Schwarzarbeit

anobium60

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Servus Kollegen,

ich habe mal ein paar Fragen bezüglich Schwarzarbeit. Weiß einer von euch was für Strafen drohen, wenn man beim Schwarzarbeiten erwischt wird? Und wie realistisch ist es überhaupt dabei ertappt zu werden? Wurde schon mal einer von euch erwischt?

Ich rede jetzt nicht über den Fall das man nicht angemeldet in einer Firma arbeitet und von seinem Chef cash kriegt.

Mir geht es darum, dass man am Wochenende mal ein paar Türen einbaut, Laminat legt oder auch mal Möbel für seine eigenen Kunden baut. Das ganze aber eben schon zu fairen Preisen und nicht für Trinkgelder.

Ignorieren ist noch zuviel an Aufmerksamkeit.
Und gut ist.
 

Goriway

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Am meisten belustigt mich, wie sich alle über dieses Thema echauffieren, obwohl jeder dieser Moralapostel schon einmal am Staats-Säckel vorbeigewirtschaftet hat.
Jeder.

"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.":emoji_grin:
 

undertaker112

ww-buche
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jetzt wird´s bibelisch !!!!

Ich oute mich dann jetzt mal - ich bin Schwarzarbeiter und Schwarzfahrer - was sollte man auch anderes von einem Bestatter erwarten !!!!
 

Tischler-Kalle

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jetzt wird´s bibelisch !!!!

Huhu,

hmmmmmm, also, wie soll ich jetzt anfangen.... Ich bin ein Heidenkind, nicht im kirchlichen Verein Mitglied, nicht zur Kommunion gegangen, nicht getauft und auch noch nicht geboren.... Darf ich trotzdem hier mitspielen?

@Wolfgang: nur weil Du Dich dazu bekennst der Schwarzarbeit zu fröhnen, kannst Du doch nicht alle hier über Deinen Kamm scheren..... ;-D
 

bello

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auf jeden Fall mal wieder witzig ins Wochenende.

@Kalle: Kannst Dich ja morgen taufen lassen



Schönes Wochenende
 

mauser

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Hallo Gemeinde,

der Thread passt ja genau. Ein guter Freund hat gerade wegen „Schwarzarbeit“ richtig Ärger.
Er ist Mauer und verputz in seiner Freizeit mal ne Garage oder einen Keller. Da er dem weiblichen Geschlecht ausnahmslos sehr nahe steht und wenig Zeit für seine eigentliche Freundin hat, hat diese nun eine folgenschwere Entscheidung getroffen und den Typen vom Finanzamt einen Tipp gegeben.

Eines Freitags waren plötzlich die Jungs in Grün auf seiner „Baustelle“ ............... Anzeige!!

Alle seine Konten (auch Bausparer, Riester usw.) wurden umgehend eingefroren, die Staatsanwaltschaft ist im Boot, Chef droht mit Kündigung weil er dessen Arbeitsgeräte eingesetzt hatte, der Bauherr kommt auch nicht ungeschoren davon usw.
Er steht nun vor dem finanziellen Ruin, er selbst hatte erst vor 2 Jahren sein Haus fertiggestellt.
Die Staatsgewalt fängt gerade an die letzen Jahre zurückzurechnen, sämtliche Rechnungen/Lieferscheine/Kontobewegungen/Kundennummern von Baustoffhändlern usw. zu prüfen.

Also Vorsicht, so kann es gehen! Schwarzarbeit lohnt sich nicht.

Aber zurück zum Thema und lassen wir mal die Kirche im Dorf und den überflüssigen Populismus weg:

Ich stimme Wolfgang und Jürgen vollkommen zu –
Zitat: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“

Wer von euch hat den nicht irgendwann mal ein paar Fenster eingestellt oder mal eben ein paar Zimmertüren abgeschnitten ohne das eine Rechnung gestellt wurde? Oder die Schwester kam an und bat, für ihre Freundin, die gerade in Würzburg studiert, mal eben die Küche in ihrer neuen Wohnung aufzubauen?

Wo endet den eine Gefälligkeit? Oder eine Servicesleistung für eine potenz. Kunden?!

