Selbstständig ohne Meister

uli2003

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@snekker
Der Artikel dieses Bloggers ist grauenhaft. Die Wahrheit - tja, was ist denn überhaupt die Wahrheit? Das kannst du nicht, ich nicht, niemand exakt sagen.

Ich bin auch kein Freund der Kammern. Aber des Meisterbriefes, weil ich ihn als Befähigungsnachweis für nötig erachte. Das EU-Umfeld ist mir da schnuppe.
Natürlich ist der Tischlerberuf für andere nicht so gefährlich wie das Fahren ohne Führerschein, aber auch hier gibt es Dinge, die gefährlich sein können.
Öffnet man den Markt ohne 'Meisterzwang', kann sich jeder als Tischler selbstständig machen.
Mit genügend Erfahrung sehe ich da kein Problem, da gibt es auch keinen Meistervorteil mehr.
Wenn ich aber sehe, wer sich theoretisch selbstständig machen könnte - aua.

Warten wir's ab.

Grüße
Uli
 

yoghurt

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Wenn ich aber sehe, wer sich theoretisch selbstständig machen könnte - aua.

Hallo,
ja, ganz genau!

Bloß ist das in vielen anderen Bereichen ganz genauso. Und da machen sich dann auch welche selbständig, die es besser bleiben liessen... Na und? Das erledigt sich doch ganz schnell von ganz alleine!
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Hallo ARON!
Dein dummes Geschwätz von Norwegischen Lighttischlermeister und populistischen Phrasen verrät mir, dass du überhaupt nichts verstanden hast. Norwegen ist ganz bestimmt nicht das Mekka des Handwerks. Eher schon die Hölle! Dank seiner wirtschaftlichen Lage ist Norwegen der Entwicklung in Deutschland um ca 20 Jahre voraus. Es stimmt schon das hier die Handwerkskammern den dreh heraus haben, wie man es anpacken muss, das ein Existenzgründer innerhalb der ersten 5 Jahre, von ganz allein auf die Idee kommt, dass ein Meister eine gute Idee wäre. Die Kehrseite der zunehmenden Industrialisierung, wie sie auch in Deutschland zu beobachten ist, ist allerdings das hier nur noch die alten wissen, wie man einen Hobel schwingt. Im Zimmerer Handwerk ist es sogar soweit gekommen, das die nicht einmal mehr in der Lage sind eine Schiftung herzustellen. Das alles hat nichts damit zu tun, dass es keine Meister gibt. Es hat einfach damit zu tun, dass es für alles Maschinen gibt. Man braucht ja bloß ein paar Knöpfe zu drücken und schon kommt auf der anderen Seite das fertige Teil heraus. Vor 25 Jahren war das Ausbildungsniveau noch in Ordnung. Heute kannst du in norwegischen Tischlereien im schwarzen Anzug arbeiten, nach 8 stunden ist die Bügelfalte immer noch in Ordnung und staubig bist du auch nicht geworden. Handwerkliche Begabung ist nicht mehr gefragt. Computerkenntnisse sind erwünscht. Wozu brauche ich eigentlich noch einen Meister. Der Computer sagt mir doch, wo es lang geht. Angebote schreiben, Kalkulationen, Steuern Ausschreibungen, Buchhaltung, wo du hinschaust, Computer machen das „besser“ diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. In 20 Jahren hat sie auch deutsche Schreinereien voll im Griff.
Verbitterung ja. Wundert dich das? Ich bin Handwerker kein Knopfdrucktischler.
Trotzdem haben hier die meisten Tischlereien einen Meister. Das Ausbildungsniveau der Meister kann abgesehen von einigen nationalen Besonderheiten durchaus mit dem Deutschen verglichen werden. Nur dass hier kein Handwerker mehr einen Hobel schwingt. Wozu gibt es Bandschleifer. Aber das ist ja in Deutschland auch nicht anders. Was meinen Durchblick in Sachen Politik betrifft, der ist ganz einfach zu erklären. Ich stelle mir immer erst die Frage, wem nützt das? Diese Frage sollte man sich ruhig öfter stellen, wenn man abends vor der Glotze sitzt und Tagesschau anschaut. Bei den Kammern und Verbänden sowie bei den Politikern habe ich eine Beobachtung gemacht, die wohl eine nationale Eigenheit ist. Man weiß nicht, wann Schluss ist. Man bleibt auch dann noch auf dem Zug, wenn man längst weiß, dass er in den Abgrund rollt. In dem Streit um den Meisterzwang haben Politik und Verbände den Kampf längst verloren und sie wissen das auch. Trotzdem bemüht sich keiner um Schadensbegrenzung. Das kann jeder sehen, der die Augen aufmacht und genau hinsieht.
Ach ja und lass das mal mit den versuchten Tiefschlägen, das zeigt nur, das du dich getroffen fühlst. Zu einer konstruktiven Diskussion trägt das nicht bei.

