el.freezy

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Hallo liebes Forum,

Ich möchte eine Gartenliege bauen. Dafür habe ich Lärchenholzbetter mit einer Breite von 90 mm und einer Tiefe von 22 mm. Die Seitenteile der Liege sollen die in Bild 1 gezeigte Form (rot) haben.

1000014677.jpg

Um die Rundungen zu erhalten würde ich die Beine samt Rundungen für die Armlehne aus einem Brett ausfräsen (Bild 2).

1000014679.jpg

Anschließend muss ich dann dieses Teil dann mit zwei Latten verbinden (schwarze Linien in Bild 1). Kann ich dafür eine Überblattung, die ich mit zwei Rundhölzern verstärke (Bild 3), verwenden? Oder ist diese Verbindung nicht geeignet um die Sitzfälche (Bild 1, in blau angedeutet) zu tragen?

1000014680.jpg

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße!
 

Mitglied 79745

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Das kannst du so machen.
Ich würde aber auf die Dübel verzichten.

In meinen Augen stellen die eher eine Schwächung der Leimverbindung dar.
Du verlierst so wertvolle Kontaktfläche der Längsholzverleimung.

LG
Robert
 

Friederich

ww-robinie
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Kann ich dafür eine Überblattung, die ich mit zwei Rundhölzern verstärke (Bild 3), verwenden?
Würde ich so machen. Die Dübel aber hintereinander. In der Höhe leicht (ca 5mm) versetzt, damit sie nicht in derselben Holzfaser sitzen. Und den Bereich der Überblattung etwas länger.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Wenn Du die Überblattung mit viel Leimfläche ausführst, hast Du auch ohne Dübel eine stabile Verbindung. Bitte bei der Leimauswahl drauf achten, dass Du was Wasserfestes einsetzt.

Im Übrigen: Kompliment für die Form der Fragestellung.

Konkretes Vorhaben hinreichend beschrieben, vernünftige, gut verständliche Skizzen dabei, kein Roman, sondern präzise Fragestellungen. Und das alles ganz ohne Youtube-Links, geklaute Fotos und ähnlichen Schnickschnack.

Respekt!
 

Daniboy

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Meiner Meinung nach sind die markierten Bereiche sehr ungünstig für die Festigkeit!

liege01.gif

Wie vielleicht bekannt ist, ist bei Holz die Festigkeit quer zur Faser nur ca 10%(!).
Deshalb kann man recht leicht Holz spalten ins Stirnholz, und beim Karate diese Holzplatten zerschlagen.

Ich tät daher die Übergangsstellen die von dir mit schwarzen Strichen eingezeichnet sind ändern und in andere Bereiche legen, speziell unten.
 

Mitglied 79745

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Meiner Meinung nach sind die markierten Bereiche sehr ungünstig für die Festigkeit!

Anhang anzeigen 177051

Wie vielleicht bekannt ist, ist bei Holz die Festigkeit quer zur Faser nur ca 10%(!).
Deshalb kann man recht leicht Holz spalten ins Stirnholz, und beim Karate diese Holzplatten zerschlagen.

Ich tät daher die Übergangsstellen die von dir mit schwarzen Strichen eingezeichnet sind ändern und in andere Bereiche legen, speziell unten.
Ja, da hast du völlig recht!
Das würde früher oder später wegreißen.
 

el.freezy

ww-pappel
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Vielen Dank für die vielen Antworten und das positive Feedback zu meiner Fragestellung.

Also ich habe das jetzt insgesamt so verstanden:
- Die Art der Verbindung ist in Ordnung, wenn ich die Dübel umsetze oder weglasse.
- Die Stellen, an denen die Verbindungen hergestellt werden sollen, sind ungünstig weil sie quer zur Faser liegen?

Hier ein Foto von meinem Prototypen für das linke Bein:

1000014691.jpg

Und eine Nahaufnahme um die Faser besser erkennen zu können:

1000014692.jpg

Habt ihr Ideen, wie ich das Problem lösen kann? Ist es ein Problem, dass dann bei der Überblattung die Faser des anderen Teils in die andere Richtung verläuft?

