Record Filletster Plane No. 778 - von Record und Marples

cyberspoof

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Liebes Forum,

ich habe eine Frage zu den Evolutionsstufen des o. g. Record Filletster Planes No. 778.

Laut www.record-planes.com wurden diese Falzhobel von Record in der Zeit von 1959 bis 2004 hergestellt. Es gibt anscheinend für einen mehrjährigen Zeitraum Modelle von Record und Marples (ca. 1988 bis 1991). Record wurde wohl 1981 von AB Bahco aufgekauft und mehrere Male umbenannt, 1988 in Record Marples. In den 1990er Jahren wurde die Firma erneut mehrmals umbenannt und Marples verschwand wieder aus dem Namen.

Kennt jemand von Euch dieses Modell 778 von Record Marples? Hat sich die Qualität im Laufe der Produktionsjahre verändert/verschlechtert?

Danke schon mal für Eure Hilfe.

Viele Grüße
Michael
 
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flüsterholz

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Das Modell selber kenne ich nicht, vermute aber mal vorsichtig, dass es bei diesem, wie den meisten anderen Spezialhobeln, wie auch Bankhobeln, ab den 60/70ern zu nachlassender Qualität kam. Die Konkurrenz der handgeführten Elektrogeräten, insbesondere in diesem Fall die Oberfräse (speziell die Elu) führte zu sinkenden Preisen und dann zu nachlassender Qualität. Ob das bei diesem Hobel auch so war, weiß ich aber nicht. Ist das ein reiner Falzhobel? Kannte bisher nur den 78er.

Gruß Michael
 

cyberspoof

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Ist das ein reiner Falzhobel?
Ja, es ist meines Wissens ein reiner Falzhobel (Rabbet or Filletster Plane). Die Unterschiede zum 78er sind u. a. zwei durchgehende Stangen für den Parallelanschlag sowie eine Feineinstellung für die Hobeleisentiefe. Die Schiene des Parallelanschlags hat drei vorgebohrte Löcher, mit denen man ein Stück Holz am Anschlag befestigen kann. Der Hobel bietet zwei Möglichkeiten das Hobeleisen einzubauen (eine in der Mitte und eine weiter vorne).

Genauere Infos habe ich hier: https://www.record-planes.com/record-no-778-duplex-rabbet-filletster-plane/ und hier: https://www.findmytool.co.uk/record-fillister-plane-778-review.php#gsc.tab=0 gefunden.

Zur Geschichte von Record habe ich hier etwas gefunden: https://www.record-planes.com/history .
 

flüsterholz

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Falls du dich nach einem Falzhobel umschaust, würde ich den mittleren von Veritas empfehlen. Durch das schräg gestellte Eisen kann man auch gut in härterem Holz fälzen und er zieht auch immer zum Holz, wodurch es einfacher ist, die Falz gleichmäßig runter zu hobeln. Hat natürlich seinen Preis.
Gruß Michael
 

Lorenzo

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Der Veritas Falzhobel mit schrägem Eisen ist einer der besten Hobel überhaupt. Wenn es also um ein Werkzeug geht das benutzt werden soll, dann würde ich den empfehlen. Ich hab den mit PM V11 Eisen, und nach dem falzen aller Leisten für eine Brettertür in Lärche, inklusive einiger Äste, war das Eisen immer noch scharf genug für absolut saubere Ergebnisse. Einstellbarkeit und Ergonomie sind super. Und dann kommenn auch noch die schönsten Locken oben rausgeflattert.. :emoji_wink:
 
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cyberspoof

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Falls du dich nach einem Falzhobel umschaust, würde ich den mittleren von Veritas empfehlen.
Der Veritas Falzhobel mit schrägem Eisen ist einer der besten Hobel überhaupt.
Danke Euch für die Hinweise. Den Veritas Falzhobel mit schräg gestelltem Eisen würde ich mir natürlich sehr gerne zulegen und dem Record immer vorziehen. Da ich aber nur gelegentlich Falze hobeln werde, sind mir die 320-360 Euro (je nach Anbieter) doch etwas zu teuer. Der Veritas ist dem ca. 100-120 Euro teuren Record 778 in jeglicher Hinsicht überlegen. Von den 100-120 Euro für den Record sind alleine mehr als 40% Import- und Versandgebühren. Dem Brexit sei dank. Da er aber auf der englischen Review-Seite als einziger alter Falzhobel die vollen 5 Sterne erreicht, kam er auf meine Liste.