Liest und glaubst Du eigentlich auch selber was Du für einen Quatsch schreibst?

Mein Netzwerk hat mir erzählt dass Du ziehmlich aufgeblasen bist :emoji_grin:

Mannoman, weil Du in ein paar Foren angemeldet bist ist es Dein Netzwerk, aber ich glaube Dir auf's Wort dass Norwegen den Deutschen 20 Jahre voraus ist mit dem Bildungsstand von vor 25 Jahren ...... d.h. dass sie nur noch 5 Jahre hinterherhinken :emoji_grin:
 

Sägenbremser

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So, jetzt wird es doch wieder etwas lichter:emoji_slight_smile:

nähern wir uns doch wieder der ursprünglichen Frage
des TE, der aber leider nicht mehr an Bord ist.

Schon die etwas naive Frage zur Umgehung der bis
jetzt noch existierenden Zulassungsbeschränkungen,
so kurz vor der hoffentlich erfolgreichen Gesellenprüfung,
zeigt doch leider nur zu deutlich was uns erwarten könnte.

Ob nun die Erstellungskosten von Tischlerleistungen sehr
gesenkt werden könnten, wenn auf Beiträge für HWK,IHK
verzichtet würde, die teure Meisterprüfung auch nicht mehr
auf die Gewerke umgelegt werden muss, das entnehme ich
so dem Hinweis des Bloggers, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Schon die realen Kosten für eine ordnunggerechte Installation
nach TA Luft, dürfte diesen Betrag locker um den Faktor 10
übersteigen. Das müßte aber auch jeder Betrieb mit nur einem
Angestellten erfüllen müssen. Könnten natürlich auch noch von
der EU dazu gezwungen werden auf dem Standard von Randstaaten
der europäischen Gütergemeinschaft unsere Werkstätten aufzubauen.
Würde in etwa dem Qualitätsanspruch der meisten Schulen entsprechen.

Das mit dem von selber erledigen bei Insolvenzen, sehe ich leider
nicht so einfach. Da hängt schon etwas mehr Leistung und Leid
hinten dran. Keine Lohnfortzahlung, Ausfälle bei Lieferanten und
eine Abwälzung der Leistungsgewährung auf unsere Solidargemein-
schaft sind natürliche Folgen schlechter Betriebsführung. Ob nun
nicht meistergeführte Betriebe wirklich eher zur Pleite neigen, lässt
sich aber nicht wirklich verifizieren glaube ich. Zahlenwerken die nur
von der HWK veröffentlicht werden, traue ich nicht wirklich.

Wenn es jemanden gibt der mit den opulenten Möglichkeiten des
Bundesamtes für Statistik umgehen kann, würde es mich schon
interessieren was da an Aussagen wirklich real ist.

Gruss, Harald
 

Annimi

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FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
Realsatire pur. Soderle mal was zu den Kammern:

Beispiel Architektenkammer!
Wer als Dipl-Ing. Fachrichtung Innenarchitektur eine weitreichende Aufgaben erfüllt, bei einem Architekten dafür angestellt ist, und nicht wie vorgeschrieben von einem "INNENArchitekten" angelernt wurde, kann wenn es den Innenarchitekten (Kammermitglied) in diesem Architekturbüro nicht gibt, mit dieser Praxiserfahrung noch lange nicht die Kammereintragung zum Innenarchitekten beantragen.
Dagegen sind Eure Kammern noch harmlos! (Nur um das mal zu betonen und ich betreibe kein AK-bashing in irgendeinem Forum).

