Ich denke das Projekt und die Stückzahl überschätzt du stark. Da wird deine Holzfräse definitiv aufgeben bevor das Zeug durch ist. Auch eine andere günstige China-Fräe oder Klein-CNC ist nicht zum Dauereinsatz gedacht und wird wochenlange Fräsorgien in Buche nicht aushalten. 80000 Stück sind keine kleine und auch keine mittlere Serie im Holzbereich, sondern schon eine echte Grossserie. Auf einem BAZ ist das ganz sicherlich machbar. Halt dir immer vor Augen was für ein Riesenstapel 80‘000 Stück sind. 5-10% Reserve solltest du auch noch einplanen bei deiner Stückzahl. Ausschuss entsteht und Holz ist kein homogenes Material. Aber dazu später, zuerst etwas vorneweg:
Ich finde solche Ideen immer interessant, und auch lobenswert dass du das machen willst, aber wenn schon, dann bitte richtig, sonst wird das mit Garantie nichts. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, und nimm die folgenden Sachen bitte nicht persönlich. Aber für mich sieht das noch sehr unsicher und (so wie angedacht) erfolglos aus.
Folgende Punkte sind zuerst zu klären:
-Du möchtest davon leben. Wie genau stellst du dir das vor? Also bevor du irgendetwas produzierst musst du dein Gewerbe anmelden, eine
Firma gründen etc.
-Du willst weitere Aufträge annehmen und dich als
Lohnfertiger etablieren. Mit deinen Ideen bist du da aber definitiv auf dem falschen Dampfer, auch wenn das hart tönt. Du hast null Erfahrung mit Holz, null Erfahrung mit solchen Stückzahlen und dir fehlt jegliche Ausrüstung. So kannst du das nicht angehen, auch wenn es hart tönt. Entweder du nimmst ein gewissen
Startkapital in die Hand (sagen wir mal mindestens 50'000€), oder es bleibt einfach ein Hobby. Aber verdienen wirst du so wie du dir das vorstellst nichts. Der erste Auftrag wird auch niemals Gewinn abwerfen, das ist halt so im Handwerk. Auch der zweite noch nicht, denn von nichts, kommt nichts. Du kannst nicht ohne Ausrüstung einen Industrie-Auftrag ausführen und dabei noch verdienen. Das geht einfach nicht...
- Wo möchtest du denn arbeiten? Eine Werkstatt brauchst du schon, ein Hobbykeller ist für sowas definitiv nicht das richtige. Und gewerblich muss sowas dann auch gewisse Vorschriften erfüllen.
-Materialmässig weisst du was du tust? Selbst wenn wir nur von lächerlichen 20cm2 Materialbedarf pro Form ausgehen brauchst du insgesamt 160m2 Platte dafür. Ich würd eher mal sagen schlussendlich wirst du mindestens
200m2 brauchen. Wie schneidest du das zu? Eine Striebig oder mindestens eine FKS brauchst du schon um vernünftige Rohstücke herzustellen... Und kein Hersteller wird dir das im zehn Tranchen liefern,
Lagerkapazität musst du demnach auch haben.
-Ohne Nacharbeit fräsen bedeutet extrem scharfe und hochwertige Werkzeuge, bei 80'000 Stück wirst du Werkzeugkosten von 600-1000€ haben. HM-Bestückte Oberfräser sind dafür definitiv ungeeignet. Du möchtest
25'000lfm Kontur fräsen! Und das in Buche, die sowieso schnell verbrennt und immer scharfes Werkzeug benötigt.
-Eine
gewerblich betrieben CNC muss Schutz-Einhausungen haben, evtl. eine Trittmatte, ein Schutzgitter, muss Staubgrenzwerte einhalten etc. etc. Ein Eigenbau mit Chinaspindel ist für ein Gewerbe denkbar ungeeignet (auch wenn ich sonst nichts gegen kleine Modifikationen habe).
-11mm Buche ist nicht viel, um das aber vernünftig bei so einer Stückzahl zu bearbeiten wäre ein
kleines BAZ schon sinnvoll, mit WZ-Wechsler.
Sowas:
Winter PTP 900x3000 wäre in meinen Augen für Lohnfertigung von Kleinteil-Grossserien aus Massivholz das absolute Minimum.
Diese Punkte musst du dir vor Augen halten...
Zum Fräsen: Am besten fräst du die Teile verschachtelt wie von
@teluke schon angetönt. Mein Vorschlag:
Du fräst die Teile aus einer Platte jeweils gedreht zueinander aus. Mit einem 8mm Schrupper. Du lässt stirnseitig je 4mm Steg stehen. Aber du fräst das ganze unter einmal durch, das geht durchaus und ist ja nur die Schruppfräsung. Die Platte positionierst und befestigst du am besten mit Passchrauben auf einer Umterlageplatte , welche fix auf der Maschine ist. So ist auch das umdrehen kein Problem. Wenn du einen Wechsler hast, dann fräst du nun dieselbe Kontur mit dem Steg mit dem Viertelkreisfräser ab. Dann drehst du die Platte und rundest die andere Seite. Wenn du keinen Wechsler hast dann machst du zuerst z.B. 100 Platten mit je 100 Teilen mit dem Schrupper, danach spannst du um und fängst an zu runden. Die Teile sägst du dann mit einer kleinen Säge noch ganz heraus und schleifst die Stege schnell am Tellerschleifer bei. Das machst du während die Fräse arbeitet, du hast genug Zeit, schliesslich nützt es nichts wenn du der Fräse beim Arbeiten zuschaust. Und du wirst jeden einzelnen Löffel schnell begutachten und die Kanten brechen müssen, das geht nicht anders. Das ganze machst du rund drei Monate lang so....
Grüsse David