Scheunenumbau

Dale_B_Cooper

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Abreißen und neu bauen tut mir ein mal weh. Das Umbauprojekt begleitet dich sonst über Jahrzehnte, wo du es immer wieder verfluchen wirst.

Wir haben privat große alte Häuser abgerissen und Scheunen (als solche genutzt) behalten.
 

joh.t.

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Das steht und fällt mit der Partnerschaft/Ehe.
Ich mache das mit meiner Frau seit 97.
Nebenbei auch noch 3 Kinder.
Aber bei uns im Dorf sind an ca der Hälfte der neugebauten Häuser jeweils 1 Ehe dran kaputt gegangen.

Wie ist der Wille und das Durchhaltevermögen von euch BEIDEN??

Ich würde Haus in Haus machen.
Und ordentliche Praktiker.
Das Haus dareinstellen lassen und den ganzen Innenausbau selber machen.
Es gibt da genug positive Beispiele für gelungene Umbauten.
 

Andros1989

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Das steht und fällt mit der Partnerschaft/Ehe.
Ich mache das mit meiner Frau seit 97.
Nebenbei auch noch 3 Kinder.
Aber bei uns im Dorf sind an ca der Hälfte der neugebauten Häuser jeweils 1 Ehe dran kaputt gegangen.

Wie ist der Wille und das Durchhaltevermögen von euch BEIDEN??

Ich würde Haus in Haus machen.
Und ordentliche Praktiker.
Das Haus dareinstellen lassen und den ganzen Innenausbau selber machen.
Es gibt da genug positive Beispiele für gelungene Umbauten.
Das ist ja genau der Punkt. Inwiefern driften emotionale Gedanken von der echten harten Realität ab ?
Gibts den Punkt wo du tagelang schuftest für dich und deine Familie und dann auch deine Frau berechtigerweise mal fragt ob du vielleicht auch mal wieder dein Kind sehen möchtest ?
Kreativ verliebt und design schätzend sind wir beide über alle Maße und deswegen auch der Wunsch in so einem Teil mit offener Raumgestaltung und ach so schönen Details zu leben ..
 

joh.t.

ww-robinie
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Das ist ja genau der Punkt. Inwiefern driften emotionale Gedanken von der echten harten Realität ab ?
Gibts den Punkt wo du tagelang schuftest für dich und deine Familie und dann auch deine Frau berechtigerweise mal fragt ob du vielleicht auch mal wieder dein Kind sehen möchtest ?
Kreativ verliebt und design schätzend sind wir beide über alle Maße und deswegen auch der Wunsch in so einem Teil mit offener Raumgestaltung und ach so schönen Details zu leben ..
Ich habe ein ca 200 Jahre altes Haus. FW.
Teilweise waren wir auch an der Substanz.
Ziemliche Kriegsschäden und immer repariert mit dem was gerade da war.
1 Zimmer war immer Baustelle, und wenn keine Lust oder Geld da war, haben wir auch mal 1 Jahr nix gemacht. Aber bei knapp 3000qm Grundstück bist du immer dran, weil irgendeine Ecke des Gartens verwildert immer...
Der Weg ist das Ziel.

Das muss man aber auch WOLLEN und sich zu zweit einig sein.
 
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Claus P.

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Meiner Meinung nach hat die Scheune großes Potenzial. Allerdings ist es immer eine Abwägung zwischen eigener Arbeitsleistung und Finanzmitteln. Ich komme gleich noch dazu.
Wenn ein Umbau konkret wird, rate ich dir auf jeden Fall einen Architekten hinzu zuziehen, der mit dem Umbau alter Scheunen oder alten Gebäuden schon Erfahrung hat. Ich hätte Bedenken, dass ich mich in etwas verrenne und so die Baustelle nie fertig wird. Für solche Umbauten braucht man einen extrem langen Atem und vor allem auch einen verständnisvollen Partner/Partnerin. Meine Frau kann davon ein Lied singen, wenn ich mir mal wieder ein Bauprojekt in den Kopf gesetzt habe und sie mich über zwei, drei Jahre am Wochenende nur zum Essen sieht, bzw. gesehen hat.

