Schale auf der Tischkreissäge ...?

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

zufällig bin ich auf dieses Video gestoßen:

Watch "Tablesaw Bowl" Video at American Woodworker

Hier wird auf einer Tischkreissäge eine Schale gesägt (gefräst) oder wie auch immer man das nennen soll.

Die Vorgehensweise sieht zwar beeindruckend aus, scheint mir aber sehr gefährlich zu sein, oder irre ich mich?

Ich habe zwar schon gelesen, daß Treppenbauer mit erheblichem Aufwand und Hilsmitteln große Hohlkehlen auf der Formatkreissäge fertigen, aber das läuft dann wohl doch nicht so salopp wie in den Video.

Vielleicht kann sich ein Profi einmal zu diesem Thema äußern, bevor Nachahmer Hals und Kopf riskieren.

Gruß
Roland
 

civil engineer

ww-robinie
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Ich habe zwar schon gelesen, daß Treppenbauer mit erheblichem Aufwand und Hilsmitteln große Hohlkehlen auf der Formatkreissäge fertigen, aber das läuft dann wohl doch nicht so salopp wie in den Video.

Hallo,

Hilfsmittel ist ein Anschlag. Wieso erheblicher Aufwand? Wie hättest Du Hohlkehlen an Krümmlingen vor 100 oder 50 oder 25 Jahren maschinell hergestellt?

Gruß
Jochen
 

carsten

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Hallo


die Vorgehensweise bzw Erklärungen gehen eindeutig darauf ein wo die Gefahren liegen. Das Sägeblat muss beim Einschalten unter dem Tischniveau sein und im laufenden Betrieb hochgefahren werden.
Im Grunde ist das ungefährlicher als das Ablängen einer Leiste, da das Sägeblatt komplett abgedeckt ist. Ist dennoch eher eine Anwendung für Fortgeschrittene die wissen was sie tun.
 

lunateide

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Hallo Jochen,

bei meiner Frage ging es eigentlich weniger um die Hohlkehlen der Treppenbauer, sondern darum, ob das in dem Video gezeigte Verfahren leichtsinnig und gefährlich ist.

Vielleicht kannst Du dazu etwas schreiben.
Spaß machen würde mir das schon, aber Finger will ich nicht riskieren.

Zu Deiner Frage. Ich habe keine Ahnung, wie vor 50 oder 100 Jahren Arbeiten maschinell erledigt wurden, die heute auf einem BAZ mit sicherem Abstand zum Operator gefahrlos erledigt werden.

Gruß
Roland

P.S. ich habe kürzlich Bilder zum Thema Bockfräsen gesehen, da stehen mir heute noch die Nackenhaare.
 

SteffenH

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Übermässig gefährlich finde ich das jetzt nicht, aber eine ziemliche Belastung für das Sägeblatt. Ist eine ganz interessante Demonstration, den Nutzen sehe ich nicht ganz. Grosse Hohlkehlen gehen so ganz gut, aber eine Schale? Ein Drechsler ist 10mal schneller ohne Spezialvorrichtungen und hat völlige Gestaltungsfreiheit.
 

lunateide

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Vielen Dank Carsten,

dann werde ich das demnächst einmal ausprobieren

Ich zähle mich zwar nicht zu den Fortgeschrittenen, aber einmal ist immer das erste Mal.
Vielleicht hast Du noch einen Tipp zum Sägeblatt.
Sollte man den ersten Versuch mit wenige Zähnen oder mit einem Feinzahnblatt riskieren.
Oder ist das im Video verwendete ganz und gar eine Kehlscheibe?

Gruß
Roland
 

tangential

ww-pappel
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Durch die verwendeten Forrichtungen ist es nicht sonderlich gefährlich, jedoch stimme ich SteffenH zu das es eine große seitliche Belastung für das Sägeblatt ist. Auf Dauer wird diese Arbeit nicht sonderlich gut für Sägeblatt und Wellenlager sein.
 

mbach

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Es ist zumindest kreativ....aber am ende viel aufwand wenn man nicht 50 dieser schalen will
 

civil engineer

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Hallo Roland,

ob das Verfahren gefährlich ist kann ich nicht beurteilen, weil ich noch nie versucht habe, eine Schale auf einer TKS herzustellen. Werde ich wohl auch nie versuchen, weil ich eine Drechselbank habe, auf der ich meine Schalen zurechtschabe.

