Passt das so? Hier meine Planung für einen Geräteschuppen

Gerd F.

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Bau eines Geräteschuppens

Ich möchte einen Geräteschuppen im Außenbereich auf meiner Wiese errichten. Die Außenmaße sind 3,60 x 2,60 m, Dachüberstand auf allen Seiten 20 cm. Ich hoffe die beigefügte Skizze ist ausreichend aussagefähig.

Das Fundament besteht aus 11 Einschlagbodenhülsen. Die gesamte Konstruktion besteht aus Kanthölzern 100 x 100 mm. Auf die Dachsparren kommen Bretter 24 x 180 x 4000 mm und darauf Profilbleche. Auf die Außenwände kommen Bretter 24 x 180 x 2000 (2200) mm. Die Holzverbindungen möchte ich mit Winkeln 105 x 105 x 90 mm und Holzbauschrauben 6 x 160 mm erstellen. Die Dachsparren möchte ich (möglichst) ohne Kerve einfach auflegen und verschrauben.

Jetzt meine Frage an euch:

Kann ich das so machen, vor allem in Bezug auf Stabilität, Winddruck und Standfestigkeit, oder sind weitere Maßnahmen erforderlich. Vielen Dank für eure Hinweise.
 

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odul

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Einschlagbodenhülsen als Fundament wären mir zu gewagt. Wenn die sich ungleichmäßig setzen/bewegen hast du Spass. Und ob die einem ordentlichen Sturm genug entgegenzusetzen haben, bezweifle ich auch. Obwohl meine Gartenhütte steht auch ohne Verankerung einfach auf Steinplatten. Und hier ist es auch ganz schön windig. Bedenken und Empfinden sind auch subjektiv:emoji_wink:

Willst du keinen Boden rein haben?

Und wenn du Einschlagbodenhülsen setzt, dann kriegst du die Hütte unten nicht dicht. Das könnte tierische Untermieter einladen.
 

Friederich

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dann kriegst du die Hütte unten nicht
Da seh ich jetzt kein Problem. Was stört es, wenn irgendwelche Katzen oder Marder oder Kröten sich gelegentlich da unten aufhalten?
Von einem Fußboden gehe ich aus, sonst wärs natürlich unsinnig.
 

Gerd F.

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Vielen Dank für eure Beiträge. Der Schuppen dient vor allem als Unterstellmöglichkeit für einen Anhänger und diverse Gartengeräte. Deshalb kein Boden. Meine Frage geht dahin, ob meine Konstruktion in Bezug auf Stabilität, Winddruck und Standfestigkeit in Ordnung ist.
 

odul

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geh mal in den nächsten Baumarkt und schau dir mal die Ausstellungsstücke. Dagegen planst du doch grundsolide.

Abgesehen von den Bodenhülsen und dem fehlenden Boden... :emoji_wink:
 

seschmi

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Ich hätte folgende Bedenken:

- Ich erkenne keine diagonale Aussteifung. Die Bretterwände haben ja keine Scheibenwirkung, und die Winkel halten nicht viel. Hier würde ich noch Kopfbänder oder ähnliches einbauen.
- Warum Bretter und Blech als Dach? Da hätte ich Bedenken, dass sich zwischen Blech und Holz Kondenswasser bildet, und das Holz fault. Nimm doch einfach nur Trapezblech, bevorzugt mit Tropfschutz. In den entsprechenden Dicken schafft das auch große Spannweiten, Tabellen gibt es bei den Herstellern. Vielleicht brauchst Du etwas dickeres Blech, dafür entfällt das Holz.
- Bodenhülsen und Windsog wurde ja schon genannt.
- quadratische Querschnitte bei Sparren oder Pfetten sind nicht optimal, besser ist höher als breit.
 

seschmi

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Nachtrag: Wenn Du Trapezblech für das Dach nimmst, sparst Du die Sparren. Eventuell ist es aber sinnvoll, dann eine dritte Pfette vorzusehen, damit das Blech nicht zu dick und damit teuer wird.

Den Dachüberstand würde ich größer machen, dann bleibt die Fassade länger schön. Und man kann Holz drunter stapeln.
 

