Reparatur Ulmia Kurzrauhbank

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Todde

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Hallo Holzwerker,
ich habe im großen Auktionshaus eine Ulmia Kurzrauhbank erworben und musste beim Auspacken feststellen, daß diese zwar gut aussieht und wenig benutzt ist, die Hobelsohle sich aber leider von einer Ecke aus vom Hobelkörper ablöst.
Damit ist der Hobel so nicht brauchbar, da die Sohle eine deutliche Verdrehung aufweist.

Man kann die Ursache auf den Bildern gut erkennen: hinten ist die Verleimung offen, an der Seite ist der wellenartig gestaltete Übergang der Sohle zum Körper offen und der Körper steht etwas über.

Ich würde den Hobel gern einsatztauglich machen und dazu zwei Ideen:
1) offene Fuge durch Verleimung schließen. Das wäre meine bevorzugte Lösung. Die Fuge läßt sich beim Einspannen in die Vorderzange sichtbar schließen. Frage: welchen (dünnglüssigen) Leim kann ich hier verwenden, damit der gut in die Hohlräume eindringt?
Anschließend müßte ich dann nach Winkelkontrolle noch die Sohle hobeln (hoffentlich nur wenig).

2) Sohle planhobeln (könnte funktionieren, die offene Fuge kann aber immer weiter arbeiten).

Was meint Ihr? Gibt es alternative Vorgehensweisen? Hat jemand so etwas schonmal gesehen (alle meine anderen Holzhobel sind an der Stelle trotz hohem Alter einwandfrei).

Oder ist das Ding einfach teures Feuerholz?

Danke für Eure Ideen und Tipps
Gruß Todde
 

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Ich habe es selber noch nicht gemacht, aber irgendjemand hier kennt die Technik wahrscheinlich und kann sie erklären:emoji_grin:

Man kann die Sohle durch auskochen lösen und anschliessend wieder anleimen.
 

Mathis

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Ich würde die Sohle am ehesten mit Fischleim wieder anleimen und dann die Sohle des Hobels mit eingespanntem, aber zurückgestelltem Messer auf 100er Schleifpapier, das auf einer wirklich planen Fläche aufliegt, abziehen.

Eine gute plane Fläche stellt meist ein Maschinentisch dar, aber auch ne dicke Glas- oder Marmorplatte geht gut. Ein ca. 1 Meter langes Stück Schleifpapier von der Rolle an einem Ende festklemmen, dann von diesem Ende aus mit der Rauhbank weg"hobeln", das plant eine Hobelsohle wesentlich schonender und nimmt nicht so viel Holz ab, wodurch das Maul des Hobels nur unnötig weiter würde.

Fischleim deshalb, weil der auf eventuell vorhandenen Weißleimresten deutlich besser hält.
 

Todde

ww-buche
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Hallo zusammen,
danke für die Antworten. Dann werde ich mir mal Fischleim besorgen und den ausreichend dünn mit einer Spritze in die Fuge einbringen. Bin gespannt, ob das klappt.

Gruß, Todde
 

veter

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Ich würde die Fugen mit PU-Leim (D4) füllen, dann mit Schraubzwingen fest verpressen und anschließend die Sohle mittels Schleifpapier (80er bis 220er Körnung) auf möglichst ebener Fläche (Hobelbank) richten. Ich habe auch schon die Sohle von Hobeln (ich sammele und restauriere sie) auf der Tischkreissäge zart angesägt und auch auf der Abrichte egalisiert (dannach natürlich immer über feinem Schleifpapier abgezogen und die Winkel mit Haarlineal kontrolliert.

Habe auch noch eine Ulmia Kurzrauhbank (50cm, die langen sind mir zu unhandlich) im regen Einsatz. Ersatzteile zu fast allen Ulmias (außer Reformhobeln) bekommst du übrigends noch bei der Nachfolgefirma Anke bzw. in deren Webshop.

