Reparaturmöglichkeit Tischgestell Stahlkreuz

Locke117

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Hallo,

für einen Tisch aus alten Gerüstbohlen habe ich mir ein Set Stahlkreuzgestelle anfertigen lassen. Leider ist man beim beseitigen der Schweißnaht ganz schön grob vorgegangen. Somit habe ich nun die blanken Stellen in der Mitte, die ich überhaupt nicht gebrauchen kann, da ich den Rohstahl genau so - unbehandelt - haben möchte.

Jetzt frage ich mich, ob die Möglichkeit besteht diese Stellen zu kaschieren, ohne das es zu sehr auffällt vom Farbton usw. Hat dbzgl. jmd eine Idee bzw. Erfahrung?

Danke im Voraus!

Gruss
Guido
 

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Locke117

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schrauber-at-work

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Wird definitiv ander aussehen als die Walzhaut.
Hätte der Schweißer einfach ne ordentliche Naht gezogen wäre das schleifen nicht nötig gewesen. Bei solchen Dingen brate ich erst Mal an ein bisschen Restmaterial rum um die ideale Einstellung von Strom und Drahtvorschub einzustellen. Solche "Sichtnähte" müssen einfach sauber geschweißt werden wenn man den Rohstahl-Charakter erhalten will.

Gruß SAW
 

SchweißerSchnitzer

ww-robinie
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Grob isses schon, aber egal wie grob es geschweißt wurde, es wurden halt nur die Schweißstellen blank gemacht zum Schweißen und hinterher noch glattgeschliffen. Die Zunderschicht (das "Schwarze", was du "unbehandelt" nanntest) wurde nicht entfernt (als erhebliche Arbeitzeitsparmaßnahme). Beides wird irgendwann rostrot sein, nur wird es unterschiedlich schnell gehen und (zumindest die ersten Jahre) auch leicht unterschiedlich im Rostton sein. Wenn es gleichmäßig rosten soll oder brüniert werden soll oder eine Oberfläche (Lack) drauf soll, muss die Zunderschicht runter (ok bei manchen deckenden Lacken kann man einfach drüberpinseln, aber das ist ja vermutlich nicht dein Zielt).
Also, Reinigungscheibe (CSD-Scheibe) auf die Flex und los geht's :emoji_wink:
 

Uranus

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Das war fachlich völlig richtig und die Schweißnähte sehen einwandfrei aus.
Die Gestelle in "warmegewalzt" Look sind doch nicht üblich.
Wenn du die Gestelle kalt brünierst, musst du sie sauber schleifen, außerdem ist die Kaltbrünierung schweineteuer.
Ich würde die Stellen erwärmen bis auf 300 Grad mit dem Brenner und Rapsöl drüberschütten. Das ist gängig um Metall zu schwärzen und sieht der Walzhaut am Ähnlichsten.
 

schrauber-at-work

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normalerweise wird sowas halt lackiert
Klar lackiert wird sowas i.d.R.
Bei Klarlack halt so etwas "unschön".
hinbraten und abschleifen ist doch idR völlig ok
Hmm, das sehe ich als Schweißfachkraft und Maschinenbauingenjör leider etwas anders. Eine Schweißnaht sollte nicht geschliffen werden (es gibt Ausnahmen aber wenn wirklich Last drauf ist ein NoGo!).
außerdem ist die Kaltbrünierung schweineteuer.
Nee, geht eigentlich. https://www.gima-ib.de/
Das ist gängig um Metall zu schwärzen und sieht der Walzhaut am Ähnlichsten.
Das ist ein recht guter Vorschlag. Wenn passender Brenner vorhanden, mit so nem "Unkrautröster" bekommst die Wärmemenge nicht rein und zudem hast den Rus vom Methangas mit drauf. Da braucht es schon nen Acetylen- / Sauerstoffbrenner (Autogenschweißgerät).
Das war fachlich völlig richtig und die Schweißnähte sehen einwandfrei aus.
Ernsthaft? Wenn ich Überrollkäfige/ eine Zelle in Fahrzeuge einschweiße wird da (an Schweißnähten) genau gar nix geschliffen! Andernfalls finden die Jungs und Mädels (m/w/d) vom TÜV oder DMSB nicht sooo geil, mit so einem Fahrzeug wirst Du nie eine Abnahme für die Rennstrecke bekommen! Ist dann halt doof (Für das Fahrzeug und dessen Besitzer).
 

