Sitzwürfel aus Holz wie vorgehen?

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Hallo,
ich würde gerne zwei Sitzwürfel aus Holz selber machen (Maße: 50x50x50 Holzart: Walnuss, Olive oder Obstholz)
Dafür brauche ich erstmal das Holz. Wer kann mir ein Tipp geben wo ich Stammholz in dieser Größe herbekomme? (Raum Stuttgart)
Muss das Holz bevor ich es bearbeite getrocknet werden (und wie lange)? Kleine Risse sind für die Sitzwürfel kein Problem, sie sollten dann nur nicht auseinander fallen.
Wenn der Würfel schön geschliffen ist würde ich das ganze lasieren, oder ist ölen besser (z. B. Leinöl)?

Ich bin dankbar für jeden Tipp. Auch für weitere Tipps, die jetzt nicht direkt meine Fragen betreffen aber bei der Bearbeitung eines Sitzwürfels zu beachten sind. Ich habe mit Holz bisher noch nicht viel gearbeitet, ein wenig Erfahrung habe ich aber schon (Messergriffe, Schreibtischplatte selbst gemacht).
mfg
benjamin
 

Georg L.

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Bei den genannten Holzarten dürften Stammholzabschnitte in dieser Größe nicht leicht zu finden sein, vor allem da diese Hölzer beim Trocknen stark zun Reißen neigen.
Das Holz sollte natürlich trocken sein. Als Faustregel gilt übrigens, daß man pro cm Holzstärke etwa 1 Jahr Trockenzeit rechnen muß. Allei schon daran kannst du erkennen, daß solches Holz, sollte es wirklich in den Dimensionen erhältlich sein, exorbitant teuer ist.
 

raftinthomas

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du solltest dir vor allem auch gedanken über die konstruktion machen. "einfach" einen würfel bauen geht nicht, der geht durch schwund von alleine kaputt.
 

WinfriedM

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Und wiegt massiv bei Hartholz 80-100 Kg. Sollte also von unten ausgehölt werden, falls du den in der Wohnung auch mal verschieben willst.

Holz könnte man bestimmt dort bekommen:
Unser Rundholzsortiment

Ich hab solche massiven Würfel schonmal Live gesehen, sehen echt schick aus. Man muss aber auch echt schon viel Erfahrung und das richtige Werkzeug haben, um die Flächen wirklich gut herauszuarbeiten. Ich würd mal mit kleineren Objekten aus weichem Holz beginnen, wo der Verlust des Holzes auch kein Drama ist.

Wahrscheinlich in der Art hier...
http://www.holz-hocker.com/cubestyl..._holzhocker_holz_hocker_sitzwuerfel_home.html
 

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"Als Faustregel gilt übrigens, daß man pro cm Holzstärke etwa 1 Jahr Trockenzeit rechnen muß"

Bei einem Würfel 0,5x0,5x0,5 wären dass dann 50 Jahre??!! Erscheint mir ein wenig viel...dann kann ich in der Rente Anfangen zu bauen dass hat natürlich auch Vorteile und mein Erfahrungswert dürfte bis dahin auch gestiegen sein. Spass beisite wenn ich den beim Holzlager in die Trockenkammer gebe müsste dass doch schneller gehen oder? 2 - 3 Jahre könnte ich schon warten.

@WinfriedM: Genau solch einen Würfel würde ich gerne herstellen, und wie man auf dem Bild sieht stören die Risse nicht groß...es darf natürlich auch nicht der gesamte Würfel gesprengt werden.


Hat jemand denn schon Erfahrung gemacht mit solch einem Würfel und könnte mir genaueres zur Konstruktion sagen? Vielleicht fange ich dann doch mit einem günstigeren Holz an. Welche Holzart ist denn am besten geeignet (vielleicht Birke aber ist schwer zu bekommen denke ich mal)
 

Georg L.

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Bei einem Würfel 0,5x0,5x0,5 wären dass dann 50 Jahre??!!
Da der Holzblock nur etwa 50 cm lang ist, wird es mit Sicherheit schneller gehen. Aber 2-3 Jahre sind mit Sicherheit zu kurz, da bei so schnellem Trocknen das Holz zu stark reißt.
 

el_largo

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Hallo.

Muss es denn ein Würfel sein?

Ich hab mir aus Brennholz mal untenstehende Hocker "gebastelt". Da das Holz auch nicht trocken war, arbeitet es jetzt und reißt. Macht mir aber nix aus - das Holz war fast umsonst und meine Arbeitszeit rechne ich aufs Freizeitspasskonto.
Wenn sie auseinanderfallen wirds einen Winterabend warm im Wohnzimmer und ich mach halt wieder mal einen neuen.
 