Servus, Annimi

Ps.: Mit dem Hobel habe ich auch mal gelernt umzugehen, Zinken bekomme ich vielleicht noch hin :emoji_grin:
 

Snekker

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Hallo Harald! (IRS Belgium)
Mein Netzwerk hat mir berichtet, dass du nicht einmal einen Gesellenbrief als Tischler hast. Du tust dich hier mit den Stammtischparolen hervor und redest den Handwerkskammern das Wort. Wollen doch mal sehen, was mir mein Netzwerk noch so alles über dich berichtet. Ach ja hast du nun den lang ersehnten Meisterbrief, für den du den Deutschen Handwerkskammern in den Arsch gekrochen bist? Keine angst ich gönne dir den Spaß. Bloß macht dich das in meinen Augen zum Handlanger der Handwerkskammern. Du bist befangen mein Lieber. Mich wundert es gar nicht, dass du jetzt unterhalb der Gürtellinie weiter machst.
Mein Gott noch mal so einer wie du der muss den Typen von den Verbänden wie ein Gottesgeschenk vorgekommen sein. Er lässt sich so schön instrumentalisieren. Tut mir leid das ich das über dich ausplaudern muste. Du hast es mit deiner Hetze aber selbst herausgefordert. Du bist sicher kein schlechter Tischler. Aber du bist, was dieses Thema betrifft so etwas von Befangen, das ist kaum auszuhalten.
 

Snekker

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Hallo Sägenbremser!
Es ist schlicht und ergreifend nicht die Aufgabe der Handwerkskammern jemanden die Genehmigung zu verweigern nur, weil er eventuell in seiner Laufbahn irgendwann einmal insolvent werden könnte. Die Verbände missachten ganz klar die Anweisung des Bundesverfassungsgerichtes, bei der Vergabe von Ausnahmegenehmigungen großzügig zu sein. Bei der berühmten Ausnahmegenehmigung beispielsweise hat das Gericht ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass es die meisterlichen Fähigkeiten bei einem Gesellen mit 6 Jahren Berufserfahrung für gegeben hält. Nun kann man 6 Jahre Berufserfahrung so sehen, das auch die Lehrjahre als Berufserfahrung gelten oder das man erst 6 Jahre als Geselle auf dem Buckel haben muss, um Anspruch auf eine Ausnahmegenehmigung zu haben. Was meinst du, was die Verbände gemacht haben? Aus den 6jahren Berufserfahrung wurden 6 Jahre als Geselle in leitender Position. Worauf das Gericht sich noch einmal gemeldet hat und den Begriff leitende Position präzisiert hat. Eine leitende Position ist dann gegeben, wenn der Geselle das Werkstück ohne die Hilfe des Meisters fertigstellt. Diese Voraussetzung erfüllt eigentlich heute jeder Geselle. Schon in der Annonce, auf die hin er sich bewirbt, ist meistens zu lesen, dass ein selbstständig arbeitender Geselle gesucht wird. Da braucht es keine Bescheinigung, dass man in leitender Position war. Diese Voraussetzung erfüllen eigentlich alle. Da das so ist, haben sich die Verbände etwas Neues einfallen lassen. Sie haben noch schnell rechtliche und wirtschaftliche Kenntnisse ins spiel gebracht. Das Gericht hat daraufhin klar zu verstehen gegeben, dass diese Kenntnisse keine Rolle spielen dürfen bei der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung. Um dem dann noch die Krone aufzusetzen, sind diese Ausnahmegenehmigungen, wenn sie dann erteilt, werden auch noch zeitlich befristet. Meisterbriefe werden nicht nach ein paar Jahren infrage gestellt. Ganz egal wie Schwachsinnig der Meister dann ist. Das Gericht hat in den letzten Jahren immer wieder Großzügigkeit bei der Vergabe angemahnt. Das wurde ignoriert. Kein wunder, dass man heute von Inländerdiskriminierung spricht. Ich hoffe, der Europäische Gerichtshof entscheidet schnell und sehr hart zugunsten der Diskriminierten, damit diese Farce endlich ein Ende hat.
 

