River-Tisch perfekt schleifen

Ällek

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Hallo zusammen,

entgegen dem Titel bekomme ich meinen River-Tisch leider nicht perfekt geschliffen. Nach einem umfänglichen YouTube-Studium über Epoxidharz-Tische und inzwischen (peinlichen) 2,5 Jahren Projektlaufzeit, bekomme ich den Feinschliff an dem Tisch/Epoxid leider nicht hin.

Ich arbeite nur unregelmäßig an dem Tisch, da die Werkstadt ein Stück weit weg ist, aber der Großteil der Zeit floss bisher tatsächlich in das Schleifen. Es müsste inzwischen mindestens 80 Stunden sein, die ich mit Schleifen verbracht habe. Dabei habe ich auch teilweise von vorne angefangen, weil ich Anfängerfehler gemacht habe. Bspw. war ein großes Problem, dass immer wieder Ringe (ca. 1cm Durchmesser) nach dem Polieren deutlich auf dem Tisch erkennbar waren. Diese kamen vom Staub, der sich unter dem Schleifpapier festgesetzt hatte.

Im Anschluss bin ich auf Nassschleifen gewechselt und ich konnte die Ringe erfolgreich wegschleifen. Dabei nutze ich eine Körnung von 800, 1200, 2000, 3000, 5000, Politur. Mit diesen Körnungen habe ich inzwischen auch noch 5-mal neu angesetzt und bin immer wieder bei der 800er Körnung gestartet. Dabei schleife ich den Tisch (180x90) mit jeder Körnung ungefähr 1 Stunde, also in Summ 5 Stunden. Das Ergebnis wurde gefühlt jedes Mal minimal besser, aber es ist noch lange nicht perfekt. Eigentlich sind noch auf der ganzen Oberfläche sehr feine Kratzer (kleine Ringe/ Halbkreise mit etwa 3-4mm Durchmesser) die man bei direkter Beleuchtung und genauen Hinschauen in der Schräge erkennen kann. Wobei das nicht wie bei den größeren Kringeln vereinzelt wie eine Spur auftritt, sondern einfach der ganze Tisch zu 99% voll mit diesen sehr feinen Kratzern ist. Auf einem Bild kann man die gar nicht mehr erkennen... Das Polieren macht den Tisch eigentlich nur glänzend, wodurch man die Kratzer besser sieht, aber lässt die Kratzer nicht verschwinden.

In den YouTube-Videos sieht es immer sehr leicht aus und angeblich erzielen die Kollegen immer perfekte glasklare Ergebnisse. Ich bin inzwischen am Verzweifeln und war schon einige Male kurz davor den Tisch zu zersäbeln...

Für das Schleifen nutze ich einen Exzenterschleifer (Makita BO6050). Fürs grobe Schleifen mit Zwangsrotation und fürs feinere Schleifen ohne. Also ab 800 bereits ohne und wie bereits geschrieben, schleife ich inzwischen immer nass. Für das Polieren dann wieder mit Zwangsrotation.

Wisst ihr, was ich noch tun kann oder woran das liegen könnte? Ich bin für jeden Tipp offen!


Beste Grüße,
Alex
 

carsten

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Hallo

hab mit Epoxi außer als Kleber noch nicht gearbeitet. Aber ich transferiere mal mein Wissen aus der Bearbeitung von Kunstmineralien alà Corian, avonite und CO.

Welches Schleifpapier ? Ist das für Naßschliff geeignet ? Wie sieht es nach dem Schleifen aus bzw natürlich auch während ?
Welche Körnungsabstufungen ?
Kringel oder Ablagerungen ?
Wird abgesaugt ?
Wie häufig wird das gewechselt?
Wird nach jedem Schleifdurchgang die Oberfläche abgewischt ?
Ach ja grobes Schleifen endet bei mir bei Korn 100, bei Holz wohlgemerkt.
Zwangsrotation würde ich nur ganz am Anfang beim Planschleifen überstehendem Epoxis nutzen. Danach mit gleicher Körnung ohne Zwangsrotation. Ich hab Corian und CO nie naß geschliffen.
Je Körnung würde ich bei der Größe max 10 -15 min ansetzen.
Wenn ich so große Flächen mit dem Excenter schleife gehe ich auch nach Plan vor:
1. Durchgang von vorn nach hinten jeweils halbe Bahn versetzt.
2. Durchgang links nach rechts
3. Durchgang 45 ° versetzt dazu also links unten nach rechts oben
4. Durchgang 90 ° versetzt dazu rechts unten nach links oben
5. Durchgang wieder von links nach rechts ( in der Regel in Maserrichtung)

Welches Epoxi wurde verwendet?
Passen Aushärtezeit und Temperatur?
 

