Hallo Leute!
Ich habe selbst einen historischen Schwedenofen, der aus einer schwedischen Bahnstation stammt und vom Vorbesitzer meines Hauses neu aufgemauert wurde. Mit dem Resultat, dass das Gewölbe nach 5 Jahren einstürtzte und wiederrum neu aufgemauert wurde. Die "Lebensdauer" des Gewölbes ist lediglich 10-25 Jahre. Klassische Schwedenöfen waren oft von einfacher Qualität, wohl durch den hohen Lehm und geringen Schamott anteil. (Das war eine Zeit, wo es Öfen für einfache Leute waren, und nicht für schicke Altbauvillen.)
Ich feuere jeden Tag mit Hartholz, Buche, mit etwa 20% Feuchte. Die erste Feuerung besteht aus 6 Scheiten von 20-25cm länge, etwas kleiner als eine Milchkarton. Ich reguliere den Zug so, dass die Flammen sehr lebhaft Flackern, aber nicht "laut" rauschen. Ist nur noch ein Glutbett vorhanden, lege ich 2-3 Scheite nach. Dabei muss UNBEDINGT kurz für 5 minuten der Zug auf maximum gestellt werden. Sonst kann es verpuffen

Nach weiteren 3 Stunden, wenn nur noch Asche übrigt ist, schließe ich die Schornsteinklappe, damit der Ofen nicht von Innen auskühlt. Dann ist er 8 Stunden warm.
Der Zug ist entscheidend. Unbedingt muss der Ofen nach jeder Heizsaison gereinigt werden, durch die klappen links, rechts und open.
Der Wirkungsgrad ist wirklich gut, aber die Wärmeabgabe ist begrenzt im Vergleich zu einem Dauergefeuertem Gusseisernem Ofen.
Weichholz sollte man bei klassischen Schwedenöfen vermeiden. Es brennt rasch und sehr heiß, das kann das Gewölbe schädigen. Bei zu rascher Feuerung sieht man wie die Fugen um 1mm zwischen den Kacheln aufgehen. Die Schweden nehmen fast ausschließlich Birke, Nadelholz wandert in die Gusseisernen Öfen. Nadelholz eigent sich generell zum Heizen in Kachel- und Gusseisernen Öfen, es besteht aber die Gefahr durch platzende Harzgallen, es muss also immer die Tür geschlossen sein, und beim Nachlegen darf nur Glut übrig sein.
Paletten und Verpackungsholz ist oft mit Chemikalien behandelt, um Einschleppung von Schädlingen zu vermeiden. Ich meine zum Beispiel in China bedarf es bestimmter Zertificate für das Holz der Verpackung, damit keine Insekteneier, Larven, Pflanzenkeime dran hängen.
Die herkömmliche Europalette ist so weit ich weiß unbehandelt.
MFG