(Ich erwähne Anke deshalb hier, weil diese Firma Mitarbeiter hat, die sich bei einer Kundenfrage, z.B. mit welchem Farbton waren in den siebziger Jahren die 354er Gehrungssägen lackiert (Grundgussteil in Resedagrün, RAL 6011, gelbes Mittelteil in Zinkgelb RAL 1018), derart ins Zeug legen und offensichtlich in alten, von Ulmia geerbten Unterlagen suchen und dann nach ein paar Wochen sich wieder melden, dass sie tatsächlich die Antwort gefunden haben, so dass man nur noch sagen kann, dass Ulmia/Ott bei den Handwerkzeugen und Hobelbänken in Anke einen wahrlcih würdigen Nachfolger gefunden hat, nach ihrem Konkurs in 2003. Und ich hoffe nur, dass die Marke "Ulmia Ott" bei Anke noch viele, viele Jahre weiter existieren wird. Die elektrischen Ulmia-Holzbearbeitungsmaschinen sind m.E. in unwürdige Händen gefallen!)

-- veter
 

Todde

ww-buche
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Hallo Veter,

danke für Deinen Beitrag. Ist D4-PU-Leim dünnflüssig genug, um in die sehr feinen Fugen einzudringen? Habe noch nie damit gearbeitet.

Beim Fischleim könnte man ja über die Menge Wasser die Viskosität beeinflussen.

Gruß, Todde
 

veter

ww-esche
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Ulmia
ja, über 15°C dünnflüssig genug, eventuell auf 25°C+ aufwärmen. Dann dringt er in alle Fugen ein. Achtung, es gibt auch Express PU-Leim, der ist hierfür ungeeignet.
DKV ist mein Hoflieferant, hole da auch selbst ab, wenn ich mal zu Hause bin.

Wichtig: PU-Leim ist gesundheitsgefährend, wenn er flüssig ist und verarbeitet wird. Im ausgehärtenden Zustand offensichtlich unbedenklich; alle Küchenmöbel und auch Spielzeuge sind heute PU-verleimt.

-- veter
 

Snekker

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Da ist etwas passiert was einem Tischler immer passieren kann. Das Holz für die Sohle oder den Hobelkörper wurde nicht gut genug ausgewählt. Es war schon verdreht als es gehobelt wurde. Solches Holz verwendet man nicht. Was da passiert ist, das passiert immer wieder. Es bleibt abzuwarten ob die Reparatur glückt. Wenn nicht, rate ich zu radikaleren Maßnahmen. Dann muss die Sohle ab und eine andere Sohle aufgeleimt werden. Ein Stück Nussbaum oder ähnliches Hartholz wäre sicher schön anzusehen.
 

welaloba

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Hallo,
den Fischleim solltest du nicht verdünnen, der läuft bei entsprechender Raumtemperatur auch von alleine dorthin wo er hin soll. Hab Geduld. Des weiteren kann man mit dünnstem Malerspachtel auch stochern also nachhelfen.
Gruß Werner

Beim Fischleim könnte man ja über die Menge Wasser die Viskosität beeinflussen.Gruß, Todde
 

Todde

ww-buche
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Hallo,
Danke für die Hinweise.
@ Welaloba: ich hatte nicht vor die Spalten zusätzlich aufzuweiten. Es sind Fugenvon < 1mm in die der Leim laufen soll. Ich wollte ihn mit einer kleinen Injektionsnadel und Spritze einbringen. Dann hilft nur noch die Kapillarkraft und die Schwerkraft.

Ich habe gelesen, daß Fischleim (wie auch Haut- und Knochenleim) gut auf alten Leimresten haftet. Daher wäre das wohl die bessere Option (denn reinigen werde ich die Fugen nicht können).

Oder "klebt" D4-PU Leim auch auf allem?

Grüße Todde
 

Todde

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Hallo Fiamingu,
neben der guten Klebekraft von Fischleim war ein Gedanke, daß er auf vorhandenen Leimresten auch gut kleben soll (und Weißleim scheinbar nicht so).
Reinigen kann ich die Fugen nämlich nicht.