Ällek

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Hallo

hab mit Epoxi außer als Kleber noch nicht gearbeitet. Aber ich transferiere mal mein Wissen aus der Bearbeitung von Kunstmineralien alà Corian, avonite und CO.

Welches Schleifpapier ? Ist das für Naßschliff geeignet ? Wie sieht es nach dem Schleifen aus bzw natürlich auch während ?
Welche Körnungsabstufungen ?
Kringel oder Ablagerungen ?
Wird abgesaugt ?
Wie häufig wird das gewechselt?
Wird nach jedem Schleifdurchgang die Oberfläche abgewischt ?
Ach ja grobes Schleifen endet bei mir bei Korn 100, bei Holz wohlgemerkt.
Zwangsrotation würde ich nur ganz am Anfang beim Planschleifen überstehendem Epoxis nutzen. Danach mit gleicher Körnung ohne Zwangsrotation. Ich hab Corian und CO nie naß geschliffen.
Je Körnung würde ich bei der Größe max 10 -15 min ansetzen.
Wenn ich so große Flächen mit dem Excenter schleife gehe ich auch nach Plan vor:
1. Durchgang von vorn nach hinten jeweils halbe Bahn versetzt.
2. Durchgang links nach rechts
3. Durchgang 45 ° versetzt dazu also links unten nach rechts oben
4. Durchgang 90 ° versetzt dazu rechts unten nach links oben
5. Durchgang wieder von links nach rechts ( in der Regel in Maserrichtung)

Welches Epoxi wurde verwendet?
Passen Aushärtezeit und Temperatur?
  1. Welches Schleifpapier ? Ist das für Naßschliff geeignet ? Wie sieht es nach dem Schleifen aus bzw natürlich auch während ?
    1. Ich benutzte hauptsächlich dieses, das laut Beschreibung zum Nassschliff geeignet ist: Amazon Link: https://www.amazon.de/dp/B099MQZFH6...crid=2LOYYVHD2HUAM&sprefix=schleifpapier&th=1
    2. Ich habe hier leider keine Bilder, aber das Wasser ist trüb bis milchig und die Oberfläche nach dem Schleifen (je nach Körnung) matt und nicht mehr klar/durchsichtig. Für mein Auge sieht das Ergebnis aber immer gleichmäßig aus.
  2. Welche Körnungsabstufungen ?
    1. Initial von 80, 120, 180, 300, 500, 600 und dann nur noch von 800-5000 wie beschrieben
  3. Kringel oder Ablagerungen ?
    1. Ich hatte Ablagerungen am Schleifpapier, die zu Kringeln auf der Oberfläche geführt haben. Das Problem habe ich aber gelöst bekommen. Falls sich darauf die Frage bezogen hat.
  4. Wird abgesaugt ?
    1. Ja, als ich trocken geschliffen habe.
  5. Wie häufig wird das gewechselt?
    1. Ich Wechsel das Schleifpapier alle 15min.
  6. Wird nach jedem Schleifdurchgang die Oberfläche abgewischt ?
    1. ja
  7. Ach ja grobes Schleifen endet bei mir bei Korn 100, bei Holz wohlgemerkt.
  8. Je Körnung würde ich bei der Größe max 10 -15 min ansetzen.
    1. 10-15min pro Körnung für die ganze Fläche (180x90) oder wie meinst du das?
  9. Wenn ich so große Flächen mit dem Excenter schleife gehe ich auch nach Plan vor
    1. Frage: bei Holz ist bspw. die Maserrichtung wichtig, aber beim Epoxid wäre ich davon ausgegangen, dass man es nur schaffen muss alles gleichmäßig zu schleifen und die Richtung dabei egal ist, oder?
  10. Welches Epoxi wurde verwendet?
    1. die Pro+ Variante von Epodex
  11. Passende Aushärtezeit und Temperatur?
    1. Ja, ganz am Anfang hatte ich hier auch ein Problemchen, aber inzwischen ist das Harz vollständig ausgehärtet und auch die Temperatur lag in den Vorgaben
 

WoodyAlan

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Zu epoxy kann ich nix sagen, aber ggf hilft dir mein Erfahrungswert beim nass schleifen von Gitarren bodies (2k PUR Lack).

