Sägeschiene für die HKS anstatt Richtlatte?

[Unregistriert]

Hallo,

für Handkreissägen gibts ja solche speziellen Sägeschienen, bringen die für Gelegeneitsbastler irgendeinen Vorteil gegenüber einer Richtlatte als Sägeanschlag?

 

[ki1968]

Die Säge wird durch die Schiene spielfrei entlang der Schnittachse geführt, bei einem Anschlag könnte die Säge vom Anschlag weggeführt werden. Desweiteren wird die Oberfläche des Werkstücks geschont, da die Säge auf der Schiene läuft. Allerdings muß dieser Luxus doch recht teuer bezahlt werden … Ob's einem wert ist, muß jeder für sich entscheiden.

 

[HendrikW124]

Ganz ehrlich?

Wer mal mit Tauchsäge und Schiene gearbeitet hat fäßt diese Krüppelei eigentlich nie wieder freiwillig an

Gruß

Hendrik

 

[checkalot]

So ist es - ich finde mit einer Führungsschiene ist eine sehr hohe Präzision sehr einfach zu erreichen: am künftigen Sägeschnitt anlegen, hält durch die Gummibeschichtung meist von selbst, sägen - fertig. Die Methode mit Richtlatte erscheint mir da bedeutend fummeliger: man muss erst mühsam ermitteln, wo der Sägeschnitt verlaufen wird, dann die Latte festzwingen und dann noch drauf achten, dass die Säge nicht von der Latte wegläuft...

 

[koala]

Hallo Unregistriert,
wie "gelegentlich" sind denn die Arbeiten? Ich hab mittlerweile zwei Schienen des bekannten Herstellers, der mit Fest... anfängt, die geb ich nicht mehr her! Neben der Tauchsäge die sinnvollste Anschaffung für meine Hobbywerkstatt! Kein umständliches abmessen, Schiene an den Anriss und gut iss!
Mein Tip: Geh in den Fachhandel und lass dir mal so etwas zeigen, vielleicht kannst du selbst (wie bei mir so geschehen: durfte im Laden sägen...) etwas ausprobieren!
Gruß Manfred

 

[Mille1404]

Der größte Vorteil liegt für mich in genau 2 Punkten.
Zum einen der Genaue Schnitt, bzw. auch die Möglichkeit schitte auf Gehrung gerade zu gestalten,
und zum zweiten, dass die Oberfläche nicht verkratzt.
Ein Schnitt quer zur Maserung hat meistens (gerade in weichholz) den Nachteil, dass die Säge Spuren hinterlässt.
Es muss nur ein Spass zwischen Brett und Maschinentisch liegen, und dann ist auch schon eine druckstelle im Brett. Das lässt sich mit der Schiene natürlich vermeiden.
Von fertig lackierten Oberflächen wollen wir erst gar nicht reden.

Da es die Schienen in unterschiedlichen Längen gibt, ist man auch recht flexibel mit den Dingern.
Eine 800mm Schiene ist schön Handlich und kann auch in jedem Keller eingesetzt werden.
Sie Reicht allerdings nicht aus um z.B. eine 86er Tür zu kürzen.
Demnach bevorzuge ich die 140cm Variante.

LG Marcel

 

[hinnakk]

Ich habe auch früher mit einer HKS und einem Richtscheid/Wasserwage gearbeitet. Das ging schon recht gut. Nur leider sind die Schnitte auch oft verlaufen oder ich habe mich beim Messen vertan und der Abstand von Richtscheid zum Sägeblatt passte nicht. Ergebnis also: Dreimal abgeschnitten und immer noch zu Kurz!

Mittlerweile benutze ich die 55er Tauchkreissäge mit Schiene von Festool und bin absolut begeistert. Es gibt keine Ausgefransten Schnittkanten mehr. Die Maße passen zu 100% und alles ist Winklig wie es sein soll. Ich verwende eine 800er und eine 1400er Schiene die zusammengesetzt 2200mm ergeben und so auch lange Schnitte ermöglichen. Eine einzige so lange Schiene ist im Hobbybereich sehr unhandlich und nur schlecht transportabel. Außerdem sind die meisten Schnitte mit der 1400er Schiene zu bewältigen.

