Rahmen & Füllung

dascello

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Liebes Forum,

im Sommer gehe ich wohl daran, den gezeigten Cembalodeckel nachzubauen.
Abgesehen von den recht komplizierten Gehrungen ist das ja keine Raketentechnik: Einfach nur Rahmen und Füllung.
Daher auch nur eine einfache Frage: Wie tief sollte man nuten und wie viel Luft sollen die Füllungen in diesen Nuten haben (quer)?
Einerseits darf das beim Schwellen ja nicht spannen, andererseits will ich beim Schwinden im Winter auch nicht ins Instrument gucken.
Und wenn es verleimt ist, kann ich nix mehr machen.


Das Ganze wird Eiche massiv, wie im Original. Die Rahmenbretter sind etwa 13 mm stark, die Füllungen werden wohl etwa 5 mm sein.

@welaloba: Für die Patina drohe ich meinen Besuch im Taunus schon mal an....

Im Voraus Dankeschön sagt


Michael
 

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Ikki89

ww-kastanie
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Hi,

Ich habe schon mehrere Möbel mit Rahmen und Füllung hergestellt und bis jetzt sitzen die Füllungen da, wo sie sollen.
Ich habe die Nuten immer 15mm tief und 6 resp 8mm breit gefräst. Das sind halt die größen meiner Fräser. Die Querfedern mache ich 7mm, so sind noch gute 7-8mm frei in der Nut. Das müsste reichen.

In deinem Fall würde ich die Nut in den Rahmenbretter 5mm breit fräsen und halt keine Feder an die Füllung fräsen.

Gruß
Dani
 

dascello

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Lieber Dani,

danke für Deinen Hinweis, ich habe mich aber (beim zweiten Lesen wurde mir das klar) missverständlich ausgedrückt: Die Füllungen werden 5 mm stark, die Nuten 5 mm breit, die Füllungen erhalten also tatsächlich keine Federn. Der Begriff "quer" bezog sich auf die Richtung des Schwellen und Schwindens der Füllung quer zur Maser. Wenn das auf die 75 cm Breite 7 mm beträgt, dann darf m.E. die Nut ja nicht weniger tief als 8 mm sein, da es ja passieren kann, dass die Füllung im unteren Rahmenholz aufsitzt und sich nur gegenüber zurückzieht.

Meine Schätzung mit der Bitte um Korrektur oder Bestätigung:
Bei einem lichten Maß von 750 mm zwischen den tiefsten Punkten der Nuten sollten diese 12 mm tief sein. Im Sommer würde ich die Füllung dann 748 mm breit machen. Dann kann das noch zwei mm wachsen oder eben 7 - 8 mm schrumpfen, richtig?

In Längsrichtung passiert nicht viel, da ist das ja unkritisch.
Ich habe halt nur meinen ollen Biedermeierschrank vor Augen, bei dem die Fullüng so stark geschwunden ist, dass man durchsehen kann...
 

michaelhild

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Damit sich die Füllungen gleichmäßig links/rechts ausdehnen, kannst Du sie ja mittig mit einem Dübel oder kleinen Stift fixieren.

7-8mm find ich bei dem Maß etwas viel.
So großen Feuchtigkeitsschwankungen wird das Teil ja nicht unterliegen. Ich denke so 4-5mm würden reichen. Vorrausgesetzt, Deine Werkstatt steht nicht in den Tropen und die Eiche ist schon vernünftig getrocknet.

Ich habe mal testweise ein 400mm breites Stück Buche aus dem Keller in einen nicht geheizten Raum gelegt. Bei feuchter Witterung (gab es ja die letzten Wochen zu genüge), ist das Teil gerade mal etwas über 1mm länger geworden.
 

dascello

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Lieber Michael,

das mit dem Stift ist gut, das kannte ich noch nicht. Die 7 mm-Schätzung kommt von meinen Resonanzböden, die sind aber aus Fichte und nur 3 mm dick.

Stress pur!

Grüße vom sonnigen Rhein

Michael
 

dascello

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Zum Thema Eiche getrocknet:

Ich werde das ein paar Wochen vor der Endmontage fügen und aushobeln. Bei nur 5 mm Stärke hat sich das in nullkommanix der Umgebungsfeuchte angepasst, solange das Holz nicht noch das Vogelzwitschern in den Ohren hat.

Nochmal Grüße

Michael
 

beppob

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Damit sich die Füllungen gleichmäßig links/rechts ausdehnen, kannst Du sie ja mittig mit einem Dübel oder kleinen Stift fixieren.

7-8mm find ich bei dem Maß etwas viel.
So großen Feuchtigkeitsschwankungen wird das Teil ja nicht unterliegen. Ich denke so 4-5mm würden reichen. Vorrausgesetzt, Deine Werkstatt steht nicht in den Tropen und die Eiche ist schon vernünftig getrocknet.

Ich habe mal testweise ein 400mm breites Stück Buche aus dem Keller in einen nicht geheizten Raum gelegt. Bei feuchter Witterung (gab es ja die letzten Wochen zu genüge), ist das Teil gerade mal etwas über 1mm länger geworden.

grüß dich micha,

das mit dem stift ist gut, aber aufwändig, ein tropfen leim tuts auch. :emoji_wink:
und daß ein stück holz messbar LÄNGER wird, wirst du wohl nicht erleben :eek:

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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... im Sommer gehe ich wohl daran, den gezeigten Cembalodeckel nachzubauen ... will ich beim Schwinden im Winter auch nicht ins Instrument gucken ...

Hallo Michael,

Ein Teil der Antwort liegt in deiner Frage. Es wird wohl eher schwinden, weil du es ja immer Sommer baust! Von daher wäre ich mit der "Luft" nicht zu großzügig, 2mm je Seite. Nicht, dass das gute Teil noch im Winter klappert.
 

Sägenbremser

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Guten Tag Michael

bei Sperrholzfüllungen schlitze ich die Platten mit einem 1.8mm Sägeblatt zum
einstecken in die Rahmennut. Sperrholz schwindet in der Regel deutlich weniger
als das Rahmenholz. So habe ich immer eine dichte Nutfuge behalten. Erleichtert
auch sehr den Zusammenbau. Schlitztiefe mindestens in Nuttiefe, eher etwas mehr.

Liebe Grüsse, Harald
 

dascello

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Dies Vorgehensweise ist mir bekannt. Ich wäre da aber eher vorsichtig bei Massivholz. Das ist ja ein Deckel. Da legt jemand seinen Geigenkasten ungeschickt drauf und die Füllung bricht ein.


Grüß und Dank

michael
 

beppob

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grüß dich Harald,

das mit dem nuten von den füllungen ist so eine Sache, die wenigsten haben so ein schmales sägblatt, und wie schon angesprochen schwächst du die füllung.

und warum erleichter das den zusammenbau :confused:

wenn die nut die richtige breite hat, dann klappert nix und ich brauch auch keinen Vorschlaghammer zum zusammenbauen. das bischen arbeiten des holzes bei einer friesstärke von 13mm kann man getrost vernachlässigen.

die Kunst ist das richtige nuten :eek:

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 
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