Sättigungspunkt Leinöl

maragos

ww-pappel
Registriert
19. Oktober 2013
Beiträge
5
Hallo Woodworker!

Ich habe meinen alten Esstisch komplett abgeschliffen und die Tischplatte gehobelt. Da ich alles mit der Hand gemacht habe und das Egebnis auch sehr schön war, wollte ich nicht lackieren, sondern ölen. Hierfür habe ich dann Leinöl etwas erwärmt und auf den Tisch gestrichen.

Es wird zwar immer gesagt, dass die Übereste des ÖLs mit einem Lappen abgewischt werden sollen aber dazu kommt es gar nicht. Die Tischplatte saugt das Öl in einer rasenden GEschwindigkeit auf, deshalb meine Frage: Wie oft (bisher7 Mal) muss man den Tisch ölen, oder mache ich irgendetwas falsch? Es scheint einfach kein Sättigungseffekt einzutreten.

Vielen Dank!

Maragos
 

nebv

ww-nussbaum
Registriert
27. Mai 2012
Beiträge
85
Ort
NRW
Hi, hast Du 7 mal direkt hintereinender? Was für ein Holz? Was für ein Leinöl?

Das Roh-Leinöl dringt mehr ein (sagen die Profis) als das Leinölfirnis ... Ich denke
wenn Du Leinölfirnis nimmst und nach der ersten Schicht 1-2 Tage wartest
bis die 2-te kommt, dann sollte das Zeug schon anfangen zu polimerisieren
und die Poren zuzumachen.

Ich habe ein paar mal Fichte mit Leinölfirnis geölt, es ging sehr gut, aber ich habe 1 Tag dazwischen gelassen. Am ersten Tag habe ich schon zwei Mal direkt hintereinander aufgetragen am zweiten Tag nur einmal.

Gruss
 

maragos

ww-pappel
Registriert
19. Oktober 2013
Beiträge
5
hi!

wow so schnell:emoji_slight_smile:

also ich habe immer gewartet bis alles eingezogen war, das waren allerdings oft nur ein paar Stunden (also eher 7 Mal hintereinander...:emoji_open_mouth:). Holz, weiß ich leider nicht genau aber es ist sehr weich und ich tippe auf Fichte. Witerhin habe ich einfaches Speiseleinöl genommen.

Gruß

M.

PS:

Ein Tag war aber auch schon dazwischen...
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.652
Ort
Dortmund
Leinölfirnis wäre sinnvoller. Leinöl bleibt gerade im Holz ewig flüssig und zieht dir so immer wieder weg.

Wenn du ein gut optimiertes Holzöl verwendest, reichen 2-3 Aufträge bei jeweils 12-24 Stunden Trockenzeit. Bereits der erste Auftrag hat das Holz so abgesperrt, dass es so gut wie nicht mehr saugt.

Wenn du mit Speiseleinöl eine belastbare Oberfläche haben willst, brauchst du ungefähr 2-3 Jahre und musst während dieser Zeit immer wieder nachölen. Hab ich ausprobiert...
 

maragos

ww-pappel
Registriert
19. Oktober 2013
Beiträge
5
OK..

mir ging es eben um eine kostengünstige und vor allem um eine Umweltfreundliche/ Lebensmittel geignete Alternative. Gibt es denn was gutes aus der Frinis Ecke,eventuell ohne LÖsungsmittel und Sikkative?
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.652
Ort
Dortmund
Genau die Sikkative sind es ja, die es braucht, damit das Öl schnell durchhärtet und es nicht mehr wegzieht. Einzig Tungöl wäre ein Öl, was von selbst relativ schnell trocknet, aber auch das braucht an der Oberfläche schon 4-7 Tage bei 20 Grad. Im Holz dauert es Wochen.

Ohne Lösungsmittel und für Lebensmittelkontakt geeignet gibt es, z.B. Biofa Arbeitsplattenöl.
 

soca

ww-fichte
Registriert
8. Oktober 2013
Beiträge
19
Hallo Woodworker!

Ich habe meinen alten Esstisch komplett abgeschliffen und die Tischplatte gehobelt. Da ich alles mit der Hand gemacht habe und das Egebnis auch sehr schön war, wollte ich nicht lackieren, sondern ölen. Hierfür habe ich dann Leinöl etwas erwärmt und auf den Tisch gestrichen.

