Schreinerhandwerk lernen ohne Ausbildung

berntpapa

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Hallo!

Ich bin neu hier bei euch im Forum, weil mich eine Frage sehr beschäftigt und ich nach Rat suche. Ich hoffe, dass ich hier bei euch gut aufgehoben bin.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, Holzbearbeitung bzw. Schreinerei zu lernen abseits der Ausbildung? Damit meine ich wirklich die Fingerfertigkeit und die Praxis im Allgemeinen - ohne unbedingt berufliche Aspekte mit einzubeziehen (wie bei der Ausbildung).

Leider finde ich in Deutschland, egal wie und wo ich suche, immer nur entweder die 3-Jährige Ausbildung zum Tischler oder bei VHS/Kurswerkstätten irgendwelche 2-Tages-Kurse. Andere Ländern (oft englischsprachige Länder wie UK, Canada oder USA) bieten da oft ganz andere Möglichkeiten: 3-Monatige, 9-Monatige, 12-Monatige, ... Kurse, bei denen man in einer Gruppe von circa 10 Leuten tagtäglich das Handwerk erlernt. Wie gesagt: Klar, das ist nicht berufsqualifizierend - aber bestimmt qualifiziert es einen selbst Dinge zu bauen.

Kennt irgendjemand ähnliche Ansätze/Angebote in Deutschland? Zusammengefasst würde ich gerne das Tischlerhandwerk (Schwerpunkt auf Möbelbau) erlernen. Ich bin für wirklich jede Idee offen!

Würde mich wirklich sehr über eure Antworten und Ratschläge freuen!

Lieben Gruß,

Bernt
 

fpaulus

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Hallo Bernt,

also wenn ich nur schon in Google den Suchbegriff "Kurs Möbelbau" eingebe, bekomme ich zig Treffer. Darüber hinaus kann man sicherlich bei Tischlereien in der Umgebung nachfragen, ob hier eine Möglichkeit der Mitarbeit besteht. Ich kenne es aus meinem Erstberuf so, dass wir des Öfteren Hobbyköche hatten, die im Nebenjob in der Küche tätig waren. Wir hatten hochmotivierte Mitarbeiter und die Hobby-Köche konnte eine Menge lernen (Wir aber manchmal auch von den Hobbyköchen :emoji_slight_smile: )

Liebe Grüße

Franz
 

1966fraja

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Hallo,
was spricht gegen eine 3-jährige Ausbildung zum Schreiner ?
Es kommt ja nicht von Irgendwoher, das 3 Jahre gefordert sind.
Du lernst dann von der Pike auf, was Dein Beruf mit sich bringt.
Von der Theoretischen Seite ganz zu schweigen!
Die VHS Kurse sind auch nur drübergeschnuppert!
Such Dir einen ordentlichen Betrieb und lerne.

MfG
Frank
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Bernt

sei erst einmal im Forum herzlich begrüßt.

Zu deiner Frage könnte es hilfreich sein den Wohnort
mit anzugeben, deine zeitliche Verfügbarkeit und auch
welche Vorkenntnisse vorhanden sind.

Hier im Forum gibt Heiko Rech Kurse und Einführungen
in die Holzbearbeitung. Würde auch einmal Justus fragen
und Ben-@benben macht nächsten Monat einen kleinen
Kurs in seiner Werkstatt.

Es gibt im Drechslerbereich solche Kurssysteme sehr viele,
dabei ist eine Einführung in die Holzbearbeitung meistens
mit eingegliedert.

Gruss Harald
 

berntpapa

ww-fichte
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Hallo Bernt,

also wenn ich nur schon in Google den Suchbegriff "Kurs Möbelbau" eingebe, bekomme ich zig Treffer. Darüber hinaus kann man sicherlich bei Tischlereien in der Umgebung nachfragen, ob hier eine Möglichkeit der Mitarbeit besteht. Ich kenne es aus meinem Erstberuf so, dass wir des Öfteren Hobbyköche hatten, die im Nebenjob in der Küche tätig waren. Wir hatten hochmotivierte Mitarbeiter und die Hobby-Köche konnte eine Menge lernen (Wir aber manchmal auch von den Hobbyköchen :emoji_slight_smile: )

Liebe Grüße

Franz

Danke erst einmal für alle Antworten bisher!

Die Kurse, die dort gelistet werden, sind - nach meiner Beobachtung - immer lediglich Kurse über wenige Tage. Manchmal auch länger, aber dann nur an einem Tag die Woche. Etc.