Mitgliede25046

Gäste
Das mit der Kammer ist wirklich großes Kino für alle die sich selbständig machen wollen oder sind. Anfürsich sollte sich die Kammer für die Interessen der Handwerker einsetzen, was ja auch löblich ist. Die Realität sieht leider für mich so aus, das Sie ihre Monopolstellung für sich selbst ausnutzen und sich selbst viiieeelll zu wichtig nehmen. Hier geht es eigentlich um ein Unternehmen das wirtschaftlich denkt und handelt. Und nicht um eine Interessenvertretung der Handwerker. Die Gelder die für Beiträge, Aus- und Weiterbildung eingenommen werden sind imens. Wenn ich hier in der Landeshauptstadt Dresden die Werkstätten der einzelnen Gewerke sehe, merkt man deutlich das es der Kammer sehr gut geht. Was anfürsich auch gut ist. Aber mich ärgert es, das es einem Meister oder Gesellen wirklich sehr sehr schwer gemacht wird seine eigene Werkstatt aufzumachen. Ohne größeren Kredit geht es eigentlich fast nicht. Ob der Meisterzwang ansich gut oder nicht gut ist darüber lässt sich streiten. Ich sehe aber den Titel ansich für einen gewissen Ausbildngsniveau an. Der Meister weiß dann doch ein bisschen mehr was die Betriebsführung angeht. Das soll aber nicht heißen das er im Wettbewerb überlebt.

Eins noch: Wenn ich austreten könnte, würd ich´s sofort machen.
 

uli2003

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Schon die etwas naive Frage zur Umgehung der bis
jetzt noch existierenden Zulassungsbeschränkungen,
so kurz vor der hoffentlich erfolgreichen Gesellenprüfung,
zeigt doch leider nur zu deutlich was uns erwarten könnte.

Mal jemand der es begriffen hat. Nach über 25 Jahren Prüfungsausschuss habe ich viele 'gerade fertige' Junggesellen gesehen. Je nachdem wo sie gelernt haben und wie sie ausgebildet wurden, sind vielleicht 2-3% so intelligent und pfiffig, sich selbstständig zu machen.

Die paar Euro der Meisterprüfung, geschweige denn die Beiträge zu Kammer und ggf. KH respektive Innung fallen neben den Investitionskosten gar nicht ins Gewicht.
Und wenn der Existenzgründer als Einzelkämpfer beginnt, fällt so gut wie gar nichts an Beiträgen an.

Das mit dem von selber erledigen bei Insolvenzen, sehe ich leider
nicht so einfach. Da hängt schon etwas mehr Leistung und Leid
hinten dran. Keine Lohnfortzahlung, Ausfälle bei Lieferanten und
eine Abwälzung der Leistungsgewährung auf unsere Solidargemein-
schaft sind natürliche Folgen schlechter Betriebsführung. Ob nun
nicht meistergeführte Betriebe wirklich eher zur Pleite neigen, lässt
sich aber nicht wirklich verifizieren glaube ich. Zahlenwerken die nur
von der HWK veröffentlicht werden, traue ich nicht wirklich.

Genau so sehe ich das auch. Es hängt nicht nur der Insolvente daran, sondern auch andere Verlust- und Leidtragende. Zuletzt alle.

Ein Meisterbrief kann ja auch durch ausreichend lange Gesellentätigkeit ersetzt werden, da hätte ich kein Problem damit. Wie das nun im Gesetzestext formuliert ist, ist mir Schnuppe. Wenn das irgendein Blogger für sich passend zusammenstrickt, lasst ihn. Mich interessiert dieses Geschwätz genauso wenig wie das derer, die es für wahr oder sinnvoll erachten.
Ich bin durchaus in der Lage mir meine eigene Meinung zu bilden.

Grüße
Uli
 

Besserwisser

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Diese Argumente können für sich gesehen sogar korrekt sein.
ABER:
In einem liberalen Land mit Berufsfreiheit dürfen Insolvenzrisiko und Qualität der zu erbringenden Leistung KEIN Kriterium zur Zulassung der freien Berufsausübung sein.
Hier versuchen sich die HWKs als Verbraucherschützer zu generieren. Lachhaft.

(Mal abgesehen davon, Uli: "Die paar Euro." Was hat denn dein Meistertitel gekostet? Ganz grob.)
 

uli2003

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In einem liberalen Land mit Berufsfreiheit dürfen Insolvenzrisiko und Qualität der zu erbringenden Leistung KEIN Kriterium zur Zulassung der freien Berufsausübung sein.

Grundsätzlich ist ein jeder seines Glückes Schmied. Ich will ja auch nicht die Kammer, finde nur ein klein wenig Qualifikation schon gerechtfertigt. Und die haben die neuen Gesellen en gro nicht!
Das geht in die Hose. Und wenn wir dies zugunsten der freien Berufswahl tolerieren wollen, wirft das kein gutes Licht auf (nicht nur) unser Handwerk.

