Restaurierung einer Hobelbank

pinguin1966

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Ich überarbeite gerade meine neue - tatsächlich aber wohl schon sehr alte - Hobelbank. Sie braucht Pflege. Das Projekt ist Hobby, also gibt es keine Kosten - Nutzen Überlegungen. Es ist diese Hobelbank:

01.PNG 03.PNG 05.PNG 06.PNG

Den D.R. Angaben zufolge muss sie recht alt sein:
IMG_1861.jpg IMG_1867.jpg

Und auch das Emblem von Ulmia sieht alt aus IMG_1864.jpg
 

pinguin1966

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Die Oberfläche war recht schnell überarbeitet. Zunächst den Spack abkratzen: IMG_1859.jpg

Aber trotz mehrerer Durchgänge hatte ich immer Klümpchen unter meinem Schrupphobel. Und jetzt leider ein paar Riefen in der Hobelsohle :emoji_cry:
Ich bin aber mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe keine Richtlatte. Deshalb habe ich ein gut 2 m langes und 15 cm hohes MDF Reststück genommen. Die Unebenheiten sind weniger als 1 mm.
IMG_1866.jpg
 

pinguin1966

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Vor allem die Kanten müssen noch bearbeitet werden. Sowohl von der Hobelbank selbst, als auch von den Zangen. Also habe ich die Vorderzange abmontiert. Und jetzt gehen die Probleme los. Der Splint will nicht raus :emoji_astonished:
IMG_1871.jpg

Weiter komme ich einfach nicht. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. Der Sound beim rausschlagen ändert sich auch, als ob der Splint gegen etwas festes stößt. Hat hiermit jemand Erfahrung? Bitte gebt mir Ratschläge. :emoji_pray:
 

Daniboy

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Das ist jedenfalls kein Splint.
Kann es sein, dass das ein Kegelstift nach DIN1[!] ist?
Dann empfiehlt es sich auf das Ende mit dem kleineren Durchmesser zu schlagen.
 
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pinguin1966

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Und wenn ich die Vorderkante der Hobelbank überarbeiten möchte, muss ich zuvor natürlich das Ulmia-Emblem abnehmen. Weiß jemand, wie die befestigt sind? Einfach an einer Seite ein bisschen wegstemmen und mit einem Schraubenzieher abhebeln? Ich würde schon gerne das original alte Emblem behalten.
 

teluke

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Primär Gebrauchsfähigkeit. Ein bisschen schöner wird sie dadurch natürlich auch :emoji_blush:
Dann würde ich Dir empfehlen die Oberfläche mittels Oberfräse ca. 1-2mm tief abzufräsen.
Natürlich inkl. der, dazu festgezogenen, Zangen.
Danach hast die eine völlig gerade und plane Fläche.

Das mache ich mit meinem Montagetisch alle paar Jahre. Dann ist der ganze Rotz wieder runter.
Du weißt wie das geht?
Wenn nicht, dann fragen.
 

Paulisch

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Schöne Bank!
Auch toll geeignet das Hobeln zu lernen.
Erst mit einer Raubank, dann mit dem Schlichthobel und dann verputzen.
 

pinguin1966

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@teluke ja, ich habe ein Video dazu gesehen. Ich habe mich aber für Hobeln entschieden. Aus genau dem von @Paulisch genannten Grund.
Und holla, am Ende fand ich mich deutlich besser als am Anfang :emoji_blush:
Es ging alles besser, vor allem habe ich für mein Empfinden jetzt mehr Gefühl für das Einstellen der Hobel, sowohl der Holz- als auch der Metallhobel. Das Ergebnis seht Ihr ja oben.
Ich habe halt die Hobel genommen, die mir mal peu à peu zugelaufen sind: Erst der Schrupphobel, dann die Kurzraubank und dann direkt den Putzhobel.
Und @Daniboy der Stift ist raus. Ich weiß nicht, wie DIN Stifte aussehen. Aber dieser hier ist an beiden Enden ungefähr gleich dick und in der Mitte dünner. Ob es beim Bau der Hobelbank schon diese DIN gab?