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elgarlopin

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Holzwürfel

Hallo benjamin:
Erst durch das Lesen der Antworten auf deine Frage bin ich dahintergekommen, dass du dir einen massiven Würfel wünschst.
Wenn dem so ist, und die "50" für 50 cm stehen, kannst du dir zumindest Olive aus dem Kopf schlagen.
Warum den Würfel nicht hohl aus Brettern ("Kiste") herstellen? Evt. mit umlaufender Maserung. Spart Geld für's Holz, Gewicht und Sorgen um Risse.
Franz
 

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Vielleicht schaue ich mir auch mal an was mein Holzhändler so an Brettern da hat (so eine U-Form oder eine O-Form (natürlich mit ecken) könnte ich mir auch vorstellen, dass muss aber dann schon ein sehr sehr schönes Holz sein.
Ich finde das macht halt schon ein großen unterschied ob ich aus einem stamm heraus arbeite oder aus brettern zusammenleime. Ich finde die Hocker aus einem stamm richtig schön.
im Handel wie du an dem link sehen kannst sind diese ziemlich teuer...
hier nochmal der link: http://www.holz-hocker.com/cubestyle...rfel_home.html

Ich habe mal mit einem vom Forst geredet der hat vielleicht was für mich zum weiterverarbeiten.
Jetzt schau ich mir mal an was der gerne hätte für das Holz...vielleicht ist es ja relativ günstig.

Das Gewicht ist weniger ein problem (nur beim umzug) sonst einfach filz drunter dann kann man den auf laminat gut verschieben.

Ich werde aber trotzdem mal schauen, dass ich ein leichtes Holz (Birke oder so) nehme.

Welche Holzarten sind denn am wenigsten anfällig auf Risse (KEINE Fichte)?
Ich denke einfach zu bekommen sind Ahorn, Buche, Birke (bei mir nicht so), Eiche, Esche, Kiefer, Linde
Obsthölzer und Walnuss eben teuer.
 

GertG

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Hallo.

Muss es denn ein Würfel sein?

Ich hab mir aus Brennholz mal untenstehende Hocker "gebastelt". Da das Holz auch nicht trocken war, arbeitet es jetzt und reißt. Macht mir aber nix aus - das Holz war fast umsonst und meine Arbeitszeit rechne ich aufs Freizeitspasskonto.
Wenn sie auseinanderfallen wirds einen Winterabend warm im Wohnzimmer und ich mach halt wieder mal einen neuen.


Die sehen gut aus und gefallen mir.
Die Risse betrachte ich als zugehörig.

Auseinanderfallen können sie doch schon wegen des Gürtels nicht.
Und wenns am Po kneift, kann man doch immer noch eine ledergepolsterte MPX-Platte oben einlassen.

Was ist denn das für ein Holz?
 

el_largo

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Hallo.

die Hocker sind aus Esche, da ich auch Eschebalken im Keller liegen habe, aus denen ich ein Bett bauen möchte, zu dem die Hocker in der Machart passen - oder eben andersrum... (ich schrieb darüber in einem eigenen Thread)
 

traubensaft2

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Ich habe jetzt mit einem Fachmann geredet. Der hat mir gesagt, dass es immer Risse geben wird, solange ich einen ganzen Stamm nehme. Ist auch logisch: außen trocknet schneller als innen, dadruch Rissbildung.
Theoretisch könnte ich ja von unten her das innere (Mark) rausbohren (ich muss ja nicht bis oben durchbohren) Vorteil wäre, dass das Holz auch innen trocknen kann. Was haltet ihr davon? Bringt das was, dass die Rissbildung nicht so stark ist?

Habe mal ne Zeichnung gemacht damit ihr besser wisst was ich meine. Der Würfel ist von unten her durch einen Zylinder in der Mitte von ausgeschnitten (die Masserung stimmt nicht, habe nichts passendes gefunden).
hocker.JPG
 

WinfriedM

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Wenn ich es richtig erinnere, ist der Volumenschwund durch Trocknung im Kern auch wesentlich geringer und nimmt nach außen zu. Ganz egal wie langsam du trocknest - es wird so immer zu Rissen und Spannungen kommen. Das siehst du z.B. an dünnen Baumscheiben, die ja überall recht gleichmäßig trocknen können und trotzdem reißen.

Den Kern zu entfernen, führt zu einer Entlastung. Das kann sogar ein recht großes Loch werden, was dann auch Gewicht reduziert. Wie sich das auf die nicht ausgebohrte Sitzfläche auswirkt, kann ich schlecht abschätzen.
 

traubensaft2

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Oder ich mache das sogar durchgehend (8 cm) Bei einer so großen Sitzfläche dürfte dass doch nicht so viel ausmachen....wrid nur schwierig das richtige Werkzeug dafür zu beschaffen.
hocker2.JPG

Für die Sitzfläche ist das Loch wenig störend (die Zeichnung ist natürlich maßstäblich) finde ich und wenn dadurch die Rissbildung schwächer wird...
 

dascello

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Ich würde beides tun: Wie bei alten (und neuen) Holzskulpturen würde ich den Block aus kleineren Vierkantblöcken fügen (hierzu die Regeln beachten: Splint an Splint, Kern an Kern) und dann am Ende das Ganze von unten aushöhlen, dass nur noch 40 mm Wandstärke übrig bleiben. Ich habe mal einen Tischfuß so ähnlich gebaut (mit Glasplatte) indem ich verschiedene Holzarten miteinander vermischte (Birne, Kirsche, Nuss, Birke, Ahorn, Linde und ein oder zwei Lamellen eines Holzes, das ich nicht identifizieren konnte). Das Ding ist super geworden, ist nicht gerissen und erfreut die beschenkte Lady noch heute.