Ich habe wirklich mal jemanden gesehen, der eine Paneeldecke mit dem Heftklammerer festgetackert hat. Die ganze Chose ist natürlich nach 14 Tagen von der Decke gefallen. Was ist, wenn dabei ein Kind zu erheblichem Schaden kommt?

Wollen wir Zahnärzte demnächst ohne entsprechendes Studium werkeln lassen? So schnell stirbt es sich an falsch behandelten Zähnen nicht.. Schmerzt nur etwas, ist aber billiger.

Ich habe etwas Bauchweh bei der Sache.

Was mein Meistertitel gekostet hat? Kann ich dir nicht mehr genau sagen, ist 25 Jahre her.
Ich würde mal sagen nach Abzug der Steuerersparnis um die 5-7000 DM.

Grüße
Uli
 

Mitglied 24010 keks

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Ich habe wirklich mal jemanden gesehen, der eine Paneeldecke mit dem Heftklammerer festgetackert hat. Die ganze Chose ist natürlich nach 14 Tagen von der Decke gefallen.

Sollte das ein Schreinergeselle gewesen sein, bezweifle ich, dass der das in der Meisterschule besser lernt. Ich erwarte schon von einem Gesellen, dass der weiß wie man sowas korrekt ausführt. Wozu sonst geht der 3 Jahre zur Schule und arbeitet nebenbei auch noch ein wenig im Betrieb? Jemand der sowas nicht ordentlich ausführen kann, dürfte noch nicht einmal Geselle sein.
By the way: Eine Paneeldecke darf meines Wissens nach sogar ein Hausmeisterservice, Maler oder sonstwer montieren...
 

Besserwisser

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Na, die 5-7000 kommen aber nur hin, wenn du ein Jahr Arbeitsausfall unberücksichtigst lässt. Und die muss man eigentlich hinzuaddieren. Steuerersparnis kommt auch nur zum tragen, wenn man hinterher direkt Geld verdient. Ist bei der klasssichen Existenzgründung nicht unbedingt der Fall. Jedenfalls bei mir nicht so gewesen.
Ich komme da für mich auf ganz andere Beträge.

Das mit den Gefahren: Die Decke darf eh jeder machen, mal vielleicht von Ausnahmen abgesehen. Maler, Raumausstatter, Baufertigteileinbauer. Auch ohne jede Qualifikation.
Wir beide dürfen auch morgen ein Sushirestaurant aufmachen, mit dem wir einer Menge Leute ernste gesundheitliche Probleme bereiten könnten :emoji_wink:
Oder irgendein grösseres Handelsunternehmen gründen, bei dessen Insolvenz sieben Monate später 30 Menschen arbeitslos werden.
Man mag persönlich eine Entwicklung, wie sie zB bei den Fliesenlegern oder Malern eingetreten ist, für schade halten.
Wenn man Gefahren sucht, findet man die auch, sebst beim Kiosk um die Ecke. Die Frage ist, ob diese Gefahren und Risiken zur eigentlich liberalen Gesetzeslage passen bzw berücksichtigt werden dürfen. Imho nicht.
 

uli2003

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Na, die 5-7000 kommen aber nur hin, wenn du ein Jahr Arbeitsausfall unberücksichtigst lässt. Und die muss man eigentlich hinzuaddieren.

Du hast nach meinem Preis gefragt. Ich habe den Meisterkurs teilweise in Abendschule gemacht. Teilweise deshalb, weil wir uns später mit 10 Schülern zusammengetan haben, uns Räumlichkeiten und Lehrpersonal 'angemietet', und die ganze Geschichte in 3 Blöcken je 3 Wochen Urlaubszeit (für uns) durchgehämmert haben.
Somit kein Verdienstausfall.

Die Schule ist auch keine Pflicht. Die reine Prüfungsgebühr ist ja nicht hoch. Da man als Geselle alles weiß, alles kann, und sofort auf die Menschheit losgelassen werden soll, müsste es auch völlig unproblematisch sein nach fast kostenlosem Eigenstudium direkt zur Prüfung anzutreten.
In Anbetracht der kurzen Schulzeit unserer Truppe ist das übrigens etwas Wahres dran. Bestanden haben alle.

Das mit der Decke weiß ich natürlich. Ich darf mir auch selber in den Zähnen rumbohren. Ob das üblich ist und Sinn macht, lasse ich hier mal in Frage gestellt.