Vielen Dank für eure Hilfe!!!
 

fragnix

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Mir scheint, dass die beiden sich treffenden Faser sowieso immer auf die eine oder andere Art in eine andere Richtung laufen werden. Das musst Du in einem gewissen Masse hinnehmen.

Ich schwanke noch, ob bei nur 22 m eine Nut/Feder Verbindung vorteilhaft wäre. Kommt mir fast etwas dünn vor.

Im oberen Teil kannst Du auf jeden Fall ein drittes Teil für den Bogen andenken. Damit würden die Faserwinkel sich halbieren. Zudem würde die unvorteilhafte Belastung entlang der Faser entfallen.

Im unteren Teil stelle ich mir das dritte Teil / die Abzweigung unsichtbar in der Mitte, oder weniger sichtbar im Innenteil vor. Dadurch würden sich oben und unten von aussen gerade Leisten, und Abzweigungen ergeben. Das ändert die Optik etwas, muss also noch durch Deinen Stil-Filter kommen :emoji_wink:

P.S.: Deine Zeichnung hat weichere Rundungen als Dein Prototyp. Ich finde die Zeichnung schicker. Der Prototyp sieht etwas hölzern aus.
 

Mitglied 79745

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Vielen Dank für die vielen Antworten und das positive Feedback zu meiner Fragestellung.

Also ich habe das jetzt insgesamt so verstanden:
- Die Art der Verbindung ist in Ordnung, wenn ich die Dübel umsetze oder weglasse.
- Die Stellen, an denen die Verbindungen hergestellt werden sollen, sind ungünstig weil sie quer zur Faser liegen?

Hier ein Foto von meinem Prototypen für das linke Bein:

Anhang anzeigen 177057

Und eine Nahaufnahme um die Faser besser erkennen zu können:

Anhang anzeigen 177058

Habt ihr Ideen, wie ich das Problem lösen kann? Ist es ein Problem, dass dann bei der Überblattung die Faser des anderen Teils in die andere Richtung verläuft?

Vielen Dank für eure Hilfe!!!
Wenn du die Überblattung in den Hauptkörper schleppst, würdest du gleichzeitig gegen das Ausreißen sperren.
Liegenseitig würde man das kaum sehen.

LG
Robert
 

El.Zetto

ww-nussbaum
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Könnte man die Überblattung nicht bis außen durchziehen? Dann hätte man zumindest den Nachteil mit der Belastung quer zur Faser ausgemerzt.

Edit: Drei dumme, ein Gedanke :emoji_grin:
 

magmog

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Guuden,

die Kante innen an den Beinen gerade durchlaufen lassen und an den
Querhölzern Keile vor der Formgebung für die runden Übergänge anleimen.
Die Übergänge mit wetterfesten Dübeln fertigen oder mit falschem Zapfen.
 

el.freezy

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Danke für eure Ideen!

Ich werde das dann so machen. Ich wollte es eigentlich vermeiden, die Überblattung bis in den Hauptkörper zu ziehen, weil es natürlich schwieriger ist, das präzise hinzubekommen. Werde es aber jetzt so machen!

Und die Rundung (roter Pfeil) soll ich dann nachträglich anfügen? Und soll ich trotzdem einen Teil der Querstrebe stehenlassen (blau) oder den türkis schraffierten Teil direkt weglassen?

1000014692.jpg

Ihr habt das super erklärt, entschuldigt bitte dass ich trotzdem nochmal genau nachfrage!

Viele Grüße!
 

Mitglied 79745

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Wenn jemand seine Fragen so präzise formuliert wie du, habe ich bei der Umsetzung keine Zweifel.

Ich würde die Rundung so lassen wie sie ist und nur die Überblattung ausarbeiten.
Weiters würde ich die Überblattung aber auch nicht bis zum Ende ziehen, sondern verdeckt ausführen.