Womit hat Ulmia die Sohle wohl an den Hobelkörper geklebt?

Grüße, Todde
 

Mathis

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...neben der guten Klebekraft von Fischleim war ein Gedanke, daß er auf vorhandenen Leimresten auch gut kleben soll, und Weißleim scheinbar nicht so. Reinigen kann ich die Fugen nämlich nicht.
Genau deshalb war ja auch die Empfehlung Fischleim.
Weißleim und besonders PU-Leim sind da wesentlich weniger gut haltend.

Auch kriecht der Fischleim schon unverdünnt gut in die Fugen ein, wie Werner da sagt, das ist ein wichtiger Faktor.

...Dann muss die Sohle ab und eine andere Sohle aufgeleimt werden.
Nur am Rande: Das ist absolut nicht nötig, eine gut gemachte Verleimung hält sowas locker aus.

...Ein Stück Nussbaum oder ähnliches Hartholz wäre sicher schön anzusehen.
Schön anzusehen vielleicht, aber Nussbaum ist für eine Hobelsohle völlig ungeeignet, da viel zu weich. Weißbuche wie bei deiner Rauhbank ist neben Pockholz so ziemlich das beste und härteste Holz für eine Hobelsohle, und die schrägverzahnte Verleimung von Ulmia ist allemal besser als eine neu und glatt untergeleimt neue Sohle.

Womit hat Ulmia die Sohle wohl an den Hobelkörper geklebt?
Ich weiß es nicht, kann nur vermuten mit Weißleim oder mit Kaurit (Harnstoff u. Formaldehydleim)
 

Todde

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Danke Mathis und allen anderen!
Fischleim habe ich bestellt. Ich werde Euch berichten und auch ein paar Bilder machen, wenn es weitergeht.

Gruß, Todde
 

Sägenbremser

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Möchte das hier nicht unnötig ausdehnen,
aber wenn bei einer gezahnten Hobelsohle
ein Spalt entsteht, ist das verwendete Holz
die Ursache gewesen, nicht der Leimfilm.

Das Holz ist aber bei dir nun immer noch das
selbe geblieben. So wird nur eine spaltfüllende
Masse zu einer dauerhaften Lösung führen.

Ob nun die zuvor angeführten, zum Teil doch
recht exotischen Leime das auch auf Dauer so
sicherstellen können weiss ich nicht wirklich.

Wissen tu ich nur das ein Epoxikleber hohe und
auch dauerhafte Spaltfüllungen sicherstellt. Das
noch in der Fuge verbliebene Leimderivat wird da
kaum ein wirkliches Hindernis darstellen können.

Finde es wirklich schön das du dir soviel Mühe mit
dem alten Teil machst, viele hätten den Hobel schon
thermisch behandelt/entsorgt.

Gruss Harald
 

Snekker

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Zitat von mir.
Dann muss die Sohle ab und eine andere Sohle aufgeleimt werden.

Zitat von Mathis
Nur am Rande: Das ist absolut nicht nötig, eine gut gemachte Verleimung hält so was locker aus.

So, so eine gutgemachte Verleimung hält so etwas locker aus? Dann hat die Firma Ulmia also keine gutgemachten Verleimungen gemacht?
Wie Harald schon schrieb Das Holz ist immer noch dasselbe. Es hat es einmal geschafft sich aus seinem gutgesicherten Gefängnis zu befreien, es wird sich kaum von einer mittelmäßigen Verleimung wie man sie jetzt noch zu Stande bringen kann, beeindrucken lassen.

Zitat von mir
Ein Stück Nussbaum oder ähnliches Hartholz wäre sicher schön anzusehen.

Zitat von Mathis
Schön anzusehen vielleicht, aber Nussbaum ist für eine Hobelsohle völlig ungeeignet, da viel zu weich. Weißbuche wie bei deiner Rauhbank ist neben Pockholz so ziemlich das beste und härteste Holz für eine Hobelsohle, und die schrägverzahnte Verleimung von Ulmia ist allemal besser als eine neu und glatt untergeleimt neue Sohle.

