Passgenaue Einlagen für Systainer

carpium

ww-pappel
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in den letzten Monaten habe ich Schaumeinlagen von Hattori (Hartschaumeinlagen aus 5 mm Schichten aufgebaut) und envi powerservice (PE-Hartschaum) verarbeitet. Die Hattori werden klassischerweise mit einem Cutter-Messer bearbeitet und dann die einzelnen Schichten abgezogen. Beide Schaumeinlagen lassen sich jedoch auch fräsen. Bei der Hattori muss man aber deutlich mehr Obacht geben, weil das Material weicher ist und somit die Fräse eher leicht verkippt bzw. am Rand abkippen kann. Daher geht meine Empfehlung für Fräsungen auch eher zum PE-Hartschaum.
Aus den PE-Hartschumeinlagen habe ich zuletzt die ersten vier Shadowboards für meinen Werkstattwagen angefertigt. Die meiste Zeit geht hier bei der Anfertigung der Fräsvorlagen drauf, aber als Hobbyist kann man sich das leisten. Die Ergebnisse entschädigen dann wieder für den irren Aufwand.

Anhang anzeigen 98815 Anhang anzeigen 98816 Anhang anzeigen 98817 Anhang anzeigen 98818

Sollte Interesse an Bildern zu den Hattori-Einlagen bestehen, gebt Laut.


Dat Ei
Sieht super aus. Exakt das suche ich auch für meinen Festool Systainer. Kannst du sagen, mit welcher CNC Fräse das gemacht wurde?
 

carpium

ww-pappel
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die Shadowboards sind mit einer handgeführten CNC-Oberfräse entstanden.

Anhang anzeigen 104836 Anhang anzeigen 104837

Dat Ei
Danke. Würde das mit so einem Gerät funktionieren:
https://www.amazon.de/FoxAlien-Masu...ywords=cnc+fräse&qid=1631019700&s=diy&sr=1-21
Ich habe ca. 12 Einlagen zu bearbeiten. Das irgendwo machen zu lassen, wäre auch nicht billig. Daher überlege ich, ob ein Kauf lohnt. habe aber keinerlei Erfahrung mit diesen Geräten.
 

carpium

ww-pappel
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Hallo zusammen, trotz langer Suche bin ich bislang nicht fündig geworden: Kennt ihr einen Dienstleister der Schaumeinlagen für Systainer fertigt, ähnlich wie https://www.mysortimo.de/de/produkte/arbeitsplatzorganisation/schaumstoff-werkzeugeinlagen für Sortimo L-Boxxen? Ich habe viele Services gesehen, die allgemein rechteckige Schäume nach Vorlage fertigen, aber die sind natürlich nie genau passend für einen Systainer. Bei Tanos selbst finde ich nur Einlagen zum Schneiden oder Klötzchen rausbrechen, das suche ich aber explizit nicht. Falls jemand eine Idee hat, wo ich noch suchen kann, lasst es mich gerne wissen.
Hi,

wie hast du es am Ende gelöst? Stehe vor dem gleichen Problem.
 

Dat Ei

ww-robinie
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Würde das mit so einem Gerät funktionieren:

das kann ich Dir nicht sagen, jedoch gibt es ein paar Punkte, die mich skeptisch stimmen:

- Zwar ist das Bett mit 40 cm x 38 cm groß genug für eine Systainer-Einlage, aber ich habe Zweifel, dass mit dem Gerät 55 mm Frästiefe erreicht werden können. Ich finde keine Aussage zu der Spannzange, und in der Artikelbeschreibung werden erstmal nur Gravierfräser erwähnt. Daher vermute ich, dass hier eine Spannzange mit kleinem Schaftdurchmesser zum Einsatz kommt. Das wiederum schränkt die Länge, aber auch den Durchmesser der Fräser ein.
- Wenn Du nur Fräser mit kleinen Durchmessern einsetzen kannst, musst Du entsprechend öfter hin- und herfahren, um das Material zu räumen. Das schlägt sich massiv in der Bearbeitungszeit nieder.
- Die Spindel ist mit 60 W und max. 10.000 U/min spezifiziert. Das ist ein Nichts im Vgl. zu richtigen Fräsmotoren.