Gruß

Michael
 

WinfriedM

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Wobei es einen ganz besonderen Charme hat, wenn es wirklich aus einem Stück ist. Das hat sowas Ursprüngliches. Gerade dieser Gegensatz zwischen dem Ursprünglichem und der viereckigen Geometrie mit glatten Flächen macht für mich den Reiz aus.

Natur trifft auf geometrische Ordnung...

Ein Loch oben drin in der Sitzfläche wäre für mich schon zu viel.
 

traubensaft2

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@dascello: Ich bin nicht darauf aus, dass gar keine Risse im Holz sind! Die Risse gehören zur Gestaltung des Würfels dazu. Was ich aber nicht möchte sind sehr große Risse die dazu führen, dass mir der Würfel auseinander fällt.
Ein zerteilen kommt für mich daher nicht in Frage.

ich bekomme das holz dafür für 20EUR pro Würfel (vielleicht sogar Kirsche:emoji_slight_smile:, aber der hat anscheinend einiges rumliegen deshalb lasse ich mich dort noch ein wenig beraten) Für meine Begriffe ist das sehr günstig oder?
 

traubensaft2

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Hallo.

die Hocker sind aus Esche, da ich auch Eschebalken im Keller liegen habe, aus denen ich ein Bett bauen möchte, zu dem die Hocker in der Machart passen - oder eben andersrum... (ich schrieb darüber in einem eigenen Thread)

Wie alt sind denn deine Sitzhocker? Hast du die irgendwie behandelt (Wachs)?
 

Dirk41

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Hallo,
ich würde am besten mal im Branchenbuch oder im Internet nach einem Sägewerk suchen. Vielleicht kannst du ja was abstauben....und erst einmal ein bisschen ausprobieren....ist vielleicht besser !!
Da es sonst teuer werden kann. Wir habe bei uns in der Nähe ein Sägewerk (NRW), dort gibt es immer irgendwelche Reste aus Eiche so zum Mitnehmen..
gruss
 

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Ich würde eher im Umkreis nach kleinen Sägereien Ausschau halten, als im Internet zu suchen. Bei den Kleinen gibt es meiner Meinung nach eher mal ein Stück, das zum Brennholzpreis abgegeben wird, als bei den Großen, die nur Profit im Kopf haben, um noch größer zu werden!

@traubensaft2: die Hocker sind jetzt ca 5 Jahre alt. Die Esche, von der sie stammen wurde im Winter zuvor gefällt.
Behandelt hab ich die beiden Hocker mit Livos kunos Naturölsiegel.
 

traubensaft2

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So ich habe mir jetzt zwei Stämme (Esche und Edelkastanie) besorgt. (ich stelle noch ein Foto ein)

Meine Frage nun, soll ich die Stämme liegend oder stehend lagern. Zur weiteren verarbeitung empfiehlt es sich (habe ich gelesen), die Stirnseiten mit Farbe oder Wachs zu behandeln um die Trocknung zu verlangsamen.

Die Rinde habe ich bereits abgenommen bzw. die Stämme sind schon rechteckig zugeschnitten.
Ich bin vom eigentlichen Konzept abgewichen näheres erkläre ich am besten anhand der Fotos. (Der Eschenstamm wiegt über 100 kg, ich habe schon einiges getragen aber dieser Klotz ist unfassbar...:eek:)
 

devildriver

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Stirnflächen so schnell wie mgl einstreichen, ich pinsle immer Weißleim drauf.
Stämme wenn es sich anbietet stehend lagern, dann aber mit der ursprünglichen "Kronen"-Seite nach unten.
Ansonsten liegend im Freien lagern, mind. 30cm Abstand zum Boden, abdecken und vor direkter Sonnenbestrahlung schützen.
 

traubensaft2

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Hier nun mal Bilder von dem Holz.

Der erste ist die Esche (60 hoch). Wie zu sehen ist wurden nur drei Seiten gerade gesägt. Den schönen Buch soll der Hocker ruhig behalten:emoji_slight_smile:

Der zweite ist die Kastanie (60 hoch). Während ich bei der Esche annährend ein Quadrat hinbekommen kann ist es hier nicht möglich. Dadurch das der Stamm zu klein war habe ich keine klaren Schnittkanten, aber diese Aussparungen werden auch ganz nett aussehen.

Das ganze wird erstmal mind. 1 Jahr getrocknet. Dann werde ich mich wieder melden.

DSCF8412.JPG

DSCF8415.JPG
 
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