Risse in Spanplattendirektbeschichtung

femeiche

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Nach monatelangem Gebrauch in klimatisierten Wohnräumen entstehen innerhalb von Tagen über die gesamte Plattenbreite (Türen,Seiten) mehrfach tiefe Risse in hochglanz-weiß direktbeschichteten Spanplatten. Der deutsche Lieferant meint das sei kein Fehler in der Produktion. Die Risse bilden sich in der gesamten Charge.
Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht oder einen Hinweis zur Ursache?
./. Übrigens ist die Rissbildung nur in HGL-WEIß aufgetreten!
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Hersteller geben erst mal nie zu,daß bei ihnen was nicht stimmt :emoji_wink:


Kollegen fragen ob´s bei denen Probs gab ?

HWK anrufen und nach einem Gutachter fragen.

Liegt der Fehler bei euch bleiben die Kosten des Gutachters an euch hängen.
Aber man hat Gewissheit und kann dementsprechend reagieren.

Das Gutachten kann auch preislich " klein " gehalten werden,wir hatten Probs mit unserem Estrich in der neuen Halle und haben mit dem ( vereidigten) und gerichtlich anerkannten Gutachter ausgemacht,daß seine Expertise nur als Mail geschickt wird.

Kostenpunkt 400 €.

Mit diesem Gutachten blieb dem Estrichbauer nichts anderes übrig als seinen Fehler einzugestehen.
Vorher hat er sich mit Händen und Füßen gewehrt.

Der Gutachter machte ihn nämlich auch gleich drauf aufmerksam,was für Zusatzkosten entstehen wenn er nicht unverzüglich reagiert.

Gruß
 

femeiche

ww-pappel
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Warnung

Hallo Kollegen!
Danke für den Hinweis, aber ein Gutachten unterstützt nur die Forderung nach einem Plattenersatz.
Folgekosten sind NICHT einklagbar.
Daher meine WARNUNG an Verarbeiter von HGL-Weiß direktbeschichteten Spanplatten neuerer Fertigung. (Mitte 2011)

Für die Erneuerung des Innenausbaus habe ich zu dem vorhandenen Schaden (ca. 22.000,-€) noch die zusätzlichen Kosten für den HPL-Einsatz, da kein Hersteller/Lieferant das bekannte Folgekostenrisiko übernehmen wollte!

Anscheinend ist das Risko der Rissbildung (DBS-HGL-Weiß) bei ALLEN entsprechenden Herstellern/Lieferanten bekannt!!!!!

Viele Grüße
 

predatorklein

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Moin

@ femeiche


" Recht " wird in Deutschland von Richtern gesprochen.

Ist zumindest meine Erfahrung.
Daher würde ich mich auch nicht auf irgendein Halbwissen verlassen was die Haftung für Folgeschäden betrifft sondern mich da bei einem Fachanwalt beraten lassen.

Dessen Kosten für eine Erstberatung mache bei deinen Summen den Bock auch nicht fett.
Wir haben auch als selbstständiger Schreinerbetrieb schon sehr gute Ratschläge von der HWK erhalten.

Wie schon gesagt,fast jeder Hersteller lehnt erst mal jede Haftung egal für was von vorneherein ab.
Ob er´s darf oder nicht steht auf einem ganz anderen Blatt :emoji_wink:

Gruß
 

femeiche

ww-pappel
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Rechtsprechung

Hallo predatorklein,
zum Thema verweise ich auf aktuelle Rechtsprechungen, wobei der Verarbeiter immer noch für Folgeschäden aufkommen muß.
(Bundesgerichtshof 21.12.2011 AZ:XII ZR 70/08)
Hier gibt es einen Bericht in der BM 5/12.
Natürlich sollte die HWK auf eine entsprechende Änderung der Mängelhaftung hinwirken. Bis dahin kann man nur vor Materialien warnen, die entsprechende Folgeschäden verursacht haben.
Ein mangelhaftes Produkt hat mir und dem Händler jetzt enorme Schwierigkeiten bereitet. Wie jetzt bekannt wird, hat der Hersteller am Träger und Dekor mächtig gespart und als Inovation verkauft.
Grüße aus RE
 

HolzLackwurm

ww-eiche
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Also ich habe auch platten in Hochglanz weiss auf Lager von den 60 Stck. kam bisher keine Reklamation. Ich denke das ist vom Hersteller zu Hersteller in der Produktion unterschiedlich.
Gruss
Guido
 

Meisterpaul

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Mach doch mal ein paar Fotos von den Rissen.
Mich Interessiert wie extrem die Risse und die Verteilung so ist
 

femeiche

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Schadensursachenermittlung

Hallo Kollegen,
neuer Status in der Ursachenermittlung.
-Die Trägerplatte enthält viel Altholz
-Das Dekor wurde im Faseranteil (Spannungsausgleich) reduziert.
-ungleicher Trägeraufbau
-feuchteempfindlich.
Der Plattenproduzent empfiehlt, das der Endkunde auf gleichmäßige Raumfeuchte achtet.
Achtung Möbelindustrie!
Schlafzimmermöbel immer mit Feuchtemessgerät ausstatten. (möglichst mit Protokollstreifen als Beleg für eventuelle Ansprüche!)

Frohes Schaffen
Femeiche
./. Es gibt mittlerweile mehrere Gutachten zu Rissbildungen bei diesem Plattentyp.
 

uli2003

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Ich habe diese Pseudo-Hochglanzplatten erst einmal als Unterkonstruktion verbaut, da sieht man ggf, auftretende Risse nicht.
Dies als 'Hochglanz' zu bezeichnen ist eh müßig, verglichen mit einer Hochglanz- Lack oder Acrylfläche ist es alles, aber kein Hochglanz. :rolleyes:

Wenn ich auch nicht Gefahr laufe dies in Flächen zu verwenden, so dürfte dennoch diese Rissbildung nicht auftreten.
Also meidet besser alle diese Oberflächen.

Grüße
Uli
 

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
interessant wäre natürlich zu wissen, bei Platten von welchem Hersteller diese Probleme auftraten. Es gibt ja von nahezu allen namhaften Herstellern weiße Melaminplatten in HG.
Sind diese Probleme auch von den anderen Herstellern bekannt?
Grüße
Simon
 

femeiche

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Hallo SimonS,
nach langem Kostengerangel habe ich jetzt mit einer HPL-beschichtung neu gefertigt.
(Lieferant bzw. Händler konnten für das eingesetzte Produkt eine erneute Rissbildung NICHT ausschließen!!!!)
Der Kunde hat die Materialmehrkosten übernommen.
Nach Rückfragen in bekannten Instituten und bei Gutachtern haben ALLE Lieferanten mit dem weißen Pseudohochglanzdecor Schwierigkeiten.
Nach diesem Vorfall überlege ich eine Produkthaftpflichtversicherung abzuschließen.
Hat da jemand Erfahrung?
Gruß Femeiche
 

pedder

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Duktus

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Kann das mal jemand bezogen auf diesen Fall erklären? Juristendeutsch ist echt nicht meins. Was hat sich da genau geändert? Danke im Voraus.
 
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