Uranus

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mit so nem "Unkrautröster" bekommst die Wärmemenge nicht rein u
Ich hab einen relativ hochwertigen Anwärmbrenner, der geht mit Propan aus der Flasche und Luftsauerstoff. Mit Propan kann man auch hartlöten, wüsste nicht, dass das ein Rußproblem hat, nehm ich auch zum Weichlöten.
Ich erwärm damit auch Gußbauteile bis 300 Grad für das Risseschweißen, das geht wunderbar. Dann geht das mit Baustahl umso besser.
Die nächste Stufe ist Propan mit Sauerstoffbeimengung, ich meine, das brauchts hier nicht. Mit Acetylen gehts zwar schneller, kostet aber dreimal so viel :emoji_wink:
Ernsthaft? Wenn ich Überrollkäfige/ eine Zelle in Fahrzeuge einschweiße wird da (an Schweißnähten) genau gar nix geschliffen! Andernfalls finden die Jungs und Mädels (m/w/d) vom TÜV oder DMSB nicht sooo geil, mit so einem Fahrzeug wirst Du nie eine Abnahme für die Rennstrecke bekommen! Ist dann halt doof (Für das Fahrzeug und dessen Besitzer).
Wir reden hier von optischen Nähten, nicht von Funktionsnähten. Natürlich schleif ich keine Schweißraupe weg, wenn diese eine tragende wichtige Funktion haben wie in deinem Fall.
Nähte in der Fläche von Stößen, zB wie hier von Quardratrohren schleife ich auch flach.
 

depitter

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ganz den Ursprungszustand hinbekommen wird wohl schwierig. Ich würde das in dem Fall komplett feinschleifen und anschließend mit der Satinierwalze bearbeiten.
Ich habe an meinen Fahrzeugen am Fahrgestell natürlich keine Schweissnähte weggeschliffen, wozu auch? Optisch spielt das keine Rolle und es kostet Stabilität.
Beim Aufbau allerdings, vor allem an der Seite die beblecht wurde mussten natürlich alle Schweissnähte weggeschliffen werden.
Wenn die Schweissnaht vernünftig ausgeführt wird, spielt das bei solchen Sachen die nicht hochbelastet werden doch auch keine Rolle.
Ich hätte das Tischgestell genauso gemacht, wenn das vorher nicht ausdrücklich anders besprochen wurde.
 

schrauber-at-work

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Mit Acetylen gehts zwar schneller, kostet aber dreimal so viel :emoji_wink:
Naja, Spaß kostet halt :emoji_grin:
Ich erwärm damit auch Gußbauteile bis 300 Grad für das Risseschweißen, das geht wunderbar.
Mach ich regelmäßig. Allerdings erwärme ich bis es "Dunkelkirschrot/ Kirschrot" glühend ist bevor ich ne Nickelelektrode ansetze. Das ist dann schon "etwas" wärmer als 300 °C (~eher so 750°C). Bei so einem Krümmer von nem 5 Zylinder Turbomotor verhungert Dir Dein Anwärmbrenner oder er reißt Dir direkt neben der Schweißnaht. Und nein so ein Bauteil willst nicht versauen (wäre dann unwiederbringlich verloren!).

Lange Rede kurzer Sinn, ja bei so einem Tischgestell kann man Schweißnähte verputzen, muss man nich manch, anderer Situation ebenfalls. Hier war die Absprache zwischen Hersteller und Kunde halt "suboptimal" (Weiß ja der Schlosser nicht dass es klar lackiert werden sollte, hätte ja auch pink oder schwarz matt werden können).
 
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mc2

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Man kann das auch konstruktiv besser machen, indem man das große durchlaufen lässt und ein etwas dünneres mit Kehlnähten anschweißt, dann ist keine Fläche der Schleifscheibe ausgesetzt. Und es bringt eine gewisse Lockerheit ins Design.
 

Daniboy

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Man kann das auch konstruktiv besser machen, indem man das große durchlaufen lässt und ein etwas dünneres mit Kehlnähten anschweißt, dann ist keine Fläche der Schleifscheibe ausgesetzt. Und es bringt eine gewisse Lockerheit ins Design.
Ohne diesen Vorschlag gelesen zu haben hatte ich folgendes gezeichnet:
(Statt quadratischer Profile sind es nun gleiche rechteckige, wobei eines gedreht ist)

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Locke117

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Erstmal vielen Dank an alle für den Input! Wieder gut gelernt!

Mangels Erfahrung meinerseits in Sachen Metallverarbeitung kann ich natürlich dem Hersteller keinen Vorwurf machen! Jetzt würde ich definitiv gezielter in den Dialog gehen.

Auf dem Bild seht ihr übrigens Tischgestelle, die genau dem entsprechen, wie ich es mir vorstelle. Mal unabhängig von den Schweißnähten -> wie wurde hier der Stahl bearbeitet, dass das am Ende dabei raus kommt?
 

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Jumi

ww-ahorn
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Mit Gerüstbohlen und Stahlgestell soll der Tisch doch offensichtlich rustikal wirken. Ich würde die Stellen genau so lassen wie sie sind. Autentischere Bearbeitungsspuren wird es wohl kaum geben. Klarlack, oder Öl und gut!
 
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Locke117

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All right! Weiß ich Bescheid! Dann kommt noch Klarlack bzw. Öl drauf - gerade wegen dem Rost. Bzgl. der blanken stellen muss ich noch mal in mich gehen. Sind ja einige Ideen aufgekommen. Zur Not wird dieses Set noch mal verkauft und neue Tischgestelle geordert.
 
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