Nachdem auch nicht klar ist, welche Qualität man da erwarten darf, würde ich bei dem Vorhaben in ein solches Gerät kein Geld investieren.


Dat Ei
 

carpium

ww-pappel
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das kann ich Dir nicht sagen, jedoch gibt es ein paar Punkte, die mich skeptisch stimmen:

- Zwar ist das Bett mit 40 cm x 38 cm groß genug für eine Systainer-Einlage, aber ich habe Zweifel, dass mit dem Gerät 55 mm Frästiefe erreicht werden können. Ich finde keine Aussage zu der Spannzange, und in der Artikelbeschreibung werden erstmal nur Gravierfräser erwähnt. Daher vermute ich, dass hier eine Spannzange mit kleinem Schaftdurchmesser zum Einsatz kommt. Das wiederum schränkt die Länge, aber auch den Durchmesser der Fräser ein.
- Wenn Du nur Fräser mit kleinen Durchmessern einsetzen kannst, musst Du entsprechend öfter hin- und herfahren, um das Material zu räumen. Das schlägt sich massiv in der Bearbeitungszeit nieder.
- Die Spindel ist mit 60 W und max. 10.000 U/min spezifiziert. Das ist ein Nichts im Vgl. zu richtigen Fräsmotoren.

Nachdem auch nicht klar ist, welche Qualität man da erwarten darf, würde ich bei dem Vorhaben in ein solches Gerät kein Geld investieren.


Dat Ei

Super. Danke. In diesen Preisklassen werde ich also kaum etwas geeignetes finden, richtig? hast du eine Empfehlung?
 

Helibob

ww-robinie
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...die Shadowboards sind mit einer handgeführten CNC-Oberfräse entstanden.
Hand-geführte CNC-OF - da kenne ich eigentlich nur eine aus einem Produkt-/Werbevideo. Mit Zeichnungsdaten muss man diese ja auch "füttern", woher hast du diese passgenauen Daten von z. B. den Zangen oder hast du irgendwie mit Fotos davon gearbeitet.

@carpium:
MMn vollkommen ungeeignet - Gravur und bohren ist kein fräsen.
Bedenke auch, dass du die Maschine "füttern" musst. Benötigst zusätzlich Software und Zeit um dich einzuarbeiten.
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin, moin,

Mit Zeichnungsdaten muss man diese ja auch "füttern", woher hast du diese passgenauen Daten von z. B. den Zangen oder hast du irgendwie mit Fotos davon gearbeitet.

nachdem die Hersteller Nicht-Geschäftspartnern keine CAD-Daten zur Verfügung stellen, habe ich die notwendigen svg-Dateien anhand von Photos selber erstellt. Das ist eine Menge Arbeit, aber sie hat sich für uns gelohnt.


Dat Ei
 

Helibob

ww-robinie
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Das glaub ich dir - hab das einmal mit einem Ei-förmigen Teil ähnlich gemacht. Eingescannt, "rumgespielt" bis der Maßstab im (älteren) Zeichnungsprogramm gestimmt hatte und dann manuell nachgezeichnet.
Bei Foto kommt ja noch dazu, dass man möglichst frontal fotografieren muss. Flachbettscanner ist jedoch auch ungeeignet für Teile, welche nicht flächig aufliegen.
Viele unterschätzen das drumherum - CNC kann ja jeder! :emoji_wink::emoji_grin:
Gruß Matze
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin Matze,

richtig, Flachbettscanner sind ungeeignet aufgrund der geringen Schärfentiefe. Wir haben die Photos mit DSLR, Makroobjektiv (wenig Verzeichnung) und Stativ aufgenommen. Auf jedem Photo war auch ein Meterstab abgebildet. In einem Grafikprogramm wurden dann die Pfade händisch entlang der Konturen erstellt. Ein automatisches Vektorisieren führte zu suboptimalen Ergebnissen. Abschließend wurden die Vektorgrafiken maßstabgetreu ausgedruckt, und die Werkzeuge zur visuellen Kontrolle aufgelegt. Nach ein paar kleinen Korrekturen wird die Grafik dann als Vektorgrafik abgespeichert.