Ich schaue mir ab und zu auf dem BR die Serie Traumhäuser an. Da wurde in einer Sendung auch ein Jura- Stadel vorgestellt. Schau mal hier:

https://www.br.de/br-fernsehen/send...03-staffel7-ein-jurastadl-mit-einbau-100.html

Da findest du den Podcast auch dazu. Das geht in etwa in deine Richtung. Oben hatte ich schon die finanziellen Mittel erwähnt. So ein Umbau liegt vom finanziellen Aufwand - je nachdem was du alles sanieren und umbauen musst - wahrscheinlich in derselben Größenordnung wie ein kompletter Neubau. Wenn du viel selbst machen kannst, vielleicht etwas günstiger, aber nicht wesentlich. Der Vorteil ist, dass so ein altes Gemäuer ein besonderes Schmuckkästchen ist, wenn man es richtig macht und alt und neu kombiniert. Mir gefällt der Charme alter Gemäuer.
Früher wurden diese Scheunen einfach abgerissen, da der architektonische Wert verkannt wurde. Heute ist das glücklicherweise nicht mehr so.

Solche Überlegungen wollen aber gründlich durchdacht sein. Wenn du dir einen Architekten hinzuziehst und deine Umbaupläne Formen annehmen, würde ich auch den Weg zum Denkmalamt zumindest andenken. Vielleicht hast du auch die Möglichkeit über Förderprogramme und mit Einbezug des Denkmalamt schützenswerte Bausubstanz zu erhalten und so auch an Fördergelder zu kommen. Meist unterstützen die Ämter bei solchen Vorhaben gerne. Allerdings kann ich nicht abwägen, ob man sich da sei eigenes Grab schaufelt und besser die Finger davon läßt.
 
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PhilFuel

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Wir haben so etwas gemacht. Auch Bruchsteinwände, sogar älteres Baujahr und in schlechterem Zustand. Wir haben bis auf die Außenwände alles abgerissen, einen neuen Dachstuhl inkl. Balkenlage gebaut (bauen lassen), den Boden ausgekoffert und eine innenliegende gedämmte Bodenplatte gegossen, Innendämmung angebracht, neue Fenster und Türen, Wärmepumpe, usw. Sowas geht natürlich nur, wenn man nicht drin wohnt und viel Zeit oder viel Geld hat. Nach 2,5 Jahren Abriss und Umbau sind wir in ein fertiges Haus mit quasi Neubaustandard eingezogen, das aber seinen alten Charme absolut behalten hat. Würde ich wieder so machen, meine Frau nicht. wegen der vielen Eigenleistung waren wir (knapp) unter Neubaukosten.
Wenn ihr auf den Charme steht würde ich ernsthaft über eine Kernsanierung nachdenken und dabei der Effizienz beim Bauen nicht den höchsten Stellenwert einräumen.
 

Mues_Lee

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Dort halt
Von der ARD gibt es auch was https://www.youtube.com/@ARDRoomTour

Hier z.B. ebenfalls Scheunen-Umbau (Fachwerk) https://www.youtube.com/watch?v=fxqTWapigGo

Und noch mehr Scheunen-Umbauten

https://www.youtube.com/watch?v=--2DpWkbo2U
https://www.youtube.com/watch?v=IAVjTMJfNpY

Ich selber schnüffel gern mal in den Immobillien-Portalen rum, einfach zum Ideen und Anregungen sammeln (Einrichtung, Farben, Garten, usw.)

Unabhängig von der Scheune und dem eigentlichen Thema: https://www.youtube.com/watch?v=YjvYN562JgU mein absoluter Liebling dieser Serie
 

Martin45

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Wichtigste Frage, bevor ihr viel Geld investiert:
Gibt es drumherum genug Grundstück für PKW-Parkplätze, Garten, Terrasse, evtl. Sandkasten (?) etc. Ist das alles möglich und auch die Zufahrt OK, auch wenn nebenan keine Verwandtschaft (?) mehr wohnt? Wird ja vermutlich zu ner Scheune auch ein urspr. Haus geben?
In irgendeine Hinterhof-Behelfs-Kompromisslösung würde ich persönlich keine hunderttausende investieren. Daher meine Überlegung.

Beispiel: Wir haben hier im Ort ein Haus, da hat die Tochter vom Vater hinten das Ende der Gärtnerei geerbt, also die hinteren 2 von 3 Gewächshäusern und dann die abgerissen und ein Haus gebaut. Jetzt hat sie eine sehr lange Zufahrt am 60er Jahre Elternhaus vorbei, an einem rumpeligen 60er Jahre Gewächshaus, über eine eher ungepflegte Kieseinfahrt, die zu Pflastern sicher wegen ihrer Länge und Breite sehr teuer wäre. Dann aber hinten ein KfW40-Haus für bestimmt jenseits 1/2Mio Euro mit allem Schnickschnack. Ich sag's mal so. Nach einer Trennung steht das Haus nun schon einige Zeit und mit versch. Maklern zum Verkauf und der Preis sinkt und sinkt.