Verbraucherschutz ist natürlich nicht die Aufgabe der Kammern, aber wenn die es nicht machen werden die Gerichte übernehmen. Mal sehen wo das hinführt, ich bin gespannt..
Der Kunde, der sein mühsam erspartes einmal gegen Schrott eingetauscht hat, wird so schnell auch kein Kunde eines guten Betriebes. Dazu fehlt im dann halt das Geld, denn zurückzuholen ist es in den wenigsten Fällen.

Grüße
Uli
 

Snekker

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Hallo alle miteinander!
Zu erst ein mal zu den paar Euro, die ein Meisterbrief kostet. Die günstigste Variante kostet heute in Deutschland so ca. 25000 €, aber nur wenn man hinterher gleich das maximale Einkommen hat, um die Steuerersparnis, die möglich wäre, überhaupt zu generieren. Das war die günstigste Variante. Realistisch sind da wohl ehr 40000-50000€ wenn mann sich nicht 3-4 Jahre auf der Abendschule Quälen will. Also ganz erhebliche Kosten. Was bringt das ein? So gut wie nichts. Das Einzige was ich jedem der sich selbstständig machen will ans Herz legen würde wäre Teil 3 der Meisterprüfung. Ganz einfach, wie man nirgendwo sonst dieses Fachwissen so gebündelt bekommt. Man kann dieses Fachwissen natürlich auch anderswo bekommen, man muss aber dafür dann verschiedene Einzelkurse besuchen. Das ist ineffizient du teuer. Alles andere kann man sich ersparen. Teil 3 kann jeder, der das will, für ein paar Hundert Euro über das Internet machen. Dafür braucht man, wenn man konzentriert, arbeitet ca 3 Monate abends. Vollzeit geht das auch in 4 Wochen.

Was die abgehängte Decke betrifft, so handelt es sich dabei um die Montage von Fertigteilen. Fertigteile darf jeder montieren. Laut Handwerkskammer sind alle handwerklichen Tätigkeiten erlaubt, die ein Arbeiter in kurzer Zeit erlernen kann. So gesehen Widersprechen sich die Handwerkskammern eigentlich selbst. Auf der einen Seite musst du einen Meisterbrief haben, um eine Tischlerei zu führen. Auf der anderen Seite machen die meisten Tischlereien nichts anderes als die Montage von Fertigteilen.
Ich würde jedem, der sich selbstständig machen möchte und dabei eine Tischlerei ins Auge gefasst hat empfehlen erst einmal mit der Montage von Fertigteilen zu beginnen. Nach 3-4 Jahren dann eine Ausnahmegenehmigung beantragen und als Tischler in die Welt ziehen. Auf diesem weg dürfte am wenigsten Ärger zu erwarten sein.
 

uli2003

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Der Meisterbrief kann auch 100.000 Euro kosten, wenn man sich neben der Schule eine Suite mietet und 3 mal am Tag warmes Essen kommen lässt.

So ein wenig flexibel muss man schon sein, Möglichkeiten habe ich oben aufgezählt. Das spart eine Menge Geld. Etwas mühsam kann es sein, stimmt - aber es dient der eigenen Existenz. Ich fand es gar nicht schlimm.

Teil 3 kann jeder, der das will, für ein paar Hundert Euro über das Internet machen. Dafür braucht man, wenn man konzentriert, arbeitet ca 3 Monate abends. Vollzeit geht das auch in 4 Wochen.

Find ich gut. Teil I und II sind (damals) nicht großartig wissenserweiternd gewesen.

Ich würde jedem, der sich selbstständig machen möchte und dabei eine Tischlerei ins Auge gefasst hat empfehlen erst einmal mit der Montage von Fertigteilen zu beginnen. Nach 3-4 Jahren dann eine Ausnahmegenehmigung beantragen und als Tischler in die Welt ziehen. Auf diesem weg dürfte am wenigsten Ärger zu erwarten sein.

Dito.

Grüße
Uli
 

magmog

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guude,

was soll's, der Meistertitel wird in absehbarer Zeit Geschichte sein.