Ich schleif sowas nur per Hand. Exfenter hinterlässt da so gut wie immer Spuren.
Dann nur eine. Durchgang und nie die gleiche Stelle mehrfach und entferne dann penibelst das Wasser mit dreck von der Oberfläche bevor ich weiter Schleife. Dann auch nur bis Korn 3000 und dann mit ner wobbelscheibe und polierpaste bis es passt.

Deine verlinkten Scheiben kommen mir gefühlt schon seeeehr günstig vor. Ein 50er pack gute gelochte Scheiben für Holz da zahl ich mehr als doppelt so viel und da is noch deutlich potenzial nach oben. Ich würde da schlicht auch mal andere Scheiben testen.
 

carsten

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Hallo

1. Kenne die "Marke" auch nicht schließe mich aber @WoodyAlan an
bekannte Marken wären 3M, mirka, sia, jöst
2. der Sprung von 180 auf 300 wäre mir zu hoch. Gelernt habe ich max eine Stufe überspringen. Aber gerade, wenn es auf Glanz ankommt, lasse ich keine Körnung aus. Mit der nächsten Körnung muss man die Spuren der vorherigen wegschleifen. Nicht mehr aber erst recht nicht weniger, sonst bleiben nämlich Kringel zurück.
3. ja richtig erkannt
5. Ich wechsle nicht nach Zeit, sondern bei Bedarf. Bei den niedrigen Körnungen wo es evtl auch noch auf Abtrag ankommt könnten das auf die Fläche auch mal 3-5 Schleifscheiben werden. Ab 180 aber nur eine außer das Material setzt so schnell zu.
8. ja max 15 min pro Körnung für die gesamte Tischfläche von 1800*900 mm. Bei mehr würde mich mein Chef feuern.
9. Das mit der Maserrichtung habe ich angegeben weil die "Anleitung" allgemein gilt. wobei bei Rivertabeln ja meist doch auch ein Stück Holz mit eingegossen wird. Der Druck vom Gewicht der Maschine und der Führenden Hand reicht. Es wird nicht zusätzlich gedrückt.
Ist der Schleifteller noch in Ordnung oder schon zerfleddert oder weich.
 

dsdommi

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Hi.
Ich vermute jetzt einfach mal dass du die Kringel bereits vorher reingeschliffen hast.
Ich würde nochmal mit 100 Korn neu anfangen und bis 1500 Korn hochschleifen. Gutes scharfes Papier ist ein muss.
Dann nutze ich zum polieren Festool MPA 5000. Klappt sehr gut.
Bild 2 ist bewusst milchig ( mit weißem Epoxidharz) da mit LED Beleuchtung
 

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PrimaNoctis

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Ich sehe die gleichen Sachen, ohne jemals so einen Tisch gebaut zu haben (hier siehst du, warum):
  • Körnungssprünge wie @carsten sagt.
  • Gutes Schleifpapier nutzen. Ich hab das von Mirka, bin soweit zufrieden.
  • 15min ist bei Maschinenschliff gefühlt zu lang, auch wenn ich hier nicht nach Zeit gehe. Man spürt irgendwann, wenn es stumpf wird. Stumpfes Papier macht Riefen. Vermutlich liegt genau hier der Grund, wenn nicht bei den o.g. Punkten.
    -> Schleifpapier nutzen, als würde es jemand anders bezahlen, wurde hier mal treffend formuliert.
  • Weniger lang schleifen. Willst du die Methode testen, kannst du das ja auch auf einem kleinen Fleck statt dem ganzen Tisch.
Ist eigentlich der ganze Tisch eingegossen, d. h. du schleifst durchgängig Kunststoff?