Ich suche sozusagen einen Vollzeit-Kurs. In Kanada läuft sowas zum Beispiel oft unter "Certificate Program". 9 Monate tagtäglich - und am Ende kriegt man ein Zertifikat. Deine Idee bei Tischlereien direkt über eine Mithilfe anzufragen, klingt eigentlich nach einer ganz guten Idee! Hinderlich hier (und das habe ich auch einleitend vergessen zu sagen) ist wahrscheinlich aber, dass ich aus der Sicht eines Schreiners ein klarer Anfänger bin. Jetzt weiß ich nicht, ob ein Schreiner einen da wirklich ständig lehren will ohne dass er wirklich davon was hat (wirtschaftlich)?
 

heiko-rech

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Hallo Bernt,

wich weiß nicht, wie das in anderen Lädern läuft. Ich kann mir aber nur zwei Möglichkeiten vorstellen, wei so etwsa funktionieren kann:

1. Der Schüler bezahlt für die Ausbildung, da der Betrieb ja von ihm keinen wirtschaftlichen Vorteil hat, aber Arbeitszeit investiert werden muss.

2. Der Schüler erwirtschaftet seine Kosten selbst. Wie das in dem von dir gewünschten Fall funktionieren soll, weiß ich aber nicht.

Schreib doch mal, was du mit der von dir gewünschten Ausbildung am Ende erreichen möchtest.

Gruß

Heiko
 

berntpapa

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Hallo Bernt,

wich weiß nicht, wie das in anderen Lädern läuft. Ich kann mir aber nur zwei Möglichkeiten vorstellen, wei so etwsa funktionieren kann:

1. Der Schüler bezahlt für die Ausbildung, da der Betrieb ja von ihm keinen wirtschaftlichen Vorteil hat, aber Arbeitszeit investiert werden muss.

2. Der Schüler erwirtschaftet seine Kosten selbst. Wie das in dem von dir gewünschten Fall funktionieren soll, weiß ich aber nicht.

Schreib doch mal, was du mit der von dir gewünschten Ausbildung am Ende erreichen möchtest.

Gruß

Heiko


Im Allgemeinen wäre ich davon ausgegangen für solch eine Ausbildung zahlen zu müssen (z.B. mehrmonatige Kurse).

Wenn ich ehrlich bin, will ich mir das "Ende" offen lassen. In erster Linie möchte ich wirklich so viel Handwerk wie möglich lernen - ich persönlich habe viele Ideen von Gegenständen/Möbeln, die ich gerne einmal erstellen möchte. Klar würde ich das "irgendwie" erstellt bekommen - dennoch habe ich mir überlegt, dass es doch bestimmt nicht schlecht sei, das grundlegend zu erlernen. Mir macht das arbeiten mit Holz und das Erstellen von Gegenständen sehr viel Spaß - und ich würde gerne stärker in diese Richtung gehen.
 

heiko-rech

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Hallo,
Im Allgemeinen wäre ich davon ausgegangen für solch eine Ausbildung zahlen zu müssen (z.B. mehrmonatige Kurse).

Wenn ein Schreiner sich intensiv mit dir beschäftigt, das über einen langen Zeitraum hinweg, wird er dir den normalen Stundensatz berechnen müssen, da er ja in dieser Zeit nicht für andere Kunden arbeitet. Im letzten Betrieb in dem ich war, betrug der Stundensatz für einen Gesellen 45€.

Wenn also jemand sich vier Stunden am Tag mit dir beschäftigt, sind das pro Tag 180€. Mal 20 Tage pro Monat, wären das 3600€ pro Monat.

Schreib doch mal, aus welcher Gegend du kommst, vielleicht meldet sich ja jemand, der sowas machen möchte.

Gruß

Heiko
 

Basic2004

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Danke erst einmal für alle Antworten bisher!



Ich suche sozusagen einen Vollzeit-Kurs. In Kanada läuft sowas zum Beispiel oft unter "Certificate Program". 9 Monate tagtäglich - und am Ende kriegt man ein Zertifikat.

In Nordamerika gibt es keine Berufsausbildung, aus diesem Grund gibt es dort Zertifikate nicht nur für Tischler.
In Deutschland ist so etwas nicht nötig weil die Qualifikation durch eine Berufsausbildung nachgewiesen ist.
 

Fiamingu

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Wenn also jemand sich vier Stunden am Tag mit dir beschäftigt, sind das pro Tag 180€. Mal 20 Tage pro Monat, wären das 3600€ pro Monat.

Schreib doch mal, aus welcher Gegend du kommst, vielleicht meldet sich ja jemand, der sowas machen möchte.