Wenn die o.g. äußeren Umstände positiv sind, würde ich weiter überlegen.

Die Frage ist ja da für mich noch was du (besser: ihr) wollt.
1. Die Fassade im Stil erhalten (natürlich müssen Fenster rein)?
2. Die Fassade und den Inneren Stil (die Balken etc.) großenteils erhalten? Das halte ich für viel teurer/aufwändiger als Variante 1.

Schön und sehr individuell werden können beide Varianten, keine Frage. Aber schön kostet immer mehr als ein Reihen- oder 0815-Haus. Willst du das ausgeben?

Ich gebe erstmal noch keine Meinung ab und warte mal auf deine Antworten.
 
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Andros1989

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Der Plan ist einen Spagat aus moderne und alten zu generieren.
Das heißt Fassade und auch inneren Kern wie Balken zu erhalten. Zudem eventuell in Stahlbauweise eine Plateau zu errichten wo eventuell Schlafräume dann entstehen.

Also das sind gerade einfach wage Ideen wie ich es mir vorstelle. Ob das überhaupt machbar ist ? Absolut keine Ahnung. Zudem muss ich ja auch Bedenken wie man sowas dämmt. Ob aussen oder Innen ? Irgendwas muss ja gemacht werden. Dadurch entfällt ja mindestens mal eine Seite die ihren Bruchsteincharme besitzt.

Anbei mal ein Foto. Auf der 11 steht akutell mein Elternhaus, dass dann irgendwann mal weichen soll, wenn meine Eltern mal nicht mehr leben.
Rechts davon und zwischen der Scheune die links im Bild ist, stehen zwei Schwarzbauten. Ein Schwarzbau von uns und ein Schwarzbau vom Nachbarn. Dieser muss dann wohl eh weichen.
 

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Martin45

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Also innen das alte Zeug zu lassen und was neues reinbauen, das wird bestimmt gehen, aber bestimmt auch XXL-ordentlich ins Geld gehen oder du bist auf Jahre in Eigenleistung dran, wie schon von anderen geschrieben. Da brauchst du dann auch eine ganz spezielle Frau der Frauen (von denen es wenige gibt) wenn die das akzeptieren (geschweige denn mitarbeiten) soll. Frauen werden da ab einer gewissen Zeitspanne recht nörgelig, die Motivation der Freunde sinkt usw. Allein eine gute Raumaufteilung hinzubekommen wird einen guten Architekten mit Bock und/oder Erfahrung bei sowas erfordern. Wenn du dann Pech hast, tobt er sich zwar aus und es wird toll, aber die Kosten gehen durch die Decke. Das würde ich im Blick behalten.
Ich glaube ich würde als Kosten-Flair-Kompromiss das Dach abreißen, innen einen Neubau reinstellen, so dass deine alte Wand nurnoch wie ein Klinker außen fungiert. So hast du auch innen gerade Wände und es leichter von der Einrichtung her. Und die Wärmedämmung dürfte auch einfacher sein. Vom alten Dachstuhl, bzw. den Decken etc. würde ich einige Elemente oder Balken behalten, die ich dann im Neubau integriere, dass der Neubau was altes Flair bekommt.
Behalten dann z.B. die alte Scheunendachbodenleiter. Oder du gehst mit dem Neubau statt auf ca. 2,5m auf 2,75m Deckenhöhe und machst einige der alten Deckenbalken + Bodendielen von unten unter die Betondecke, dass es wirkt wie der alte Scheunendachboden.

Schonmal die Quadratmeter abgeschätzt? Reicht das? Wirkt recht klein, deine Scheune.
 

Andros1989

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Die Scheune hat eine grobe Abmessung von 12x9m. Also um die 110 qm außen.

Die Frage wird eh sein ob man oben dann den Giebel noch etwas erhöhen muss um einen höheren Kniestock zu erhalten.( zweite Etage)
Die nächste Frage ist dann ob das überhaupt was aussieht und wie man das dann in einem harmonischen Bild vereint.

Nächsten Thema. Wenn ich das dann machen möchte, sagt der Dachdecker/Maurer dann zu mir ich hätte gerne 80.000 Euro und deine Seele als Pfand ?

