Pelletbunker in Keller bauen

miho

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Hallo,
Ich plane in unseren Keller einen pelletbunker selbst zu bauen. Der Raum hat auf zwei Seiten Außenwände und auf der dritten Runde dicht tragende Ziegelwand. Die halten den Druck von insgesamt etwa 3t Pellets auf 4qm aus. An der vierten Seite muss ich den Keller mit einer Holzständerwand abteilen. Da habe ich eine Rechenhilfe zur Dimensionierung. Soweit kein Problem.
Ich frage mich aber, was ich mit den Außenwänden mache. Prinzipiell sind die trocken. Das ist Mauerwerk aus den 50er Jahren, außen mit Bitumenanstrich isoliert. Wir stehen in sehr trockenem Sandboden. Die Wandfarbe innen zeigt keine Flecken, Luftfeuchtigkeit im ungeheizten Keller ist im Moment 50%. Oben im Haus knapp 40%. Der Heizungsbauer meinte, ich sollte die Wände nicht extra verkleiden, das wäre ok so.
Wie schätzt ihr das ein? Passt das oder sollte ich die Wände mit Latten als Abstandshalter und OSB verkleiden? Wie viel Abstand brauche ich. Am Boden natürlich auch. Das muss ja die Luft zu den Wänden durch. Da müssten die Abstände der Latten sehr klein und Platte dick sein um die 3t zu tragen.
Alle Hinweise und Erfahrungen willkommen.
 

Zuckermann

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Warum soviel Aufwand ?
Das Mauerwerk genügt ja, werden die Würstl reingeblasen ... dann brauchst eh eine Anprallmatte und wie werden die raus zum Ofen befördert ... mit Schnecke, dann brauchst eh ein V wo in der Mitte unten die Schnecke verläuft, ansonsten wird dir der Installateur oder der dir die Anlage einbaut schon sagen können was es braucht damit es funktioniert.
Ich glaube sogar, bei den meisten Anlagenbauern oder Pelletsherstellern kann man auch so Anleitungen/Tipps für Lagerräume sehen .
 

miho

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Schrägen werde ich nicht brauchen. Ich will von unten absaugen um mehr Volumen zu haben. Für Grundfläche ist nur 1,7*2,2qm. Das geht wohl mit vier Sonden recht gut.
Sonst hast Du natürlich recht, mit Schrägen bekomme ich bessere Belüftung.
 

ManuelS

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Bei meinen Eltern ist seit etwa 10 Jahren ein länglicher Bunker (etwa 7to) mit 3 saugpunkten eingebaut. Trotz schräge rutschen die Pellets gegen Ende eher schlecht nach. Ohne Schräge wirst du den Bunker vermutlich kaum leer bekommen. Über die Jahre sammelt sich unten dann entsprechend Staub der die Anschlüsse verstopft...
Die sind dann leider nur sehr eingeschränkt zugänglich

Ich meine es gibt auch Sauger die von oben arbeiten habe aber keine Erfahrung damit

Wir haben ein sacksilo und sind bisher zufrieden
 

Werkzeugprofi

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Ich habe daheim meinen Bunker mit beschichteten Spanplattenresten ausgekleidet. Da rutschen die Pellet optimal über die Schrägen zu den Sonden.
 

miho

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Danke für Eure Erfahrungen. Klingt, als sollte ich doch mit Schrägen planen. Im Moment stört mich kurz mal Schaufeln nicht aber man wird ja noch jünger... Beschichtete Platte scheint mir eine gute Idee für die Schrägen. Und die Schrägen lösen dann auch die Hinterlüftung.
Wie viel Abstand sollte ich da zur Wand lassen? Reichen 2 cm?
Grüße Michael
 

seschmi

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Ein Tipp: Versuche, mehr als drei Tonnen unterzubringen. Bei vielen Lieferanten zahlt man unter 3t höhere Preise - das gilt dann als Kleinmenge. Wenn das Silo dann 3,1t fasst, muss man es ganz leer machen, wenn man neu kauft, das ist lästig.

Das spezifische Gewicht von Pellets schwankt auch etwas, je nach Weichholz und Hartholzanteilen. Man hat dann immer das Risiko, dass nur 2,9t reinpassen.

Deshalb lieber versuchen, etwas mehr Spielraum zu lassen und auf 3,5 oder mehr Tonnen zu gehen, falls irgendwie möglich.
 

odul

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Nur falls das nicht klar ist:

Du kannst auch vier Saugsonden mit Schrägen kombinieren. Verglichen zu einem Absaugpunkt mit Schräge ist der Platzverlust von 4 Absaugpunkten mit Schrägen deutlich kleiner. Dann noch kunstoffbeschichtete Spanplatten und ein paar Grad weniger Schräge.




Wenn mit Saugsonden unten abgesaugt wird, gibt es ja eine gewisse Luftzirkulation, die auch Feuchte abtransportieren sollte. Wieviel das hilft, keine Ahnung.

Sowas ist immer doof. Es werden viele zur Vorsicht raten. Handwerker wollen kein Regress. Also sind die auch auf der vorsichtigen Seite. Ich hoffe, du findest noch ein paar, die das schon ausprobiert haben und dir weiterhelfen können.

Die Frage nach dem Abstand mit der Hinterlüftung ist auch schwierig. Denn auf jeden Fall wird die Ablüftung eingeschränkt. Vielleicht ist ohne sogar besser.