Gruß
Jochen

PS: Ich bin sicher es kommen noch genügend Schreiber, die es zwar auch noch nie versucht haben, aber vor irgendwelchen Gefahren ausdrücklich warnen.
 

uli2003

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Ich habe auf der Kreissäge gekehlt, und auch Hocker-Sitzflächen und Schalen gedreht.
Grobes Sägeblatt, besser eine Kehlscheibe. Den Lagern ist das Schnuppe, die Säge darf nur sehr wenig pro Arbeitsgang angehoben werden.
Kehlscheiben sind deutlich schmerzfreier :emoji_wink:

Grüße
Uli
 

uli2003

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:emoji_grin:

Nee, bei Sitzflächen wird das Modell größer gemacht, dann wird die Fläche größer.

Das geht recht gut.

Grüße
Uli
 

Herbert 10

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Also ich sehe das als allergrößten Unfug sowas zu machen .
Wo liegt da der Sinn ?
Nur um mit der KS mit Gewalt etwas zu machen für was sie nicht bestimmt ist ?
Das Ergebnis wird verglichen mit einer gedrechselten eh nur lächerlich erscheinen , da man sie ja doch nicht richtig schleifen und in der Drehung ölen kann .
Und gerade bei Kleinteilen zählt eine hochwertige Oberfläche enorm.

Außerdem wird die Größe und auch die Form immer ähnlich klein sein .

Wenn schon jemand unbedingt so eine Schüssel machen will , ist er mit der billigsten Drechselbank und einer Schalendrehröhre um ca gesammt 300 Euro
besser beraten ....


meint der begeistete Drechsler

Herbert
 

Georg L.

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Also ich sehe das als allergrößten Unfug sowas zu machen
Wenn ich so etwas ein- zweimal brauche, warum nicht. Hat ja nicht jeder einen Drechsler in der Nachbarschaft oder gar eine Drechselbank in der Werksstatt.
Um Krümmlinge für Holztreppen herzustellen, scheint daß ja eine durchaus gängige Methode zu sein, was zumindest hier schon einige Fachleute bestätigt haben, auch in etlichen Fachbüchern wird dieses Verfahren beschrieben, warum bei Bedarf nicht mal eine Schale auf diese Art herstellen? Vom sicherheitstechnischen Standpunkt spricht eigentlich nichts dagegen. Also warum Unfug?
 

Gladiator

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Also ich würde das Drechseln, eine Schale.. geht viel einfacher.

Und ob das wirklich so gut ist fürs Sägeblatt..... Naja sieht ein wenig nach Spezialsägeblatt aus, aber finde ich trozdem nicht gut.

das Sägeblatt ist ja eigentlich nicht gedacht um so Quer zu sägen, sondern normal ein Werkstück das entgegen kommt.. und da kommts nicht von der Seite.
Nimm mal ein Kantholz und schieb es ins Laufende Sägeblatt (von der Seite), das ist ähnlich, würd ich nicht machen!


Für ne Schale finde ich ist die KS nicht gedacht, dafür gibts ja ne Drechselbank. (Wie andere auch schon sagten, nicht so teuer, und man kann viel mit ner Drechselbank machen, wenn man will, braucht nur alles übung..)


Und während dem arbeiten das Sägeblatt hochfahren ist wohl auch das letzte, vorallem wenn man oben hält und zu hoch fährt, das ist sehr unschön.

Und nur weil das Sägeblatt verdeckt ist, verringert es das Risiko nicht, weil es unter dem Werkstück ist, ich finde das echt nicht gut. Und wenn einem dabei die Schale rausfliegt aus welchen Gründen auch immer, liegt das Sägeblatt trozdem frei.


Ich rate davon ab! KS sind nicht dafür gedacht, warum sonst hat jemand die Drechselbank erfunden...?
 

civil engineer

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Ist mit einem Kreissägeblatt grundsätzlich verboten;
für solche Arbeiten vorgeschrieben und zulässig ist eine Kehlscheibe.

Hallo,

wenn ich so etwas schon lese. Wer in aller Welt will mir in meiner eigenen privaten Werkstatt etwas verbieten? Da hat niemand ausser mir etwas zu sagen! Weder eine Berufsgenossenschaft noch der Papst noch sonstjemand oder -etwas.