Es wird zwar immer gesagt, dass die Übereste des ÖLs mit einem Lappen abgewischt werden sollen aber dazu kommt es gar nicht. Die Tischplatte saugt das Öl in einer rasenden GEschwindigkeit auf, deshalb meine Frage: Wie oft (bisher7 Mal) muss man den Tisch ölen, oder mache ich irgendetwas falsch? Es scheint einfach kein Sättigungseffekt einzutreten.

Vielen Dank!

Maragos

je mehr Öl im Tisch ist desto weniger Wasser nimmt er auf, was vorteilhaft ist. Kannst also noch ordentlich Öl raufmachen. Wenn das Öl fest werden soll stellt ihn in die Sonne, im Sommer dauerts einen Tag, im Winter vielleicht 2-3 Tage. Firniß ist im Lebensmittelbereich nicht gut, die Sikkative sind praktisch immer ziemlich ungesund.
 

nebv

ww-nussbaum
Registriert
27. Mai 2012
Beiträge
85
Ort
NRW
Das Roh-Leinöl könnte man angeblich zu etwas brauchbares hinbekommen.
Ich weiss es nicht mehr wo ich es gelesen habe, hat aber jemand ausprobiert
durch Kochen und ohne Sikkative: rohes Leinöl kochen bei ca. 130-140°, etwas bevor es anfängt zu rauchen.
Nach ca 1 Stunde schrieb der jenige, wird das Leinöl heller, insgesamt hat er 2-3 Stunden das Öl aufgekocht.
Bei 60° wurde das Öl gefiltert.
Sein Ergebnis: nach einer Woche war das vorbereitete Öl trocken, der
nicht vorbereitete noch naß. Mit Sikkative wird noch schneller, 1-2 Tage.
Ich würde wenn, das nicht im Haus machen sondern draußen, es ist bestimmt nicht ohne Gefahr.
Allerdings alles ohne Gewähr, weil ich dies irgendwo nur gelesen habe und eigentlich vor hatte, es selbst zu experimentieren.:emoji_grin: Dafür habe ich eine alte Edelstahl Friteuse
mit Thermostat schon reserviert.:emoji_slight_smile:
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.125
Ort
Lichtenfels
Esstisch ölen

Durch die Erhitzung von Leinöl verdickt das Öl und die Polymerisation beginnt eher.

Für eine Tischplatte kannst Du aber auch fertig vorbereitete Naturöle verwenden. Die Sikkative tangieren Dich physiologisch nicht. Natural verwendet dafür das Parkettöl - Fußbodenöl oder das Möbel-Hartöl. Beide Öle haben die EN-71-3 Prüfung - es entsteht also keine Migration von denkbaren Giftstoffen.

Die Öle sind eine Mischung aus Leinöl, Leinöl-Standöl, Tungöl, Naturharzen und eben den Sikkativen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Anhänge

  • EN71-3 Zusammenfassung.pdf
    100,5 KB · Aufrufe: 11

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
je mehr Öl im Tisch ist desto weniger Wasser nimmt er auf, was vorteilhaft ist. Kannst also noch ordentlich Öl raufmachen. Wenn das Öl fest werden soll stellt ihn in die Sonne, im Sommer dauerts einen Tag, im Winter vielleicht 2-3 Tage. Firniß ist im Lebensmittelbereich nicht gut, die Sikkative sind praktisch immer ziemlich ungesund.


jo, wenn man das öl direkt aus der kanne trinkt....:rolleyes:

richtig getrocknet, ist ein arbeitsplattenöl absolut unbedenklich.

rohes lebensmittelleinöl enthält noch die schleimstoffe aus den kapseln und braucht monate, bis es endlich getrocknet ist.

bei höheren temperaturen kann es auch vorkommen, dass die platte öl ausschwitzt, das kann auch sehr lange dauern, bis sich das gibt.

du hättest dich vorher besser informieren sollen, nun kann man es nicht mehr ändern, also hab etwas geduld, das wird sich alles regeln im lauf der zeit.


gruß

frank
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.790
Ort
Berlin
Hallo,
wir hatten die Diskussion über die Verwendung von reinem Leinöl neulich mit einem sehr vehementen Vertreter (wer Lust hat zu suchen - ich nicht). Jenseits jeglicher Polemik wollte ich wissen, ab wann ich auf einem mit purem Leinöl behandelten Tisch ein Blatt Papier legen kann ohne Fettflecken befürchten zu müssen. An dieser Stelle brach der Thread ab. Ob ich da wohl einen wunden Punkt erwischt habe?

