Schleifgrad Esstisch

[pius]

Hallo zusammen,
mein Öl- und Lacklieferant sagte mir, dass er dringend davon abraten würde, geölte Flächen höher als 150 zu schleifen, weil man dann später jedes kleinste Fehlerchen sofort sehen würde.
Gelernt habe ich ja mal, dass man nicht hoch genug schleifen könne - habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass eine fast spiegelnde Fläche natürlich empfindlicher ist.
Wie haltet ihr das? Wie hoch würdet ihr zB einen Buchentisch schleifen? (weitere Behandlung Osmo, Zwischenschliff 220, Osmo)
besten Gruß
Pius

 

[SteffenH]

Stimmt schon irgendwie, je feiner der Endschliff, desto fieser machen sich Riefen von gröberer Körnung bemerkbar. Lack füllt das mehr oder weniger auf, Öl nicht. Höher als 150 schleife ich selten, oft reicht auch 100. Kommt auch auf die Größe der Fläche an. Bei einem Handschmeichler kann man sich den Spaß machen bis 800 oder so zu schleifen, bei 6qm Möbelfront ist das Unsinn. Bei Tischplatten mache ich manchmal noch einen Öl-Nassschliff mit 400, der feine Schleifstaub ergibt mit dem Öl eine Art Porenfüller und die Fläche wird sehr glatt.

 

[Christian81]

Da ich nur mit OSMO Produkten arbeite, nutze ich vorm grundieren max. 120er Körnung. Zwischenschliff mit 320er. Auftrag mache ich mit dem grünen Pad von denen, enorme Zeitersparnis gegenüber dem Pinsel.
Wichtig ist das entstauben nach dem schleifen.

 

[flüsterholz]

Um welche Osmo Produkte handelt es sich denn?

 

[pius]

Ich benutze das Osmo Hartwachsöl

 

[jankees]

Ganz wie`s beliebt und auch in Abhängigkeit von der Gesamtanmutung. Einem feinen Nussbaum- oder Kirschholztisch steht ein feiner Schliff besser als einem eher einfachen rustikalen Fichtentisch. Ich finde 150 manchmal ausreichend (kommt auch auf die Beschichtung an), Verwende als Standard 220 oder 240 und gehe selten auch mal darüber.

Am besten ohnehin nur gehobelt

 

[OmnimodoFacturus]

Kommt auf die Holzart an. Weichholz bis 120-150, Hartholz 150-180. Bei Eiche würde ich 150 + Bürsten machen. Bei Furnier tendenziell etwas feiner.
Wenn du zu hoch schleifst, dann nimmt die Oberfläche das Öl etwas schlechter auf. Es kommt aber natürlich darauf an, was für eine Haptik du erreichen willst. Ich persönlich mag eine Holz-Haptik und schleife deshalb nicht ganz so hoch.
Bei Eichentischen ziehen wir 80 und 120 in der Breitband auf, fahren eventuell ein zweites Mal nur mit dem Furnierschuh und 120 durch, dann 150 mit dem Exzenter und dann per Hand bürsten.

 

[Ed-o-mat]

Das kommt auf die Holzart und Deinen Geschmack an. Ebenholz kann man quasi hochglanzpolieren und feiner als 1000 schleifen, bei rustikaleren Hölzern oder Geschmäckern reicht auch mal 120.

Es kommt auch darauf an, wie man schleift. Beim Schleifen entlang der Faserichtung (z.B. von Hand) kann 120 besser aussehen als 180 mit dem Exzenter...
Deshalb: Versuch macht kluch. Schleifen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist. Falls man zu fein geschliffen hat... Grober geht immer.

 

[flüsterholz]

Bei deinem Buchetisch und dem Osmoprodukt würde ich mit 220 bis 240 das Holz schleifen.
Gruß Michael

 

[pius]

Hallo zusammen,
ich hatte mich jetzt dafür entschieden, bei 150 aufzuhören und mit 180 zwischen zu schleifen.
Nach dem Ölen war er schon recht stumpf. Höher schleifen hätte besser ausgesehen...
Wie sich das langfristig auswirkt (zu fein geschliffen - > zu schnell irgendwelche Kratzerchen sichtbar) werde ich mal probieren, wenn ich meinen eigenen Esstisch mal wieder aufarbeite.
Vielen Dank jedenfalls für eure Meinungen.
besten Gruß