Falls du dich doch für Plan B entscheidest, komme ich gern vorbei. Ich hab's nicht weit. Kettensäge ist vorhanden. :emoji_grin:
 

Leibhaftiger

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Ich durfte so nen Teil ja schon mal bauen (nicht für mich!), daher ein paar Erfahrungswerte.
...
Ist eigentlich der ganze Tisch eingegossen, d. h. du schleifst durchgängig Kunststoff?
....

Das ist in meinen Augen eine wichtige Frage: So richtig Hochglanz wie in den Videos wird der Tisch nur, wenn er komplett mit Epoxy überzogen ist. Holz bekommst Du (auf der Fläche) nicht so auf Hochglanz poliert, wie Du Dir das vorstellst.
Das Epoxy ist abrasiv ohne Ende, das frisst Schleifmittel in einem Ausmaß, das es weh tut. "Mein" Tisch hatte die gleichen Abmaße wie Deiner und ich habe für die ersten Körnungen (80, 120) ca 8-10 Scheiben pro Körnung verbraucht. Und hier reden wir von hochwertigem Schleifgitter (3M Cubricon), auch für die weiteren Körnungen waren noch 2-4 Scheiben pro Körnung notwendig. Zwischendrin sehr häufig mit sauberem Wasser abwischen, Schleifteller bei Körnungswechsel immer absaugen etc.
Pro Körnung dürfte das ganze nicht länger als 10 min dauern, bei den ersten Körnungen auch mal 15-20, aber keine Stunde!
Ab Körnung 1000 nur noch per Hand in eine Richtung, Polieren dann mit Schwabbelscheibe.

Das ganze ist eine Scheissarbeit, zumal das Ergebnis bei einer Tischplatte nur von kurzer Dauer ist (wird halt benutzt und zerkratzt damit relativ schnell wieder).

Viel Erfolg und Geduld beim Projekt, das wird schon noch :emoji_slight_smile:
 

Ällek

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Ich sehe die gleichen Sachen, ohne jemals so einen Tisch gebaut zu haben (hier siehst du, warum):
  • Körnungssprünge wie @carsten sagt.
  • Gutes Schleifpapier nutzen. Ich hab das von Mirka, bin soweit zufrieden.
  • 15min ist bei Maschinenschliff gefühlt zu lang, auch wenn ich hier nicht nach Zeit gehe. Man spürt irgendwann, wenn es stumpf wird. Stumpfes Papier macht Riefen. Vermutlich liegt genau hier der Grund, wenn nicht bei den o.g. Punkten.
    -> Schleifpapier nutzen, als würde es jemand anders bezahlen, wurde hier mal treffend formuliert.
  • Weniger lang schleifen. Willst du die Methode testen, kannst du das ja auch auf einem kleinen Fleck statt dem ganzen Tisch.
Ist eigentlich der ganze Tisch eingegossen, d. h. du schleifst durchgängig Kunststoff?

Falls du dich doch für Plan B entscheidest, komme ich gern vorbei. Ich hab's nicht weit. Kettensäge ist vorhanden. :emoji_grin:
Vielen Dank auch für deinen Input! Ich versuche deine und @carsten Fragen zu beantworten, bzw. stelle ich auch noch mal Gegenfragen :emoji_slight_smile:

  • Körnungsspuren - hier beziehst du dich auf die weg gelassene Körungsstufe am Anfang? Ich habe hier tatsächlich nur in der Aufzählung die Stufe vergessen zu erwähnen. Wenn ich mich richtig entsinne, dann habe ich alle Stufen durchgemacht... Außerdem hatte ich anfangs ja gut sichtbare Kringel (habe ich oben Beschrieben), durch das zugesetzte Schleifpapier. Diese "dicken" Kringel habe ich komplett weg bekommen (mit 800er). Daher wäre meine Annahme, dass die viel viel feineren Kringel, die jetzt noch da sind, auch durch das Schleifen mit feiner Körnung weg gehen sollten. Außerdem würde ich erwarten, dass die Körnungsspuren einer gröberen Stufe viel stärker zu sehen sein sollten, da durch das grobe Papier tiefere "Kratzer" erzeugt werden. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
  • Besseres Schleifpapier - nehme ich mit!
  • Die 4x15min sind eher ein Erfahrungswert. Ich habe geschaut, wann ich merke, dass sich das Wasser kaum noch trübt. Das tritt etwa nach 15min ein und entsprechend nutze ich für die gesamte Fläche pro Durchgang 4 Schleifpapier-Scheiben.
  • Die Dauer des Schleifen kommt eigentlich nur daher, dass die Kollegen in den YouTube-Videos immer sagen, dass man an dem Epoxid ewig schleifen muss, damit wirklich die gesamte Oberfläche bei jedem Schleifgang gleichmäßig abgetragen wird und von der vorherigen Körnung keine Spuren mehr übrig bleiben.
  • Und ja, ich habe das Holz komplett mit Epoxid übergossen.
 

