Schiebeschlitten für TKS: Wofür ist die Grundplatte da?

Jazzman2017

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Moin Gemeinde.
Bin neu hier!
Beschäftige mich bloss Hobbymäßig mit dem Holz - und deswegen meine (vermutlich) etwas naive Frage:
  • Wofür benötigt man die Grundplatte (siehe Attachment) bei einem Schiebeschlitten?
Würde es nicht genügen einen Schiebeschlitten zu bauen, der auf diese Grundplatte gänzlich verzichtet - und somit zum "Schiebedrücker" würde? Also nur einen Queranschlag - ohne Grundplatte und ohne Anschlag am anderen Ende der Platte.
Damit würde man den Verlust der Sägehöhe umgehen und das Werkstück würde über der Arbeitsplatte der TKS geschoben - dafür ist doch die Arbeitsplatte da, oder?

Habe nur eine "Bosch Unterflur-Zugsäge PPS 7 S" - und habe mir einen solchen "Schiebedrücker" gebaut (Aluprofile gleiten an den Kanten des Tisches) und bin eigentlich zufrieden mit meinem Werk - frage mich aber, ob ich das Konzept eines Schiebeschlittens wirklich verstanden habe?!

Vielen Dank & Tschüß
Jazzman
 

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matchesder

ww-robinie
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Hallo Jazzman,

ich bin auch nur Hobbymäßig dabei, ärgere mich aber regelmäßig, dass bei der Erika der
Schiebetisch komplett neben dem eigentlichen Sägetisch läuft.
Im Prinzip ist dass dann so, wie Du es beschrieben hast.

Das Problem dabei ist, dass die Teile eben selbst auf dem Tisch umher rutschen müssen.
Beim ablängen von Leisten macht das auch nichts.
Wenn die Teile aber kleiner werden und man Nutschienen hat, lassen die sich am
Schiebeschlitten fest spannen.

Grüße
Martin
 

Komihaxu

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frage mich aber, ob ich das Konzept eines Schiebeschlittens wirklich verstanden habe?!
Hast du.
Diese Schiebeschlitten hat man sich in den Internetzeiten von den Amis abgeguckt, die an ihren Gussmaschinen (Design- und Sicherheitsstand: 1950) eben nichts besseres haben.

Wenn die eigene Maschine ebensowenig sinnvolle Anschläge ab Werk mitbringt, kann so ein Ding ja ein guter Kompromiss sein, speziell für kleine Teile.

Wenn dein Anschlag funktioniert (und das bei montiertem Spaltkeil und montierter Schutzhaube!!!), dann belasse es dabei.

ärgere mich aber regelmäßig, dass bei der Erika der Schiebetisch komplett neben dem eigentlichen Sägetisch läuft.
Das war für mich der Hauptgrund, von der Erika auf eine echte Formatsäge zu wechseln, bei der der Schiebetisch direkt am Blatt läuft.
 

raziausdud

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Hallo Iazzman
(ia, bei meiner Tastatur funktioniert ein Buchstabe nicht ...),

Im Prinzip hast Du Recht, die einfachen Tischkreissägen haben ia nur einen Queranschlag und einen Parallelanschlag, das Schnittgut rutscht über den Sägetisch.

So ein Schiebeschlitten wie in der Abbildung hat aber ein paar Vorteile, auf Anhieb fällt mir ein:

Es kann quasi eine Tischverbreiterung oder eine Tischverlängerung (s.u.) sein.

Die Unterseite des Schnittguts ist gegenüber dem Rutschen besser gegen Kratzer und Beschädigungen geschützt. Diesen Vorteil hast Du aber schon durch die Zugfunktion Deiner Säge.

Solange der Schlitz noch nicht "ausgenudelt" ist, erfüllt er den Zweck einer "Null-Toleranz-Einlage". Normalerweise ist das die (hoffentlich austauschbare/erneuerbare) Platte im Sägetisch um das Sägeblatt herum. Null-Toleranz bedeutet, da ist keine Luft zwischen den Sägezähnen und dem Sägetisch. Folglich stützt sich dort der Rand des Schnittguts ab, es kommt zu deutlich weniger Ausrissen. Das Prinzip ist das gleiche wie die Gummilippe an der Führungsschiene einer Handkreissäge.

Man hat damit eine definierte Schnittlinie. Ich persönlich lege häufig die angezeichnete Linie auf einem Schnittstück genau über die Schnittlinie des Schiebetischs. Das ist besonders hilfreich bei schiefen Schnitten.

Wenn Du Dir noch einen zweiten recht langen Schiebetisch baust (der kann auch einseitig sein, das nennt man dann Besäumbrett) könntest Du dort langes unregelmäßig geformtes Schnittgut festspannen, über die Säge schieben und somit "gerade bekommen".

Vielleicht fallen mir später weitere Vorteile ein. Du kannst ia inzwischen auch mal das hier von mir überlesen, da geht es um meine Tischkreissäge ohne Zugfunktion:
https://www.woodworker.de/forum/ama...fritz-franz-null-tolerance-etc-e-t101790.html

Grüße
Rainer
 

Daniboy

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Neben den genannten Vorteilen, ermöglicht die Grundplatte erst einen stabilen Aufbau so einer Konstruktion in Holz in dieser Größe. Es muss ja eine starre Verbindung zwischen Führung und Queranschlag geschaffen werden.
 

Jazzman2017

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Lieben Dank an alle! :emoji_slight_smile:
Dann habe ich das Konzept eines Schiebeschlittens doch richtig verstanden. Werde bei meiner Version ohne Grudplatte bleiben und sehen ob mich die Nachteile (die ich ganz bewußt hinnehme) zur einer Änderung zwingen werden.

Danke nochmals & Gruß
Jazzman
 
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