Schleifgerät für Stecheisen und Hobeleisen

Pendejo

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Hallo Ron,

ich habe den Eindruck, dass Du zuviel gelesen und gesehen hast und Dir einiges von Friedrichs excelenter Anleitung zu sehr zu Herzen genommen hast. Dafür anderes überlesen. Es muss nicht die ganze Fläche plan sein, sondern nur der letzte Millimeter vor der Schneide. Friedrich arbeitet deshalb mit Mikrofasen.

Wenn Du einen 200er, einen1000er und einen 8000er zur Verfügung hast, sollte kein Eisen länger als zwei Stunde dauern, (fast) egal in welchem Zustand.

Vielleich mal ein neues Eisen testen? Flohmarkthobel herzurichten ist eigentlich nichts für Anfänger, weil sie das Ziel nicht kennen.

Liebe Grüße
Pedder

Hallo Pedder

Ja, ich gebe auch auf. Als nächstes werde ich mich an die Fase machen und dann am Schluss noch eine Mikrofase auf der Spiegelseite anziehen.
Ich kenne die Körnung leider nicht. Im Fachhandel in der Nähe habe ich mir einen Kombibrocken fein / mittel genommen und einen Kombistein grob / mittel. Ich habe nun auch absichtlich das neue Juuma Eisen genommen wo es keine Scharten rauszuschleifen gilt etc. Die alten Brocken hebe ich mir nun für dann auf, wenn ich mal weiss wie es geht :emoji_wink:

Vielleicht sind aber auch die Steine die ich habe nicht so toll. Werds mal weiter versuchen mit der Fase anschleifen.

Moin,

kein Problem, dann komme ich zu Dir. Soll im Winter doch schön sein in der Schweiz. :emoji_wink:

Ich habe mich auch durch allemöglichen Videos blenden lassen. Fluchend habe ich in meiner Werkstatt gestanden. Dann habe ich das gesamte Geraffel in die Ecke geschmissen. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst in meiner Lehre niemals Stecheisen WIRKLICH scharf bekommen habe. Habe ich als talentlos abgetan. Nach einiger Zeit (wieder mal nach einem Video) hat es plötzlich funktioniert. Habe nach 27 Jahren erstmals meinen Arm rasieren können.

Soll heißen: Bleib locker, feiere Weihnachten und vergiß den Mist. Im Frühjahr versuche es nochmal und lass den Spiegel Spiegel sein. Kümmere Dich erstmal um die Fase und Mikrofase.

Entspannten Weihnachts...

Jap, auf dem Weg in die Schweizer Alpen komsmt du wohl relativ Nah bei mir vorbei :emoji_wink:
Danke, das macht Mut. Habe noch nicht aufgegeben, aber brauche jeztt wirklich ein wenig Abstand davor :emoji_wink:

Hallo Pendejo,

ich denke mal, wir beide sind da auf einem ähnlichen Stand.
Auch ich fange gerade an, das Schärfen zu lernen, habe vermutlich die gleichen Anleitungen gelesen und angeschaut.

Nur habe ich nicht annähernd so viel Geduld wie Du.
Alleine bei der Vorstellung stundenlang nur die Spiegelseite zu bearbeiten.. flippe ich schon aus.

Ich hatte schon vorher einen 1000/3000 Kombistein (vom Messer schärfen) kam aber nicht so schnell voran wie ich wollte.
Nun habe ich mir einen 1000/6000 Kombistein von "King" für 35 € bestellt...
und hoppla - da geht plötzlich was. Der "King" ist scheinbar recht weich, hat auf der 1000er Seite einen großen Abrieb, aber er schleift auch tatsächlich was weg.

Der Stein mag sicher andere Nachteile haben... aber für jemand wie mich (der zügig ein "Erfolgserlebnis" braucht) scheint er genau der richtige.

Ich habe erstmal mit einem alten, rostigen Eisen angefangen.
Habe am Spiegel nach einiger Zeit die Lust verloren und die Schneide versucht.
Ich bin von "gut" noch weit entfernt... aber auch gerade mal eine Stunde rumprobiert. Dennoch hobelt das Eisen schon Fichte in recht dünne Späne.

Wenn ich mal wieder den Nerv dazu habe, nehm ich mir das Eisen noch mal vor und nehme mal die Lupe mit in den Keller.

Soviel Geduld wie Du beim Schärfen aufbringst, müsstest Du schon sehr viel weiter sein. Vielleicht sind Deine Ansprüche zu hoch ?
Oder Du hast einfach nur Pech mit Deinem Stein...

