Sättigungspunkt Leinöl

WinfriedM

ww-robinie
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Farbunterschiede: Also ich habe schon viel mit unterschiedlichsten Ölen gearbeitet. Die Thematik Farbunterschiede ist mir dabei bisher noch nicht aufgefallen. Und ich habe auch immer mal wieder Nachpflege, wo ich mit anderen Produkten nachgearbeitet habe. Farbunterschiede gibts vielmehr durch das Holz, was inzwischen nachgedunkelt oder augehellt ist und beim partiellen Schleifen kommt dann das Holz darunter zum Vorschein, was eine gänzlich andere Farbe hat. Nahezu alle Öle auf Leinölbasis haben eine dunkelgelbe Färbung, die zu nahezu gleichen Ergebnissen führt, insofern das Eindringverhalten ins Holz ähnlich ist. Denn je tiefer es eindringt, um so stärker wird es angefeuert und das macht einen anderen Farbeindruck aus. Das lässt sich in gewissen Grenzen steuern, z.B. über die Einwirkzeit. Was aber schonmal geölt wurde und wo nur nachgeölt wird, da ist es unkritisch, da dringt kaum noch was ins Holz ein. Da gehts nur um Durchdringung des obersten Zehntel mm.

Übrigens bin ich da auch der Meinung: Am besten immer mit dem Produkt nachölen, mit dem man es erstbehandelt hat. Aus vielerlei Hinsicht die sicherste Alternative. Deshalb verwende ich keine billige Baumarktware sondern nur Öle von Markenherstellern, die es sehr wahrscheinlich auch noch in 10 Jahren gibt.

Preis: Natürlich ist pures Leinöl noch am günstigsten zu bekommen. Wobei Leinöl-Firnis kaum teurer ist. Wenn überhaupt, dann würde ich über Leinöl-Firnis nachdenken, wenn ich ein kostenoptimiertes Projekt vor habe. Wobei bei Möbeln der Preis für mich kein Argument ist. Ich stelle mich nicht 100 Stunden in die Werkstatt, kaufe mir Werkzeug für tausende Euro, um zum Schluß an 10,70 Euro beim Finish zu sparen. Das Finish ist für mich immer das Sahnehäubchen der ganzen Arbeit, da will ich beste Materialien, mit denen es richtig Spaß macht, damit zu arbeiten und das Ergebnis zu bestaunen. Es sei denn, ich bau gerade eine Werkbank, da darfs auch Leinölfirnis sein. Was auch wg. Kostenoptimierung oft möglich ist: Erstbehandlung mit Leinölfirnis, Zweitbehandlung mit einem guten Holzöl. Davon verbraucht man dann kaum noch was, bringt aber die bessere Oberfläche.

Wenn man mit reinen Naturölen in akzeptabler Zeit eine gut belastbare Oberfläche aufbauen könnte, würde ich das auch viel öfter machen. Aber alle meine Tests waren ernüchternd, selbst nach 6-12 Monaten Trockenzeiten! Egal ob Leinöl, Sonnenblumenöl, Walnussöl oder Distelöl. Von der Belastbarkeit überhaupt kein Vergleich mit guten Holzölen. Wenn ich also in überschaubarer Zeit eine halbwegs belastbare Oberfläche brauche, die auch nicht noch Monate Öl ausschwitzt oder Ölspuren auf daraufliegendem Papier hinterlässt, und die zügig aufgebaut werden kann, dann führt für mich kein Weg an fertigen Holzölen vorbei.