Für 3600 € zahl ich dir sogar hin und Rückflug und
Kost und Logis. Da bauen wir gemeinsam schöne
Sachen die ich nachher auch noch verscherbeln
kann. :emoji_grin: :emoji_grin: :emoji_grin:
 

ceto

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Hallo,

die Ausbildung geht ja in vielen Bundesländern erst mal mit dem BerufsGrundschulJahr/BGJ los, erst danach geht man in den Betrieb und ist auch befähigt dort mitanzupacken.
Ich würde aber behaupten, dass man nach diesem Jahr die Grundzüge, vor allem der Maschinen begriffen hat. Ist natürlich ein ganzes Jahr, auch mit Theorie und Zeichenunterricht, aber dein Beispiel ist ja auch ein 9-Monatskurs :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße,
cedric
 

gleiter

ww-robinie
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...In erster Linie möchte ich wirklich so viel Handwerk wie möglich lernen...

Grüße Dich!

Und was spricht dagegen, dass Du Dir das Ganze selbst beibringst?

Es geht - zum Einsteigen - mit einer minimalen Ausstattung an Werkzeug, der Rest ist sowieso üben, üben und nochmals üben.

Zudem - in Zeiten wie diesen, wo mensch im weltweiten Netz zu eigentlich jeder Frage zumindest 10.000 Antworten und ein paar 100 Filmchen in der Tube finden kann - ist das selbst lernen einfacher denn je...

...Interesse vorausgesetzt, und - ganz wichtig in unserem Gewerbe! - räumliche Vorstellungskraft. Wenn Du das nicht hast - vergiß es. Klingt jetzt vielleicht überheblich, ist es aber keineswegs. Wir sehen das gerade an unserem Praktikanten im Betrieb, leider.

Selbereiner habe ich mit Bohrmaschine und Stichsäge angefangen, lang vor der digitalen Zeit, und mir sukkzesive das nötige Wissen erarbeitet. Das geht, ist aber sicher der etwas härtere Weg. Auf den mensch bei erfolgreichem Begehen allerdings zu recht stolz sein kann.

Nur mal so am Rande angemerkt.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

yoghurt

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Hallo,
ich hab ja in meinem Ein-Mann-Betrieb gerne mal Praktikantinnen (es waren bisher 3 junge Frauen, das war Zufall und ist kein Anlass für Monica-Lewinski-Witze). Ich fand den Deal "Mitarbeit gegen Unterweisung" immer recht gewinnbringend und hilfreich. Dabei muss ich zwei Einschränkungen machen:

- Das Ganze steht und fällt mit der Person des Praktikanten. Ich hatte eine junge Dame, der ich dringend davon abgeraten habe Tischlerin zu werden. Das hat sie mir nicht ganz glauben wollen und es hat sie auch getroffen und frustriert, aber da gibt es sicherlich eine Menge andere Talente denen sie folgen sollte. In der Werkstatt kann man die nicht brauchen....

- So ein Praktikum ist das Gegenteil einer systematischen Unterweisung! Trotzdem kann man sehr viel dabei lernen.

Insofern möchte ich Dich dazu ermutigen Dich an einen Tischler zu wenden und Deine Mitarbeit anzubieten. Vielleicht findet sich ja einer hier - wenn Du denn verrätst, wo Du denn bist.
 

fpaulus

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Ich bin auch der Auffassung, dass ein Praktikum oder eine Mitarbeit als geringfügig Beschäftigter eine Win-Win Situation sein kann.

Der Profi braucht immer mal ne helfende Hand, es gibt lästige Routinearbeiten die aber für den Lernenden wichtig sind und, und und.

Wenn dann noch die Chemie stimmt, was für mich entscheidend wäre, kann da ne runde Sache draus werden.

Liebe Grüße

Franz
 

Der Hannes

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Das erste Lehrjahr als Schreiner ist das sogenannte BGJ, welches Vollzeit in der Berufsschule statt findet.... dabei lernt man Grundlagen etc. Einzigste vorraussetzung ist ein Schulabschluss.... wir hatten z.B einen 55 jährigen der das BGJ nur deshalb gemacht hat....