Aktuell hab ich einen Bauingenieur an der Hand, der vernünftig wirkt. Dinge auch bewusst weg lässt um kosten zu reduzieren.
Wie sieht es bei den Architekten so aus ?
Sehen sie solch ein Projekt als Selbstverwirklichung an und planen wunderschöne Dinge, die finanziell eine Kahlrasur darstellen ?
Ich hoffe ihr versteht was ich meine..
 

PhilFuel

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Zudem muss ich ja auch Bedenken wie man sowas dämmt. Ob aussen oder Innen ? Irgendwas muss ja gemacht werden. Dadurch entfällt ja mindestens mal eine Seite die ihren Bruchsteincharme besitzt.
Wir haben Holzfaserdämmung auf der Innenseite. Die ist verspachtelt und passt durch eine Pinseltechnik auch zum Baujahr. Es gibt Dämmungen die ganz speziell für solche Anwendungen entwickelt wurden (darf ich Namen nennen?). Eine andere Möglichkeit sind Kalziumsilikatplatten.
 

Heener

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überschritten, weil der Architekt und die Gewerke vor Beginn der Arbeiten in manche Dinge nicht reinschauen konnten und wir am Ende mehr machen ließen (wollten) als ursprünglich geplant - der Appetit kommt beim Essen. Es hat auch knapp ein Jahr länger gedauert, als geplant, weil die Handwerker ... kommst Du heut nicht, kommst d
Ja, das ist beim Altbau aber eher Standard....
 

Martin45

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Die Scheune hat eine grobe Abmessung von 12x9m. Also um die 110 qm außen.
Das könnte ja passen.

Die Frage wird eh sein ob man oben dann den Giebel noch etwas erhöhen muss um einen höheren Kniestock zu erhalten.( zweite Etage)
Die nächste Frage ist dann ob das überhaupt was aussieht und wie man das dann in einem harmonischen Bild vereint.
Puhh. Das wird m.Mn. nach aber nur in denselben Bruchsteinen aussehen. Ob man die irgendwo in der Region aus einem Abbruch o.ä. noch bekommt? Das vermauern ist sicher auch eine zeitintensive Kunst. Dachstuhl ist eigentlich garnicht so teuer wie man denkt. Dafür dann wieder der Dachdecker.
Ob die Erhöhung nötig ist kannst du ja selber messen.
Ab Untergrund (Schotter o.ä.) brauchst du ca. 60cm bis zur Oberkante Fertigfußboden, also z.B. Fliesen. Dann deine Geschosshöhe 2,5-2,8m, ca. 20cm für die Decke, weitere Geschosshöhe. Da kannste dann recht einfach selber nachmessen, ob das passen könnte. bzw. wie groß dein Kniestock ohne Erhöhung wäre. Ich würde nur das EG deutlich höher als deine umliegende Geländehöhe ansetzen, wegen Regen etc. Willst ja keine Wasserschaden bei nem dicken Regenereignis.
Wie sieht es bei den Architekten so aus ?
Sehen sie solch ein Projekt als Selbstverwirklichung an und planen wunderschöne Dinge, die finanziell eine Kahlrasur darstellen ?
Gibt solche und solche. Deine Sorge teile ich.
Ich würde es wie folgt machen. Wenn du keinen aus dem Bekanntenkreis kennst, wo du sagst, das Haus gefällt mir, den Architekt will ich auch: Schau dir die neueren Häuser oder neueren Komplettumbauten in der Umgebung an und frag bei den Bewohnern wer der Architekt war. Also natürlich auch wie bei dir die, die nicht 0815 Bauhausstil sind. Wenn der Stil des Architekten zu dir passt ist schonmal viel gewonnen. Dann schau dir an, ob er menschlich auf deiner Welle liegt. Ihr seid schließlich 2 Jahre Partner und müsst miteinander auskommen. Ich würde dann den Architekten tendenziell den Bauingenieur wählen lassen. Normalerweise hat der ja wen oder ein paar mit dem er immer/oft zusammenarbeitet. Dadurch vermeidest du "Reibungsverluste", wenn auch die miteinander können und eingespielt sind.
Oder andersrum: Deinen Bauing. fragen, wenn du mit ihm gut kannst, mit welchen Architekten er zusammenarbeitet und welchen er sich für so ein Projekt vorstellen könnte.
Wenn du Handwerker brauchst, das gleiche Spiel. Der Architekt bekommt zwar ein bisschen Geld für die Ausschreibung der Gewerke, aber das lohnt sich meiner Meinung nach total. Er hat einen viel besseren Draht zu den Handwerkern als du. Er weiss wie er ausschreiben muss (VOB...) und er weiss welcher Handwerker vernünftig arbeitet. Ein Handwerker wird auch dich viel eher terminlich hängen lassen, weil er weiss, dass du ihn einmal und dann nie wieder oder nur selten beauftragst, wie einen Architekten, der mit ihm immer wieder Bauten durchzieht. Auch die Preise kann ein Architekt mit Erfahrung besser einordnen.
Noch ein Punkt.
Ich denke man startet verständlicherweise mit dem Wunsch viel selber zu machen. Das ist bei einem Heimwerker als Wunsch nur verständlich. Aber die Realität ist auch, dass du "nebenher" noch das Geld für das Haus verdienen musst, dich mit dem Architekten abstimmen musst, die Rechnungen kontrollieren und bezahlen, mit der Bank im Kontakt sein (die wollen heute meist jede Rechnung eingereicht haben) usw. Schon das ist gut Arbeit nach Feierabend.
Wenn du also keinen großen, arbeitswütigen Handwerker-Freundeskreis hast, lass lieber etwas mehr durch Handwerker machen, als etwas weniger. Es bleibt am Ende eh noch genug übrig. Erstmal wird dich das finanziell schmerzen, aber hinterher wirst du sehen, dass es die richtige Entscheidung war.