Ich hatte insgeheim gehofft, dass vielleicht jemand aus dem Forum einen Record (speziell den Marples) 778 hat oder vielleicht jemanden kennt der einen hat und mir sagt, dass ich ihn bedenkenlos kaufen kann. :emoji_disappointed:
 

joh.t.

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Gebraucht bei Ka gucken, es gibt mehrere die mit gebrauchten Hobeln handeln.
Zb Stef.
Ich kann sowas aber nicht verlinken.
 

cyberspoof

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Gebraucht bei Ka gucken, es gibt mehrere die mit gebrauchten Hobeln handeln.
Zb Stef.
Danke für den Hinweis auf KA. Die Angebote von Stef kenne ich, da sind schon einige schöne Werkzeuge dabei. Zur Zeit (05.08.24) gibt es dort auch einen Record 778, der sieht aber sehr verrostet aus und man kann leider nie sagen, ob der Rost das Metall schon dezimiert hat. Leider wohne ich zu weit weg, um mal eben vorbei zu fahren. Ich finde die Preise dort außerdem sehr sportlich.
 

wiejetzt?

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Hallo Michael,

Ducotools.nl hat wohl gerade einen Record 778.
Habe bei dem Händler schon mal einen Artikel gekauft und war zufrieden.

VG, Jürgen
 

MJ80

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Ich bin Tischler aus England und ziemlich vertraut mit diesem Hobel. Es ist ein ziemlich nützlicher Hobel, aber er ist nicht sehr bequem und hat seine Eigenheiten. Die Klingeneinstellung ist schrecklich und er neigt dazu, leicht zu verstopfen. Die Klingen sind ausreichend. Ich habe ein paar davon aus verschiedenen Jahrgängen, und sie sind alle gleichermaßen schlecht. Ich weiß nicht, wie ich das richtig erklären soll. Ich benutze sie hauptsächlich, um Probleme vor Ort zu lösen, meistens bei Türrahmen. Er ist nützlich, aber nicht viel Geld wert.
 

cyberspoof

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Er ist nützlich, aber nicht viel Geld wert.
Ich habe ein paar davon aus verschiedenen Jahrgängen, und sie sind alle gleichermaßen schlecht.
Das hört sich ja nicht gut an. Mal sehen, ob ich den Hobel günstig bekomme. Wenn ich nicht damit klar komme, kann ich ihn ja wieder verkaufen.
Wie gesagt, er kam auf meine Liste, da er bei findmytool.co.uk als einziger in seiner Kategorie 5 Sterne bekommen hat.
 

MJ80

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Ich glaube nicht, dass ich jemals mehr als 15 £ für einen bezahlt habe. Versteh mich nicht falsch, er ist nützlich. Oft wird die Vorderseite abgeschnitten (oder sie bricht bei einem Sturz ab), um einen sehr nützlichen Stemmeisenhobel zu machen – sie sind billig genug, um das zu tun. Aus meiner Erfahrung und von dem, was ich besitze, sind die Record-Hobel von vor dem Krieg bis in die späten 50er Jahre wirklich gut, ich bevorzuge sie gegenüber den Stanleys, aber es gibt keinen wirklichen Unterschied. Die Qualität wird ab den 60ern schlechter, kleine Dinge wie die Griffe, die Gussqualität usw.
 

cyberspoof

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Aus meiner Erfahrung und von dem, was ich besitze, sind die Record-Hobel von vor dem Krieg bis in die späten 50er Jahre wirklich gut, ich bevorzuge sie gegenüber den Stanleys, aber es gibt keinen wirklichen Unterschied. Die Qualität wird ab den 60ern schlechter, kleine Dinge wie die Griffe, die Gussqualität usw.
Ich glaube nicht, dass ich jemals mehr als 15 £ für einen bezahlt habe.
Das wird schon alles so sein wie Du es beschreibst, aber wir leben im Jahr 2024 in Deutschland und für 15 £ kann man einen Record 778 in akzeptablem Zustand nun mal nicht mehr kaufen, es sei denn man geht in Großbritannien bzw. den USA über die Flohmärkte oder schaut sich bei dortigen Garagenverkäufen um und macht mit viel Geduld einen günstigen Zufallsfund. Wenn ich alleine das Angebot bei eBay in den USA sehe und welche Schätze es dort für kleines Geld gibt, kommen mir die Tränen. Für den Versand, die Steuern und Zollgebühren nach Deutschland werden dabei Summen aufgerufen, für die man dort mehrere Hobel kaufen könnte.