Mag Hannes
 

fpaulus

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Also ich sehe das BGJ nicht als erstes Ausbildungsjahr. Ich bin heilfroh, dass mein Sohn gleich nach der Schule seine Ausbildung in einem Betrieb beginnen durfte. Und leider ist es ja so, dass nur ein kleiner Teil der BGJler nach diesem Jahr auch wirklich einen Ausbildungsplatz finden :emoji_frowning2:
 

yoghurt

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Hallo,
Die Organisation der schulischen Ausbildung ist Ländersache. Da gibt es unter verschiedenen Bezeichnungen entweder ein vorbereitendes Jahr , dass nicht Bestandteil der Ausbildung ist, sondern zu dieser qualifizieren soll oder ein Grundjahr, dass als erstes Lehrjahr anerkannt wird. In manchen Länder ist dieses Grundjahr sogar Pflicht. Diese Dinge bitte nicht verwechseln!

(Bitte jetzt keine Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Regelungen und Angebote!
 

pedder

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Das erste Lehrjahr als Schreiner ist das sogenannte BGJ, welches Vollzeit in der Berufsschule statt findet.... dabei lernt man Grundlagen etc. Einzigste vorraussetzung ist ein Schulabschluss.... wir hatten z.B einen 55 jährigen der das BGJ nur deshalb gemacht hat....

Mag Hannes

Und wer zahlt da was?
 

Sägenbremser

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Hallo Pedder

denke das dürfte auch kostenneutral funktionieren.
Auch berufliche Bildung sollte unabhängig vom Alter
in unserem Land kostenfrei, doch nicht umsonst sein.

Umsonst ist es leider bei vielen Teilnehmern an den eher
inflationär angebotenen Qualifizierungsmassnahmen. Das
ist mehr als schade, da gerade in diesem Bereich Ausbilder
mit überdurchschnittlichem Engagement tätig sind, aber auf
ein Klientel treffen, daß zu einer Massnahme aus Mangel an
wirklichen Alternativen eher gezwungen worden ist. Wenn
du da 3-5 Teilnehmer/innen von 25-30 Aspiranten zu einer
wirklichen Teilnahme bewegen kannst, gilt das schon als sehr
gute Quote. Etwas besser gestaltet sich das Ganze bei der Form
in der auch noch der fehlende Hauptschulabschluss zu erreichen
wäre. Ich war schon sehr erstaunt in wie vielen Fällen selbst diese
Grundlage der beruflichen Ausbildung nach der Regelschulzeit nicht
erlangt werden konnte.

Bin ja selber ein Kind des zweiten Bildungsweges gewesen und habe
Anfang der 70er das Glück gehabt an einem Modellversuch mit einem
Berufsgrundschuljahr als erstes Ausbildungsjahr beginnen zu können.
Da ich zeitgleich mein Abitur in der Abendschule nachgeholt habe, war
ich vom größten Teil des Schulunterrichts befreit und konnte bei dem
alten Meister Harke in der Lehrwerkstatt vieles vom klassischen Hand-
werk lernen, was danach im Betrieb wohl kaum möglich gewesen wäre.
Ein Glücksfall wie mir im Lauf der Jahre erst richtig bewußt geworden ist.
In der umfangreichen Form war es mir später niemals möglich gewesen
einen Lehrling in den klassischen Arbeiten ausbilden zu können, schade.

Das heisst im Klartext - auch in der ausserbetrieblichen Ausbildung ist
der Anspruch und das Können des Ausbilders mehr als entscheidend.
Wer da eine qualifizierte Auswahl treffen kann, wird auf diesem sehr
günstigem Weg schon zu seinem Ziel gelangen können. Wer uns hier
aber nur auf die kursorientierte Ausbildung in angelsächsischen Ländern
hinweisen möchte, wird damit kaum sein Glück finden. Das setzt einiges
an Opferbereitschaft der Eltern voraus, ist aber natürlich eine sehr schöne
Art sich dem Werkstoff Holz nähern zu können.

Gruss Harald
 

yoghurt

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Hallo,
im Übrigen gibt es pauschal keine Voraussetzung um den Beruf des Tischlers zu erlernen. Das bedeutet, dass kein Schulabschluss nötig ist. In Bundesländern mit verpflichtendem BGJ mag das de-facto anders sein.

Ich habe übrigens selbst ein BGJ als erstes Lehrjahr gemacht. Ich fand das sehr ordentlich und habe viel mitgenommen. Ich mache meinen guten Ausbildern keinen Vorwurf, aber es hätte noch mehr sein können - damit war ich aber eher die Ausnahme unter den Azubis des Jahrgangs. Als ich nach dem BGJ in den Betrieb gewechselt bin (dort kam man damals nur ins BGJ mit der Zusage eines übernehmenden Betriebes) beherrschte ich schon einige Grundlagen, besaß den Maschinenschein und war insofern nicht nur eine Last sondern schon ein Mitarbeiter. Das war nicht der schlechteste Start im Verhältnis von Betrieb und Azubi.