Ällek

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Ich durfte so nen Teil ja schon mal bauen (nicht für mich!), daher ein paar Erfahrungswerte.


Das ist in meinen Augen eine wichtige Frage: So richtig Hochglanz wie in den Videos wird der Tisch nur, wenn er komplett mit Epoxy überzogen ist. Holz bekommst Du (auf der Fläche) nicht so auf Hochglanz poliert, wie Du Dir das vorstellst.
Das Epoxy ist abrasiv ohne Ende, das frisst Schleifmittel in einem Ausmaß, das es weh tut. "Mein" Tisch hatte die gleichen Abmaße wie Deiner und ich habe für die ersten Körnungen (80, 120) ca 8-10 Scheiben pro Körnung verbraucht. Und hier reden wir von hochwertigem Schleifgitter (3M Cubricon), auch für die weiteren Körnungen waren noch 2-4 Scheiben pro Körnung notwendig. Zwischendrin sehr häufig mit sauberem Wasser abwischen, Schleifteller bei Körnungswechsel immer absaugen etc.
Pro Körnung dürfte das ganze nicht länger als 10 min dauern, bei den ersten Körnungen auch mal 15-20, aber keine Stunde!
Ab Körnung 1000 nur noch per Hand in eine Richtung, Polieren dann mit Schwabbelscheibe.

Das ganze ist eine Scheissarbeit, zumal das Ergebnis bei einer Tischplatte nur von kurzer Dauer ist (wird halt benutzt und zerkratzt damit relativ schnell wieder).

Viel Erfolg und Geduld beim Projekt, das wird schon noch :emoji_slight_smile:
Danke auch an dich!

  • Dass du so viele Scheiben bei den "groben" Stufen verwendet hast, ist sehr interessant. Ich habe bei den groben Stufen eher weniger verwendet, da ich dort das Gefühl hatte, dass auch nachdem ich 1/4-1/2 der Fläche geschliffen habe, noch gut etwas abgetragen wird.
  • "Pro Körnung dürfte das ganze nicht länger als 10 min dauern, bei den ersten Körnungen auch mal 15-20, aber keine Stunde!"
    • Auch das sehr interessant. Ich bin eher anderes herum vorgegangen... Grobe Stufen kürzere Zeit und dann nach hinten raus immer länger. Schlicht, weil insb. beim Nassschleifen am Ende viel weniger abgetragen wird und ich die vorherigen Stufen komplett weg bekommen wollte
    • Aber um hier noch mal ganz genau zu sein - hast du für die komplette Fläche 180x90 "nur" 10min pro Stufe geschliffen und die Scheiben 2-4 mal gewechselt? Also 2-4min pro Scheibe?
  • "Ab Körnung 1000 nur noch per Hand in eine Richtung"
    • Hat das mit dem Handschliff einen besonderen Grund? Ich stelle es mir sehr schwierig vor mit der Hand ein sauberes/ gleichmäßiges Ergebnis hin zu bekommen. In Videos hat man auch eher alles mit einer Maschine gemacht und mit Hand dauert es dann sicherlich auch mehr als 10min (wäre meine Vermutung). Wie hoch bist du dann gegangen? Ich mache ja aktuell 800, 1000, 2000, 3000, 5000 :emoji_dizzy_face:
  • "Polieren dann mit Schwabbelscheibe"
    • Ich habe mir zuletzt extra aus einem Expoid-Shop eine Polierscheibe und einen weicheren Teller für die Schleifmaschine gekauft. Dazu noch die Politur, von der man angeblich nur sehr sehr wenig brauchen soll. Also keine Schwabbelscheibe.
 