Ich habe mich bei den üblichen Verdächtigen umgesehen und leider feststellen müssen, dass man für diese Hobel gebraucht und in schlechtem Zustand eigentlich immer über 80 Euro mit Versand bezahlen muss. Es gibt übrigens jede Menge Record 778 bei eBay (UK). Dort findet man z. T. Hobel in extrem schlechten Zustand und/oder mit fehlenden Teilen für 30-40 £ plus fast das Gleiche noch mal an Gebühren. Schreibt man die Verkäufer bzgl. der fehlenden Teile - die übrigens oft sehr geschickt fotografisch verborgen sind - an, erhält man fast nie eine Antwort. Ob es Unwissenheit oder Vorsatz ist, kann ich nicht beurteilen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die entsprechenden Ersatzteile werden zudem fast in Gold aufgewogen. Da kostet ein Tiefenanschlag für den 778 schon mal 20 £ plus Gebühren. Das ist schon verrückt.

Die Preise sind nun mal nach der Corona-Kriese ins Unermessliche gestiegen. Der Wert ergibt sich halt aus Angebot und Nachfrage. Das gilt übrigens auch für aktuell gefertigte Hobel von Lie-Nielsen oder Veritas. Vor 10 Jahren konnte man die auch für deutlich weniger Geld erwerben.

Diese Erkenntnisse helfen mir an dieser Stelle aber leider nicht weiter. Vielleicht gibt es ja eine Lösung (bis auf den Verzicht oder einen Lottogewinn), auf die ich bis jetzt noch nicht gekommen bin.
 

cyberspoof

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Mein letzter Post war etwas lang, aber ich musste mir meinen Frust einfach mal von der Seele schreiben. Ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel. :emoji_pensive:
 

Lorenzo

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Alles gut. Ich finds auch manchmal schade dass ich nicht mehr all die schönen Werkzeuge habe die ich mal hatte. Aber letztendlich sind dafür andere eingezogen..
Ich hab nen Marples Nuthobel, und auch den kleinen Veritas. Der Marples ist echt okay, aber halt kein Vergleich zum Veritas. Da läuft einfach alles hakeliger, Parallelanschlag ist nicht zwingend parallel, wenn das Messer richtig sitzt dann wirds benutzt bis es stumpf ist. Aber er funktioniert. Beim Veritas is halt alles top verarbeitet, so kleine Toleranzen dass der Parallelanschlag gar nicht anders kann als parallel zu laufen und so.
Ärger dich nicht. So bleibt immer noch was übrig für Weihnachten.. also sämtliche kommenden :emoji_wink:
 

MJ80

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Ich verstehe deinen Frust, die Preise für gebrauchte Werkzeuge sind in den letzten Jahren komplett durch die Decke gegangen und die Menge an "Schrott" zur Restaurierung ist so teuer, dass es den Aufwand nicht wert ist. In Kombination mit dem Wechselkurs und den Importgebühren ist es unerschwinglich. Auch im Vereinigten Königreich ist es nicht viel besser, wo jedes rostige Stück Schrott jetzt einen hohen Preis hat. Ich glaube, das liegt viel an den YouTube-Holzarbeiten und den Leuten, die sich dafür interessieren, aber aus meiner Perspektive ist es wirklich ärgerlich. Als ich meine Lehrlinge begann, haben wir ihnen ein altes Set Meißel und einen Hobel geschenkt, damit sie es restaurieren, schärfen lernen und Zeit in etwas investieren, das sie den Rest ihres Arbeitslebens nutzen werden. Es hat nicht viel gekostet und es hat wirklich geholfen zu sehen, wer bereit war, in sich selbst zu investieren.
 
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