Sauberes Schleifbild erwünscht, aber nie erreicht

Mister G

ww-robinie
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das Thema „wässern“ finde ich gar nicht so unbedeutend.
Wir wässern immer wo es nötig ist.
(...)
Ein befreundeter Kollege wässert sogar seine Fenster, Haustüren und Pfosten – Riegel Teile. Die Oberflächenqualität spricht bei Ihm dabei für das wässern.

Aber alle Bauteile, die mit wässrigen Materialien beschichtet werden, erzielen mit wässern eine klare Qualitätssteigerung.

Umso höher die Ansprüche, desto weniger kommt man am Wässern vorbei.

Hallo,
Wässern ist meiner Ansicht nach nicht nur vor dem Beizen, sondern auch bei Weichhölzern und porigen Holzarten sehr zu empfehlen. Besonders wichtig ist dies bei Wasserlacken.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mal etwas genauer beschreiben könntet, worin Ihr den Sinn des Wässerns (bei nicht zu beizenden Flächen) seht bzw. wie sich die Qualitätssteigerung bemerkbar macht. Ohne eigene praktische Erfahrungen damit zu haben: rein gedanklich erschließt sich mir der Sinn des wässerns in diesem Fall nicht. Der erste Zwischenschliff nach dem Grundieren sollte doch den gleichen Zweck erfüllen - und das deutlich einfacher und bequemer.
 

Lackierer

ww-eiche
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Ich würde mich freuen, wenn Ihr mal etwas genauer beschreiben könntet, worin Ihr den Sinn des Wässerns (bei nicht zu beizenden Flächen) seht bzw. wie sich die Qualitätssteigerung bemerkbar macht.

-- Holzbauteile können beim Bearbeiten Holzzellenquetschungen erleiden, die zb. beim Hobeln (Spanmitreißen) auftreten. Diese Quetschungen kann man beim Schleifen nicht erkennen, erst das Wässern quillt diese Stellen wieder hoch und können so plangeschliffen werden.

-- Die Holzfaser richtet sich beim Wässern auf und kann so zuverlässiger abgenommen werden. Nach dem Wässern und Schleifen bleiben die Flächen nach einem Anstrich sichtbar glatter.

-- Weiche Jahre quellen bei Nadelholz bei der Wasserlackapplikation stets mehr hervor als harte Jahre. Durch Wässern werden diese Quellungen bereits vor dem Schleifen hervorgerufen und können so plan geschliffen werden. Das Ergebnis ist beim Wasserlack klar erkennbar glatter.

Der erste Zwischenschliff nach dem Grundieren sollte doch den gleichen Zweck erfüllen - und das deutlich einfacher und bequemer.

Es fehlt oftmals mehr als nur ein Zwischenschliff abtragen kann. Bei Holzzellenquetschungen kann es sich bis zu 1 mm und mehr handeln. Auch das Aufqellen der Jahre kann nicht mit einem Zwischenschliff plan erreicht werden.
 

MarcoW

ww-buche
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@georg
ich bin kein Profi im Sinne von Meister mit eigener Werkstatt und Kundenstamm, ich mache die sachen für mich und meine Familie. Deshalb ist es egal ob ich an einer Oberfläche 10min oder 40min schleife.

@raftinthomas
das kritische hast du gut beschrieben, es ist wirklich so das ICH immer nach dem Schleifen das Werkstück gegen das Licht halte und hier und da noch nicht zufrieden bin.
Wenn ich das Teil dann meinen Eltern oder so gebe sind die immer voll zufriedne und finden das Klasse. Vielleicht sehe ICH das auch nicht als Perfekt an.

@allen anderen
vielen Dank für die Zahlreichen Tipps und Infos, denke ich muss einfach nur bei feinerem (120er) Papier das nächste mal einsteigen.

VG
marco
 

Rasputin

ww-ahorn
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Mahlzeit!
Hab unlängst ne große fläche fichten furnier geschliffen und lasiert. eine seite hab ich gewässert, die andere nicht. Ich konnte keinerlei unterschied feststellen.
Hab allerdings auch mit 120 Körnung mitm handbandschleifer und dann mit einem 180 er schleifschwamm in faserrichtung geschliffen.
Keine kringel keine kratzer, außer man schaut gegen das licht und aus ca. 2 cm entfernung. Macht kein Mensch....

Letztens:
Eichen furnierte Möbel, gebeizt, DD Lack klar lackiert.
Nach dem furnieren mit 150 Handbandschleifer geschliffen, 180 Rotex. dann kräftig gewässert, und dann mit 220er Schleifpapier von hand in faserrichtung geschliffen. gebeizt.
grundiert, 320 Handschleifpapier zwischengeschliffen, Endlackiert.
1a oberfläche, überhaupt keine kringel.
 

xila

ww-birnbaum
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Prost Rasputin,
wenn du Kringel mit dem Handbandschleifer schaffst bist du ein Genie.
Kringel schaffe ich nur mit dem Schwingschleifer.
Was hier noch nicht gesagt worden ist, wenn man beim Schwingschleifer eine weiche Schleifplatte verwendet -d.h. ohne Krepphalterung- bekommt man bei feiner Koernung eine bessere Oberflaeche.

Gruss Stefan
 
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