Erstens würde so wenigstens ein Teil des senkrechten Holzes ungeschwächt bleiben und außerdem wäre das Hirnholz des Blattes nicht von hinten sichtbar.

Leider bin ich nicht so bildbegabt wie die anderen Kollegen und kann dies nicht mit Zeichnungen darstellen.
Ich könnte aber am Abend eine kleine Sketchupzeichnung hinzufügen, wenn meine Erklärung nicht eindeutig genug sein sollte.

LG
Robert
 

el.freezy

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Hallo Robert,

danke, das habe ich verstanden und ich werde es auch genau so machen.
Die Überblattung erstelle ich dann mit der Oberfräse und stremme die Rundungen, die durch den Fräser an der verdeckten Seite entstehen, mit dem Stemmeisen raus? Das Lärchenholz ist aber ja sehr hart, hast du da noch einen Tipp?

Oben an der Armlehne würde ich dann so arbeiten, wie ich es anfangs geplant habe. Da ist ja nicht so eine Belastung auf dem Holz. Oder spricht noch etwas dagegen?

Viele Grüße
Ellinor
 

elchimore

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Hallo Ellinor,
Noch eine kurze Anmerkung zum Lärche wasserfest verleimen..... Die Auswahl der Leime, welche dafür vom Hersteller freigegeben sind ist sehr überschaubar. Als ich letztes Jahr vor dem "Problem" stand Lärchenfensterläden zu verleimen bin ich nach Beratungen durch verschiedene Hersteller letztendlich bei den 2 Komponenten Jowacoll 102.50 und Jowat 195.00 gelandet...
Grüssle Micha
 

Mitglied 79745

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Hallo Robert,

danke, das habe ich verstanden und ich werde es auch genau so machen.
Die Überblattung erstelle ich dann mit der Oberfräse und stremme die Rundungen, die durch den Fräser an der verdeckten Seite entstehen, mit dem Stemmeisen raus? Das Lärchenholz ist aber ja sehr hart, hast du da noch einen Tipp?

Oben an der Armlehne würde ich dann so arbeiten, wie ich es anfangs geplant habe. Da ist ja nicht so eine Belastung auf dem Holz. Oder spricht noch etwas dagegen?

Viele Grüße
Ellinor
Hallo Ellinor,
bei dem Teil der auf den Fotos zu sehen ist, droht dir durch die Oberfräse der Bereich in dem die Rundungen zu sehen sind wegzubrechen.
Ich fürchte, dass du in diesem Fall hauptsächlich mit Handwerkzeugen vorgehen solltest.

Du könntest die beiden blauen Linien zuerst mit einer Tauchsäge falls vorhanden vorschneiden und dann mit der Oberfräse das Material entfernen.
Die Ecken dann mit dem Stemmeisen nachbearbeiten.

Das Blatt des Querteils sollte dagegen problemlos mit der Oberfräse hergestellt werden können.

Eine kurze Frage aus persönlichem Interesse.

Ist das Steinfurt, das du als Wohnort angegeben hast in nördlichen Nordrhein Westfalen?
Meine Großmutter väterlicherseits stammte nämlich aus Oeding.

LG
Robert
 

Friederich

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letztendlich bei den 2 Komponenten Jowacoll 102.50 und Jowat 195.00 gelandet
Laut Wiki sind D4-Leime, also die wasserfestesten, wohl immer 2-Komponentenkleber. Für den Außenbereich sind sie trotzdem nur geeignet, mit entsprechendem Oberflächenschutz....