Ich stelle mir das sehr schön vor, wenn einer meiner Kunden mein Kostenangebot über ein geöltes Möbel aus dem Umschlag zieht und das Schreiben Fettflecken hat....
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
Hallo,
wir hatten die Diskussion über die Verwendung von reinem Leinöl neulich mit einem sehr vehementen Vertreter (wer Lust hat zu suchen - ich nicht). Jenseits jeglicher Polemik wollte ich wissen, ab wann ich auf einem mit purem Leinöl behandelten Tisch ein Blatt Papier legen kann ohne Fettflecken befürchten zu müssen. An dieser Stelle brach der Thread ab. Ob ich da wohl einen wunden Punkt erwischt habe?

Ich stelle mir das sehr schön vor, wenn einer meiner Kunden mein Kostenangebot über ein geöltes Möbel aus dem Umschlag zieht und das Schreiben Fettflecken hat....


höhöhöhö...

pöhse purche!!!:emoji_grin:

es soll jeder nach seiner facon glücklich werden, aber ich habe keine lust ewig drauf zu warten, dass ich das möbel eventuell irgendwann mal benutzen kann...
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.652
Ort
Dortmund
Wenn selbst ein gut sikkativiertes Öl, was innerhalb von 1-3 Stunden oberflächlich trocken ist, nach Wochen noch flüssig aus dem Holz wieder ausschwitzen kann (bei Sonne), dann kann man sehr gut abschätzen, wie das bei nicht sikkativiertem Öl ist. Sonne sorgt nur dafür, dass es oberflächlich aushärtet, im Holz bewirkt das recht wenig. Ich habs erlebt, dass mir noch nach einem Jahr bei Sonnenschein Leinöl oder Walnussöl aus einer Holzplatte ausgeschwitzt sind. Je tiefer das Öl einzieht, um so länger braucht auch die Aushärtung. Nicht sikkativiertes Öl zieht recht tief ein, weil es nicht durch Verfestigung gestoppt wird.

Ich hätte ja auch liebend gern nur reines Leinöl für viele Sachen aus Holz verwendet. Nach meinen umfangreichen Tests verwende ich heute nur noch vernünftige Holzöle, selten auch mal Leinölfirnis (=sikkativiertes Leinöl).

Die Kostenersparniss ist doch auch völlig fragwürdig. Da steht man viele Stunden in der Werkstatt. Und beim Sahnehäubchen - dem Finish - spart man dann an ein paar Euro? Und ärgert sich dann über suboptimale Ergebnisse? Das ist Geiz an der falschen Stelle. Bei einem Tisch gehts vielleicht um 10-20 Euro für ein gutes Öl.
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Hallo alle miteinander!
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie chemisch behandeltes Leinöl verwendet. Wen ich welches verwendet habe, dann war es immer naturrein also für den Verzehr geeignet. Ich habe daraus gekochtes Leinöl gefertigt. Gekochtes Leinöl bildet auch sehr schnell eine Schicht. Es dauert vielleicht etwas länger als mit chemisch behandelten Öl, aber es ist eben nichts darin was dem Körper schadet.
 

soca

ww-fichte
Registriert
8. Oktober 2013
Beiträge
19
Hier regiert irgendwie fundiertes Halbwissen, bei Kremer Pigmente kann man alles über Öle nachlesen. Die Tischler haben Jahrhunderte lang ihre Möbel mit Leinöl behandelt und in den Museen kann man die heute noch bewundern. Die Öle aus der Ölmühle sind überlicherweis entschleimt, selbst die nicht entschleimten trocknen innerhalb von Tagen. Wer kein Leinöl will kann auch Walnussöl nehmen, Sonnenblumenöl geht auch, ist aber nicht so arg belastbar.
Der Vorteil von reinem Leinöl ist der Preis, es ist Spottbillig, bei grösseren Flächen macht das was aus. Und wenn man mal nachölen muss dann passt der Farbton, was bei den Firnissen oft nicht der Fall ist.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.652
Ort
Dortmund
Wie würdest du da den Unterschied definieren?