Wieder mal hast du den wissen offenbar aus veralteten Fachbüchern. Ich empfehle dir mal bei Gelegenheit Den Amerikanischen Planemakern über die Schulter zu schauen. Du währst überrascht welche Hölzer alles für den Hobelbau geeignet sind. Weißbuche ist zwar ein hartes Holz, es hat aber den Nachteil, dass es sich ab und zu unkontrollierbar verzieht wie andere Buchenholzsorten auch. Pockholz wirst du kaum bekommen können. Der Handel damit wird streng kontrolliert.

Nussbaum ist für den Hobelbau sehr wohl geeignet. Ich verweise da auf den Kanadier Tom Fidgen, der hat eine Ganze Kurzrauhbank daraus gebaut, Unter anderem.

Ob eine schrägverzahnte Verleimung wirklich besser ist, wage ich zu bezweifeln. Wie man unschwer erkennen kann, hat sie hier nicht gehalten. Ob das an dem Holz der Hobelsohle liegt oder an dem Holz des Hobelkörpers kann ich von hier nicht sagen. Das kann man aber feststellen. Wenn es die Sohle ist hilft eine Reparatur wie ich sie beschrieben habe. Wenn es der Hobelkörper ist, dann lohnt es sich nicht über Reparatur nur nachzudenken, dann rate ich zur Thermischen Entsorgung. Ein recht gutes Hobeleisen hat man dann ja für den Neubau eines Hobels zur Hand. Der Neubau ist nicht so schwer wie man vermuten könnte. Wer etwas darüber wissen möchte der kann sich ja mal über James Krenov informieren. Der hat eine sehr einfach zu realisierende Methode entwickelt schöne und vor allem Hochwertige Hobel zu bauen. Die Methode ist in Verbindung mit modernen Leimen sehr zu empfehlen. Moderne Holzleime sind eigentlich immer stärker als das Umgebende Holz. Da reißt das Holz neben der Leimfuge aber nicht die Leimfuge selbst.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

ich denke ja das der Hobel feucht geworden ist und deshalb die Leimfuge aufging!
Ist ja bei fast allen alten Hobeln so, da klappt das mit der sachgemäßen Lagerung ja in der Regel nicht.

Also bin ich da bei Matthis, das wird halten!!

Nussholz würde ich auch nicht nehmen wollen, zumal eine Weissbuche ja auch nicht schwerer zu kriegen sein dürfte. Aber das kann ja jeder machen wie er möchte, wenn jmd meint das Ding ist zu schwer/unschön oder einfach langweilig-----Bitte sehr!

Ist denke ich auch ein Unterschied ob irgendwelche Besessenen "planmaker" ihren Hobel mit der Nummer 187 mal mit Nussholzsohle machen und immer von demselben Künstler benutzt wird oder halt hier in einer Tischlerei benutzt wird.

So jetzt haben wir doch tatsächlich erklären können woran das liegen KÖNNTE und das auch noch ohne der Firma Ulmia zu unterstellen das die nicht leimen können!

......immer wieder "Lustig".

P.S.: Das mit diesem "Fischleim" macht mich so langsam wirklich Neugierig!

Gruss
Ben
 

pedder

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Wieder mal hast du den wissen offenbar aus veralteten Fachbüchern. Ich empfehle dir mal bei Gelegenheit Den Amerikanischen Planemakern über die Schulter zu schauen. Du währst überrascht welche Hölzer alles für den Hobelbau geeignet sind. Weißbuche ist zwar ein hartes Holz, es hat aber den Nachteil, dass es sich ab und zu unkontrollierbar verzieht wie andere Buchenholzsorten auch.

Zum Thema Fachwissen: Hainbuche gehört nicht zu den Buchen, sondern zu den Birken...