Um rechtwinklige Schnitte von Plattenmaterial bis zu einer Breite von 700mm zu machen habe ich mir einen Aufsatz für den Werktisch gebaut auf dem ich die Führungsschiene befestige. Damit habe ich immer rechtwinklige Schnitte ohne langes Ausrichten der Führungsschiene. Das spart schon enorm viel Zeit ein.

Wenn ich nur drei vier mal im Jahr die HKS rausholen würde, würde ich bei der Variante mit dem Richtscheid bleiben. Man kann Kratzer im Material dann durch penible Sauberkeit und etwas Kreppband im Rahmen halten.

Für ambitioniertes häufiges Werkeln kann ich die Kombination von HKS oder TKS und Schiene nur ans Herz legen.

MfG hinnakk

 

[Unregistriert]

Wenn man nun schon eine Säge hat, die auf keine Schiene passt, kann man sich auch den Richtscheit auf eine Platte kleben, einmal am Richtscheit entlang sägen und hat dann eine billige Führungschiene.

 

[koala]

Hallo an alle,
@hinnakk:

Um rechtwinklige Schnitte von Plattenmaterial bis zu einer Breite von 700mm zu machen habe ich mir einen Aufsatz für den Werktisch gebaut auf dem ich die Führungsschiene befestige. Damit habe ich immer rechtwinklige Schnitte ohne langes Ausrichten der Führungsschiene. Das spart schon enorm viel Zeit ein.

Wie hast du das gelöst? Wäre es möglich davon mal Bilder einzustellen, wäre ich seeeehr interessiert dran!
Gruß Manfred

 

[hinnakk]

So ich habe mal schnell die SketchUp Zeichnung rausgesucht und nen Screenshot gemacht um das ganze zu verdeutlichen.

Also hier ist mein mobiler Werktisch. Er besteht aus einem Rahmen aus 18mm Multiplex auf dem eine 12mm MDF Platte verschraubt ist.

In einem 10x10cm Raster habe ich 25mm Löcher gebohrt um ähnlich dem Festool MFT eine Ordentliche Spannmöglichkeit zu haben. Das geht dank der 25mm auch mit nicht ganz so teuren Schraubzwingen von Bessey.

Um nun rechtwinklige Schnitte schnell und einfach erledigen zu können habe ich mir diesen Aufsatz gebaut.

Er besteht aus zwei Teilen: Dem Anschlag (Das Teil mit den zwei roten Punkten) und der Brücke (Das Teil was quer über den Tisch geht).
Die Brücke besteht aus 18mm Multiplex und einer 8mm starken MDF Platte auf die die Führungsschiene kommt. Nicht im Bild auf der linken Seite der "Brücke" habe ich eine Leiste befestigt, an der die Führungsschiene anliegt, damit sie immer gleich liegt.)
Die Führungsschiene ragt vorne über den Tisch hinaus, damit man vernünftig ansetzen kann und mit bereits eingetauchter Säge den Schnitt beginnen kann.

Der Abstand zwischen der Brücke und der Tischplatte beträgt 40mm, also kann man bis 40mm alles Schneiden.

Der ganze Aufsatz wird an den roten Punkten mittels M5 Imbusschrauben und Einschraubgewinden befestig und ist somit leicht Auf- und Abzubauen.

Soweit dazu ich denke mit dem Bild zusammen sollte es ersichtlich sein.

Damit das abgesägte Material nicht einfach zu Boden fällt und der Schnitt bis zum Ende sauber wird habe ich rechts noch eine Tischverlängerung angebracht die auch auf dem Bild zu sehen ist. Der Tisch steht auf Böcken, die ich so gebaut habe, dass sie sich unter dem Tisch verstauen lassen. Die Tischfläche ist so gewählt, dass der Tisch flach in den Kofferraum passt. 70cmx100cm

Den Hellblauen Längenanschlag habe ich dann doch weggelassen.

Optimierungsmöglichkeiten gibt es natürlich immer:

So könnte man die Brücke Höhenverstellbar machen um einen Splitterschutz zu erreichen.

Die Imbusschrauben könnte man auch gegen Schrauben mit Knauf austauschen um ohne Werkzeug Auf- oder Abzubauen.


So ich hoffe geholfen zu haben. Wenn ihr noch Ideen habt immer her damit. Version 2.0 des Tisches wird sicherlich irgendwann gebaut.

MfG hinnakk