Mit einem guten Holzöl hast du nach dem ersten Ölen schon eine gute abgesperrte Fläche, die kaum noch weiteres Öl aufnimmt. Also z.B. Erstölung 200ml/m², Zweitölung 5ml/m². Gleichzeitig sorgen ein paar Standöle oder auch Harze und Wachse dafür, eine schöne und beanspruchbare Oberfläche zu schaffen. Nach typisch 2 Ölungen ist man damit fertig und so eine Oberfläche ist nach 14 Tagen auch gut beanspruchbar.

Mit Leinölfirnis kann man auch irgendwann dahin kommen, braucht dann aber vielleicht 7-10 Aufträge. Kommt auch sehr auf das Holz an.

Mach mal einen Test z.B. mit Steinert Drechsleröl im Gegensatz zu Leinölfirnis, das ist schon was anderes.
 

Mitglied 30872

Gäste
Maragos' Problem ist damit wohl noch nicht gelöst. Es ist ja schon so, dass das Öl, welches ins Holz eingezogen ist, ewig nicht trocken wird, zumal ja fast kein Sauerstoff ran kommt. Wenn dann mal punktuell erwärmt wird, bspw. Kochtopf auf dem Tisch, dann schwitzt es das Öl an dieser Stelle raus. Schöne Sauerei. Yoghurt schrieb schon vom "geölten Kostenangebot". Könnte er denn den Tisch in die Sonne stellen, vielleicht sogar mit 'nem Fön nachhelfen, das ausgeschwitze Öl abwischen und dann, wenn nichts mehr kommt, mit einem entsprechenden Holzöl nachölen, um die Oberfläche nach innen hin abzusperren?
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.587
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Hier regiert irgendwie fundiertes Halbwissen, bei Kremer Pigmente kann man alles über Öle nachlesen. Die Tischler haben Jahrhunderte lang ihre Möbel mit Leinöl behandelt und in den Museen kann man die heute noch bewundern. Die Öle aus der Ölmühle sind überlicherweis entschleimt, selbst die nicht entschleimten trocknen innerhalb von Tagen. Wer kein Leinöl will kann auch Walnussöl nehmen, Sonnenblumenöl geht auch, ist aber nicht so arg belastbar.
Der Vorteil von reinem Leinöl ist der Preis, es ist Spottbillig, bei grösseren Flächen macht das was aus. Und wenn man mal nachölen muss dann passt der Farbton, was bei den Firnissen oft nicht der Fall ist.

Woher holst du dein Wissen? Ist es deine Erfahrung? Nachlesen kann das jeder!
Siehe Hier Leinölfirnis ? Wikipedia. Wer in absehbarer Zeit sein Möbel gebrauchen möchte benutzt Öle die auch aushärten. Das diese mit Sikkativen zur Aushärtung versetzt sind ist zur Bescheunigung der Aushärtung gedacht. Reines Leinöl ist bei grösseren Flächen (auch wenn es spottbillig ist) für die Oberflächenbehandlung relativ uninterressant da die Trocknungszeit ins unermessliche reicht. Geholfen ist dem TE noch nicht da das Möbel bereits mit Leinöl getränkt ist. Meiner Meinung nach ist hier auch, wie bereits gesagt mit trocknen und lüften geholfen. Nach der Trocknung mit Leinölfirnis endbehandeln.
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Hallo Mark!
Wen du rohes ungekochtes Leinöl für die Oberflächenbehandlung nimmst dann braucht es Wochen und Monate bis sich eine Schicht bildet. Wenn du gekochtes Leinöl nimmst geht das in drei Tagen. Mit Sikkativen behandeltes Leinöl bildet innerhalb von wenigen Minuten eine Schicht und trocknet in wenigen Stunden gut durch. Bei gekochtem Leinöl dauert der Prozess ein paar Tage. Bei rohem Leinöl vermutlich Jahre.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