Gruß
Torsten

Hm, gehöre eigentlich auch nicht zu den Geduldigsten, aber wenn ich was will, dann kann ich schon stur bleiben :emoji_wink:
Hm, vielleicht habe ich wirklich auch nicht so ideale Steine. Aber wenn ich 3 King Steine nehme, lande ich doch schnell bei 150€ plus Versand in die Schweiz. Ist halt nicht ganz billig, aber wohl eine Überlegung wert, wenn die Steine dir als Anfänger geholfen haben. Mit meinen habe ich bisher kein gutes Gefühl. Finde geht nicht besser als zuvor mir Nassschleifpapier...

spiegelseiten komplett plan abzurichten dauert, je nach zustand des eisens, schon mal 4 - 6 h auf einem wasserstein der körnung 1000....

nur ist der dann eindeutig zu fein für den job. grobere steine machen da wenig sinn, denn die schleifen sich sehr schnell hohl und müssen extrem oft abgerichtet werden. wenn schon, dann würde ich das auf einer diamantplatte oder eine planen stahlplatte mit edelkorundschleifpulver und wasser machen, dann geht auch was weg.

aber muss eine spiegelseite komplett plan sein?? beim stecheisen reichen 2- 3 cm, beim hobel noch weniger. ich plane keine spiegelseiten bei meinen hobeln, da ich mit einer kleinen rückenfase, genannt "ruler-trick", arbeite. ein neues eisen einzurichten, dass es rasiermesserscharf ist, dauert keine 10 min.

bei stecheisen habe ich schon stunden damit zugebracht, gerade, wenn sie etwas preiswerter waren.

deswegen schaffe ich mir nur noch qualität an, das spart immens viel zeit und nerven und wenn es nicht immer gleich ein ganzer satz sein muss, kauft man sich eben seine lie-nielsen, veritas eisen oder edel japaner eins nach dem anderen.

Ok, das mit der Diamantplatte wusste ich nicht.
Habe auch nur die letzten 3cm vom Hobeleisen bearbeiten wollen. Aber ich sehe nun, da ich dann eine Mikrofase anziehe, kann ich das so mal bleiben lassen. Allerdings ist es ja bei den Stemmeisen shcon erfordderlich. Werde mal schauen.

Fazit für heute: Ich werde nochmals versuchen die Fase gut anzuziehen von dem neuen Juuma Eisen und dann berichten. Wenns immernoch nciht wirklich klappt muss ich mir vielleicht doch überlegen, andere Steine zuzulegen. Mehr fällt mir jetzt spontan nicht dazu ein :emoji_wink:

Vielen Dank euch!
Ron
 

Holzwurm-Tom

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Hallo,
ich habe mir vor gut drei Jahren die Jet JSSG-10 gekauft. Sie war damals in einer Herbstaktion für 279,- Euro.
Ich brauche sie zwar nicht oft aber wenn ich mal am schleifen bin, freue ich mich immerwieder wie einfach es ist. Für mich sind die Ergebnisse perfekt und somit freue ich mich immerwieder über die Anschaffung dieser Maschine.
Ich war auch erst am überlegen ob ich mir die Tormek kaufen soll oder die JET. Geholfen hat mir dann dieser Vergleich:
JET/Tormek Wet Sharpener Comparison - NewWoodworker.com LLC
Und hier ist das Video dazu:
JET-Tormek Side-By-Side Comparison - YouTube

Gruß
Tom
 

narrhallamarsch

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Habe auch nur die letzten 3cm vom Hobeleisen bearbeiten wollen. Aber ich sehe nun, da ich dann eine Mikrofase anziehe, kann ich das so mal bleiben lassen. Allerdings ist es ja bei den Stemmeisen shcon erfordderlich. Werde mal schauen.


Moin Ron,

aufpassen!!! Bei Hobeleisen arbeite ich mit ZWEI Fasen. Microfase vorne UND Rückenfase.

Nicht, dass Du denkst: Ich ziehe eh eine Microfase an, also kann ich mir den Spiegel sparen.