IMG_1873.jpg
 

Paulisch

ww-robinie
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@teluke ja, ich habe ein Video dazu gesehen. Ich habe mich aber für Hobeln entschieden. Aus genau dem von @Paulisch genannten Grund.
Und holla, am Ende fand ich mich deutlich besser als am Anfang :emoji_blush:
Es ging alles besser, vor allem habe ich für mein Empfinden jetzt mehr Gefühl für das Einstellen der Hobel, sowohl der Holz- als auch der Metallhobel. Das Ergebnis seht Ihr ja oben.
Ich habe halt die Hobel genommen, die mir mal peu à peu zugelaufen sind: Erst der Schrupphobel, dann die Kurzraubank und dann direkt den Putzhobel.
Und @Daniboy der Stift ist raus. Ich weiß nicht, wie DIN Stifte aussehen. Aber dieser hier ist an beiden Enden ungefähr gleich dick und in der Mitte dünner. Ob es beim Bau der Hobelbank schon diese DIN gab?
Meinst du n richtigen Schrupphobel mit runden Eisen? Sowas hätte ich nicht genommen. Mit ner Raubank richtet man ab.

Klar die DIN gibts schon ne weile
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Institut_für_Normung

Das da ist n einfacher Pin oder Kerbnagel. Nichts besonderes. Brauchst aber keinen neuen, der sollte nochmal gehen
 

pinguin1966

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Ja ich meine einen richtigen Schrupphobel mit rundem Eisen. Es musste zum Teil wirklich viel Material weg, um eine halbwegs plane Fläche zu erhalten. Abgerichtet habe ich danach ja mit der Raubank. Und ich denke auch, dass der Stift noch mal geht.

Jetzt hat das Projekt erst mal Weihnachtspause
 
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pinguin1966

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Noch ein Foto vom Zwischenstadium. Man sieht recht gut die Spuren vom Schrupphobel. Die Bank hatte insbesondere im Bereich der Hinterzange ca. 25 cm vor der Vorderkante einen richtigen Knick. Da fiel sie 2 bis 3 mm nach unten ab. Auch an der Vorderzange war sie vorne tiefer, der Knick war nur nicht so ausgeprägt. Das musste ich auf der restlichen Fläche abtragen
. IMG_1860.jpg
 

Sherlock80

ww-nussbaum
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Schönes Projekt!

Eine sehr ähnliche Hobelbank (Erbstück vom Großonkel, der Schreiner war) hatte ich vor vielen Jahren auch restauriert. Ich war damals allerdings etwas rabiater mit dem Elektrohobel zu Werke gegangen :emoji_wink:

Welche Oberflächenbehandlung planst Du?
 

haass

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meine Hobelbank muss auch mal überholt werden,
@teluke: wie machst du das mit der OF, 1-2 mm runterfräsen?
danke für einen tipp.
 

pinguin1966

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Mein Projekt pausiert gerade. Ich habe viel Arbeit und die Freizeit beansprucht die Familie. Ich habe die Vorderzange abmontiert, die Spannfläche abgerichtet und im Dickenhobel Vorder- und Rückseite parallel gemacht. Mehr nicht.

Als nächstes ist die Vorderkante dran. Die ist stark beschädigt - es gibt eigentlich keine Kante mehr. Das ist eine Vorderrundung :emoji_anguished:. Außerdem ist der Bereich der Vorderzange sehr uneben, d.h. die Werkstücke werden nicht gut eingespannt. Ich werde hier 2 bis 3 cm wegfräsen und neues Holz aufleimen. Dazu bin ich noch nicht gekommen.

Ein recht ausführliches und m.E. auch ganz gutes Video, wie man die Hobelbank planfräsen kann ist, das hier:
https://youtu.be/fYeW8BcaEj8?feature=shared

Ich habe wie gesagt gehobelt, nicht gefräst. Wenn Du Dir das zutraust, würde ich so vorgehen. So lange dauert das Hobeln nicht. Der Bau der Vorrichtung kostet Geld und braucht wahrscheinlich sogar länger. Dafür ist die Hobelbank dann natürlich wirklich plan. Ich habe kleine Restunebenheiten. mit denen ich aber leben kann.

