Soviel Verwechslung sehe ich da nicht. Ethanol ist Äthylalkohol. Den gibt es mit unterschiedlichem Wassergehalt und mit und ohne Vergällung.
Unvergällter Ethanol ist teuer, weil eine hohe Steuer drauf liegt. Zählt quasi wie Schnaps.
Brennspiritus, Bioethanol und alles, was zum Reinigen und Verbrennen verwendet wird ist vergällt, damit es nicht trinkbar ist.
Zu beachten ist, dass Ethanol Wasser zieht. Das bedeutet, wenn der schlecht verschlossen rumsteht, steigt der Wassergehalt stetig an. Das ist ein Nachteil, wenn man ihn für Schellack verwenden will.
Das Vergällungsmittel ist u.a. ein Salz, Bitrex. Ob das beim Schellack etwas ausmacht, weiß ich nicht. Übrigens wurden die Vorschriften mehrmals geändert, daher sind Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht unbedingt heute noch gültig, weil früher anders vergällt wurde. Jedenfalls ist der Gehalt an Bitrex sehr, sehr gering.
Wenn es Probleme mit bestimmten Ethanol gibt, würde ich eher vermuten, dass der Wassergehalt zu hoch ist, evtl weil er nicht dich verschlossen war.
Methanol ist ein anderer Alkohol, der giftig ist. Trotzdem ist der manchmal vergällt, aber nicht wegen der Steuer, sondern aus Sicherheitsgründen.
Unvergällten Alkohol bekommt man im Fachhandel, in jeder gewünschten Reinheit. Für analytische Qualität hat man schon als ich noch im Labor gearbeitet habe über 300 Mark pro Liter bezahlt.
Wichtig ist halt die Aufbewahrung: Man kann den teuersten Ethanol kaufen, wenn der falsch gelagert wird, steigt der Wassergehalt und man bekommt Probleme.
Ich denke, für Leute, die das beruflich machen, spielt der Preis für den Ethanol überhaupt keine Rolle im Verhältnis zur Arbeitszeit.
Ich selbst nehme vergällten 99% Ethanol, weil mir klar ist, dass das Ergebnis von meinen beschränkten Fähigkeiten limitiert ist. Nicht vom Material.