Sind Elektrohobel wirklich so unbrauchbar wie Ihr Ruf....

blues

ww-esche
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Hallo liebe Fangemeinde der hölzernen Späne :emoji_slight_smile:

mich treibt schon lange das Verlangen um, mir einen Elektrohobel zu kaufen. Hab aber hier im Forum sagen wir mal "bescheidene Negativ Meinungen" gelesen.

Was ich mit dieser Maschine plane zu tun:

Überwiegen sägerauhe Latten (Dachlatten, Kreuzrahmen) zu egalisieren und glatt zu kriegen, damit ich sie weiter verarbeiten kann. Da diese Art der Kanthölzer doch sehr günstig ist.

Große Flächen auf Dicke hobeln oder gar abzurichten bilde ich mir nicht ein.

Vorweg: Ich kann "noch" nicht hobeln ! :confused:

Zum Thema Handhobel habe ich schon einiges gelesen. (Rali, No.5, Flachwinkel etc.) Dort bräuchte ich halt in der Grundaustattung eine ganze Menge. (Hobel, Fügeanschlag nach Möglichkeit, Schärfsteine 2 Stück oder einen Rali ((sind gang schön teuer fürs anfangen)) und viel Übung)

Ich denke mit einem Elektrohobel ist so eine Latte/Kreuzrahmen schnell mal glatt - oder wie seht Ihr das ?

Vielen Dank fürs Antworten im Voraus,

Gruß Andi
 

michaelhild

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Glatt ja, aber nicht richtig plan und vorallem nicht rechtwinklig. Vielleicht klappt es, wenn man viel Übung mit so einem Ding hat.

Anfangs hatte ich mir auch eine gekauft, dachte "Holz, da gehört ne E-Hobel zu, hat doch auch sonst jeder im Keller rumfliegen". Vielleicht habe ich 50m damit gehobelt, höchstens.

Wenn dann achte wenigstens daruaf, dass es für das Modell eine Stationäreinrichtung gibt.
 

civil engineer

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Hallo,

für mich ist ein Elektrohobel ein sehr brauchbares Werkzeug. Auf die Möglichkeit einer Stationäreinrichtung wurde oben schon hingewiesen. Zusätzlich würde ich an Deiner Stelle auf einen in der Neigung verstellbaren Anschlag Wert legen und evtl. auf im "Aufgabetisch" eingefräste V- Nuten, die als Führung zum Fasenhobeln dienen, achten.

Wer gebetsmühlenartig immer wieder das "am meisten überschätzte Gerät"- Argument bringt, hat sich m. E. noch nicht ausreichend mit der Thematik E-Hobel auseinandergesetzt oder kann mit dem Werkzeug nicht richtig umgehen.

Gruß
Jochen, der aus der Werkzeug geht zum Werkstück Fraktion.
 

yoghurt

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Hallo,
hier meine (gewerbliche) Meinung: Was Micha sagt ist völlig richtig. Ansonsten ist er E-Hobel unverzichtbar bei Reparatur und Montage von Türen und Fenstern.

Abe sonst? Meine Möbrltischlerkollegen besitzen keinen....
 

uli2003

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Um nur ein paar Latten schmaler zu hobeln ist der E-Hobel ganz O.K.
Winklig werden die händisch auch nicht von alleine..

Im Montagefahrzeug unverzichtbar. Türen und Fenster wurden schon genannt, Arbeitsplatten einpassen wenn die Wand mal rund ist, Sockelblenden hobeln, Passleisten einpassen, fasen, usw.

Ich möchte nicht darauf verzichten.

Grüße
Uli
 

michaelhild

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Wer gebetsmühlenartig immer wieder das "am meisten überschätzte Gerät"- Argument bringt, hat sich m. E. noch nicht ausreichend mit der Thematik E-Hobel auseinandergesetzt oder kann mit dem Werkzeug nicht richtig umgehen.

Da hast Du recht, aber gleichzeitig auch nicht.

Bei der E-Hobel kommt es schwer drauf an, mit was für Aufgaben man sich beschäftigt.
Wie schon geschrieben würde, bei Montage oder Einpassarbeiten auf der Baustelle, wahrscheinlich schwer verzichtbar, ebenso im Zimmereibereich.

Beim Möbelbau wüßte ich jetzt z.B. keine Anwendung für eine E-Hobel.
 

veter

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Ulmia
Kann Jochen und Uli nur vollsten zustimmen. Ohne meine 100mm Elektrohobel wäre ich auf Baustellen aufgeschmissen, insbesondere Holzbau, wie soll das da gehen ohne?.

Wie schon gesagt: für dünne, lange Latten sollte man auf jeden Fall auch eine Aufspannmöglichkeit haben, meist zwei spezielle Schraubzwingen, deren Stifte in zwei Bohrungen an der Maschine greifen, zumindest ist das so bei meiner alten AEG-Elektrohobel.

(Habe aber noch eine stationäre Abrichte/Dickte und portable Dickte mit 250mm Durchlass.)

vgv. veter
 

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

bei der Kombination E-Hobel mit Stationäreinrichtung (hatte ich bisher noch nicht gehört) bin ich aus folgendem Grund hellhörig geworden.