Wieviele m² würdest du planen wollen?
 

Fichtenelch

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Wenn du den Giebel erhöhst um ein höheren Kniestock zu erhalten müssen aber auch die Sparren mit nach oben wandern, richtig?

Das Projekt ist schön, da besteht kein Zweifel.
Wir haben sowas in unserer Herrenrunde auch schon oft gemacht.
Aber man muss dazu sagen das wir uns alle seit der Schulzeit kennen und jeder Handwerker ist, also Zimmerer, Dachdecker, Klempner, Elektriker, Trockenbauer, Mauer, Gerüstbauer usw.
Das läuft dann natürlich schon alles.
Aber trotz bester Vorraussetzungen bleibt es viel Arbeit und kostet immer noch einiges an Geld.
Das musst du abwägen wie dort die Möglichkeiten bei dir sind.
Wie hoch ist das Budget, welche Werkzeuge sind vorhanden, welche Sachen kannst du selbst machen und welche musst du machen lassen.
Möglichkeiten gibt's da viele.
Wir haben mal so ein altes Mauerwerk abgestrahlt, neu verfugt und mit Klinkeröl versiegelt.
Das ist schon schön, macht aber auch viel Arbeit.
Innen gibt's zig Möglichkeiten.
Man müsste aber erstmal wissen ob du nach außen hin dämmen möchtest (Dach muss verlängert werden)
Oder nach innen.
 

Martin45

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Deute ich die Luftaufnahme richtig, dass eine Wand der Scheune auf der Grenze zum Nachbarn steht und die andere an der Straße auch recht nah an der Straße. Ich könnte mir vorstellen, dass das Bauamt unter dem 3m Abstand zu den Grenzen ein Problem mit Fensteröffnungen hat/haben könnte. Das würde ich auf jeden Fall abklären, was möglich ist. Auch der Nachbar mag vielleicht nicht, wenn du ihm auf den Hof oder was er da hat guckst.

Wichtige Woodworkerfrage: Wo machst du deine Werkstatt rein, wenn die Scheune Wohnraum wird?
 

andama

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Wie schon oft geschrieben, Substanz und Umfeld müssen passen.
Wenn du Gebäude und Grundstück hast bzw. günstig bekommst, begutachten (lassen) und kritisch rechnen ohne verblendet zu sein, dann kann dein Vorhaben ein Schmuckstück werden, schreibt einer der ein Haus von 1909 wieder hergerichtet hat.

Zurück zum Thema, vor zwei Jahren traf ich bei einer Feier eine Familie, die genau das, was du vorhast umgesetzt hat und die haben das mit Architekten so gut gemacht, dass sie dafür einen Architekturpreis bekommen haben. Wenn man das Haus anschaut, sticht es doch aus dem heute oft anzutreffenden grauen Einheitsbrei erfrischend hervor, siehe Video im Link.

https://www.laendlicher-raum.sachsen.de/Wohnen_in_der_Scheune.html
 
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Andros1989

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Das könnte ja passen.


