schwarze Schicht auf und in Holzfassade

Erdhorn

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Hallo,
die Fassade unseres Hauses ist vom Hersteller ursprünglich mit Acryldickschichtlasur bestrichen worden, welche auf der Südseite halb abgeblättert war. Ich habe 2015 die losen Teile mit einem Hochdruckreiniger entfernt und mit "Schuettec Fassadenöl" behandelt. 2 Jahre lang ist das Holz nur sehr langsam dunkler geworden, aber seit diesem Jahr sind zwischen den immer noch hellen Stellen sehr dunkle Stellen entstanden. Zusätzlich gibt eine tiefschwarze Substanz, die wie Pulver oder Krümel auf der Oberfläche sitzt. Man kann es teilweise mit der Fingerkuppe abstreifen. Kann mir jemand sagen, was das ist und ob man dagegen etwas tun sollte?
Ist das Schimmel?

So sieht das aus.

Mit der Optik war ich bis letztes Jahr zufrieden. Da ich das Holz nun noch mal lasieren wollte, wüsste ich gerne vorher, ob das in dem Zustand so ohne weiteres sinnvoll ist.
 

carsten

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Hallo

aua das sieht ja richtig sch... aus.
Aber in erster Linie die Optik ( nach meinem Geschmack)
1. Hochdruckreiniger halte ich für nicht geeignet.
1.1 hoffe das Holz konnte danach ausreichdn trocknen.
2. danach hätte man auch die noch bestehende Farbschicht entfernen müssen.
wieviel Öl hast du pro m² ca verbraucht.
Das schwarze sind eher Stockflecken oder auch nur Verunreinigungen ( Feinstaub und Co), die sich auf der durch Hochdruckreiniger und das Wasser aufgestellten Fasern abgelagert haben.
Farbe oder Öl haftet darauf nicht gut. Das sollte auf jeden Fall entfernt werden. Geht gut mit einer Bürste.
Besonders gefährdete Bereiche würde ich evtl auch ein wenig schleifen. danach ölen oder lasieren ....
 

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Um welche Himmelsrichtungen handelt es sich? Nach was riecht die schwarze krümelige Substanz, wenn Du sie zwischen den Fingern zerreibst?
Ich denke, solche Fassaden sollten tatsächlich nur geölt werden, wenn man überhaupt etwas tun möchte. Irgendwelche dünnen oder dicken Dünndickschichtlasuren haben auf solchen Flächen nichts zu suchen. Wenn ich über die notwendigen Vorarbeiten bei Renovierungsanstrichen nachdenke, graust es mir, wenn ich solche Bilder sehe.
 

WinfriedM

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Für mich sieht das nach dem typischen Schimmel aus, der sich bildet, wenn das Holz mal ein paar Tage feucht war. Entsteht gerne in der feuchten Jahreszeit, weniger im Sommer. Es reicht aber auch schon 1 Tag aus, wo das Holz ordentlich feucht war. Ist nicht weiter tragisch, aber wenn du die Fassade irgendwie behandeln/streichen willst, sollte das entfernt werden.

Die Frage ist ja, was du mit so einer Fassade jetzt machen willst. Die Dickschichtlasur bröckelt langsam überall runter und müsste eigentlich vollständig entfernt werden. Ist eine Menge Arbeit. Macht man gerne mit Trockeneisstrahlen, kostet aber auch ordentlich Geld.

Das zeigt auch schön, warum man auf Fassaden keine Dickschichtlasuren verwenden sollte, sondern maximal Dünnschichtlasuren, die nicht abblättern. Und keine hellen Farbtöne, wenn nur lasierend behandelt werden soll.
 