Eine scharfe Schneide ergibt sich aus dem Verschnitt zweier planer und kratzerfreien Flächen mit dem Idealradius Null, der in der Praxis nicht zu erreichen ist. Aber man kann sehr gut da ran kommen...:emoji_wink:


Gruß

Frank
 

Sägenbremser

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Hallo Ron
ob nun ein Stecheisen auf der ganzen Länge der Klinge plan sein muss, glaube ich jetzt
nicht wirklich. Alle meine Eisen habe ich ganz brutal in den Schraubstock mit Aluzulagen
geklemmt und dann ab Mitte Klinge leicht gebogen. Der vordere Teil lässt sich so schon
sehr viel besser planziehen. Beim Stemmen selber wird ein leichter Axialdruck erzeugt,
der schon dafür sorgt, daß das Eisen am Spiegel fest angedrückt wird. So hat es mir mein
Altgeselle vor 40 Jahren gezeigt und es funktioniert ganz prächtig. Die meisten Stecheisen
die ich besitze sind deutlich älter als ich und manche, vor allem die aus Schweden, hatten diese Ausformung auch schon als ich sie erwerben konnte. Kann also nicht ganz neu sein.
Liebe Grüsse,Harald
 

Sägenbremser

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Ja das möchte ich auch miterleben dürfen, wie eine Spiegelfläche an einem mehr oder
weniger eierndem Wasserschleifstein zur Planhaftigkeit erzogen wird. Müsste man mal
einen Metallverarbeiter zu fragen warum die sich tonnenschwere Planschleifmaschinen
in die Werkstatt stellen. Glaube das die hier gebäuchlichen Lösungen, ob nun mit der
Granitplatte und aufgelegtem Schleifleinen, dem hochwertigem Wasserstein oder gar
einer Gussplatte mit Korundpulver, schon etwas praxisrelevanter seien dürften um ein
gewisses Grad an Planheit zu erzeugen. Weiss nicht welche Wunder von Tormek ver-
sprochen werden, aber das geht definitiv nicht auf den ansonsten sehr schönen Schleif-
maschinen aus Schweden. Liebe Grüsse,Harald.
 

Jonix

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Ich habe mir die Woodstar WG 8 Nasschleifmaschine gekauft. Ist deutlich billiger als die Tormek.
Die Qualität der Maschine ist natürlich weit geringer aber für meine gelegentlichen Schleifarbeiten von Stecheisen und Hobeleisen reicht sie aus. Ich erziele gute Ergebnisse damit.
Ich schleife vorher wenn es sein muss aber auch noch ohne Führungsschlitten auf einem einfachen Doppelschleifer die Scharten raus:emoji_grin:
 

Nikster

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Geil. Das mit den Stecheisen leicht biegen kannte ich noch nicht. Das hört sich vernünftig an und wird bei nächster Gelegenheit ausprobiert. :rolleyes:

Ich kann auch nur nochmal wiederholen, was sonst schon gesagt wurde, aber folgende Hinweise haben MIR auch schon viel geholfen (beim Handschleifen auf dem Wasserstein):
Der "ruler trick" (hat narhallamarsch schon erwähnt) und die spiegelnde Neonröhre (ich glaub, die hab ich mir beide bei Rob Cosman auf Youtube abgeschaut). Der ruler trick ist nichts anderes als eine Vereinfachung des Schliffs auf der Spiegelseite: Hier ab ca. 4min. zu sehen [ame=http://www.youtube.com/watch?v=MYM08CSopNA]Box to Bench, Rob shows what to do with a new Woodriver plane - YouTube[/ame]
Bei groben Scharten in der Schneide nehm ich auch mal den Bandschleifer mit grober Körnung her, damit mal was voran geht (sieht man so auch bei askwoodman auf Youtube), aber Kühlen nicht vergessen, sonst ist das Eisen irgendwann ausgeglüht.
Wassersteine sind nicht grundsätzlich plan, zum Abrichten reicht mir ein Stück Marmorfensterbank und grobes Nassschleifpapier (Ich hab keine Lust auf die Sauerei mit den drei Klinkern!).
Die Fensterbank mit Schleifpapier ist übrigens auch ein guter Freund, wenn man den ersten Fasenwinkel (nicht die Mikrofase) herstellen will und der vorhandene Wasserstein zu feinkörnig ist.
Als Anfänger hat mir der Bleistift zum anmalen geholfen, damit man zwischendurch nachschauen kann, wo der Abrieb ist.
Falls man eine Führungsvorrichtung mit festgelegtem Winkel verwendet, kann man, um die Mikrofase herzustellen, hinten etwas unterlegen, Stück Pappe oder dicke Folie (bei der Veritas-Führung, die ich habe, muss man einfach so'n Rädchen um 90° drehen und schwupp - purer Luxus!).
Die letzten Schleifsekunden etwas mehr Druck auf die Kanten, damit später keine Hobelspuren entstehen.
Politurwachs auf nem Stoßriemen sollte die letzten Kristallreihen :emoji_slight_smile:p) in Richtung der Schneide aufrichten (so'n Brett mit nem Stück Leder drauf).

Ich hoffe, das hilft etwas!
 
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