Hallo zusammen,
ich habe mein "Schwebe-Schreibtisch"-Projekt nun endlich realisiert und bin sehr glücklich damit!
Wie zuvor angedacht habe ich eine IKEA-Tischplatte (doppelseitig mit Hochdrucklaminat) auf Länge kürzen lassen (1,55m) und 3 Schwerlastkonsolen aus Alu-Druckguss verwendet. Zur Wand hin habe ich die Tischplatte 2,5cm nach vorn gezogen, damit die Kabel durchpassen. In Kürze montiere ich über der Lücke einen Kabelkanal/Brüstungskanal. Die Kabel können dann schön unsichtbar verlegt werden, und die Tischplatte musste so nicht für Kabeldurchlässe angesägt werden. Auch gewinne ich so weitere 2,5cm nutzbare Tiefe für die Beine und Arbeitsfläche.
Links habe ich einen Rollcontainer von Haller stehen, den ich nach Bedarf auch noch weiter nach links hinausschieben kann, wenn etwa Platz zu zweit gebraucht wird.
Noch ein paar Fakten zur Vorgehensweise:
- zur Ausrichtung der Winkel habe ich zunächst eine Latte von 2 x 2,5 cm Querschnitt mit der Wasserwaage ausgerichtet und an die Wand geklebt (doppelseitiges Klebeband, spurlos wieder entfernbar). Diese fungierten auch als Abstandhalter für die Platte um die gewünschte Lücke zu erreichen.
- Die Winkel habe ich mich mit Messing-Spreizdübeln und entsprechenden Maschinenschrauben (für Gewindegröße M6, einmal aber auch M8, als mir das Loch zu geriet) befestigt. Vorteil: Man kommt mit geringen Bohrtiefen um 4cm aus. Nachteil: Die Montage ist etwas komplizierter und benötigt mehr Zeit als mit normalen Dübeln. Der Dübel muss gerade soweit vorgespreizt werden, dass er mit dem Hammer ins Loch geschlagen werden kann; ist das nicht der Fall, greift er nicht und lässt sich nicht weiter aufspreizen, ergo kein Halt. Jedenfalls, richtig montiert, sitzen sie sehr fest. Ich habe mich nach der Montage auf jeden Winkel gesetzt. Da tut sich überhaupt nichts. Meine Wand (Innenwand, Neubau) ist aber auch anscheinend sehr fest, jedenfalls massiv (keine Hohlstellen).
- Die Winkel in 500x450mm sind nach meiner Sichtung des Marktes die für mich idealen gewesen (Sonderanfertigungen ausgenommen), da sie sehr stabil sind, nur ganz minimal wippen, wenn man sich mit Wucht auf den Tisch stützt, für meinen Geschmack gut aussehen (auch wohnraumtauglich), und ohne Steg auskommen (freies Rangieren des Rollcontainers in meinem Fall). Ich habe übrigens die lange Seite unter der Tischplatte verbaut, entgegen einiger Ratschläge (lange Seite an die Wand). Ich wollte hier einfach mehr Aufliegefläche haben. Übrigens haben diese Winkel großzügige Lochbreiten von ca. 6,5mm. Die Dicke des Materials zu den Aufliegeflächen hin beträgt 4mm.
- Die Tischplatte hat eine Tiefe von 63,5cm. Zusammen mit der Lücke ergeben sich also 66cm. Sie hat eine Hochdrucklaminatschicht (ähnlich Resopal, nehme ich an) und sollte somit für den Schreibtischgebraucht recht unverwüstlich sein. IKEA gibt ja sogar 25 J. Garantie. Diese Platte hier ist auch beideseitig foliert, Küchenplatten geben ansonsten ja unten den "nackten" Blick auf die Spanplatte.
- Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Was noch fehlt: Brüstungskanal mit Steckdosen und weitere Kabelkanäle zur Kaschierung aller Kabel; Monitorhalterungen für die Wand. Dann ist auch die Arbeitsfläche maximal ausgereizt.
- Für die Befestigung von Winkel an Schreibtischplatte habe ich Holzschrauben mit Linsenkopf à 4,0x30mm + Unterlegscheibe genommen. Habt ihr
- Nachdem die Winkel montiert waren, gab es trotz meiner Mühe um eine perfekte Ausrichtung am Anfang kleine Höhenunterschiede, die ich mit Stücken aus einer Schrankrückwand ausgleichen konnte.
Ich bin mir noch uneins, ob ich einen durchgehenden Standard-Brüstungskanal nehmen soll, der ja dann 6 oder 7 cm von der Wand absteht, oder doch einen weniger tiefen, und Aufputzsteckdosen ganz links und ganz rechts separat anbringe. Was denkt ihr?
Aktuell gibt es ab und zu ein Knackgeräusch beim mittleren Träger, wenn ich mich in diesem Bereich mit Wucht auf die Tischkante stütze. Jedenfalls hat sich nichts von der Wand gelöst. Ich bin mir noch nicht sicher, woran es liegt, es stört aber auch nicht sehr, nur wie gesagt bei einen hohen Belastung in der Mitte gibt es ein "Klack"-Geräusch. Evtl. liegt es an einem der Messing-Dübel? Metall auf Stein könnte für solche Geräusche anfälliger sein als im Fall von Kunststoffdübeln. Bei einer späteren Überarbeitung will ich mir das noch einmal anschauen.
Danke an alle nochmal für Eure Tipps und Ratschläge, die mir bei meiner Suche nach einer individuell optimalen Lösung sehr geholfen haben!
Grüße
Steve