Erdhorn

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Den Hochdruckreiniger habe ich nur genommen, weil ich keine andere Möglichkeit gefunden habe.
Schleifen geht nicht, denn die Dickschichtlasur wird warm und setzt nach wenigen Zentimetern jedes Schleifpapier zu.
Abfräsen wäre auch schlecht gewesen, denn es ist Nut und Feder. Selbst wenn ich einen passenden Fräser für die Nuten hätte, käme ich nicht bis in die Ecken und den Übergängen zu Fenstern, Dach, usw..
Zum Abbeizen hätte sehr aggressives Zeug benutzt werden müssen und das Problem mit den Übergängen und dem Schutz der umliegenden Teilen bestünde auch.

Vor dem Ölen habe ich das Holz mehrere Wochen trocknen lassen. Für die etwa 15 m² habe ich rund 4 Liter verwendet, also ca. 270 ml/m².
Dort, wo die alte Farbschicht noch intakt war, war mit dem HDR kaum etwas zu machen. Ich hätte das zwar losbekommen, aber dabei wäre zu viel Holz draufgegangen. Gerade unter dem Dachüberhang, wo die Sonne nicht gewirkt hat, ist die Farbschicht extrem zäh.

Es handelt sich hier um die Südseite und die Dickschichtlasur ist nur dort kaputt, wo die Sonne direkt einwirkt.

Ich bin auch der Ansicht, dass solche dicken Farb- oder Lasurschichten auf einer Fassade nichts verloren haben. Das ist 5 Jahre nett, und danach ein Totalschaden. Fenster, Türen, Dachkanten und Untersichthölzer sind alle mit Dickschichtlasur bekleistert. Bei Türen und Fenster habe ich 2 Jahre lang ein Fenster nach dem anderen ausgehangen und mit Heißluft und Spachtel in sehr mühevoller Kleinarbeit von dem Zeug befreit. Danach habe ich mehrere Lagen Dünnschichtlasur aufgetragen. Die war aber auf der West- und Südseite schon nach 1 bis 2 Jahren wieder so weit weg, dass das Holz an manchen Stellen blank zu sein schien. Dann habe ich Sickens Filter 7 drüber gepinselt und "pflege" es alle 2 Jahre mit Sickens HLS. Das funktioniert bisher einwandfrei - wenn man davon absieht, dass es im Vergleich zu PVC-Fenstern ein enormer Aufwand ist.

An dem schwarzen Zeug habe ich bisher nicht gerochen. Das werde ich morgen nachholen. Ich habe normalerweise ein ziemlich empfindliches Riechorgan, sodass ich schon mal soviel sagen kann, dass es nicht extrem riecht.
 

Erdhorn

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Für mich sieht das nach dem typischen Schimmel aus, der sich bildet, wenn das Holz mal ein paar Tage feucht war. Entsteht gerne in der feuchten Jahreszeit, weniger im Sommer. Es reicht aber auch schon 1 Tag aus, wo das Holz ordentlich feucht war. Ist nicht weiter tragisch, aber wenn du die Fassade irgendwie behandeln/streichen willst, sollte das entfernt werden.

"Nicht weiter tragisch" höre ich gerne :emoji_slight_smile: Kann ich es einfach so lassen, oder würde es den Verfall beschleunigen?
Wie entfernt man es am Besten? Mit Schleifmitteln kommt man kaum in alle Ecken und Rillen (Nut und Feder). Drahtbürste oder Drahtbürstenaufsatz für Bohrmaschine/Schnellläufer?

Die Frage ist ja, was du mit so einer Fassade jetzt machen willst. Die Dickschichtlasur bröckelt langsam überall runter und müsste eigentlich vollständig entfernt werden. Ist eine Menge Arbeit. Macht man gerne mit Trockeneisstrahlen, kostet aber auch ordentlich Geld.