Ich denke, ich persönlich würde, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, abgesetzte, durchgehende gestemmte Verbindung wählen. Von hinten verkeilt. Und dann noch 1-2 Dübel setzen. Das sollte dann sogar ganz ohne Leim halten; den man natürlich trotzdem zugeben kann.
 

elchimore

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Nein, es gibt auch 1k PUR Kleber die 4D sind, das Problem sind gewisse Inhaltsstoffe der Lärche, die zu etwas "unvorhersebaren" Klebeeigenschaften führen können. Kann auf Dauer kleben muss aber nicht.... (und da die Hersteller nicht wissen wie sich das bei deiner Lärche so verhält geben die eben nur grünes Licht für Leime, wo sie wissen, dass das auf jeden Fall funktioniert). Das wäre dann auch im Innenraum so, hat mit dem obligatorischen Oberflächenschutz nichts zu tun :emoji_wink:
Grüssle Micha
 

Mitglied 79745

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Nein, es gibt auch 1k PUR Kleber die 4D sind, das Problem sind gewisse Inhaltsstoffe der Lärche, die zu etwas "unvorhersebaren" Klebeeigenschaften führen können. Kann auf Dauer kleben muss aber nicht.... (und da die Hersteller nicht wissen wie sich das bei deiner Lärche so verhält geben die eben nur grünes Licht für Leime, wo sie wissen, dass das auf jeden Fall funktioniert). Das wäre dann auch im Innenraum so, hat mit dem obligatorischen Oberflächenschutz nichts zu tun :emoji_wink:
Grüssle Micha
Ich verwende für den Außenbereich
https://www.ramsauer.eu/de/produkte/klebstoffe/620-konstruktions-kleber-rapid-p713

Damit habe ich auch schon Lärche verarbeitet und hatte bisher noch keine Probleme.
Der lässt sich durch die Kartusche sehr gut auftragen und auch wieder verschließen.

LG
Robert
 

elchimore

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Ich verwende für den Außenbereich
https://www.ramsauer.eu/de/produkte/klebstoffe/620-konstruktions-kleber-rapid-p713

Damit habe ich auch schon Lärche verarbeitet und hatte bisher noch keine Probleme.
Der lässt sich durch die Kartusche sehr gut auftragen und auch wieder verschließen.

LG
Robert
Hast du mal das Datenblatt dazu gelesen? Auch hier schreibt der Hersteller:
"Bei Lärche-Verleimungen im Außenbereich dürfen grundsätzlich keine 1-K-PUR-Klebstoffe eingesetzt werden. Die
hier enthaltenden/sich bildenden Holzinhaltsstoffe zerstören/schwächen die Verbundfestigkeit erheblich. "
Da sind wir wieder beim kann gutgehen, muss aber nicht :emoji_wink:
Ich hatte schon auf ne "freigegebene Alternative für weitere Fensterläden gehofft, aber da hab ich keine Lust drauf, dass die nach ner Weile auseinanderfallen :emoji_wink:
Mein Post war auch nur als Hinweis an den TO gedacht, dass sich beim Leimen für den Außenbereich Lärche sehr "speziell" verhalten kann......
Grüssle Micha
 

Mitglied 79745

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Hast du mal das Datenblatt dazu gelesen? Auch hier schreibt der Hersteller:
"Bei Lärche-Verleimungen im Außenbereich dürfen grundsätzlich keine 1-K-PUR-Klebstoffe eingesetzt werden. Die
hier enthaltenden/sich bildenden Holzinhaltsstoffe zerstören/schwächen die Verbundfestigkeit erheblich. "
Da sind wir wieder beim kann gutgehen, muss aber nicht :emoji_wink:
Ich hatte schon auf ne "freigegebene Alternative für weitere Fensterläden gehofft, aber da hab ich keine Lust drauf, dass die nach ner Weile auseinanderfallen :emoji_wink:
Mein Post war auch nur als Hinweis an den TO gedacht, dass sich beim Leimen für den Außenbereich Lärche sehr "speziell" verhalten kann......
Grüssle Micha
Ja, deshalb habe ich das vor Jahren einmal ausprobiert und verwende es seither auch für Lärche.
Ich will es aber auch niemandem aufdrängen, sondern lediglich auf meine positiven Erfahrungen damit verweisen.

Im gewerblichen Bereich würde ich das auf Grund des Datenblattes natürlich nicht verwenden.

Aber bei mir im Garten tut es seit vielen Jahren seinen Dienst.

LG
Robert
 
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