Friederich

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Bodenabstand der Seitenwände sollte allermindestens 20cm betragen.
Ganz ideal wären sogar 50cm.
Sonst fault das Holz hier recht schnell.
Abtropfkante ist auch sehr wichtig.

Beides zusammen dürfte wichtiger sein als der Dachüberstand.
 

haass

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ich würde das Dach nach hinter entwässern, gibt eine schönere Ansicht.
dann werden diagonale Aussteifungen nötig, sonst verschiebt sich das ganze wie ein parallelogram bei wind.
Winkel halten nicht viel. dachüberstand nach Westen etwas mehr als die übrigen, wg. wetter.
die wände mind. 20 cm über Boden wird wohl schwierig, dann steht der schuppen sehr hoch über dem Gelände. mach umlaufend Opferbretter, die du bei bedarf, Fäulnis auswechseln kannst. Bodenhülsen sind nichts für ein Gebäude, lieber nicht nehmen.
30 cm pvc röhre eingraben, mit beton verfüllen und Anschlusseisen einbetonieren. darauf die Bodenbalken legen und anschrauben.
macht nicht viel Arbeit , ist aber wesentlich sicherer.
viel spass.
heiner
 

odul

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ich kann mich einfach nicht mit der Idee des bodenlosen Schuppens anfreuden. Je nach Wetterlage steht man dann da drin im Matsch. Dann grübele ich wie feucht es da drin wird und ob dann alles gerne rostet. Aber das ist reine Spekulation meinerseits.

"30 cm pvc röhre eingraben...": dann sind die Fundamente von losem, verfüllten Grund umgeben. Ich hätte gesagt, Punktfundamente ausspaten und mit Beton verfüllen.
 

Gerd F.

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Nachtrag: Wenn Du Trapezblech für das Dach nimmst, sparst Du die Sparren. Eventuell ist es aber sinnvoll, dann eine dritte Pfette vorzusehen, damit das Blech nicht zu dick und damit teuer wird.

Den Dachüberstand würde ich größer machen, dann bleibt die Fassade länger schön. Und man kann Holz drunter stapeln.

Ich könnte ja auch das Trapezblech direkt auf den Sparren befestigen, ohne die Bretter darunter,oder?
 

Gerd F.

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Ich hätte folgende Bedenken:

- Ich erkenne keine diagonale Aussteifung. Die Bretterwände haben ja keine Scheibenwirkung, und die Winkel halten nicht viel. Hier würde ich noch Kopfbänder oder ähnliches einbauen.
- Warum Bretter und Blech als Dach? Da hätte ich Bedenken, dass sich zwischen Blech und Holz Kondenswasser bildet, und das Holz fault. Nimm doch einfach nur Trapezblech, bevorzugt mit Tropfschutz. In den entsprechenden Dicken schafft das auch große Spannweiten, Tabellen gibt es bei den Herstellern. Vielleicht brauchst Du etwas dickeres Blech, dafür entfällt das Holz.
- Bodenhülsen und Windsog wurde ja schon genannt.
- quadratische Querschnitte bei Sparren oder Pfetten sind nicht optimal, besser ist höher als breit.

Soll ich die beiden Pfetten und die sechs Dachsparren 120 x 100 mm dimensionieren und Rispenbänder anbringen?
 

TomfromMuc

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Hallo Gerd,

Du mußt auch aus den Wänden "Scheiben" machen, nicht nur das Dach. Das geht bei Wänden mit diagonalen Kanthölzern, aber auch mit Rispenband. Wenn die Konstruktion innen sichtbar bleibt, sind Kanthölzer etwas hübscher. Bodenhülsen, vor allem geschraubte, gibt's doch inzwischen schon ganz brauchbare. Sollten für so einen Schuppen reichen. Wenn Du die Wände als Scheiben ausbildest, hast Du keine Einzelsetzung, da die Last sich auf die Nachbarhülse sofort überträgt. Da müssten schon alle nachgeben...…. (Dein Baugrund muß das natürlich hergeben).

LG Tom
 

IngoS

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Ich könnte ja auch das Trapezblech direkt auf den Sparren befestigen, ohne die Bretter darunter,oder?