Hainbuche Details - Baumbestimmung, Laubhölzer bestimmen (Carpinus betulus)
 

Snekker

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@Pedder Ich bin kein Botaniker! Wenn jemand von Weißbuche schreibt, dann denke ich automatisch an einen bestimmten Baumtyp. Ein bisschen runder als die normale Rotbuche, aber eben mit den Blättern wie ich sie von der Rotbuche her kenne. Ich habe zwar gewusst das die Hainbuche keine Buche ist, aber nicht das die Weisbuche eine Hainbuche ist. Wieder eine versteckte Wissenslücke geschlossen.
Trotzdem gilt auch Hainbuche schwindet stark. Wen dabei noch ein drehwuchs hinzu kommt, dann wird es Problematisch.

@Benben Ich habe der Firma Ulmia nichts unterstellt. Ich habe Mathis gefragt ob er der der Meinung ist das die Firma Ulmia keine gutgemachten Verleimungen machen würde. Das ist so etwa das Gegenteil von dem was du mir unterstellst. Ich mag Ulmia Hobel. Allerdings habe ich mit denen genau die selben Probleme wie mit denen anderer Firmen auch. Meine Hände sind leider zu groß für die Handgriffe.

Du kannst ja gerne der Meinung sein das die Verleimung halten wird. Zu wünschen wäre es. Ich halte mich da lieber an die alte Tischlerregel nach der Drehwüchsiges Holz immer wieder Probleme bereitet.

Was die besessenen Planemaker angeht, bauen die hervorragenden Hobel. Das die auch noch den Anspruch von Schönheit gerecht werden ist doch wohl kein Fehler. Übrigens haben wir genau so einen Besessenen hier auch im Forum. Pedder ist zwar kein Planemaker aber ein Sawmaker. Ich persönlich mag ihn nicht, das ist aber nicht wichtig. Trotzdem würde mir nicht im Traum einfallen zu behaupten das seine Sägen schlecht wären. Denn das sind sie ganz bestimmt nicht. Ich habe sie schon ausprobiert. Abgesehen vom Preis sind die wirklich gut. Was den Preis angeht so bin ich der Meinung das gute arbeit auch gut bezahlt werden sollte. Wenn du mal einen guten Hobel kaufen möchtest dann kann ich dir Phil Edwards in Großbritannien empfehlen. Die Hobel aus seiner Werkstatt sind wirklich ausgezeichnet. Und das ist bestimmt kein besessener Planemaker.
 

Mathis

ww-robinie
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Zitat Wieder mal hast du den wissen offenbar aus veralteten Fachbüchern. Ich empfehle dir mal bei Gelegenheit Den Amerikanischen Planemakern über die Schulter zu schauen. Du währst überrascht welche Hölzer alles für den Hobelbau geeignet sind.
Was irgendwelche Werkzeugfetischisten und hobelverliebten Amerikaner für ihre Hobel an tollem Holz für Ihre Einzelstücke auswählen, hat hier doch gar keine Relevanz.

Pockholz wirst du kaum bekommen können. Der Handel damit wird streng kontrolliert.

Auch das ist Unsinn: das kann man problemlos kaufen, z.Bsp. Hier: Pockholz!

Trotzdem gilt auch Hainbuche schwindet stark. Wen dabei noch ein drehwuchs hinzu kommt, dann wird es Problematisch.
Das ist leider auch nicht zutreffend, Hainbuch schwindet überhaupt nicht stark, sondern trocknet sehr gutmütig, das ist jedenfalls meine Erfahrung nach sicher 50 m3 Hainbuche. Und dass hier drehwüchsiges Holz von Ulmia verwendet wurde, ist doch gar nicht der Fall, oder hab ich da was verpasst?

Die Verleimung ist aufgegangen, weil der Hobel Nässe abbekommen hat, dadurch hat sich auch die Sohle verzogen. Einfach anleimen und alles ist wieder gut.