Puhh. Das wird m.Mn. nach aber nur in denselben Bruchsteinen aussehen. Ob man die irgendwo in der Region aus einem Abbruch o.ä. noch bekommt? Das vermauern ist sicher auch eine zeitintensive Kunst. Dachstuhl ist eigentlich garnicht so teuer wie man denkt. Dafür dann wieder der Dachdecker.
Ob die Erhöhung nötig ist kannst du ja selber messen.
Ab Untergrund (Schotter o.ä.) brauchst du ca. 60cm bis zur Oberkante Fertigfußboden, also z.B. Fliesen. Dann deine Geschosshöhe 2,5-2,8m, ca. 20cm für die Decke, weitere Geschosshöhe. Da kannste dann recht einfach selber nachmessen, ob das passen könnte. bzw. wie groß dein Kniestock ohne Erhöhung wäre. Ich würde nur das EG deutlich höher als deine umliegende Geländehöhe ansetzen, wegen Regen etc. Willst ja keine Wasserschaden bei nem dicken Regenereignis.

Gibt solche und solche. Deine Sorge teile ich.
Ich würde es wie folgt machen. Wenn du keinen aus dem Bekanntenkreis kennst, wo du sagst, das Haus gefällt mir, den Architekt will ich auch: Schau dir die neueren Häuser oder neueren Komplettumbauten in der Umgebung an und frag bei den Bewohnern wer der Architekt war. Also natürlich auch wie bei dir die, die nicht 0815 Bauhausstil sind. Wenn der Stil des Architekten zu dir passt ist schonmal viel gewonnen. Dann schau dir an, ob er menschlich auf deiner Welle liegt. Ihr seid schließlich 2 Jahre Partner und müsst miteinander auskommen. Ich würde dann den Architekten tendenziell den Bauingenieur wählen lassen. Normalerweise hat der ja wen oder ein paar mit dem er immer/oft zusammenarbeitet. Dadurch vermeidest du "Reibungsverluste", wenn auch die miteinander können und eingespielt sind.
Oder andersrum: Deinen Bauing. fragen, wenn du mit ihm gut kannst, mit welchen Architekten er zusammenarbeitet und welchen er sich für so ein Projekt vorstellen könnte.
Wenn du Handwerker brauchst, das gleiche Spiel. Der Architekt bekommt zwar ein bisschen Geld für die Ausschreibung der Gewerke, aber das lohnt sich meiner Meinung nach total. Er hat einen viel besseren Draht zu den Handwerkern als du. Er weiss wie er ausschreiben muss (VOB...) und er weiss welcher Handwerker vernünftig arbeitet. Ein Handwerker wird auch dich viel eher terminlich hängen lassen, weil er weiss, dass du ihn einmal und dann nie wieder oder nur selten beauftragst, wie einen Architekten, der mit ihm immer wieder Bauten durchzieht. Auch die Preise kann ein Architekt mit Erfahrung besser einordnen.
Noch ein Punkt.
Ich denke man startet verständlicherweise mit dem Wunsch viel selber zu machen. Das ist bei einem Heimwerker als Wunsch nur verständlich. Aber die Realität ist auch, dass du "nebenher" noch das Geld für das Haus verdienen musst, dich mit dem Architekten abstimmen musst, die Rechnungen kontrollieren und bezahlen, mit der Bank im Kontakt sein (die wollen heute meist jede Rechnung eingereicht haben) usw. Schon das ist gut Arbeit nach Feierabend.
Wenn du also keinen großen, arbeitswütigen Handwerker-Freundeskreis hast, lass lieber etwas mehr durch Handwerker machen, als etwas weniger. Es bleibt am Ende eh noch genug übrig. Erstmal wird dich das finanziell schmerzen, aber hinterher wirst du sehen, dass es die richtige Entscheidung war.

Wieviele m² würdest du planen wollen?
Der Wunsch des selber machens ist absolut vorhanden und eigentlich würde ich gerne jedes gewerke selbst umsetzen. Wie du aber sagst, was macht Sinn und was ist überhaupt neben dem eigentlichen Leben das man hat noch drin.
Ich bin ein Freund des Hosen runter Lassens und dementsprechend kann ich auch sagen, dass ich mich gerade in einer Kinderwunschbehandlung befinde und die Entscheidung gefallen ist, zwei Embryonen einzusetzen. Gut möglich das ich irgendwann mit Zwillingen dastehe unter dem Aspekt das in der Familie meiner Frau das schon mehrfach vorkam.

Das ist dann der Bezug auf deine Frage. Wieviel qm ? Ich vermute mal bei 4 Personen 150 qm mindestens ?