Zurück zum Thema: Ja, ein BGJ könnte sehr hilfreich sein um als einen einjährigen Vollzeitkurs als Hobbyist zu machen. Zwar ist das staatlich finanzierte System der schulischen beruflichen Bildung dafür nicht vorgesehen - insofern wäre es ein Missbrauch von Steuermitteln. Aber ein massenhafter Andrang von Hobbyisten ist ja nicht zu erwarten. Nicht zuletzt erarbeitet man sich das Wissen im BGJ auch in der Gruppe und da kann eine älterer Teilnehmer mit anderem beruflichen Hintergrund viel Profit für die anderen Azubis bringen!
 

pedder

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Meine Frage war zu knapp gestellt. Hier in S-H gibt es dieses Jahr meines Wissens nach nicht. Aber wenn es das gäbe und wenn es für den Schüler kostenfrei wäre und auch kein Betrieb zahlt, wäre es für viele Menschen ein ganz guter Einstieg. Gerade für die, die sich mit Schule nicht leicht tun. Vielleicht nicht statt Lehre, sondern als Vorbereitung darauf.

Ob das für Bernt was ist? Wenn man einen Kurs gibt/nimmt, ist die Erwartunshaltungg sicher eine andere. Aber Warum nicht mit einem Betreib ein Vereinbarung schließen: Miete einer Hobelbank und zwei Unterweisungsstunden (das sollte wohl reichen) täglich für Betrag x? Wenn das Geld da ist, sicher die befriedigendere Lösung, als mit 20 postpubertären in einem Raum zu hochken, die womöglich gar keine Lust haben..

Liebe Grüße
Pedder
 

yoghurt

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Hallo Pedder,
Hier muss bitte ganz klar zwischen Berufsvorbereitung und Berufsqualifizierung unterschieden werden. Das berufsqualifizierende BGJ ist für Betriebe wie Azubis gratis aber nicht umsonst. Hier ist die Motivation der Teilnehmer auch nicht zwangsläufig niedrig, denn schließlich hat man u.U schon einen Ausbildungsvertrag in der Hand. Ob man da ohne Ausbildungsvertrag überhaupt reinkommt hängt vermutlich vom Bundesland ab.

Wenn der Themenersteller uns verriete wo er denn lebt, dann könnte sich ja hier auch jemanden finden der ihn entweder in seine betrieblichen Abläufe einbindet oder gegen Geld unterweist. Ich könnte mir vorstellen so etwas auszuprobieren- sofern die Chemie stimmt.... Aber ohne Angabe eines Ortes können wir hier diskutieren was wir wollen....
 

zehlaus

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Hier in Schleswig-Holstein gibt es schon solche Berufsgrundbildungsjahre, auch wenn ich im Bereich Holz aktuelle keine Informationen gefunden habe. Aus den dünnen öffentlichen Informationen habe ich zwei Dinge herausgefiltert: Einerseits ist oft als Zugangsberechtigung ein Ausbildungsvertrag mit einer Handwerksfirma genannt (Nachweis des Ausbildungsplatzes), oder aber auch die kostenpflichte Teilnahme (im kaufmännischen Bereich), dann kostet das Jahr ca. 2500.-€.

In der nächsten Woche treffe ich einen Zimmermann, so weit ich es beim letzten Mal verstanden habe sind seine Azubis im ersten Jahr im Berufsbildungszentrum, ich glaube hier: Ausbildungszentrum Bau e. V. ? überbetriebliche Ausbildung & Berufsvorbereitung Bauberufe für Kiel, Eckernförde und Plön, z.B. für die Berufe Maurer, Fliesenleger, Zimmerer, Straßenbauer
 

berntpapa

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Ich bin auch der Auffassung, dass ein Praktikum oder eine Mitarbeit als geringfügig Beschäftigter eine Win-Win Situation sein kann.

Der Profi braucht immer mal ne helfende Hand, es gibt lästige Routinearbeiten die aber für den Lernenden wichtig sind und, und und.

Wenn dann noch die Chemie stimmt, was für mich entscheidend wäre, kann da ne runde Sache draus werden.

Liebe Grüße

Franz

Danke für die vielen Antworten in so kurzer Zeit!

Ja sowas fände ich gar am allerbesten. Wisst ihr denn wo man am einfachsten Schreinereien aus seiner Umgebung findet? Eventuell sogar nach deren Bereich unterteilt (z.B. vorwiegend Möbelbau, ...)?

Ich komme aus der Region Stuttgart.

Gruß,

Bernt
 
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