Was die besessenen Planemaker angeht, bauen die hervorragenden Hobel. Das die auch noch den Anspruch von Schönheit gerecht werden ist doch wohl kein Fehler.
Darum gings hier aber gar nicht, sondern um das Anleimen einer losen Hobelsohle.
Und nur du hast das Aufleimen einer Sohle aus eher weichem Nussbaum empfohlen. Und dafür ist Nussbaum ganz sicher nicht gut geeignet.

Nussbaum ist für den Hobelbau sehr wohl geeignet. Ich verweise da auf den Kanadier Tom Fidgen, der hat eine Ganze Kurzrauhbank daraus gebaut

Ich verweise statt auf einen einzelnen Kanadier lieber auf ein paar hundert Jahre europäische Tradition im Werkzeugbau, bei denen insbesondere für Hobel Weißbuche das richtige Holz mit den idealen Eigenschaften war.
Lies mal in 'British Planemakers from 1700' von Goodman, was der über die geeigneten Hölzer schreibt.


.
 

Snekker

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Das ist leider auch nicht zutreffend, Hainbuch schwindet überhaupt nicht stark, sondern trocknet sehr gutmütig, das ist jedenfalls meine Erfahrung nach sicher 50 m3 Hainbuche. Und dass hier drehwüchsiges Holz von Ulmia verwendet wurde, ist doch gar nicht der Fall, oder hab ich da was verpasst?
Ich habe leider keine Zeit mich mit deinem Post komplett ausseinanderzu setzen. Ließ mal was in den Schreinerseiten über Hain oder Weißbuche steht. das hört sich etwas anders an als das was du da von dir gibst. Was den Hobelbau angeht empfehle ich dir ab und zu mal in der Bucht die alten Hobel anzuschauen, da kannst du viel lernen.
Hain- oder Weibuche -HB-
 

Todde

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Hallo!
Das ist ja eine angeregte Diskussion.
Vielleicht kann ich zur Klärung noch wenig beitragen - die Ergebnisse werde ich aber hier posten.
Warum der Aufwand? Eine Kurzrauhbank suche ich schon lange. Die nun gefundene ist optisch noch sehr gut in Schuß, das Eisen ebenfalls.
Leider hat sie das Problem mit der Sohle. Woher das kommt habe ich mich auch schon gefragt und zuerst an Nässe gedacht. Man sieht keine Wasserschäden am Lack des Hobelkörpers, d. h. der Hobel lag dann wohl nur mit der Sohle feucht.

Vielleicht handelt es sich auch um Ausschußware? Die gelbe Farbmarkierung könnte darauf hinweisen - ist aber reine Spekulation.

So. Ich warte mal auf den Fischleim und dann sehen wir weiter.

Gruß Todde
 

Sägenbremser

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Habe in meinem Tischlerleben wohl nur mit
3-5 cbm Carpinus betulus zu tun gehabt, aber
ein einfach zu trocknendes Holz ist das nicht.

Es braucht schon ein sanftes Trocknungsgefälle
um nicht nur Propeller aus der Trockenkammer
ziehen zu müssen. Ist bei kurzen Längen wie sie
im Werkzeugbau verlangt werden nebensächlich.

Zäh und fest ist das Holz nun wirklich. Meine An-
wendung waren Gleitkufengestelle für Lastabwurf
im Bereich der Natoausrüstung gewesen und die
wurden in Braunschweig richtig hart auf den Prüf-
ständen ran genommen. Alle damals vorhandenen
Alulegierungen/Konstruktionen haben deutlich zu-
vor die Flügel gestreckt, aber trotzdem wurde dieses
Material am Ende bevorzugt, habe keine Ahnung was
da den Ausschlag gegeben haben mag, am Material
und den Kosten hat es bestimmt nicht gelegen:emoji_grin:

Ich bastele ja öfters Teile fürs Motorrad aus sehr
speziell legierten Aluminium, ist der Bundesanstalt
für Luft und Raumfahrt in Köln/Porz sehr gedankt.
Solch teueres und auch der Ausfuhrkontrolle unter-
liegendem Material wurde für diese Lastgestelle von
einer namenhaften Firma der Rüstungsindustrie da
auch für verwendet. Wohlgemerkt, diese Träger sind
ausdrücklich als Einwegteile definiert worden. Erst mit
dem Einsatz dieser edlen Materialien wurde ein kleiner
Vorteil auf dem Prüfstand relevant.

