Rundung für Puppenbett

banditholz

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Hallo, bin neu hier, begeistere mich seid einigen wochen für den Möbelbau, habe einiges gelesen und lese weiterhin.
Aber habe mal ne frage wo ich bisher noch keinen Anhalt bekommen konnte.
Ich weiß einige werden jetzt sagen, oh was fürn ein Anfänger, aber genau das bin ich ja.
Und zwar geht es um ein Puppenbett aus Kiefernholz was ich Bauen möchte. Jetzt will ich in den Korpus des Bettes, große Rundungen reinmachen, z.B einen großen Bogen in derm Kopfteil, denke ich wisst was ich meine.
Mein Problem ist jetzt wie bekomme ich so eine "einfache" rundung hin, also von der erstellung der vorlage oder zeichnung bis zur Vollendung. Ich hoffe ihr könnt mich da einige Tipps geben,

Lg Banditholz
 

yoghurt

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Hallo Banditholz,

nimm einen Zirkel! Wenn ein normaler Zirkel nicht ausreicht, kannst Du auch mit Schur und Bleistift einen basteln. Ansonsten kannst du natürlich jeden beliebigen runden Gegenstand als Schablone nutzen, z.B. einen Kochtopf.... Wenn Du die Rundung angezeichnet hast, sägst Du sie neben dem Riss aus (Stichsäge oder Schweifsäge, so sägen, dass 1-2mm Holz mehr stehenbleiben) und greifst dann zur Feile.....
Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen, wenn Du noch weitere Fragen hast, dann immer her damit!

Gruß

Heiko
 

edelres

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Puppenbett

Hallo Banditholz,

Zu Heikos Vorschlag, einige Erfahrungen als Puppenmoebelbauer (3Toechter).

Als ersten Schritt fand ich die Puppengroese heraus, zu den Puppenmassen gab ich in Laenge und Breite, ca 50 % zu. Nun schnitt ich aus einem karton eine Mustergroesse heraus. Nun legte ich die Puppe auf den karton und passte die Groesse so an dass sich ein harmonischer Eindruck ergab und schnitt dann den Karton entsprechend zu.

Ich fand heraus, dass wenn mann einnen duennen Holzstab/Zweig wie einen Bogen biegt, dass sich so harmonischere Rundung, Ovale erzielen lassen. Damit konnte ich wesentlich flexibler arbeiten/gestalten als mit Lineal und Zirkel.

Die Form uebertrug ich auf einen Karton in der gleichen Groesse wie der nach der Puppe gefertigte. Auf diesen uebertrug ich den Kreisbogen/Ovalbogen, Schnitt diesen aus und ermittelte mit Puppe und Bodenkarton einen harmonischen Eindruck.

Nun schnitt ich aus Karton einen Streifen in der geplanten Bettseitenbreite heraus, lange genug, dass er um den Bodenkarton reichte, evtl mehrere zusammengeklebt.

Nun ging es weiter, vom Fussende beginnend, den Seitenkarton mit Klebeband am Bodenkarton anzukleben. dabei entstand das Puppenbett in Kartonform. Bei einem runden Kopfende, fertigte ich die Seiten an diesem Ende hoeher und emittelte die dafuer harmonischen Rundungen/ovale wieder mit einem gebogenen Holzstreifen.

Oft hatte die Puppenmutter eigene Vorstellungen und dann wurden diese auf das Kartonmodell uebertragen, ich muss ehrlich sagen, dass so erzielte Endresultate oft mehr Harmonie ausstrahlten als durch genaue masstabebliche Verkleinerung gefertigte.

Nach dem kartonmuster wurde dann das Bett gefertigt. Meist verwendete ich Sperrholz, welches sowohl vom Gewicht als auch von den Proportionen her vorteilhafter war. Fuer Rundungen, legte ich das Sperrholz uebernacht in Wasser, dieses fixirte ich auf die entprechende Holzform(Abfallstueck) und lies auf der Form das Sperrholz trocknen.

Fuer eine bessere Vorstellung haenge ich einige Bilder an. Fuer den Bogen verwendete ich einen Furnierabfallstreifen welcher zum Erklaeren genuegt.

Wuensche viel Spass.

Als Gedankenanstoss

Ottmar
 

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yoghurt

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Lieber Ottmar,
ich bin immer wieder erstaunt von der Vielfalt Deiner Erkenntnisse und Erfahrungen an denen Du uns hier teilhaben lässt! Wenn sich bei uns der Nachwuchs einstellt - und hoffentlich bald nach Holzspielzeug fragt - dann melde ich mich.... :emoji_slight_smile:

Mit Respekt!

Heiko
 

toby250375

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YAU,aber echt.... Ottmar,ich ziehe den Hut...
ich bin jedes mal baff,was der Mann alles weiss....die Anleitung für puppenbett werde ich auf jeden Fall sichern,wenn dann meine kleine in ein paar Jahren so was will,weis ich schon mal genau wies gehen wird....Super Anleitung und ebenso gute Idee!
gruss,Toby
 

banditholz

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Ich bedanke mich herzlich für eure Mühe, besonders auch für EDELRES der sich echt mühe gegeben hat, aber ich verstehe nicht so ganz, warum du einen Bogen mittels, einem Ast oder holzstück herstellst, damit aber eine ungleiche rundung herstellst, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen wie das Gesamtbild des Bettes zufriedenstellend aussehen könnte.
Würdest du mir zeigen wie dieses Bett leztendlich aussieht, denn bin irgendwie ein riesen Fan von Symetrie, und perfektion, und kann mir nicht vorstellen wie so eine ungleichmäßige Rundung aussehen könnte, auch wenn man auf deinen Bildern man den Bogen sehen kann.

LG K Mocker
 

toby250375

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Was Ottmar meinte war nicht der Verzicht auf symmetrie,sondern eine möglichkeit,z.b. auch flache schwünge und Bögen ohne grossen Aufwand herzustellen.wenn Du z.b. einen gleichmässig dicken holzstab an den enden nimmst und biegst,so wird er sich gleichmässig biegen und somit einen Kreisausschnitt beschreiben,der Kreisdurchmesser wird hier von der stärke der Biegung bestimmt.
Nimmst du z.b. einen Zweig oder eine Flach zulaufende Leiste und biegst sie an den enden,so erhälst du durch die zum dicken ende immer geringere und zum dünnen Ende immer stärkere biegung einen Ausschnitt eines ovals,den du durch z.b. Spiegeln zu einem Bogen ergänzen kannst.Diese Arbets Methode gibt dir eben die Möglichkeit ovale und flache bögen zu bauen,ohne fertige Schablonen bauen zu müssen,und oder eben Teilkreise zu beschreiben ohne Stundenlang mit bindfaden und Nagel /stift konstruktionen hantieren zu müssen,wenn du grössere Radien benötigst als sie der Zirkel liefern kann... Und wenn du dich mal umschaust,wirst du kaum mal ein bett finden,das kreisformen beinhaltet...es werden immer bögen sein,die wenn man sie vervollständigt ein oval ergeben,weil ovale Formen viel Harmonischer wirken als teilkreise...und Trotzdem Symmetrisch.
gruss,Toby
 
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