Viel Erfolg :emoji_sunglasses:
 

teluke

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meine Hobelbank muss auch mal überholt werden,
@teluke: wie machst du das mit der OF, 1-2 mm runterfräsen?
danke für einen tipp.
Nicht kompliziert aber auch jetzt nicht ganz leicht zu erklären.
Schau einfach mal in Youtube nach Planfräsen.

Ich mache das, im Prinzip, genauso, nur vereinfacht weil ich das nur alle paar Jahre mal brauche.
 

welaloba

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ich habe meine alte Ulmia hin und wieder mit einem guten zahnhobel von allen möglichen angebackenen Farb- und Leimklecksen befreit und anschliessend mit der Festo (!!) Rotex saubergeschliffen. Abfräsen käme für mich nie inFrage.
Gruss Werner
 

fried.chycken

ww-esche
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Ich habe eine Hobelbank, die zu DDR-Zeiten in einem Karosseriewerk stand (Barkas). Dementsprechend war viel Metall in der Platte...
Ich habe alles sichtbare entfernt, dann mit dem Elektrohobel mit HM Messer ca. 2mm abgenommen. Danach kamen Schrupphobel, Raubank und Richtscheit zum Einsatz, bei 4° im dünnen Pulli, bis kein Lichtschein mehr unter dem Scheit zu sehen war :emoji_grin:

Seitdem sieht die aber eigentlich nur noch den Bahco Schaber und den Exzenterschleifer, bislang reicht das.
 

teluke

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Mir geht es beim abfräsen alle paar Jahre nicht um die Sauberkeit der Oberfläche sondern um die Wiederherstellung einer exakten Planheit.

Zwischendurch gehe ich schonmal mit der Rotex und 60er/80er Papier darüber.
 

pinguin1966

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Mein Projekt hat Fortschritte gemacht. Vorne habe ich eine komplett neue Kante. Da war vorher nur noch eine gerundete Kraterlandschaft. IMG_2642.jpeg
Ich habe mit der HKS auf der Führungsschiene 3 cm weggeschnitten, so tief wie möglich und dann mit der Ryoba den Rest aufgesägt. Danach habe ich die Platte umgedreht und mit einem Bündigfräser den verbliebenen Steg weggefräst. Anschließend habe ich ein neues Stück Buche aufgeleimt. IMG_2746.jpeg IMG_2747.jpeg
Das Ergebnis ist für mich insgesamt in Ordnung. Natürlich sind an der Schnttkante Macken im alten Holz der Hobelbank, doch die Fuge ist insgesamt ok. Das ist jetzt keine Möbelqualität - dafür hätte ich viel mehr von der Fläche der Hobelbank abtragen müssen - doch bei einem Werkstattmöbel für MICH gut genug.
 

pinguin1966

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Beim Zusammenbau gehen jetzt aber die Probleme los . Zur Demontage der Vorderzange habe ich die Befestigungsmutter links auf dem Bild gelöst. IMG_1861.jpeg
Ich bekomme sie einfach nicht wieder aufgeschraubt. IMG_2767.jpeg
Sie verkantet sich nach eine Drittel- Umdrehung, als ob ich sie schief aufsetzen würde. Das Gewinde ist m.E. in Ordnung.


IMG_2768.jpeg
Die Mutter ging schon schwer runter, drauf jetzt gar nicht, egal wie rum ich sie ansetzte. Mit Kraft habe ich es bisher nicht probiert, um das Gewinde nicht zu beschädigen. Mit der Hand angesetzt und vorsichtig gedreht, ist nach einer drittel-Umdrehung Schluss.

Liebe Metaller hier im Forum, bitte gebt mir einen Rat: Wie würdet Ihr vorgehen?
 
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