Hainbuche ist bei sachgerechtem Einsatz ein einfach
tolles Material und leider sehr zu Unrecht beim Tischler
etwas in Ungnade gefallen. Unser Vorfahren haben das
Holz sehr geschätzt und technisch auch vielfältig genutzt.

Gruss Harald
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Harald!
Natürlich ist Hainbuche ein tolles Material. Allerdings hat es auch einige Negative Eigenschaften,
Ausrutscher gibt es da dann immer wieder. Das ist nur normal.
 

veter

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Lieber Snekker,

hier mal Fotos meiner Ulmia-Kurzrauhbank, die ich vor einigen Jahren für 5 Euro auf einem Flohmark erstanden habe, das Eisen fehlte, und ein 54er Doppeleisen kaufte ich bei Anke für ca. 25 Euro nach.

Vielleicht kannst du die wellenförmige Verbindung zwischen Hobelgrundkörper und Weißbuchensohle im Foto ausmachen. Bitte erkläre mal wie man diese wellenförmige Verbindung in einer neuen Sohle, z.B. aus Nussbaum, passgerecht herstellen kann.

Bisher habe ich noch keine Sohle nachleimen müssen in meiner Sammelung von mehr als 50 Hobeln von ECE, Hieber, Ulmia und Nonames, u.a. auch norwegische Schiffshobel (snekker = Schreiner in Norwegen), aber andere Hobelteile habe ich mit PU-Leim (Bei Rissen allgemein Holz und Leim gut erwärmen) erfolgreich verleimt; Epoxidkleber mag vielleicht geeigneter sein für die Sohlenreparatur, da viel dünnflüssiger als PU/D4. Fischleim: Ist der nicht verhältnismäßig stark wasseranfällig?

Wie andere gehe ich auch davon aus, dass bei der hier diskutierten Hobel die Sohle sich unter Feuchtigkeitseinwirkungen vom Grundkörper teilweise gelöst hat. Drehwuchs kann man ausschliessen, weil eine korrekte Verleimung der wellenförmigen Fügefläche mit Sicherheit den aus Drehwuchs resultierenden Kräften widerstanden hätte, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die Sohle im Vergleich zum Grundkörper auch relativ dünn, und damit elastisch ist. (Und Ulmia/Ott war bestimmt nicht so doof, dass sie sich durch den Einsatz von minderwertigem, drehwüchsigem Material ihre (auch heute noch) vielfach unerreichte Qualität aufs Spiel gesetzt hätten.)

Was Nussbaum (hat ja die Farbe des Pockholzes (nichts ist härter, Janka 4500, was es im Übigen heute frei zu kaufen gibt, ist es doch ein bekanntes Heilmittel (Guajak) gegen die Lustseuche!)) als Hobelsohle betrifft, das ist einfach zu weich. Es mag ja sein, dass ein Canadier aus Nussbaum schöne Hobeln herstellt, aber ob die auch praktisch einsetzbar und haltbar sind, ist ein anderes Thema, und da bisher kein einziger der mir bekannten bekannten Hobelhersteller Nussbaum verwendet hat, kann man annehmen, das diese Holzsorte dafür ungeeignet ist.

Nur so zur allgemeinen Bildung empfehle ich als Lektüre die berühmte Dissertation von Janka, daher die im Angelsächsischen Raum weitverbreitete Janka-Härteskala von Holz (Europa: heute Brinellhärte).

Manchmal finde ich deine abstrusen Behauptungen richtig belustigend, lieber Snekker, und ich verkneife mir, auf solchen Schwachsinn zu antworten, diesesmal aber nicht!

-- veter

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