Danke für die Tipps und den klasse Link! Ich konnte das Dokument bereits weitgehend lesen (teilweise nur grob) und bin mir sicher, dass es mir in einigen Fragen weiterhelfen kann. Auch eines der Bücher, das dort empfohlen ist (von Sam Allen), ist mir jetzt schon mehrfach begegnet und wird wohl auch mal angeschafft. Die Lust ist geweckt, mich mit den Themen vertieft zu beschäftigen.
Eines aus dem Link verstehe ich allerdings gerade nicht ganz, was schon bei meinem aktuellen Projekt zu Unsicherheit führt. Es heißt bereits am Anfang: "Sie können alle
naturbelassenen, geschliffenen oder gehobelten trockenen Holzoberflächen ölen." Kurz darauf dann "Für jede Oberflächenbehandlung gilt der Grundsatz "Weich auf hart", also z. B.
zuerst Schellackgrundierung, dann Ölen und zum Schluss Wachsauftrag." Das klingt widersprüchlich. Insbesondere, da auch später die Eingenschaft von Schellack als besonders hart, isolierend, benutzbar als Fixativ, Grundierung, Sperrschicht bezeichnet wird. Hier habe ich zuerst hineininterpretiert, dass das Öl über der Schellackgrundierung eventuell eher als reine Politur gedacht ist und nur dann zur Tiefenimprägnierung geeignet ist, wenn man es direkt aufs Holz aufträgt. Später werden allerdings die besonderen Eigenschaften von Tungöl gelobt, u.a. dass es sehr tief eindringt und zu einer sehr hohen Wasserbeständigkeit führt. Unter einem Beispielbild direkt bei dem Text steht, dass hier zwei Schichten Tungöl auf eine Schellackgundierung aufgebracht wurden. Es hat einen deutlich sichtbaren Effekt auf die Maserung. Ich bin also verwirrt… Angenommen, ich wollte tatsächlich sowohl Tungöl (oder Leinöl), als auch Schellack verwenden – welche Unterschiede macht die Reihenfolge, in der ich sie auftrage? Welche positiven und welche negativen Effekte gibt es?
Ich werde den Text + eventuell Buch und weitere Quellen sicher noch eingehender studieren, freue mich aber, wenn sich hier noch Profis oder erfahrene Handwerker melden, die zu dem Punkt etwas beisteuern können.
Ebenfalls verwirrend finde ich die Empfehlung, das Holz nach dem ersten Schleifen mit Wasser zu befeuchten, trocknen zu lassen und erneut zu schleifen, bevor man es dann mit Öl behandelt. Die Sache an sich finde ich zwar einleuchtend – an anderer Stelle heißt es jedoch, dass das Holz einen möglichst geringen Feuchtigkeitsgrad aufweisen soll. Macht aufgetragenes Wasser da nichts mehr aus? Trocknet das also schnell genug?
Aktuell habe ich den Eindruck, dass sich Tungöl für mein aktuelles Projekt besonders gut eignet. Auch für Anwendungen in zukünftigen Projekten (Objekte für Küche, Kinderzimmer, Bad), scheint es mir sinnvoll zu sein, mich damit zu beschäftigen. Auch Leinöl scheint da teilweise ausreichend positive Eigenschaften mitzubringen. Mit Schellack würde ich gerne weitere Erfahrungen sammeln, bin aber unsicher, inwiefern man das kombinieren kann (offensichtlich kann man ja, ich weiß nur nicht, welchen Effekt das je nach Reihenfolge hat). Da Wachse als „Abschluss“ sogar genannt werden, passt vielleicht meine erste Idee, tatsächlich ein Wachs für den Abperleffekt zu benutzen, oder aber ein wachshaltiges Mittel, von denen ja auch ein paar in dem Link empfohlen sind.
Ich weiß… eventuell mache ich es komplizierter als es ist. Allerdings bin ich leicht perfektionistisch veranlagt und sammle gerne schnell Wissen und Erfahrung.