Trockeneisstrahlen kostet afaik 300 Euro/h und die 15 m², Giebelseite, 1. Obergeschoss mit 2 Fenstern, bekommt man vermutlich nicht an einem Tag sauber. Dazu kommt, dass unter der Wandfläche eine Böschung liegt, sodass man zuerst ein Gerüst aufbauen müsste. Eine Anlegeleiter bekommt man nicht so angestellt, dass sie sicheren Stand gewährleisten würde.
Hinzu kommt, dass das Erdgeschoss mit Klinkern (Backsteinen) verblendet ist und nur das Obergeschoss mit Holz verkleidet ist. Bevor ich viel Geld in eine wenig beständige Renovierung des Holzes stecke, würde ich dort Zinklbleche oder auch Klinker vorsetzen. Dafür fehlt aber im Moment das Geld, weshalb mein Plan war, die Holzfläche noch mal abzukärchern und dann noch mal mit Öl zu lasieren. Dieses Mal würde ich dann aber eher ein Öl nehmen, welches Biozide enthält.

Das zeigt auch schön, warum man auf Fassaden keine Dickschichtlasuren verwenden sollte, sondern maximal Dünnschichtlasuren, die nicht abblättern. Und keine hellen Farbtöne, wenn nur lasierend behandelt werden soll.

Ja, wegen der Dickschichtlasur kann ich auch nur den Kopf schütteln. Es handelt sich hier um ein Massahaus aus dem Jahr 1999 und soweit ich weiß, ist die Fassade mit dem Anstrich vom Hersteller fertig geliefert worden. Die sollten doch eigentlich wissen, dass das immense Folgekosten nach sich zieht.
 

WinfriedM

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Was man provisorisch mit wenig Aufwand machen kann: Holz mit Bürste gut abwaschen. Ich würde Waschsoda verwenden, das ist auch gut alkalisch, mögen Schimmelpilze nicht. Zum Schluss mit Wasser abstrahlen. Gut trocknen lassen und dann mit Sikkens Cetol HLS (was du ja eh da hast) einmal drübergehen. Damit schützt du das jetzt ganz offene Holz hinreichend mit wenig Arbeit. Der Rest der Dickschichtlasur blättert mit der Zeit weiter ab, so dass du in vielleicht 3 Jahren mal wieder ran gehst und die Sache mit der Dünnschichtlasur wiederholst.

Das sieht dann über längere Zeit zwar nicht sonderlich hübsch aus, schützt aber zumindest die Substanz.

Pflege Fenster: Da gibts von Sikkens auch so eine Pflegemilch. Kenne jemanden, bei dem sich das bewährt hat.

Wenn du alte Dickschichtlasur entfernen willst, kannst du es mit einem Speedheater probieren.

 

Holz-Fritze

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Lass die Finger von Bioziden, die sickern schön in den Boden deines Gartens, den willst Du doch nicht vergiften.
Ich glaube auch nicht dass Öl ein geeigneter Kandidat ist sondern eher das bereits erwähnte Sikkens oder eine deckende Wetterschutzfarbe (z.B.
Owatrol SOLID COLOR STAIN) . Dann sieht man die versaute Holzoberfläche nicht mehr. Das Owatrol kann dann auch auf alte feste Beschichtungen gerstrichen werden. (https://owatrol.com/de/haus-hof/holz-im-auenbereich/endbehandlung/9184-solid-color-stain.html)
Owatrol soll nach Auskunft eines Profis welcher diese für Holzfassaden seit Jahren nutzt eine der besten Wetterschutzfarben.

Billig wird das aber auch nicht. Eventuell wäre vielleicht Sandstrahlen auch eine Lösung.
 
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Erdhorn

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Danke für die Tipps.

Sachen wie Sandstrahlen oder der Speed-Heater funktionieren nur mit einem Gerüst, was wegen der Böschung ziemlich viel Aufwand bedeutet. Beim Speedheater hätte ich Bedenken, dass es zu heiß wird und sich etwas hinter dem Holz entzündet, zumal ich nicht weiß, was dahinter ist. Wie würde man die Nuten ausschaben? Die Bretter hier haben abgerundete Kanten und keine Keilnut, wie im Video.