SchweißerSchnitzer

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Diesen Faden von 2021 kennst du? Oder bist du die TE von damals und schleifst immer noch :emoji_wink:

Ich vermute auch, dass hast du einen unpassenden Sprung in der Körnung hattest. Da kriegst du dann nicht mehr ausgeglichen. Dann "polierst" du monatelang nur noch die Flächen zwischen den Kratzern.

"80, 120, 180, 300" ist zu schnell.
Dieser Expoxyschleifkurs empfiehlt z.B. 80, 120, 150, 180, 240, 320, 400

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sich auf die Zahlenangaben der Körnungen nicht blind verlassen kann. Zwischen Herstellern und Art der Scheibe kann eine z.B. 120 recht verschieden ausfallen. (vielleicht auch ein Grund warum "Profis" gerne bei einer Marke bleiben)
 

Leibhaftiger

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Danke auch an dich!

  • Dass du so viele Scheiben bei den "groben" Stufen verwendet hast, ist sehr interessant. Ich habe bei den groben Stufen eher weniger verwendet, da ich dort das Gefühl hatte, dass auch nachdem ich 1/4-1/2 der Fläche geschliffen habe, noch gut etwas abgetragen wird.
  • "Pro Körnung dürfte das ganze nicht länger als 10 min dauern, bei den ersten Körnungen auch mal 15-20, aber keine Stunde!"
    • Auch das sehr interessant. Ich bin eher anderes herum vorgegangen... Grobe Stufen kürzere Zeit und dann nach hinten raus immer länger. Schlicht, weil insb. beim Nassschleifen am Ende viel weniger abgetragen wird und ich die vorherigen Stufen komplett weg bekommen wollte
    • Aber um hier noch mal ganz genau zu sein - hast du für die komplette Fläche 180x90 "nur" 10min pro Stufe geschliffen und die Scheiben 2-4 mal gewechselt? Also 2-4min pro Scheibe?
  • "Ab Körnung 1000 nur noch per Hand in eine Richtung"
    • Hat das mit dem Handschliff einen besonderen Grund? Ich stelle es mir sehr schwierig vor mit der Hand ein sauberes/ gleichmäßiges Ergebnis hin zu bekommen. In Videos hat man auch eher alles mit einer Maschine gemacht und mit Hand dauert es dann sicherlich auch mehr als 10min (wäre meine Vermutung). Wie hoch bist du dann gegangen? Ich mache ja aktuell 800, 1000, 2000, 3000, 5000 :emoji_dizzy_face:
  • "Polieren dann mit Schwabbelscheibe"
    • Ich habe mir zuletzt extra aus einem Expoid-Shop eine Polierscheibe und einen weicheren Teller für die Schleifmaschine gekauft. Dazu noch die Politur, von der man angeblich nur sehr sehr wenig brauchen soll. Also keine Schwabbelscheibe.

Der Abtrag ist bei den groben Scheiben ja viel größer (man muss mehr Material entfernen), und ein gutes Schleifbild gibt es nur mit scharfem Blatt, daher habe ich da öfter gewechselt.
Ich habe wirklich für die komplette Fläche nicht viel mehr als 10-15 Minuten pro Körnung geschliffen (mit der Maschine). Scheiben habe ich wirklich nach nur ein paar Minuten getauscht, sie waren gefühlt schnell stumpf und mit Staub zugesetzt.
Ein bisschen muss ich mich korrigieren: Der Handschliff hat länger als 15 min pro Körnung gedauert, fast das doppelte dürfe es gewesen sein.

Handschliff nur in Maserrichtung hatte nur den Grund, dass ich da nach meinem Empfinden ein besseres (sprich schöneres) Schleifbild bekommen habe. Mit der Maschine hatte ich immer irgendwelche Kringel o.ä, mit der Hand nicht. Die Abstufung war (glaube ich) 1000, 2000, 3000, 4000, 6000 und ich meine am Schluss 8000. Müsste ich aber nochmal genau nachschauen.