Hallo,

nein, das geht nicht. Die Bleche müssen quer zur Sickenrichtung unterstützt werden, außerdem müssen die Bleche auch beim seitlichen Dachüberstand unterstützt werden. Es reichen aber über den Sparren einige Dachlatten (je nach Sickenhöhe und Blechdicke) 60cm Lattenabstand und mehr. Blechdicke mindestens 0,5mm. Hol dir die Bleche direkt vom Fachhandel, da gibt es die gleich in der richtigen Länge 3m, oder 3,1m, das spart unnötige Längsüberlappungen und damit Problemzonen. Auch gibt es beim Fachhandel oft Sonderangebote (zweite Wahl).
Von Einschlaghülsen halte ich auch nicht viel, aber wenn schon, nimm wenigstens 90cm lange.
Hier, wie ich mein Schuppendach gedeckt habe.

klicke hier

Gruß

Ingo
 

odul

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Einschlaghülsen stelle ich mir auch aus einem anderen Grund schwierig vor:

Die müssen ja sauber in der Flucht sitzen. Ansonsten hat man Dellen und Beulen in den Wänden. Man kann da ja nichts mehr korrigieren (außer in der Höhe). Gut beim Einschlagen wird man die Ecken zuerst setzen und dann die dazwischen. Mit einer Schnur kann man die kontrollieren und durch seitliche Schläge auf Linie bringen. Wie gut das geht?

Bei Punktfundamenten kann ich das sauberer ausrichten.

Aber frei nach dem Spruch: Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer, der hat das nicht gewusst und trozdem gemacht. Bin ich auf die Ergebnisse gespannt. Ich habe auch schon Sachen gemacht, die vollkommen außerdem halt dern Norm waren. Die meisten haben gehalten.
 

seschmi

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Ich könnte ja auch das Trapezblech direkt auf den Sparren befestigen, ohne die Bretter darunter,oder?

Nein. Wenn Du Trapezblech nimmst, kannst Du die Sparren ganz weglassen und das Blech direkt auf die Pfetten schrauben. Trapezblech ist in der Länge sehr steif, das braucht in diese Richtung wenig Unterstützung. Damit sind die Sparren unnütz. Kritischer ist die Steife in Querrichtung, deshalb musst Du eventuell den seitlichen Dachüberstand unterstützen, z.B., indem Du die Pfetten überkragen lässt.

Ich habe es bei meinem letzten Schuppen wie folgt gemacht (alle Angaben ohne Gewähr, ich bin kein Profi, aber der Schuppen steht schon länger):

1. Lokale Schneelast und Windlast im Internet nachgeschaut. Dann kennst Du die Gesamtlast des Daches und kannst danach die Durchbiegung von Balken und Blech ausrechnen. Für die Balken gibt es im Web den Eurocode-Rechner, vermutlich wirst Du feststellen, dass Du mit Deinem kleinen Schuppen ziemlich auf der sicheren Seite bist, wenn Du nicht auf der Zugspitze oder in Helgoland wohnst. Aber Vorsicht: Wenn Du keine ordentliche Aussteifung, falsche Verbindungen oder schlechte Fundamente hast, klappt das Ding trotzdem zusammen, wie ein Kartenhaus, auch wenn Du 24/36 Balken nimmst. Die Online-Rechner sagen Dir nur die Durchbiegung der Balken!
2. Das passende Blech ausgesucht - jeder Händler hat entsprechende Tabellen. Es gibt Bleche, die freitragend 5 Meter überspannen können, die sind dann aber recht teuer. Wahrscheinlich kommst Du dann darauf, dass eine dritte Pfette die bessere (billigere) Lösung ist - du kannst ja in den Tabellen nachschauen, was das Blech für die komplette Spannweite kostet, vs. eine weitere Pfette und ein dünneres Blech für die halbe Spannweite. Vermutlich ist die zweite Lösung billiger. Dann hast Du auch ein Zweifeld-Träger-System, das verbessert die Lage deutlich. Die Tabellen sagen Dir auch, wieviel freien seitlichen Dachüberstand das jeweilige Blech abkann. Das Dach besteht also aus den Pfetten plus Trapezblech, das war's. Keine Sparren, keine Dachlatten. Das Blech sollte einen Tropfschutz auf der Unterseite haben.
3. Die Pfetten habe ich mit der HKS oben angeschrägt, im Winkel der Dachschräge. Damit bekommt man eine passende Auflagefläche für das Trapezblech.
4. Auf die Pfetten habe ich ein Dichtband geklebt - vermutlich Butylkautschuk oder Bitumen. Das gab's vom Händler der Trapezbleche, ebenso wie die passenden Schrauben mit Dichtung und die fertig zugeschnittenen Bleche.
5. Blech auflegen, ausrichten, mit Schraubzwingen sichern und von oben festschrauben. Es gibt Schrauben, um die Blechbahnen untereinander zu verbinden (Blechschrauben), und welche, um ins Holz zu schrauben.
6. Fertig.