Da die betreffende Giebelseite kaum einsehbar ist, ist mir die Optik nicht so wichtig. Die Farbreste, die noch fest sind, können drauf bleiben. Ich werde das also abwaschen und dann mit Dünnschichtlasur einpinseln.
Biozide möchte ich zwar nicht unbedingt haben, aber wenn sich sonst Schimmel bildet, sehe ich keine Alternative.


Die Sikkens Pflegemilch wollte ich schon mal ausprobiert haben, bin dann aber drüber weggekommen. Werde ich nachholen.
 

Erdhorn

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Sandstrahlen geht auch mit Leiter. Warum sollte das nicht gehen.
Soweit ich Sandstrahlen bisher kenne, wird das Objekt gut eingehaust, damit der Sand nicht zu weit verteilt wird.
Eine Leiter kann man hier auch nur sehr schlecht anstellen. Es gibt zwei Fenster auf der Giebelfläche und eine Böschung versperrt mehr als die Hälfte der Bodenfläche, auf der eine Leiter stehen müsste. Die bisherigen Arbeiten habe ich mit teils weit ausgestreckten Armen gemacht. Werkzeug kann ich also immer nur mit einer Hand halten.
 

andama

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Das Bild welches du eingestellt hast, zeigt einen recht extrem vergrößerten Ausschnitt an. Sieht die ganze Fassade so aus?
 

Holz-Fritze

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Soweit ich Sandstrahlen bisher kenne, wird das Objekt gut eingehaust, damit der Sand nicht zu weit verteilt wird.
Eine Leiter kann man hier auch nur sehr schlecht anstellen. Es gibt zwei Fenster auf der Giebelfläche und eine Böschung versperrt mehr als die Hälfte der Bodenfläche, auf der eine Leiter stehen müsste. Die bisherigen Arbeiten habe ich mit teils weit ausgestreckten Armen gemacht. Werkzeug kann ich also immer nur mit einer Hand halten.

Eine Fassade kann man auch ohne Einhausung strahlen. Da mußt nur Du dich Einhausen. :emoji_slight_smile:)

Das funktioniert ähnlich wie Lackieren mit der Sprühpistole. Habe schon mal Muster in Glas gestrahlt. Einfach im Garten auf die Wiese gelegt und Quarzsand als Strahlmittel genommen. Der Sand spült sich mit der Zeit weg.
 

andama

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Ja und wenn eingerüstet werden muss, dann ist es halt so.
Wenn du dauerhaften Schaden von deinem Gebäude halten willst, musst DU reagieren.
Wie du herangehst, kommt mir so vor wie, dusch mich aber mach mich nicht nass.
 

Erdhorn

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@WinfriedM
Hast du einen Schaber schon mal an einer Rundung ausprobiert? Ich habe bisher nur Erfahrung beim Entlacken unserer Haustüranlage und Fenster und habe dabei festgestellt, dass selbst das maßhaltige Holz nicht so gleichmäßig ist, dass man mit einem Schaber alles erwischt. Nach dem Schaben war daher noch viel Schleifarbeit übrig.
Zum Wandaufbau: Grundsätzlich kenne ich den Aufbau. Es ist eine Holzständerwand, die außen mit einer Spanplatte abschließt. Darauf ist eine Bitumenbahn angebracht, darauf Kreuzlattung und dann die Nut- und Federbretter. Was aber an den Übergängen ist, weiß ich nicht. Ich habe hier am Haus schon lose reingeknüddeltes Papier und Styropor gefunden. Besonders die Übergänge zum Untersichtholz wären ein Problem. Dort ist die Dickschichtlasur noch sehr zäh und ich möchte das Untersichtholz selbst nicht auch entlacken müssen.

@andreas
Das Holz sieht zu einem Großteil so aus. Dort, wo Sonne und Wasser wirken, ist viel Schimmel. Dort, wo das Wasser nicht so stark einwirkt, sieht es noch so aus, wie kurz nach dem Ölen im Jahr 2015 (z.B. unter den Fensterbrettern). Da ist nicht mal das Holz dunkler geworden. Unter den Dachüberhängen ist noch die 18 Jahre alte Dickschichtlasur intakt. Hier ein größerer Ausschnitt.