Dat Ei
 

carpium

ww-pappel
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Moin Matze,

richtig, Flachbettscanner sind ungeeignet aufgrund der geringen Schärfentiefe. Wir haben die Photos mit DSLR, Makroobjektiv (wenig Verzeichnung) und Stativ aufgenommen. Auf jedem Photo war auch ein Meterstab abgebildet. In einem Grafikprogramm wurden dann die Pfade händisch entlang der Konturen erstellt. Ein automatisches Vektorisieren führte zu suboptimalen Ergebnissen. Abschließend wurden die Vektorgrafiken maßstabgetreu ausgedruckt, und die Werkzeuge zur visuellen Kontrolle aufgelegt. Nach ein paar kleinen Korrekturen wird die Grafik dann als Vektorgrafik abgespeichert.


Dat Ei

Die Mühe sieht man aber im Ergebnis. Nochmals zu eurer CNC Oberfräse. Ist das denn diese Shaper Origin?
 

carpium

ww-pappel
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Habe schon selbst welche gefräst. Material gibt es als Plattenware zweifarbig zum Beispiel von Gummifritz 24.
Der Schaum lässt sich super fräsen. Ich habe damals eine CNC Portalfräsmaschine genutzt. Geht aber auch von Hand mit der Oberfräse.

Professionelle Anbieter legen die Werkzeuge in der gewünschten Anordnung auf eine weiße (beleuchtete) Platte und fotografieren von oben.
Wird dann ins CAD übernommen und die Kontur CNC gefräst / geschnitten.
hallo. Welche CNC Fräse war das? Sind das immer Profi-Maschinen?
 

Helibob

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Bessere Hobbymaschine sollte reichen - Profi ist zwar relativ, aber dennoch eher eine andere Liga.

Ich "schieb" da gleich nochmal eine Frage nach (@ManuelS @Dat Ei @All ):
Welchen Fräser habt ihr verwendet - gibt ja extra Schaumstofffräser für nicht wenig Euro (z. B. hier) - braucht es nicht zwingend für ein trotzdem sauberes Ergebnis, oder?

Gruß Matze
 

Dat Ei

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Moin Matze,

i.d.R. habe ich Spiralnutfräser für Holz mit 6 bzw. 8 mm Durchmesser und Up- und Downcut-Schneiden verwendet. Derweil überlege ich, mir einen Fräser für's Räumen zuzulegen, um so etwas zügiger arbeiten zu können.


Dat Ei
 

TobiBS

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Ich wollte nun zweieinhalb Jahre später auch mal erzählen, was bei mir daraus geworden ist. Und zwar hat mich Johannes von Metzler Opt-I-Store kontaktiert und mich gefragt ob ich deren Tool testen möchte. Darin habe ich dann meine Einlagen gezeichnet und mit vorgefertigten Ausschnitten aus dem Katalog für die Werkzeuge versehen. Im Online-Designer sieht das dann so aus, konkret ein Systainer3 Größe M 187 mit zwei Etagen, unten:
IMG_1514.jpeg

Und oben:
IMG_1515.jpeg

Und so sieht das Ganze dann live mit dem eigenen Werkzeug aus:
IMG_6901.jpeg
IMG_6902.jpeg

Ich bin super zufrieden damit, optisch wie auch technisch. Einziges Manko: Den Service wird es bis auf Weiteres leider nicht für Privatpersonen geben, falls ihr über ein Kundenkonto verfügt, könnt ihr es in Deutschland aber z.B. über Würth bestellen. Falls jemand Interesse an den Außenkonturen für die untere oder obere Einlage hat, gebt mir Bescheid, man kann diese nämlich exportieren und importieren, dann braucht ihr nicht selber messen und probieren.
 