Wie haben denn viele Meister, die sich bis dato selbständig gemacht haben angefangen?

Nach der Meisterschule gleich Leute eingestellt und richtig in Maschinen investiert?! Wohl eher die wenigsten. Viele waren einfach besser, flexibler und hatten Ideen, waren Idealisten und haben klein angefangen, einige zuerst nebenbei, sind aber mit ihren Aufgaben gewachsen und haben sich dann doch freiwillig zu „Selbständigen Steuerzahlern“ entschieden, mit der Konsequenz

– Selbst und Ständig!!!

mauser
 

schorsch

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Hallo,
ein sehr oft gehörter Satz von Privatkunden, vor allem bei kleineren Aufträgen lautet:" Wissen sie, eine Rechnung brauche ich nicht". Rapide zugenommen haben solche Aussagen seit die Mehrwertsteuer auf 19% erhöht wurde. Sich um die Steuer herumzudrücken zieht sich durch alle Schichten. Selbst Staatsdiener bilden hier keine Ausnahme, was ich besonders bedenklich finde.
Der Schwarzarbeit kann man meiner Ansicht nach nur wirkungsvoll begegnen, wenn der Mehrwertsteuer für Handwerksleistungen deutlich gesenkt und die Abschreibungsmöglichkeiten vergrößert würden.
Gruß Georg
 

Werkzeugprofi

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Ich kenne einen m.E. besonderen Fall von Schwarzarbeit. Dieser kommt allerdings aus der KFZ Branche:

Ein Mechaniker / Lackierer hat mit ein paar Freunden in einer eher abgelegenen Gegend (eine Art Bauernhofgegend) im Keller/ Anbau seines Anwesens in seiner Freizeit Autos repariert / verkauft. Dies in einem Umfang welcher so manche Branchenfirma vor Neid erblassen lassen würde. Ein paar Jahre ging das gut.

Irgendwann wurde das Finanzamt darauf aufmerksam...

Die Damen und Herren beobachteten über einen längeren Zeitraum die Zufahrt zu dem Gelände und waren trotz vorliegenden Informationen über den regen Verkehr dort mehr als überrascht. Natürlich kam kurz darauf der Pflichtbesuch beim Mechaniker selbst.

Dieser handelte mit den Beamten einen meiner Meinung nach besonderen Deal aus:

Er bekam keine existenzbedrohende Strafe o.ä. (Und selbst wenn in einem geringen Umfang).

Stattdessen meldete er ein Gewerbe an - sprich machte sich offiziell selbstständig.

Jetzt fragt man sich was daran so besonders ist?

Ganz einfach: Der Grund ist dass dieser Deal ca. 20 Jahre her ist und seither die nunmehrige Firma in 3-Schicht Betrieb 24 Stunden am Tag offiziell arbeitet und brav (?) Steuern zahlt.

Das Finanzamt hat durch diesen Coup bei weitem mehr finanzielle Vorteile davon als von eine einmaligen Strafe.

Diese Geschichte soll niemanden dazu anspornen gleich zu handeln. Das hätte natürlich auch ins Auge gehen können und ist sicherlich aus x-Gründen abzulehnen!

Als ich von dieser Sache gehört habe war ich aber schon irgendwie beeindruckt.
Wie lange der Mechaniker allerdings dies Dauerbelastung aus gesundheitlicher Sicht noch durchsteht ist allerdings ein anderes Kapitel...

lg

David
 

garfilius

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...
Alle seine Konten (auch Bausparer, Riester usw.) wurden umgehend eingefroren, die Staatsanwaltschaft ist im Boot,....
Die Staatsgewalt fängt gerade an die letzen Jahre zurückzurechnen, sämtliche Rechnungen/Lieferscheine/Kontobewegungen/Kundennummern von Baustoffhändlern usw. zu prüfen....