Die Polierscheibe dürfte auch funktionieren, die Kratzer sind vorher drin und müssen vorher raus :emoji_slight_smile:
 

Ällek

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Ich habe es doch noch geschafft die Kratzer in einem Bild einzufangen. Auf dem ersten Bild (weiter weg) sieht das Ergebnis gut aus, wobei es leicht trüb wirkt, wenn man ins Licht zoomt. Sieht auf dem Bild evt sogar schlimmer aus als in der Realität, wegen der Bildqualität.
Auf dem zweiten Bild (nah dran) sieht man im Licht überall diese kleinen runden Kratzer, die ich nicht weg bekomme…
cec2e07a-b902-4ac5-b2cc-9bbf9eba1376.jpeg
 

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Ällek

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Diesen Faden von 2021 kennst du? Oder bist du die TE von damals und schleifst immer noch :emoji_wink:

Ich vermute auch, dass hast du einen unpassenden Sprung in der Körnung hattest. Da kriegst du dann nicht mehr ausgeglichen. Dann "polierst" du monatelang nur noch die Flächen zwischen den Kratzern.

"80, 120, 180, 300" ist zu schnell.
Dieser Expoxyschleifkurs empfiehlt z.B. 80, 120, 150, 180, 240, 320, 400

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sich auf die Zahlenangaben der Körnungen nicht blind verlassen kann. Zwischen Herstellern und Art der Scheibe kann eine z.B. 120 recht verschieden ausfallen. (vielleicht auch ein Grund warum "Profis" gerne bei einer Marke bleiben)
Wenn du die feinen Kratzer auf dem zweiten Bild siehst, würdest du dann denken, dass die von einer gröberen Körnung kommen? Ich würde denken, dass eine gröbere Körnung auch gröbere Kratzer hinterlässt. Bei mir ist das Ergebnis aber tendenziell gut, nur sieht man beim genauen Hingucken halt immer noch, dass dort diese feinen Kratzer (überall) sind.
 

FredT

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Nach eine Jahr Benutzung sieht das schon wieder ganz anders aus. Absolute Oberfläche bekommst du nur bei Glas.
 

antoni

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Ja, das erste. Bzw. habe ich davor auch schon ein kleines Testobjekt gemacht.
Dafür sieht es doch sehr, sehr gut aus.
Alle Achtung.

Mit dem Polieren ist das wie mit allen Spezialisierungen. Es geht nicht alleine um das " es tun, oder machen".
Das ist viel zu komplex um es mit ein paar Antworten zu klären...

Wenn ich dir nun sage, das, nur mal zum Beispiel, Stahl zum Schluss mit Watte, ja, Watte oder Filz poliert wird, kannst du dir vielleicht vorstellen, was alles für Möglichkeiten in Frage kommen.

Das nur mal so nebenbei.

Ich möchte es gar nicht wissen, was die Videoverfasser bei YT alles ausprobiert haben, und es am Ende doch nicht verraten. Und wie chic es tatsächlich geworden ist, sieht man auch nicht...

Geht es dir nur um das Gelingen?, weil Fred T hat natürlich Recht. Und wenn der Tisch kein Ausstellungsstück wird, braucht es zum ersten Kratzer mit Sicherheit nicht lange. Dafür ist es eben auch ein Tisch...

Geht es dir aber um die Perfektion an sich, gehört m. E. viel mehr dazu als das passende Schleifmedium.
Und Theorie und Praxis sind gerade bei diesem Thema mehr als nur 2 Paar Schuhe, wie man so schön sagt...

Antoni
 

Ällek

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Ok, ich habe jetzt einiges an Feedback bekommen und bin kurz davor mein Fazit zu ziehen.
Eine Sache habe ich allerdings nicht verstanden… warum soll kürzeres schleifen besser sein? Wichtig ist ja, dass alles schön gleichmäßig ist und das kann ich besser sicherstellen, wenn ich alles eine gewisse Zeit geschliffen habe. Insbesondere bei feineren Stufen wo weniger abgetragen wird, scheint mir längeres schleifen sinniger, um die Schleifspuren der Vorstufe weg zu bekommen.
Kann mir das noch mal jemand erklären? :emoji_slight_smile:
 
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