Bei mir waren Pfeiler 10x10 und Pfetten, glaube ich, 10x16. Das ist sicher überdimensioniert (der Schuppen war kleiner als Deiner), aber dünner wollte ich nicht machen, zum einen sieht das sonst komisch aus, zum anderen habe ich "richtige" Holzverbindungen gemacht, und das geht besser, wenn man auch etwas "Fleisch" hat. Preislich macht das alles nicht so viel aus.
 

Gerd F.

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Hallo Gerd,

Du mußt auch aus den Wänden "Scheiben" machen, nicht nur das Dach. Das geht bei Wänden mit diagonalen Kanthölzern, aber auch mit Rispenband. Wenn die Konstruktion innen sichtbar bleibt, sind Kanthölzer etwas hübscher. Bodenhülsen, vor allem geschraubte, gibt's doch inzwischen schon ganz brauchbare. Sollten für so einen Schuppen reichen. Wenn Du die Wände als Scheiben ausbildest, hast Du keine Einzelsetzung, da die Last sich auf die Nachbarhülse sofort überträgt. Da müssten schon alle nachgeben...…. (Dein Baugrund muß das natürlich hergeben).

LG Tom

Hallo Tom, vielen Dank für deine Hinweise, nur zu meinem Verständnis, "Wände zu Scheiben machen" bedeutet das gleiche wie Kopfbänder einfügen, oder?
 

TomfromMuc

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Hallo Gerd,

bau in Deine Wandkonstruktion aus Querriegel und Pfosten noch Diagonalen ein, dann wird es eine "Scheibe". Immer nach dem Motto: "Ein Dreieck ist stabil. Ein Quadrat / Rechteck nur, wenn die Ecken steif sind." Mit Rispenbändern machst Du doch das Gleiche: Du bildest ein Dreieck aus.

Ein Kopfband steift nicht so gut aus, wie eine Diagonale.

LG Tom
 
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Friederich

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"Wände zu Scheiben machen" bedeutet das gleiche wie Kopfbänder einfügen, oder?
M:M:n nicht....
Die Kopfbänder gewährleisten nur, dass das Rechteck nicht zum Parallelogramm zusammenklappt.
Eine "Scheibe" dagegen kann man nicht verwinden/verdrehen. Das ist etwas Anderes.
Im Fachwerkbau erreicht man das durch ein "Schwert"(?). Ein schräges Element, welches über drei Horizontalbalken verläuft.(?)
(Beachte die Fragezeichen. Mein räumliches Vorstellungsvermögn stößt gerade an seine Grenzen:emoji_slight_smile:)
 

TomfromMuc

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Hallo Gerd,

ich habe in Deiner Zeichnung angedeutet, worum es geht: Diagonalen / schräge Hölzer in der Wandebene, welche die Wand zur "Scheibe" machen. Das verhindert, daß die Wand zum Parallelogramm wird, wie Friedrich schreibt (bzgl. "verwinden / verdrehen" muß ich ihm leider widersprechen, sorry). Du kannst die "Querbalken zur Versteifung" auch weglassen (falls sie keinen anderen Grund haben, die bringen keine Versteifung) und die Diagonalen bis ganz rauf ins Eck führen. Das vereinfacht die Sache. Für die Schalung quer mittig noch ein paar Hilfshölzer.

Wenn Du die Seiten- und Rückwand damit aussteifst (zur Scheibe machst) und über das Dach Rispenbänder, ist auch die Vorderseite (über das Dach) ausgesteift.

Zum Dach: laß die Sparren weg und mach mehr Pfetten, die sind das Auflager für Dachplatten.

LG Tom
 

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