@Ralf
Ich habe mir noch mal Bilder zum Sandstrahlen angesehen. Alleine mit der Schutzausrüstung würde ich nicht auf einer schlecht angelegten Leiter mit ausgestreckten Armen hantieren und der Dreck fliegt schon ziemlich weit weg. Das kann ich meinen Nachbarn nicht einfach in die Gärten und auf die Autos blasen. Beim Abkärchern ist auch Dreck entstanden, aber der wird größtenteils vom Wasser gebunden. Schön war das dennoch nicht.
Nasssandstrahlen wie hier z.B. könnte ich mir noch ohne Einhausung vorstellen, aber ob man die Lanze mit dem Schlauchadapter an der Spitze einhändig 1-2 Tage am Stück halten kann, wage ich zu bezweifeln.
 

Erdhorn

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Ja und wenn eingerüstet werden muss, dann ist es halt so.
Wenn du dauerhaften Schaden von deinem Gebäude halten willst, musst DU reagieren.
Wie du herangehst, kommt mir so vor wie, dusch mich aber mach mich nicht nass.

Ich fasse es noch mal zusammen:
Wenn ich ein Gerüst aufbaue und vielleicht mit Sand oder Trockeneis strahle, dann wird es teuer. Anschließend bliebe immer noch eine wartungsintensive Holzfassade, die ich wegen der Böschung nur schlecht, bzw. nur mit Risiko mit einer Leiter erreiche. Alle 3 Jahre eine Gerüst aufzubauen, wäre unwirtschaftlich. Deswegen gibt es für mich nur 2 vernünftige Möglichkeiten:
1. mit möglichst wenig Aufwand die Funktion des Holzes erhalten, wobei die Optik zweitrangig ist.
2. wenn ein Gerüst aufgebaut werden muss, dann installiere ich etwas, was dauerhaft keine Wartung benötigt (Zinkblech, Klinker, ...)
 

WinfriedM

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Hast du einen Schaber schon mal an einer Rundung ausprobiert? Ich habe bisher nur Erfahrung beim Entlacken unserer Haustüranlage und Fenster und habe dabei festgestellt, dass selbst das maßhaltige Holz nicht so gleichmäßig ist, dass man mit einem Schaber alles erwischt. Nach dem Schaben war daher noch viel Schleifarbeit übrig.

Grundsätzlich bringen so Schaber, die man in passender Kontur geschliffen hat, schon einiges. Aber klar, das bleibt viel Fummelei und nachträgliche Schleiferei.

Wenn du es noch etwas schöner haben willst, kannst du auch mit einem Entgrauer arbeiten, z.B. Osmo Entgrauer. Manche nehmen auch einfach Oxalsäure. Dann wird das vergraute Holz wieder hell.

Was war das denn für ein Öl, mit dem du gearbeitet hast?
 

Erdhorn

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Grundsätzlich bringen so Schaber, die man in passender Kontur geschliffen hat, schon einiges. Aber klar, das bleibt viel Fummelei und nachträgliche Schleiferei.

Dann ist es also wie vermutet und eher schlecht einhändig von einer schlecht aufgestellten Leiter aus durchzuführen.
Aber gut, das muss auch nicht sein. Die Optik ist nicht so wichtig. Vor 3 Jahren war das Holz 15 Jahre alt und vermutlich war noch nie etwas daran gemacht worden. Es hatten sich viele Taschen unter der aufgeplatzten Dickschichtlasur gebildet und darunter hat es gegammelt. Jetzt sind nur wenige Ränder der Altbeschichtung gelöst, aber es gibt keine oder nur sehr wenige Taschen, in denen sich Wasser hält.

