Senkrechtes 32mm Loch durch Balken/Pfosten bohren

dawickedc

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Hallo zusammen,

Für das Befestigen bzw. Einstecken der Turnstange in einem selbstgebauten Turnreck möchte ich in 9cm x 9 cm Balken/Pfosten (Lärche oder Douglasie) Löcher mit 32mm Durchmesser durchbohren. Diese müssen natürlich absolut senkrecht durch den Balken gehen und maßhaltig (kein ausleihern) sein, damit die Stange gerade in das Loch der gegenüberliegenden Stange eingesteckt werden kann.

Ich habe mir Schlangenboher (https://www.befestigungsfuchs.de/we...rlewis/1-schlangenbohrer-32x230-mm-form-lewis) bestellt und dachte ich könnte in Verbindung mit meinem (Wabeco) Bohrständer arbeiten. Laut meiner Recherchen ziehen sich Schlagenbohrer selbst ins Holz und sind eher für die Freihandanwendung (Metabo BS LT BS 18V) gedacht. Daher habe ich die Befürchtung, dass bei solch großen Löchern Probleme bezüglich Maßhaltigkeit auftreten könnten.

Alternativ könnte ich mir eine Art Bohrbuchse (mit der Lochsäge bzw. Forstnerbohrer) bauen, um eine bessere Führung zu haben aber trotzdem freihändig arbeiten. In diesem Post (https://www.woodworker.de/forum/threads/zu-blöd-ein-loch-zu-bohren.109201/post-667828) wird davon aber auch abgeraten, zumindest in Verbindung mit einem Schlangenbohrer.

Was würdet Ihr machen? Soll ich vom Schlangenbohrer lieber absehen/zurückschicken und evtl. einen guten Forstnerbohrer+Verlängerung (im Bohrständer?) verwenden. Dagegen sprechen aus meiner Sicht halt die 90 mm tiefen Bohrungen bei der schlechten Spanabfuhr.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Chris
 

fragnix

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Wenn es sehr genau sein soll, dann würde ich mit dem präzisesten Gerät beginnen, dass ich habe. Bei mir wäre das Standbohrmaschine oder Oberfräse.
Brauche ich dann mehr Tiefe, würde ich mit dem hinreichend langen Gerät weiterarbeiten. Das kann durchaus der Schlangenbohrer sein, z.B. im Bohrständer.

Eine Bohrbuchse scheint mir hauptsächlich die Dicke zu vergrößern, die würde ich ohne Not nicht nutzen wollen.
 

wirdelprumpft

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Der Schlangenbohrer hat ein Gewinde als Spitze.
Man kann die Spitze des Bohrers durchaus umschleifen (wie bei Forstnerbohrer) sofern man die Fähigkeit dazu hat.
 

fragnix

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Ich bin in der Hochpräzisionsliga unerfahren. Passt der Schlangenbohrer mit dem spitzen Gewinde nicht wunderbar zum spitzen Führungsloch des Forstnerbohrers aus Schritt 1?
 

IngoS

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Für das Befestigen bzw. Einstecken der Turnstange in einem selbstgebauten Turnreck möchte ich in 9cm x 9 cm Balken/Pfosten (Lärche oder Douglasie) Löcher mit 32mm Durchmesser durchbohren. Diese müssen natürlich absolut senkrecht durch den Balken gehen und maßhaltig (kein ausleihern) sein, damit die Stange gerade in das Loch der gegenüberliegenden Stange eingesteckt werden kann.

Hallo,

dazu müssen erstmal die Kanthölzer exakt rechtwinklig sein. Üblicher Weise sind das gekaufte Kanthölzer nicht. Die müssten also erstmal passend gehobelt werden. Dann bohren, auf einer Standbohrmaschine welche eine ausreichende Stabilität hat.

Gruß

Ingo
 

fragnix

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Müsste wohl am Probestück eingestellt und kontrolliert werden: Wenn am Bohrständer Anschläge vorhanden sind, kann das Loch auch von beiden Seiten mit je 4,6 cm gesenkt werden. Dann braucht es keine Handführung.
 

Johannes

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Hallo,
ich würde zuerst mit einem Forstnerbohrer 2-3 cm tiefbohren, dann mit einem langen 5mm Bohrer durchbohren und dann mit dem Schlangenbohrer freihändig hinterher. dabei ist es wichtig ein Opferholz hinter den Balken zu spannen. Die Pilotbohrung nimmt dem Einzuggewinde des Schlangenbohrers die Kraft.

Es grüßt Johannes
 

Dale_B_Cooper

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Wenn das Loch minimal zu groß ist, passiert doch nichts, ich würd irgendwie so gerade wie möglich durchbohren.
 

TomfromMuc

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Kannst Du die beiden Balken nicht aufeinander legen / zwingen und in einem Zug bohren? (oder ich versteh die Aufgabe falsch)
LG Tom
 

andi121

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Servus, 32er Forstnerbohrer beidseitig, je 45 mm tief. Ideal auf Ständerbohrmaschine, sonst mit Bohrständer. Gruß Andi
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Ich hab nen Gerüst aus Robinienstämmen, diese sind krumm und schief und mit ovalen, unregelmäßigen Querschnitten. Da hab ich Bohrungen für eine Reckstange folgendermaßen gemacht (ohne Raketenwissenschaft):