So jetzt bin ich an dem Punkt, dass der Architekt und die Frau sagt, das Geld reicht und wir stehen mit allem was wir haben hinter dir …
Was sagen meine Kinder, wenn man Papa nur in Arbeitshose sieht um das Heim zu schaffen.

Hättest mal nen Fertigbau hingestellt und wir wären jetzt im centerpark auf der Dinosaurier Rutsche.

Ich glaub ich habe noch viel zu denken.
 

joh.t.

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Der Wunsch des selber machens ist absolut vorhanden und eigentlich würde ich gerne jedes gewerke selbst umsetzen. Wie du aber sagst, was macht Sinn und was ist überhaupt neben dem eigentlichen Leben das man hat noch drin.
Ich bin ein Freund des Hosen runter Lassens und dementsprechend kann ich auch sagen, dass ich mich gerade in einer Kinderwunschbehandlung befinde und die Entscheidung gefallen ist, zwei Embryonen einzusetzen. Gut möglich das ich irgendwann mit Zwillingen dastehe unter dem Aspekt das in der Familie meiner Frau das schon mehrfach vorkam.

Das ist dann der Bezug auf deine Frage. Wieviel qm ? Ich vermute mal bei 4 Personen 150 qm mindestens ?

So jetzt bin ich an dem Punkt, dass der Architekt und die Frau sagt, das Geld reicht und wir stehen mit allem was wir haben hinter dir …
Was sagen meine Kinder, wenn man Papa nur in Arbeitshose sieht um das Heim zu schaffen.

Hättest mal nen Fertigbau hingestellt und wir wären jetzt im centerpark auf der Dinosaurier Rutsche.

Ich glaub ich habe noch viel zu denken.
Meine Kinder haben es nicht als Nachteil erlebt. Sie sind alle in den 20ern.
 

Hubraumschrauber

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Hallo, ich habe im Freundeskreis Erfahrungen erlebt und ich bin gebürtig in einem Ortsteil, der für seine zusammenhängende mittlerweile ausgebaute Scheunenfront im Landkreis bekannt ist. Mein Freund ist Architekt, der auch solche Projekte plant und umsetzt.
Es wurde bisher so ziemlich alles geschrieben. Der Vollständigkeit bringe ich noch den Punkt, Altersgerechtigkeit und Kostenfaktor Brandschutz bei Nutzungsänderung zum Wohnraum im Bestand.
Viele Themen die kommen, können technisch gelöst werden. Welche Themen nicht technisch gelöst werden können, aber das Projekt madig machen können, sind neben den Themen der Landesweiten Bauordnung, die lokalen, ortsgebunden Vorschriften. ZB Ortsbildsatzung, Erhaltungsgebot, ggf. Kulturdenkmal/ Denkmalschutz. Dir bringt es nichts, wenn Du einen Architekten findest, der ein tolles Referenzprojekt auf einem ehem. Gutshof am Arsch der Welt im Osten hat, oder Deine Frau in Südtirol eine Wellnessscheune als Referenz daherschleift aber Du Deine 4 PV Platten auf dem Dach nicht genehmigt bekommst, weil maßgebende Beeinträchtigung, nicht historischer Eingriff des Ortsbildes beim Blick auf den zb Kirchturm usw.
Und Vorschriften sind nicht immer schwarz weiß sondern oft Auslegungssache und schwer greifbar. Teilweise auch verhandelbar. Einfach gestrickte, technisch und logisch denkende Menschen tun sich hier oft schwer. Insbesondere wenn es keine BPlan gibt, sondern sich an der Umgebung orientiert werden muss.

Ein Architekt mit Erfahrung, auch in den örtlichen Vorschriften und Erfahrung mit dem Baurechtsamt sollte her, oder eben einer, der mit Dir die Themen lernen will. Und mit dem musst einen detaillierten Plan machen, bis zur Gehehmigung, dann erst kannst Du sagen, ja das wollen wir oder nein, dann lassen wir es.

Du brauchst einen langen Atem, wenn Du konkrete Vorstellungen im Kopf vom Ergebnis hast, und die nahezu vollständig umgesetzt werden sollen. Das gilt dann auch für die bessere Hälfte, die ggf. wieder auf andere Dinge wie Du wert legst und es hier zu Zielkonflikten kommt.

Edit. Beispiel letzter Absatz.
Deine Frau will es hell mit Glaselementen, Du den Kniestock hoch weil mehr Wohnraum.
Baurechtsamt: „So ein Glaskasten in der Höhe kommt uns da nicht hin. Das passt nicht ins Bild der Umgebung.“ und wenn dann erst hinterher die Frau die Erkenntnis gewinnt, dass die Kinder Platz brauchen und es eine dunkle Besenkammer wird, wo die Schwiegereltern trotzdem immernoch auf den Teller schauen können, kann es doof werden.
 