soca

ww-fichte
Registriert
8. Oktober 2013
Beiträge
19
Woher holst du dein Wissen? Ist es deine Erfahrung? Nachlesen kann das jeder!
Siehe Hier Leinölfirnis ? Wikipedia. Wer in absehbarer Zeit sein Möbel gebrauchen möchte benutzt Öle die auch aushärten. Das diese mit Sikkativen zur Aushärtung versetzt sind ist zur Bescheunigung der Aushärtung gedacht. Reines Leinöl ist bei grösseren Flächen (auch wenn es spottbillig ist) für die Oberflächenbehandlung relativ uninterressant da die Trocknungszeit ins unermessliche reicht. Geholfen ist dem TE noch nicht da das Möbel bereits mit Leinöl getränkt ist. Meiner Meinung nach ist hier auch, wie bereits gesagt mit trocknen und lüften geholfen. Nach der Trocknung mit Leinölfirnis endbehandeln.

Schau mal bei Kremer Pigmente rein, da stehen die alten Rezepte drin für diverse Öle. Der Themenstarter will einen Esstisch ölen, da wäre mir ein Öl mit Sikkativ unsympatisch. Auf solche Esstische kommt schon mal Wasser, da ist es gut wenn das Holz stark mit Öl durchtränkt ist, es nimmt dann praktisch kein Wasser mehr auf, verzieht sich nicht etc.. Bei Holzblasinstrumenten lege ich diese schon mal 1 Woche in Öl ein, trotz starker Wasserbelastung verzieht sich da nichts mehr.
Einen alternative zu Leinöl wäre auch Walnußöl, das dauert bloss länger bis es trocken ist. Die schönste Oberfläche gibt Sonnenblumenöl, die Tocknung dauert aber schon mal 2 Wochen, macht aber bei Küchentischen nix. Wenn die Oberfläche richtig glatt ist gibt das Holz praktisch kein Öl mehr ab. Diese ganzen Überteuerten xy-Holzöle sind nur Geldmacherei, wenn man partiell nachölen will gibt das Farbunterschiede was dann dazu führt das das Möbel auf dem Müll landet. Das einzige was etwas nutzt sind Sikkativ und Tungöl als Zusätze.
Das alles sagt mir 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Ölen und eigener Hertstellung von Standölen.
Wer braucht übrigens ein Angebot um seinen Esstisch mit Öl einzustreichen??
 

soca

ww-fichte
Registriert
8. Oktober 2013
Beiträge
19
Wenn selbst ein gut sikkativiertes Öl, was innerhalb von 1-3 Stunden oberflächlich trocken ist, nach Wochen noch flüssig aus dem Holz wieder ausschwitzen kann (bei Sonne), dann kann man sehr gut abschätzen, wie das bei nicht sikkativiertem Öl ist. Sonne sorgt nur dafür, dass es oberflächlich aushärtet, im Holz bewirkt das recht wenig. Ich habs erlebt, dass mir noch nach einem Jahr bei Sonnenschein Leinöl oder Walnussöl aus einer Holzplatte ausgeschwitzt sind. Je tiefer das Öl einzieht, um so länger braucht auch die Aushärtung. Nicht sikkativiertes Öl zieht recht tief ein, weil es nicht durch Verfestigung gestoppt wird.

Ich hätte ja auch liebend gern nur reines Leinöl für viele Sachen aus Holz verwendet. Nach meinen umfangreichen Tests verwende ich heute nur noch vernünftige Holzöle, selten auch mal Leinölfirnis (=sikkativiertes Leinöl).

Die Kostenersparniss ist doch auch völlig fragwürdig. Da steht man viele Stunden in der Werkstatt. Und beim Sahnehäubchen - dem Finish - spart man dann an ein paar Euro? Und ärgert sich dann über suboptimale Ergebnisse? Das ist Geiz an der falschen Stelle. Bei einem Tisch gehts vielleicht um 10-20 Euro für ein gutes Öl.

Streiche mal dein Haus welches großflächig mit Holz vertäfelt ist oder deine Holzhütte auf dem Wochenendgrundstück, das macht dann preislich einiges aus. Und wenn du dann 10 Jahre später einige Stellen ausbessern und nachölen willst hast du bei diesen xy-Holzölen immer Farbunterschiede. Du kannst dann die komplette Holzverkleidung erneuern wenn du mit den Farbunterschieden nicht leben willst.
 
Oben Unten