Wenn du es noch etwas schöner haben willst, kannst du auch mit einem Entgrauer arbeiten, z.B. Osmo Entgrauer. Manche nehmen auch einfach Oxalsäure. Dann wird das vergraute Holz wieder hell.

Das habe ich mal mit Oxalsäure und H2O2 ausprobiert. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Oberfläche dadurch destabilisiert wird und beim anschließenden Schleifen war praktisch alles, was aufgehellt war, weg und die aufhellende Wirkung kam letztlich nur dadurch, dass die vergraute Schicht abgeschliffen worden ist.

Was war das denn für ein Öl, mit dem du gearbeitet hast?

Damals wurde es als "Schuettec Lärchen-Fassaden-Öl" verkauft. Jetzt finde ich im Shop nur noch "Fassaden-Öl" und "Lärchen-Öl Classic".
Die Technischen Merkblätter habe ich mir nicht angesehen, aber den Beschreibungen nach sehe ich da kaum einen Unterschied.
Den Schutz vor Vergrauung würde ich dem Zeug sogar bestätigen. Zumindest dort, wo wenig Wasser über das Holz gelaufen ist, sieht das Holz noch genauso hell aus, wie kurz nach dem Abkärchern vor 3 Jahren. Wäre jetzt kein Schimmel vorhanden, wäre ich mit dem Öl sehr zufrieden. Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich dem Öl etwas Kupfersulfat oder Silberoxid beigemischt hätte.
 

WinfriedM

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Scheint ein typisches einziehendes Öl zu sein mit etwas Urethan-Alkydharzen (ähnlich wie Rustins Danish-Oil). Halte ich für einen guten Weg, eine dickschichtig behandelte Fassade über die Jahre in Richtung diffusionsoffene Behandlung zu bekommen, ohne erst die ganze Dickschichtlasur zu entfernen.

Die Bewerbung des Herstellers, dass das Öl bis zu 10 Jahre vor Vergrauung schützt, erscheint mir aber zweifelhaft. Holz-Oberflächen vergrauen auch nur dort, wo regelmäßig Wasser hinkommt und da ist es ja bei dir auch schon ordentlich vergraut. Alle Öle dieser Machart, die ich da kenne, verzögern die Vergrauung nur wenig.
 

Erdhorn

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Bei dem beworbenen Vergrauungsschutz muss man wohl, wie auch bei vielen anderen Werbungen, das "bis zu" beachten. Bisher dachte ich, dass die Vergrauung durch das UV-Licht ausgelöst wird, aber tatsächlich muss auch noch Wasser die zersetzten Bestandteile auswaschen, wie ich gerade gelesen habe.

Zur Zusammensetzung steht beim Lärchen-Öl:

Schützt das Fassaden-Öl auch vor Holzschädlingen und Schimmel?
Fassaden-Öl enthält schädlingshemmende Bitterstoffe. Im Naturöl enthaltenen Bitterstoffe unterbinden die Entpuppung von Larven und führt zum natürlichen absterben von Holzschädlingen. Gesundes Holz kann mit Fassaden-Öl ohne Vorbehandlung eingelassen werden, Schimmelbildung und Befall von Holzschädlingen ist unter diesen Umständen nicht möglich. Bereits befallenes Holz sollte ersetzt oder mit chemischen Fungizid- Pestiziden an den erforderlichen Stellen eingelassen werden. Synthetisch erzeugte, also chemische Fungizide/Pestizide sind in diesem Produkt nicht enthalten und sollte nur im Ausnahmefall, punktuell im Außenbereich angewendet werden!