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Martin45

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Mit (kleinen) Kindern krempelt sich das Leben schon nochmal um. Natürlich ist es auch sehr sehr bereichernd, aber wenn Kind krank dann krank (und du kurz hinterher auch). Wenn du z.B. mit deiner Frau zum Architekten willst muss Kind mit oder du brauchst einen Babysitter. Zum Glück scheinen ja Eltern/Verwandtschaft da zu sein. Trotzdem ist deine Frau mal froh wenn sie nach mehreren Schreinächten des Kindes mal ausschlafen kann statt dir auf der Baustelle das Frühstück bringen zu müssen.
Ich bin auf einem kleineren Restbauernhof (Hobby) aufgewachsen, da war seit kurz vor meiner Geburt bis zur Scheidung meiner Eltern 20-25 Jahre später eigentlich immer Bauen in Eigenleistung an irgendeinem der Gebäude angesagt. In der Zeit gab genau 2 Handwerker, einen Elektriker, der die Installation abgenommen hat und einen Zimmermann, der den Dachstuhl auf eine 180m2 Scheune aufgeschlagen hat. Der Rest war Eigenleistung. Mauern, Betonarbeiten, Elektro, Heizung, Dach, Holz, einfach alles. Einerseits toll, was man da alles in der Jugend schon gelernt hat, aber das Wort Freizeit kannte ich nicht. Sowas ist 100% Lebensaufgabe beider Partner (und oft der Kinder) oder es geht schief.

Ich habe vor ein paar Jahren mit 2 Kindergartenkindern und einer verständnisvollen Frau gebaut, kann/könnte vieles bis alles mit Spaß selber machen (s.o.), aber habe alle Hauptgewerke bis auf Tapete/Farbe/Holzböden vergeben. Es blieb genug Kleinigkeiten und Kleinkram neben dem Job. Man kann sagen. 1 Jahr Planung/Genehmigung, 1 Jahr Bau. Das Restjahr nach Bau waren Kleinigkeiten wie richtigd Lampen aufhängen, Einrichten usw. Innen. Das Jahr drauf kamm dann der Garten/Außenanlage, Terrasse, ist wohl ein XXL-Garten. Im 4. Jahr nur noch so Kleinkram wie Terrassenüberdachung oder ein Brunnen für den Garten. Meine Frau war am Ende froh als alles ziemlich fertig war. Und sie ist sehr verständnisvoll. Dafür bin ich aber auch immernoch glücklich verheiratet.
Kenne die Preise in eurer Gegend nicht, aber ca. 150m2 mit solider Basic Ausstattung aber nicht edel oder gehobenen, ich glaube um die 600k sind da heute schnell weg, trotz vorhandenem Grundstück. Plane genug Puffer und halte jedes Gewerk und die Ausstattung im Auge.
Dazu kommt ja dann evtl. neue Küche, Einbauschränke usw.

Auf der anderen Seite gibt es Leute mit Handwerker- Freundeskreis wie @Holz-Christian oder @Micha83, s.o., die sowas auch komplett in Eigenleistung und in überschaubarer Zeit stemmen können. Das lässt sich also nicht pauschalisieren und sind nur Beispiele.

@Hubraumschrauber stimme ich zu und meinte es wie er. Der Architekt muss natürlich lokal sein, aus der näheren Umgebung, auch damit er schnell mal am Bau ist, wenn ein Handwerker was zu klären hat, während du auf Arbeit bist.
 
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Bunjin

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dass ich mich gerade in einer Kinderwunschbehandlung befinde und die Entscheidung gefallen ist, zwei Embryonen einzusetzen. Gut möglich das ich irgendwann mit Zwillingen dastehe unter dem Aspekt das in der Familie meiner Frau das schon mehrfach vorkam.

Das ist dann der Bezug auf deine Frage. Wieviel qm ? Ich vermute mal bei 4 Personen 150 qm mindestens ?

Ich habe über 20 Jahre IVF-Labore geleitet und weiß, dass die Behandlung sehr teuer ist. Leider läuft es auch i.d. R. auf mehrere Durchgänge hinaus, oft drei- bis viermal, bei einigen kommt es nie zum erhofften Erfolg. Die monetären und psychologischen Abnutzungserscheinungen sollten nicht unterschätzt werden.
 
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