Am Ende wirst du das mir dir selbst ausmachen müssen.
 

miho

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Du kannst auch vier Saugsonden mit Schrägen kombinieren. Verglichen zu einem Absaugpunkt mit Schräge ist der Platzverlust von 4 Absaugpunkten mit Schrägen deutlich kleiner. Dann noch kunstoffbeschichtete Spanplatten und ein paar Grad weniger Schräge.
Genau das habe ich mir auch überlegt. Ich werde wohl am Rand eine kleine Schräge mit glatter Beschichtung einbauen und in die Mitte die vier Sonden. Dadurch bekomme ich wenigstens etwas Luft in die Wände.
 

Zuckermann

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Ich weiß nicht warum du wegen der Luft(Hinterlüftung) soviel herumeierst, hab ich noch nie was davon gehört, oder bleiben die Pellet jahrelang gelagert?
 

seschmi

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Pellets sind extrem trocken und hygroskopisch. Die ziehen sehr stark Feuchtigkeit, wenn sie welche kriegen, und quellen auf zu einer klebrigen Masse.

Wenn die nicht absolut trocken sind, kann das auch Probleme mit der Heizung machen. Steuerung, Auslegung bez Kondensat usw sind für Holzfeuchte unter 10% ausgelegt.

Und Du weißt nicht, was passiert und in welchem Zustand der Bitumenanstrich ist: Wenn da bei Starkregen einmal was durchdrückt, hast Du den Salat.

Deshalb würde ich eher ein paar cm für eine Vorwand spendieren - falls einmal in zehn Jahren Feuchtigkeit durch die Wand drückt, hat sich das gelohnt.
 

dirkkity

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Einmal Lattung auf die Wände und OSB drauf. Falls doch eine Schnecke in Betracht kommen sollte, unbedingt die Zugänglichkeit beachten. Mit ist vor Jahren einmal der Bolzen zwischen Schnecke und Motor abgeschert. Ich war froh, dass ich meinen Bunker im Geschoss über dem Heizraum und die Schnecke von unten zugänglich hatte. Passiert war das Ganze im November bei minus 15 Grad und meinereiner mit ner derben Erkältung. Das Ganze am Samstag abends um 11 Uhr! Nach 2 Stunden wilder Flucherei wurde die Bude dann wieder warm.
Meinen Bunker habe ich übrigens vor Jahren auf den Schrägen mit 0,5mm Edelstahlblechen verkleidet. Seitdem rutscht das ganz ordentlich. Nur bei den letzten 5-600 kg muss ich immer wieder mal rein, Pellets schubsen. Sonst quietscht die Schnecke erbärmlich und läuft irgendwann leer.
Und immer dran denken, dass der Bunker alle paar Füllungen mal entstaubt werden muss. Der Holzstaub sammelt sich zum Ende der Füllung und kann dir die komplette Anlage lahm legen. Musste ich auch mit Schmerzen lernen.
Ansonsten würde ich immer wieder ne Pelletheizung nehmen.

Gruß
Dirk
 

dirkkity

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ich hatte erst 30°, das hat nicht funktioniert. Mit 45° klappt es.
Hat natürlich das Volumen des Bunkers stark reduziert. Ursprünglich 8to, jetzt noch 5to

Gruß
Dirk
 

brubu

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Hallo
Ich habe für Kunden Schrägböden eingebaut mit 30-33° Schräge, das funktioniert wenn die Oberfläche glatt ist. Ideal ist Sperrholz Siebdruckplatten
die glatte Seite oben. Wenn der Boden zu steil ist verliert man zu viel Volumen.
Gruss brubu
 

dirkkity

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wie gesagt, bei 30° rutschte bei mir nix mehr. Allerdings auf OSB. So ab 1/3 Füllstand war ich ständig drin, die Dinger nachschieben. Das macht dann auch keinen Spaß.
Gruß
Dirk
 

dirkkity

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Glatt genug, um beim geringsten Staub darauf selbst mit extrem griffigen Schuhsohlen bei 30° Schräge schon keinen Grip mehr zu haben.....
 

dirkkity

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nee, die scheinen es nicht zu wissen.... 45° hat bei denen dann aber für einen echten Erkenntnisschub gesorgt...
 

brubu

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Hallo
Dann würde ich zuerst Versuche mit einer schräg gelagerten Platte anstellen. Das bringt oft mehr als viele Meinungen. Unten eine Querlatte als
Attrappe so wie die Abdeckung über die Schnecke konstruiert ist.
Gruss brubu
 

McIlroy

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Sofern die vorhandenen Wände in Ordung sind, würde ich sie so lassen. Unser Pelletslager ist der ehemalige Heizöl-Lagerraum, die Wände wurden einfach roh belassen. Dabei ist das Haus (Bj 1972, Reihenhaus) so gut wie ungedämmt und die Außenwand zeigt Richtung Wetterseite. Wir haben nur die Schräge zur Förderschnecke und eine Holzständerkonstruktion zum "Verschluss" der Türöffnung gebaut.

Das ganze läuft jetzt seit 6 Jahren ohne Probleme, die Pellets sind immer trocken und die Messwerte der Heizung immer sehr gut.
 

brubu

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Vorsicht bei Aussenwänden im Erdreich. Falls die Feuchtigkeit abgeben kann die nachher nicht mehr weg und befeuchtet die Pellets. Später fault
unten der Schrägboden weg. Schreibt einer der einen faulen Boden ersetzt hat.
Gruss brubu
 
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