Ich besitze eine kleine Abrichte, bei der lt. Handbuch das Werkstück nicht kürzer sein darf als 25 cm.

Daran halte ich mich; manchmal sind meine Werstücke aber auch kürzer, dann steh ich auf dem Schlauch.

Deshalb meine Frage an die Besitzer eines E-Hobels: Kann man in Verbindung mit einer Stationäreinrichtung auch Werkstücke gefahrlos abrichten, die kürzer sind als 25 cm?
Besteht die Stationäreinrichtung nur aus Tischzwingen, die den Hobel auf dem Kopf stehend festhält oder macht sie gar den Handhobel zu einer Miniabrichte.

Wer stellt so etwas her?

Gruß
Roland
 

michaelhild

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Kann man in Verbindung mit einer Stationäreinrichtung auch Werkstücke gefahrlos abrichten, die kürzer sind als 25 cm?

Ja klar.

Abrichten kannst Du eigentlich auch kürzere Teile auf einer Stationärmaschine, dazu muss dann aber so eine Zuführlade benutzt werden.
Anders sieht es bei der Dickenhobel aus, da dürfen Hölzer konstruktionsbedingt ein gewisses Maß nicht unterschreiten.


Besteht die Stationäreinrichtung nur aus Tischzwingen, die den Hobel auf dem Kopf stehend festhält oder macht sie gar den Handhobel zu einer Miniabrichte.

Zum einen gibt es solche Ständer:

2868251031_941c5e6e33.jpg



Früher gab es auch noch sowas:

116375_485.jpg


Damit wurde die Handhobel zur Abrichte und Dickenhobel.
Das gab es von Bosch und glaube von Metabo und oder Makita. Wird aber nicht mehr gebaut und die aktuellen Bosch Hobel passen in das Boschteil auch nicht mehr rein.

Diese ganzen Ständer sind aber eher spezifische Zubehörteile. Etwas universelles habe ich noch nicht gesehen.
 

Nikster

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bello

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Hallo,

ich hatte mir mal einen Elektrohobel mit Stationäreinrichtun von Bosch gekauft. Auf Grund meines langen Gesichts nach der Inbetriebnahme kann ich verstehen, daß es so etwas nicht mehr angeboten wird.

Ansonsten nutze ich auf Baustellen einen 100 mm Makita-Hobel.

Gruß
 

Doll Bochum

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Kann Jochen und Uli nur vollsten zustimmen. Ohne meine 100mm Elektrohobel wäre ich auf Baustellen aufgeschmissen, insbesondere Holzbau, wie soll das da gehen ohne?.

Diese Hobel 100mm kosten ein "Schweine Geld" und man muß mit dem auch umgehen können. Und sind für einen der das nicht kann absolut ungeeignet. :emoji_slight_smile:Stimmts oder hab ich recht:emoji_slight_smile:
Nun ich hatte zu Anfang auch gedacht mit einem E-Hobel kann man was reißen. Und ich kann auch noch nicht Hobel. Doch ich wurde aus eigener Erfahrung eines besseren belehrt. Denn wenn man nicht aufpass hat man schnell aus einem geraden Balken einen krummen oder aus einem Geraden Brett ein krummes.
Wichtig ist erst mal mit sehr geringer Hobeltiefe ca 0,2mm üben. Bis man den Erfolg hat den man will. Und da wird einiges zu Schrott werden.:emoji_grin:
 

uli2003

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Ein Werkzeug ist immer nur so gut, wie man es beherrscht. Ein Keller voller Festool macht den Hausherrn noch lange nicht zum Tischler.

Mit dem E-Hobel lässt sich ganz sicher winklig hobeln, damit habe ich schon ganz andere Sachen gemacht. Nach 35 Jahren Umgang mit Holz sollte ich das aber auch können - sonst hätte ich den Beruf verfehlt.
Zum Möbelbau ist er wie Michael schon sagt sehr selten nutzbar.

Grüße
Uli
 

civil engineer

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Besteht die Stationäreinrichtung nur aus Tischzwingen, die den Hobel auf dem Kopf stehend festhält oder macht sie gar den Handhobel zu einer Miniabrichte.

Wer stellt so etwas her?

Hallo,

in meinem Fall Black&Decker. Der Hobel samt Stationärvorrichtung stammt allerdings aus den 1980er Jahren. Sicher paßt da nur das/die entsprechende(n) Modell(e) von B&D hinein, weil die Hinterseite so geformt ist, daß der Griff des Hobels formschlüssig gehalten wird und die Innengewinde im Hobel vorne für die Schrauben auch passen müssen. Ob's das heute noch von B&D gibt? Keine Ahnung.

Und ja, das kann man auch als kleine Abrichte nutzen.

Gruß
Jochen
 

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Donau

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Frische Otternasen! Lerchenzungen, Zaunköniglebern, Buchfinkenhirne! Gefüllte Jaguarohrläppchen! Wolfzitzenchips!