Selbst schuld! Ich hab mal für einen Bauherrn gearbeitet, der hat mir im breitestem Kölscher Dialekt erklärt: "Jung, wennde Schwaazjeld hast, dann halt das jetrennt vonne annere Jeld und nimm for de Schwaazjeldjeschäfte nur dat Schwaazjeld!"
Und recht hat er. Zum moralischen Aspekt und zu Frauen möchte ich hier nichts sagen, aber Ordnung in der Buchhaltung sollte schon herrschen.
 

kobalt

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[..] aber Ordnung in der Buchhaltung sollte schon herrschen.
Na und? Das hält doch das Finanzamt nicht davon ab, alles zu überprüfen. Außerdem habe ich herausgelesen, dass der Mann angestellt ist, eine "Buchhaltung" wird er also nicht haben.
 

spline

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Morgen

Der Schwarzarbeit kann man meiner Ansicht nach nur wirkungsvoll begegnen, wenn der Mehrwertsteuer für Handwerksleistungen deutlich gesenkt und die Abschreibungsmöglichkeiten vergrößert würden.
Gruß Georg

immer gerne gehörtes Argument. Aber wenn wir schon dabei sind, dann senken wir die MwSt für Klamotten auch gleich, damit keiner mehr Fälschungen von Turnschuhen kaufen muss, die für Zigaretten auch, damit die Vietnamesen in Berlin ihre Zigaretten nicht mehr losbekommen, und natürlich für CDs und DVDs ebenfalls, damit die Kopiererei endlich aufhört.
Und absetzen möchte ich das natürlich dann auch können.

Im Ernst: Das ist ein schwieriges Thema. Wo fängt man an, wo hört man auf? Subventionen (Steuerreduzierung und Abschreibungsmöglichkeiten sind auch Subventionen) sind kein Allheilmittel.
Eigentlich bin ich sowieso gegen Subventionen, wobei ich mich natürlich als Kunde auch freue, wenn ich für irgendwas einen Zuschuss bekommen, oder weniger bezahlen muss.
Dieses Absetzen von Handwerksleistungen ist eh ein Witz. Ich kann 20% (max 600 Euro) absetzen. Das bewegt mich garantiert nicht dazu, mehr Leistungen zu vergeben. Auch wenn ich das Schwarz machen lassen würde käme ich deutlich billiger - mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Ich lass halt das machen was notwendig ist, schau, dass ich einen guten und trotzdem bezahlbaren Handwerker dafür finde und versuche einiges selber zu machen.


Schönen Tag noch


Jürgen
 

kobalt

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Ich kann 20% (max 600 Euro) absetzen.
Für 2009 und 2010: 20% von 6.000€, also 1.200€.

Ob es ein Witz ist, darüber kann man streiten. Zumindest verbessert es die Verhandlungsposition gegenüber dem Handwerker. Wenn er mir anbietet, ohne Rechnung die MwSt wegzulassen, kann ich ihm entgegenhalten, dass mir das nichts bringt und er muss bei Schwarzarbeit noch weiter runter mit dem Preis. :emoji_grin:
 

spline

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Für 2009 und 2010: 20% von 6.000€, also 1.200€.

Ah, ist das hochgesetzt worden? Wusste ich noch nicht. Aber das wird ja dann nur von meinem Brutto abgezogen und dann mit meinem persönlichen Steuersatz weiterverechnet. Bringt also, wenn ich mit 50% besteuert werde, dann auch "nur noch" 600 Euro, oder?

Wie gesagt: Ich lass das offiziell machen, was ich machen lassen muss. Und meistens nehm ich nen Handwerke bei mir aus der nahen Umgebung. Nicht immer die billigsten (sind halt Münchner Preise) aber zu denen kann ich wenigstens hinlaufen und die Meinung sagen.

Und wenn's geht, dann mach ich was selber. Oder frag einen Verwandten oder Nachbarn ob er hilft. Und das sollte zugelassen sein.

Jürgen
 

checkalot

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Ah, ist das hochgesetzt worden? Wusste ich noch nicht. Aber das wird ja dann nur von meinem Brutto abgezogen und dann mit meinem persönlichen Steuersatz weiterverechnet. Bringt also, wenn ich mit 50% besteuert werde, dann auch "nur noch" 600 Euro, oder?

Jürgen

Hallo Jürgen,

nicht ganz: du kannst die max. 1.200 EUR von deiner Steuerschuld abziehen, d.h. wenn du 50.000 EUR Steuern zahlen müsstest, wären das dann hinterher "nur" noch 48.800 EUR. Daher ist die Regelung unabhängig vom pers. Grenzsteuersatz. Somit kriegt man als Privatperson grob gesagt die Mehrwertsteuer auf Handwerkerleistungen erstattet (allerdings nur auf den Lohnanteil, nicht aufs Material).