Gruß
Jochen
 

Gladiator

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verboten ist verboten, kann man auch mit vielem andern vergleichen.

und ich denke wenns verboten ist und du es trozdem machst, unfall baust, kannst das selbst bezahlen. würd ich nicht anraten, und ausserdem warum sollte man das nicht mit ner drechselmaschine machen? kommt viel besser heraus
 

civil engineer

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verboten ist verboten, kann man auch mit vielem andern vergleichen.

und ich denke wenns verboten ist und du es trozdem machst, unfall baust, kannst das selbst bezahlen.

Hallo,

also wenn Katholiken verboten ist, nach einer Scheidung nochmals kirchlich zu heiraten, gilt das auch für Protestanten, Atheisten, Mulsime ...?

Erklär mir doch bitte mal, für wen Regeln von Berufsgenossenschaften gelten.

Gruß
Jochen
 

SteffenH

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und ich denke wenns verboten ist und du es trozdem machst, unfall baust, kannst das selbst bezahlen.

Das ist berufsgenossenschaftlich verboten. Private Tätigkeiten sind davon nicht berührt. Das "Verbot" bezieht sich ausschliesslich auf Unfall-Versicherte bei der BG.
 

Herbert 10

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Ist ja eh klar wenn die BG verboten hat , das man daheim machen kann was man will .
Nur werden sie sich schon was dabei denken ihr Ignoranten !

Seid sehr froh das es die BG gibt .
Sonst hätten wir an unseren Hobbymaschinen wohl noch 4 Kanthobelwellen.
Windmühlenfräser .
Keine Spannbegrenzer .
Keinen Spaltkeil .
Fritz und Franz was ist das ?
Freiliegende Bänder bei der Bandsäge oder Blatt bei der KS.
usw usw.

Und wohl kaum einervon uns hätte wohl noch alle Glieder.

Ich als profitierender Hobbyist bin sehr dankbar das es die BG gibt , und nehme deren Ratschläge dankend an .

Ich bleib dabei , eine Schüssel mit dieser Methode ist keinerlei Kunst und wird auch nicht danach aussehen sonder Unsinn.

Eine Konkaves Brett mit der KS zu machen bzw ein Sitzbrett von einem Sessel mit einem entsprechendem Blatt und Vorrichtung zu machen vergleiche ich nicht mit dieser unorthodoxen Schüsselschneidmethode.

lg

Herbert
 

SteffenH

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Sich mit dem sicheren Umgang mit Holzbearbeitungs- und sonstigen maschinen vertraut zu machen, obliegt voll und ganz dem privaten Anwender. Es ging nur darum, eine falsche Behauptung zu korrigieren. Unfälle im Hobbykeller werden voll und ganz von Kranken- und Unfallversicherung getragen.
 

uli2003

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wenn ich so etwas schon lese. Wer in aller Welt will mir in meiner eigenen privaten Werkstatt etwas verbieten? Da hat niemand ausser mir etwas zu sagen! Weder eine Berufsgenossenschaft noch der Papst noch sonstjemand oder -etwas.

Völlig richtig. Ich muss mich als Inhaber, da nicht freiwillig bei der BG versichert, auch nicht daran halten. Lediglich meine Beschäftigten muss ich dazu anhalten.
Daher liegen die 'Chef-Fräser' auch im Büro. :emoji_grin:

Natürlich ist es richtig und wichtig, dass es die BG mit ihren Vorschriften und Hilfestellungen gibt. Wobei ich ganz klar der Meinung bin, dass fast alle Unfälle (wenn sie nicht aufgrund technischen Versagens passierten) auf Fahrlässigkeit und Leichtsinnigkeit zurückzuführen sind, im Hobbybereich oft auch auf mangelnde Kenntnis.

Panikmache (Ich erinnere mich da noch an den Thread, in dem jemand erzählen wollte das Nutfräser aus der Oberfräse wie Geschosse durch den Keller fliegen können..) ist genau so falsch bei der Maschinenarbeit wie Unkenntnis oder fehlender Respekt.

Konzentration und Aufmerksamkeit sind das A und O.

Grüße
Uli
 
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