SPALTER :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:


Gruß Rainer
 

blues

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..........die anderen sitzen da drüben......

Hahaha......

naja, die Meinung scheint ja einstimmig zu sein. Von Metabo gibt es aktuell immer noch eine Stationäreinrichtung. Aber was die taugt oder hobelt weiß ich nicht.

Hmmm, also doch ein kleiner Handhobel. Wie ist den der Kunz Nr. 3 oder 4 ? Gibt es da sowas wie einen Winkelfügeanschlag ? Oder gibts den nur bei den "Anderen" :emoji_grin:

Hmmmm, ein Dicken/Abricht Hobel wird wohl erst mal noch ein Traum bleiben.

2500,- brauch ich gerade gar nicht anmelden......

Aber die Kunz Hobel scheinen bezahlbar zu sein.

Gruß Andi
 

blues

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Pass irgendwie gerade. Ich find die Firma genial.

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=ktVfZcWs3CQ&feature=em-subs_digest]Custom Sofa Table handmade by Doucette and Wolfe Furniture Makers - YouTube[/ame]

Gruß Andi
 

Hans-Friedrich

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Also so einige Konstruktionen sehen ja sehr abenteuerlich aus. Das Video gehört meiner Meinung nach verboten. Wenn dem das kleine Stück vom Schiebestock wegrutsch, wirds zum Geschoss.

BITTE NICHT NACHBAUEN! LEBENSGEFAHR!

Gleiches gilt für den "Dickenhobel" im zweiten Bild von Michael.

Die "Abrichten" mögen ja auf der Baustelle zum Anpassen von Abschlussleisten oder dergleichen noch gehen, für den Möbelbau aber total unbrauchbar. Durch den kurzen Tisch wird man eine Leiste nie gerade bekommen. Auf gleiche Dicke hobeln ist mit solchen Tischen auch nahezu unmöglich. Oder hat schonmal wer versucht, an der richtigen Abrichte etwas parallel zu hobeln?

Wenn es wirklich nur darum geht, sägerauhe Latten glatt und gleichmäßig zu bekommen, würde ich eher auf einen kleinen Dickenhobel wie den Metabo DH 330 zurückgreifen. Ist auch nicht viel teurer als ein E-Hobel mit solch einem Tisch.
 

Friesenbengel

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Da hast Du recht, aber gleichzeitig auch nicht.

Bei der E-Hobel kommt es schwer drauf an, mit was für Aufgaben man sich beschäftigt.
Wie schon geschrieben würde, bei Montage oder Einpassarbeiten auf der Baustelle, wahrscheinlich schwer verzichtbar, ebenso im Zimmereibereich.

Beim Möbelbau wüßte ich jetzt z.B. keine Anwendung für eine E-Hobel.


Fälzen. Sind die, die Fräse besetzt, kann man damit wunderbar fälzen.
Da staunen selbst die alten Altgesellen nicht schlecht.
Und das geilste. DAs ganze ist BG-tauglich
 

Jan1990

ww-ulme
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Hey mit Übung geht das auch ist aber für den Möbelbau eher ungeeignet, da man meistens eh in der Werkstatt ist (vllt in Ausnahme fällen). Dafür auf Montage für leisten, Fenster usw fast unentbehrlich.

Hier mal ein so ein Aussnahme fall:

Wir sollten mal für einen Bauern einen Tisch ( fertig maße 1000 x 6000 mm) bauen. Das Eichenholz hat er geliefert für die Platte, eine Bohle von etwa 6,30m und 1m Breite (100mm Stark) mit Ästen, rissen und allem anderen( halt eine Bauerneiche). Seine Bedingungen waren das die Platte nur Plan gehobelt, geschliffen und Geölt wird (Baumkanten blieb auch dran ledeglich rest Borke wurde entfernt und geschliffen). Die Platte haben wir mit E-Hobel und Handhobeln bearbeitet da sie durch die Dickte nicht durchpasste (80 cm). Um das evtl verziehen zu vermeiden haben wir T- Stahl quer eingefräst und verschraubt der lange Schenkel wurde vom Gestell verdeckt. War ein Super Projekt

Mfg
 

uli2003

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Oder hat schonmal wer versucht, an der richtigen Abrichte etwas parallel zu hobeln?

Indeed. Ich musste Eichenklötze hobeln, etwa 400 x 400 x 400 mm. Nachdem ich drüber nachgedacht habe, zudem den Senior gefragt habe, sagte der: Abrichte!

Das parallel hobeln daran klappte viieel besser als ich erwartete :emoji_slight_smile: Natürlich nicht auf Zehntel.

Du hast Jehova gesagt! Wo gibt's Bärte und Steine?

Nimm bitte auch ein Tütchen Kies, das tut nicht so weh...

Grüße
Uli
 

blues

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Ähhh, :emoji_grin: nachdem Ihr alle einen Damenbart und ein Tütchen Kies habt, wünsch ich Euch weiterhin viel Spaß hier :emoji_grin:

Ging eigentlich um Hobel...... :emoji_grin:

SPALTER !!! Ich weiß :emoji_grin:

Gruß Andi
 
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