Viele Grüße
Georg
 

darp_vader

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Hallo Leute,

ich dachte das ist ein Forum für Holzfragen und nicht für Scheißfragen.

Schreibt mir lieber mal was zu meiner Kolonialfrage, da bin ich noch nix weiter.

Gruß Dominik
 

kobalt

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du kannst die max. 1.200 EUR von deiner Steuerschuld abziehen
Hallo Georg, Danke für die Korrektur. Das ist tatsächlich so. Im Gegensatz zur "normalen" Absetzbarkeit, bei dem der absetzbare Betrag das zu versteuernde Einkommen mindert, wird hier der Förderbetrag direkt von der Steuerschuld abgezogen.
 

Grenen

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Der Schwarzarbeit kann man meiner Ansicht nach nur wirkungsvoll begegnen, wenn der Mehrwertsteuer für Handwerksleistungen deutlich gesenkt und die Abschreibungsmöglichkeiten vergrößert würden.
Gruß Georg

immer gerne gehörtes Argument.

Aber das Argument stimmt

Seit 2001 läuft bei uns (Holland) ein versuch mit niedrigen MwSt ( 6 %) bei Berufen mit hohen aufwand an Handarbeit (reparatur schuhen,friseur,fahrrad reparatur)
In 2008 hat sich herausgestelt das in der Friseurbranche die Schwarzarbeit erheblich zurückgegangen ist weil mehr "'hobby"' friseure selbständig/unternehmer geworden sind.
15 % höhere Neueinstellungen von Personal werden diesen niedrigen MwSt auch zugeschrieben
Die EU hat jetzt ab 2010 definitiv beslossen das Mitgliedsländer diesen niedrigen Steuersatz anwenden dürfen für diese Berufe (brauchen die Länder aber nicht zu machen.)

Leider ist das bemühen der Lobbyisten um auch Tischlerhandwerk und andere Berufe unter den niedrigen steuersatz zu bekommen im EU gescheitert.
(Grosses Nachbarland von uns war nicht so begeistert :rolleyes: )
 

islander

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Geht jetzt zwar vom Thema ab, doch ich persönlich wär´ eh eher dafür Steuern auf Arbeitsleistungen/Dienstleistungen etc. abzuschaffen und nur Rohstoffe/Materialien zu zu besteuern.
Würde die Arbeitskraft gegenüber dem Material wieder extrem aufwerten und hat gleichzeitig nen positiven ökologischen Einfluss.
 

kobalt

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Welchen ökologischen Einfluss sollte das denn haben? Weniger Material verwenden, dafür mehr arbeiten??

Durch die unterschiedliche Besteuerung hätte das FA außerdem jede Menge zusätzlicher Prüfungen zu machen.
Beispiel: Auftrag mit 1.000€ Materialeinsatz und 1.000€ Arbeitsleistung, jeweils netto. Material wird ohne Marge verkauft, 19% MwSt sind durchlaufender Posten, auf die Arbeit fallen 190€ an, die das FA vereinnahmt.
Ohne MwSt komme ich aber auf die Idee, das für 1.000€ gekaufte Material für 500€ weiterzuverkaufen, dafür die Arbeit für 1.500€. Macht 95€ Gewinn durch die MwSt.
 

WinfriedM

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Umgedreht macht es auch viel ökologischen Sinn, alles zu versteuern, was Menschen konsumieren. Der Konsum belastet die Umwelt. Ein Fußboden, der nicht gelegt wird, ein Schrank der nicht gebaut wird, entlastet die Umwelt. Wer viel konsumiert, belastet das Ökosystem Erde auch viel. Insofern macht eine Konsumsteuer (=Mehrwertsteuer) Sinn.

Manchmal kann Konsum aber auch ökologisch sinnvoll sein - wenn man z.B. durch eine Wärmedämmung Energie spart. Sowas könnte ohne Mehrwertsteuer gefördert werden. Aber dann blüht wieder der Missbrauch...
 
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