen Stechbeitel oder einen Absetzhobel.

Viel Erfolg!
 

Markus627

ww-birnbaum
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Ich bin auch Amateur und nach 1-2 h ging es richtig gut. Man muss halt ein Gefühl für die Bewegung der Maschine usw. entwickeln.
Ich würde es wieder machen.
 

MarcBerlin

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Ich bin Profi und habe in 25 Jahren tausende qm Parkett und Dielen gesehen, die von Amateuren geschliffen wurden. Gerade in Berlin ist das seit den 80er Jahren sehr verbreitet. Da war wirklich alles dabei von nahezu professioneller Arbeit bis hin zum völligem Ruinieren des Bodens. Mehr als einmal wurde ich beauftragt, weil ein Amateur entnervt aufgegeben hat. Mit etwas handwerklichem Verständnis und ein paar Regeln, die man verinnerlichen sollte, bekommt man das schon hin. Man muss sich halt bewusst sein, dass man mit einer sehr kräftigen Maschine und anfangs sehr hohem Abtrag arbeitet. Entsprechend hoch ist das Risiko von Fehlern.
Die wichtigsten Regeln bei der Walzenmaschine sind die von mir hier schon einmal erwähnten:
  1. Bei stehender Maschine ist die Walze IMMER oben
  2. bei abgesenkter Walze ist die Maschine IMMER in Bewegung
Ansonsten schau Dir mal diesen Thread an. Was wir dort besprochen haben, trifft nicht zu 100% auf Dein Vorhaben zu, aber es fielen wichtige Hinweise (wie immer hier, auch bissl Unsinn, aber wir sind ja in einem Forum :emoji_wink:)
 

MarcBerlin

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Bezüglich Ablauf schließe ich mich den anderen hier an, mit einer Ergänzung, falls machbar: Den (letzten) Anstrich der Wände macht man idealer Weise nach den Fußbodenarbeiten. Dann muss man sich bei diesen nicht ganz so vorsehen. Hat natürlich den Nachteil, dass noch einmal abgedeckt werden muss. Bei Zeitdruck geht die Variante manchmal nicht, aber wenn möglich ist es die ideale Reihenfolge. Alle Malerarbeiten, die irgend etwas mit Schleifen oder Spachtelmassen zu tun haben, sollten aber definitiv vor den Fußbodenarbeiten erfolgen. Noch einmal anders ist es, wenn Arbeiten an den Fußleisten dabei sind. Dann bedarf es einer Feinabstimmung zwischen den Gewerken Maler und Parkett.
 

mahe00

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Super danke euch für die Einschätzungen. Es ist eine Hummel und sollte daher also geeignet sein.
Fußleisten werde ich erneuern, d.h. Reihenfolge ist Schleifen, Streichen, Fußleisten.
Ist ein Kantenschleifer zwingend notwendig oder kann ich hier zur noch auch mit dem Festool ETS und Dreieckschleifer nacharbeiten?

Dass ich hier einfach nachfragen kann ist klar, aber denkt ihr ein Parkettleger kann einem eine Einweisung in die Arbeit mit der Hummel geben? Oder wird das dann eher bepreist wir wie wenn die Firma es komplett selbst machen würde?
 

weissbuche

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Ich würde mich über eine solche Anfrage wundern. Warum sollte ich soetwas machen? Wenn das Material bei mir gekauft würde und ich für meine Leute genug Arbeit hätte, würde ich überlegen.
 

brubu

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Hallo zusammen
Einem unbekannten Amateur würde ich auf keinen Fall eine Maschine überlassen. So ganz einfach wie es immer wieder dargestellt wird ist es nicht.
Klar für Profis keine grosse Sache aber bei einem unbekannten Amateur?
Wenn die Wohnung Eigentum ist kann man mit dem Boden machen was man will. Als Vermieter würde ich nicht zulassen, dass Hobbyisten an
(teuren) Böden herumschleifen. Denn wenn etwas daneben geht wird es schwierig. Siehe #6!
Gruss brubu
 

MarcBerlin

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Dass ich hier einfach nachfragen kann ist klar, aber denkt ihr ein Parkettleger kann einem eine Einweisung in die Arbeit mit der Hummel geben? Oder wird das dann eher bepreist wir wie wenn die Firma es komplett selbst machen würde?
Tatsächlich mache ich solche Beratungen gegen Entgelt hier in Berlin tatsächlich. Und trotz meines unerhörten Preises, kommt man dabei schon deutlich günstiger weg, als wenn man den Auftrag komplett vergibt. Aber meine Maschinen vermiete ich tatsächlich nicht an Hobbyisten. Aber dafür gibt es ja in jeder mittleren Stadt Läden, die einem die Maschinen vermieten und gleichzeitig die Schleifmittel sowie die Produkte für die Oberfläche verkaufen. Wobei übrigens die Maschinenmiete für sich genommen defizitär ist und über die Verkäufe getragen wird. Daher gibt es in der Regel auch keine Maschine ohne Kauf der Produkte.

Du hast Glück, eine Hummel zu bekommen, die in der Anwendung zwar etwas anspruchsvoller ist, aber ein besseres Schliffbild macht, als die im Verleih üblichere "Elf" mit Zentriwalze.
Ist ein Kantenschleifer zwingend notwendig oder kann ich hier zur noch auch mit dem Festool ETS und Dreieckschleifer nacharbeiten?
Lustig - die Frage kam ja neulich schon mal. Große Überschätzung eines Deltaschleifers! Was ein "ETS" ist, weiß ich nicht aber mit dem Rotex ist es schon kaum machbar, wenn das Parkett nicht sehr neu und der Lack sehr dünn ist. Sehr gut geht es mit dem Festo RAS, der aber gar nicht mehr hergestellt wird (oder?). Am besten ist tatsächlich ein dafür gemachter Kantenschleifer wie der Lägler Elan. Oder ganz Old-School-Bad-Ass: Mit der Flex und 180er Teller :emoji_grin:! Das hat wirklich nur den einen Vorteil, dass es irre schnell geht, ist aber vor allem wegen der abartigen Staubentwicklung nicht mehr zeitgemäß. Aber schon lustig, dass dies sicher 20 Jahre lang die Methode der Wahl war, insbesondere auch im Verleih. Kein Wunder, dass für viele Amateure dieser Exkurs ins Handwerk zum traumatischen Erlebnis wurde.
 

MarcBerlin

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Sehr lustig aber bissl sinnlos. Trio und Hummel kann man nicht gegeneinander ausspielen - die arbeiten völlig anders und jede Maschine kann Dinge, die die andere überhaupt nicht kann. Und beide kommen nicht ganz an den Rand, wenngleich die Trio etwas näher.
 
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