- 32er Stange, Bohrung mit 35er Forstnerbohrer
- eine Wasserwaage außen an den Stämmen an der Position fixiert, an der die Reckstange hinsoll
- Forstnerbohrer in den Akkuschrauber, OK Wasserwaage entsprach Mitte Bohrung & gibt die horizontale Richtung vor, die Flucht gepeilt, und freihand gebohrt.
- nach 3/4 Tiefe mit nem langen dünnen Holzbohrer gebohrt bis die Spitze auf der Gegenseite rauskam, dort den Forstnerbohrer angesetzt und von der Gegenseite durchgebohrt
- Kanten gebrochen, Stange durchgesteckt, pro Seite mit 3 kleinen Eichekeilchen fixiert, eine zusätzliche Schraube gegen das Verdrehen.
- meine Tochter turnt in einem Verein, und macht an der Stange auch ihre Übungen, ist also nicht nur eine ich-hänge-mich-mal-so-dran-Stange, die Stange (und die Robinienstämmchen) werden ordentlich belastet.
 

pedder

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Gewagte These. Im Gegenteil hätte ich gerade beim Schlangenbohrer mit Gewindespitze Sorge, dass ich freihändig nicht gegenhalten kann und würde auf eine Tischbohrmaschine/Bohrständer gehen.
Mir hat mal ein Schlangenbohrer mit Gewinde den MK abgezogen.

Handbohrmaschine (Ehal, ob Akku oderKabel) mit anständigem Zusatzgriff
 

WoodyAlan

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Ich leg in solchen Fällen auch die Teile aufeinander und fixiere die wie oben s hin erwähnt. Schlangenbohrer in die Bohrmaschine und ne mobile bohrhilfe an den Eurohals
 

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WoodyAlan

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Nebenfrage: 90x90 Kantholz kommen mir aufn ersten Blick etwas schmalbrüstig vor. Plus 32er Bohrung. Ich würde da mit meinen schlanken 85kg keinen Reckauf- oder Umschwung machen wollen. Is aber nur meine persönliche laienhafte Einschätzung.
 

cat60

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Ich leg in solchen Fällen auch die Teile aufeinander und fixiere die wie oben s hin erwähnt. Schlangenbohrer in die Bohrmaschine und ne mobile bohrhilfe an den Eurohals

Ich bezweifle , das der Schlangenbohrer unten genau an der Stelle herauskommt , wo er auch soll . Bei der Bohrtiefe neigen die dazu zu verlaufen . Richtig lange Bohrungen in Holz und dann noch genau zentrisch macht man besser mit Löffelbohrern . Zugegeben , da sind wir preislich in der Ferrari-Klasse und es fehlen immer noch 2mm .
 

dawickedc

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Herzlichen Dank für Euren Input, der mir sehr weiterhilft.
Also Bohrbuchse scheint nicht der Bringer zu sein, was mir auch einleuchtet.
In Sachen Präzision glaube ich und hat die Kombi Bohrständer/Forstnerbohrer (von zwei Seiten) Bohrständer/Forsterbohrer+Schlangenbohrer die Nase vorn. In einem Zug die übereinandergelegten Pfosten mit dem Schlangenbohrer zu bohren klingt zu ambitioniert für mich...

Ich muss auf jeden Fall ein paar Probebohrungen machen.

Leider habe ich keine Zimmererbohrmaschine und mein Akkubohrer hat auch keinen Griff, was wieder für den Bohrständer spricht. Löffelbohrer klingt auch sehr vielversprechend, doch leider auch keine Option.
Nebenfrage: 90x90 Kantholz kommen mir aufn ersten Blick etwas schmalbrüstig vor. Plus 32er Bohrung. Ich würde da mit meinen schlanken 85kg keinen Reckauf- oder Umschwung machen wollen. Is aber nur meine persönliche laienhafte Einschätzung.
Guter Punkt. Die fertigen Pfosten für Gartenrecks von der Stange sind genauso dimensioniert und (mit Lärchepfosten) für bis zu 120kg ausgelegt, daher bin ich optimistisch.
 

raziausdud

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Weiterer Vorschlag;

Du bohrst mit dem Schlangenbohrer durch irgendein dickeres Stück Holz so ab 5-6cm Stärke. Das auf der Standbohrmaschine wäre ideal. Wenn nicht vorhanden, freihand bohren und anschließend das Holzstück so zurichten dass die Flächen parallel bzw rechtwinklig zur Bohrung sind.

Dieses Holzstück dann auf dem eigentlichen Werkstück festzwingen und da hindurch dann bohren. Nach etwa der Hälfte der Strecke könnte das Hilfsstück dann weg, nun ist ja genügend Führung im Werkstück vorhanden.

Wie so oft beim ersten Mal: vielleicht das Ganze vorher mit anderem aber ähnlichem Material einmal durchspielen.

Rainer
 
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cat60

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Kanonen-/Löffelbohrer? In dem Fall?

Oh Mann...

Nein , in dem Fall würde ich das natürlich auch nicht machen . Hier ist es zweifelsohne nicht wirklich eine lange Bohrung . In #12 hatte ich ja einen anderen empfohlen . Ich bitte deshalb um Entschuldigung , wenn meine "Ausschweifungen" falsch verstanden wurden . Ich wollte nur darauf hinweisen , das Handwerker schon vor 100 Jahren mit einfachen Mitteln Lösungen entwickelt haben , wo heute die Fachleute meinen , ohne CNC geht das schonmal gar nicht . Hier ist ein schönes Video über diese alte Technik . Man braucht nicht einmal einen elektrischen Antrieb . Ich hoffe , das du diesen exotischen Dialekt des freundlichen Mannes auch vollständig verstehst .
 
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