Am Rande:

Ganz klar haben die Zünfte auch der Marktkontrolle gedient.
Andererseits konnte sich das Handwerk durch diese Interessenvertretung gegen den Adel und die geistliche Obrigkeit durchsetzen.
In Zeiten ohne Sozialversicherungen war allen Mitgliedern eine Absicherung geboten, einschließlich deren Angehörigen.
Einher mit der Zunft ging die Verpflichtung zu sozialem Verhalten, Zwang zu Ausbildung und Unterstützung von Wandergesellen und in Not geratene.
Eine weitere Aufgabe der Zünfte war die Qualitätssicherung. As Nürnberg ist bekannt, dass Schaumeister unangekündigt Werkstücke prüften und z.B. pro Zentimeter nicht sachgerechter Leimfuge ein strammes Strafgeld fällig wurde.

Aber die Zeiten sind vorbei!

Ich hoffe, dass bei allen notwendigen Reformen unser Ausbildungssystem nicht zerstört wird.
 

SteffenH

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Ich hoffe, dass bei allen notwendigen Reformen unser Ausbildungssystem nicht zerstört wird.

Ja, ja, das vielgelobte und immer wieder als Musterbeispiel genannte "duale System". Wer Berufsschulen und Lehrbetriebe von innen kennt, weiss, dass nicht alles Gold ist, von dem behauptet wird, es würde glänzen...
 

Snekker

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Irgendwie doof sich darüber aufzuregen das man ohne Meisterbrief von den Handwerkskammern diskriminiert wird. Ich fände es besser, wir machen uns einmal Gedanken darüber, wie man die bestehenden Gesetze dahin gehend ausnutzen kann, um die Handwerkskammern auf ganz legalem Wege auszuhebeln. Es ist möglich und gar nicht so schwer.
 

Gast aus Belgien

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Hallo Harald! (IRS Belgium)
Mein Netzwerk hat mir berichtet, dass du nicht einmal einen Gesellenbrief als Tischler hast. Du tust dich hier mit den Stammtischparolen hervor und redest den Handwerkskammern das Wort. Wollen doch mal sehen, was mir mein Netzwerk noch so alles über dich berichtet. Ach ja hast du nun den lang ersehnten Meisterbrief, für den du den Deutschen Handwerkskammern in den Arsch gekrochen bist? Keine angst ich gönne dir den Spaß. Bloß macht dich das in meinen Augen zum Handlanger der Handwerkskammern. Du bist befangen mein Lieber. Mich wundert es gar nicht, dass du jetzt unterhalb der Gürtellinie weiter machst.
Mein Gott noch mal so einer wie du der muss den Typen von den Verbänden wie ein Gottesgeschenk vorgekommen sein. Er lässt sich so schön instrumentalisieren. Tut mir leid das ich das über dich ausplaudern muste. Du hast es mit deiner Hetze aber selbst herausgefordert. Du bist sicher kein schlechter Tischler. Aber du bist, was dieses Thema betrifft so etwas von Befangen, das ist kaum auszuhalten.

Jetzt ist mir wenigstens deutlich dass bei Dir mehr als nur eine Schrauber locker sitzt und die Info aus "meinem" Netzwerk über Deine Luftballonexistenz sehr treffend ist :emoji_grin:
Peinlich wenn man auf seine eigenen Widersprüche gewiesen wird und dann nur unter der Gürtellinie reagieren kann, ups, war das nicht was Du an Anderen bemängelt hattest? Selber aber kein Haar besser :emoji_grin:
Und ja, ich bin sehr gespannt was Dir "Dein" Netzwerk noch über mich berichten wird :emoji_stuck_out_tongue:
Ich gebe Dir noch eine kleine Hilfestellung, die deutschen Handwerkerkammern interessieren mich nicht mehr seit ich vor beinahe 30 Jahren aus Deutschland ausgewandert bin.
Soweit die Hilfestellung zu Deiner Erläuterung des Verhältnisses zwischen den deutschen Verbänden und mir.
"Dein" Netzwerk hat wohl sehr grosse Lücken und die Luft ist raus :emoji_grin:
 

magmog

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Ja, ja, das vielgelobte und immer wieder als Musterbeispiel genannte "duale System". Wer Berufsschulen und Lehrbetriebe von innen kennt, weiss, dass nicht alles Gold ist, von dem behauptet wird, es würde glänzen...


natürlich glänzt auch da nix, aber wenn ich mir die durchschnittlichen Leistungen der Kollegen in vielen Ländern der Welt so anschaue....

...und wer es wirklich will schafft es auch ohne M-Brief sich im Tischlerhandwerk zu verselbstständigen! Ich kenne da einige findige.
 
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