Mach mal einen Spüli-Waschtest, wie ich ihn hier beschrieben habe:
reintechnisch.de - HeimwerkenBlog

Dort zeigten sich die schlechten Ergebnisse von Lackleinöl (=entschleimtes Leinöl). Ich hab das in der Folgezeit noch mit zahlreichen weiteren Proben getestet, auch mit Walnussöl, Distelöl, Sonnenblumenöl. Auch nicht sikkativierte Schaftöle wie Schaftol oder Balsin waren dabei. War alles sehr ernüchternd. Es sei denn, man hat 3-5 Jahre Zeit und ölt immer wieder nach. Dann bin ich überzeugt, dass auch das mit der Zeit sehr belastbare Oberflächen zumindest bei Leinöl gibt. Bei Tungöl sieht es etwas anders aus, das trocknet von sich aus relativ schnell, so dass man hier nach 6 Monaten sicher auch eine recht belastbare Oberfläche haben wird. Wobei ich da auch zahlreiche Leute kenne, die den Geruch nicht ertragen.

Der Spüli-Waschtest legt sehr gut die Eigenschaften von Ölen bei Feuchtebelastung offen. Hier ein weiteres Beispiel:
reintechnisch.de - HeimwerkenBlog
 

Tscharlie

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich bin kein Tischler und auch kein Chemiker.

Unsere Eichentischplatte haben wir am Anfang zweimal mit einfachstem Tierfutter-Leinöl eingelassen. Da klebt nix und die Platte ist einwandfrei geschützt.

Alle paar Monate wird wieder Leinöl aufgetragen, abgewischt und nach zwei Stunden ist der Tisch wieder einsatzbereit.

Auch unser Eichenparkett ist nur mit Leinöl geölt.

Mit Sicherheit haben Spezialprodukte noch bessere Eigenschaften. Wir wollten es aber möglichst natürlich ohne Chemie.

Gruß
Tscharlie
 

muh

ww-buche
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Ich war es nicht.
Ich habe den Ikea Tisch aus geleimter Buche nicht gekauft, und ich habe ihn
auch nicht in die Küche gestellt in der er seit ca 3 Jahren rumsteht und benutzt wird.
Der hat nie Leinöl gesehen sondern wurde wohl mit dem IKEA Öl behandelt.

Wasser perlt immer noch ab und dringt nicht ein.
Heiße Töpfe können spurlos mal kurz abgestellt werden.
Nichts schwitzt aus.
Ich kann Papier darauf spurlos beschreiben.
Der Tisch ist immer noch geruchlos.

Leider wurde vom Themenstarter ja schon Leinöl verwendet........
 

muh

ww-buche
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Mit dem Öko ist das so eine Sache.
In diesen Holztischen werden die meisten Keime gefunden.
Naturöle sind Nahrung für unzählige Bakterien.
Gerade die hochgiftigen Botulismusbakterien fühlen sich darin sehr wohl.
Hat natürlich den Vorteil, wer abgehärtet wird wird weniger krank.
Viele Immunerkrankungen und Autoimmunerkrankungen haben ihre Ursache
im Hygienewahn der 70er und 80er Jahre.
Also Leinöl.
 

maragos

ww-pappel
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Wow

Ich habe den THread nun einige TAge nicht verfolgt und bin erstaunt darüber, was ich hier angestoßen habe. Also BAkterien können im Öl sein und aushärten wird es nie bis hin zu der besten MEthode der Welt :emoji_slight_smile:.

Ich habe mich aber für das Öl entschieden, weil genau andere INformationen vorhanden waren, welche Gegenteiliges versprachen (gute Hygiene und langsames, dennoch gutes Aushärten).

Nun habe ich meine 10 SChichten Öl auf dem schönen TIsch und dacte eben ob es eine MÖglichkeit gibt, dass diese aushärten bzw. wann diese aushärten. Vielleicht weiss jmd. noch etwas oder hat ein paar Tipps.

Beste Grüße

Maragos
 

pedder

ww-robinie
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Wärme und Licht.

Der Vorgang der Polymersiation braucht das beides.

Liebe Grüße
Pedder
 

maragos

ww-pappel
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Hallo Pedder,

danke für den HInweis, die Jahreszeit scheint nicht zu passen. Ich warte einfach mal noch eine Woche ab und schaue wie es dann aussieht.

G

M.
 
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