Worin liegt der Unterschied zwischen Lärchen-Öl classic und Fassaden-Öl?
Lärchen-Öl classic:

Ist ein reines Natur-Öl und hat für den Endanwender nicht selten problematische Trocknungseigenschaften, vor allem wenn zu viel aufgebracht wurde. Überstände trocknen schlecht bleiben nicht selten klebrig, Runzelbildung folgt. Schmutz und Ablagerungen (Nano Rußteilchen aus Hausbrand, Auto, Flugzeug) erzeugen nicht selten schwarze Flecken auf den nicht trocknenden Stellen. Aus diesem Grund ist dieses Öl eher für den gewerblichen Anwender (Maler) geeignet.
Fassaden-Öl:
Dieses Öl ist im Aufbau vergleichbar mit unserem Lärchen-Öl classic jedoch so mit Trockenstoffen versetzt, dass auch bei Überständen eine verlässliche Durchtrocknung gewährleistet ist. Runzelbildung wird weitestgehend unterbunden. Fassaden-Öl ist für den Endverbraucher oder Gelegenheitsmaler wesentlich besser geeignet, weil es einfacher zu verarbeiten ist. Optisch bleibt kein Unterschied zwischen den beiden Ölen zu erkennen.

Daraus schließe ich, dass es nur natürliche Bestandteile enthält und kein Urethan. Der beschriebene natürliche Schimmelschutz scheint aber nicht so gut zu funktionieren, oder aber er funktioniert bei voller Bewitterung nicht so lange. Vielleicht hätte ich schon im 2. Jahr nachölen müssen. Das habe ich nicht gemacht, dass das Holz noch fest und nicht trocken aussah. Auch jetzt ist noch das alte Öl zu erkennen.
 

WinfriedM

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Schau mal im Datenblatt, da steht Urethan-Alkyd. Hat mit einem Naturöl nicht mehr viel zu tun. Im Werbetext findet man solche Infos natürlich eher nicht. :emoji_wink:

Vergrauung: Hat auch viel mit den Mikroorganismen zu tun, die erst bei ordentlich Feuchtigkeit gedeihen. Vor allem sind es Pilze.
 

Erdhorn

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Für den Fall, dass es jemand interessiert:
Ich bin endlich dazu gekommen, die Fassade zu bearbeiten. Wegen des heißen Wetters und anderen Verpflichtungen ging es nicht früher.
Mit einer Bürste war da nix zu machen. Das schwarze Zeug saß teilweise sehr tief und vor allen Dingen auch hinter lockeren Altbeschichtungen. Außerdem kann ich nicht alle Stellen von einer Leiter aus mit der Hand erreichen. Also habe ich wieder den Hochdruckreiniger ausgepackt. Irgendwelche Killerwespen scheinen hier in der Nähe ihr Sommertipi aufgeschlagen zu haben, sodass ich zuerst eine Friedenspfeife mit ihnen rauchen musste :emoji_slight_smile:
Lange Rede..., so sah es zur Halbzeit aus.
Von der alten Acryldichtschichtlasur ist noch ein ordentlicher Teil mit runter gekommen und ansonsten eben die komplette verwitterte Schicht, sodass das Holz wie frisch gesägt aussieht. Ich finde das herrlich. Schade, dass man diese Optik nicht konservieren kann.
Nach einem Tag sieht das Holz schon wieder pulvertrocken aus. An ein paar wenigen kleinen Stellen (Ritzen, Ästen) sitzt das schwarze Zeug so tief/fest, dass ich auch mit dem HDR nicht alles entfernt bekommen habe.
 

Keilzink

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... wenn das meine Fassade wäre, dann würde ich sie mit Faluner Rot (Falu Rödfärg) streichen. Das ist zig-tausenfach erprobt, einfachst in der Anwendung und in Schweden kann man Holzfassaden sehen, die damit mehr als 100 Jahre halten. Wetterseite alle 5-6 Jahre abkärchern und überstreichen, hat mir einer gesagt, sonstige Seiten: 10 Jahre. Den Farbton muss man halt mögen, und die Farbe hält nur auf sägerauem Holz - aber das hast du ja jetzt. Es könnte noch Einschränkungen wegen der Vorbehandlung geben - aber das würde ich riskieren - nach einer Fachberatung.

Andreas
 
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