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FredT

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Über/bei Würth kann man auch nicht als Privatperson irgendwas bestellen. Dazu braucht man einen Gewerbeintrag.
Damit hat sich das, egal von welchem Anbieter, dann auch schon erledigt. Und da haben wir noch nicht mal über Aufwand und Preis gesprochen.
 

Dat Ei

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wie so oft im Leben muss man sich zwischen Kosten und Zeitaufwand entscheiden. Wenn man die Einlagen selber herstellt, hat man die geringsten Kosten und den größten Einfluss auf das fertige Werk, insbesondere, weil man nicht auf die verfügbaren Templates des Anbieters und dessen Workflow angewiesen ist. Man muss aber die Bereitschaft mitbringen, viel Zeit für die Herstellung der maßgeschneiderten Einlagen zu opfern. Da ist sicherlich nicht jeder so bekloppt wie wir. Die zehn Einlagen für den unteren Teil des Werkstattwagens sind seit einiger Zeit fertig. Klar, das sieht gut aus und ist sehr praktisch, aber das macht man auch nur einmal im Leben...

Übersicht - Unterer Schrank.jpg

Dat Ei
 

Tokoloshe

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Super Geheimtipp: Toolkaiser (https://www.toolkaiser.com/). Mit der App kann man seine Werkzeuge scannen und dann über einen online Editor beliebig anordnen. Die Größen berechnet das Programm über Papier, zB. A4, auf die man die Werkzeuge legen muss. Unglaublich genial.
Nicht von der Optik der Website oder App abschrecken lassen, das ist ein ein-Mann Projekt.
 

Dat Ei

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ob nun toolKaiser oder Shaper Trace - diese Art von Ansätzen haben alle das gleiche Problem. Die Erstellung passgenauer Einlagen ist ein dreidimensionales und nicht ein zweidimensionales Problem. Daher reichen zweidimensionale Scans oder Photos nicht aus. Meist kommen Parallaxenfehler noch on top.

Dat Ei
 

FredT

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"You can continue using toolKaiser by purchasing it for USD 100. If you are interested in purchasing, please get in touch: info@toolkaiser.com"

Freie Anwendung, wenn vorhanden, noch bis Ende März, ab dann richtig zur Sache...
Ob man das für das Sortieren von Werkzeugen so braucht, ist dann eher wohl zweifelhaft...

BTW, Parallaxenfehler kann man bei längeren Brennweiten ignorieren, oder mit Software beseitigen... Bei der genauigkeit, die für Einlagen nötig ist, gleicht es sich im Millimeterbereich wohl aus.
 

Helibob

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Ich sehe auch die größte Schwierigkeit darin, das Bauteil brauchbar abzulichten und die reale Kontur zu erfassen.
Meiner Meinung nach jedoch auch stark abhängig vom WZ.
Zum Beispiel wird ein Akkuschrauber oder ein 3-D-Laser mit mehr Höhe einem mehr Probleme machen, als ein 0,5m <edit>0,5mm</edit> starkes Stahllinieal.
Beim Zeichnen investiere ich lieber meine Zeit auf einen Standard - auch wenn es dann eher noch der langsamere Weg ist -, mit der App aus meiner Sicht dann "nur" für jedes einzelne WZ dann eine einzelne DXF.
Die Positionierung und/oder Ausrichtung wäre dann bei mir eher auf DXF-Ebene oder aber auch in Estlcam (11).
Persönlich mag ich für meine wenigen, "primitiven" und unproduktiven Dinge für "Nesting" bisher lieber die Zeichnungsebene.
Gruß Matze
 
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TobiBS

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Opt-i-Store bietet auch eine Vorlage von der man abfotografieren und Umrisse digitalisieren lassen kann. Der große Vorteil ist aber die Datenbank mit bereits erfassten Wekzeugen und diese werden mit einem Unterlichttisch erfasst, da wird das nochmal präziser. Am Ende kommt es aber gar nicht auf den letzten Millimeter an jeder Stelle an, nur rumwackeln soll es eben nicht.
Akkuschrauber oder 3D-Laser würde ich eher mit dem Messschieber messen und dann die Kontur zeichnen.
 
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