Spaltkeil und Co.: Hinweise zur Sicherheit an Holzbearbeitungsmaschinen

Mitglied 67188

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Zum Schutz vor Spänen trägt der alte Tischler eine Lederschürze, wie die Schweißer.
so weit ich weiss war die Schreiner- oder Tischlerschürze schon immer aus Baumwolle.
Bei den Zimmerern gibt es den Begriff Deutschleder, dass ist aber auch Baumwolle mit rund 600gr./m² .
Ursprünglich für den Bergbau gewebt.

Allerdings denke ich, dass es hier nicht um die gemeingefährlichen, hinterhältigen Späne geht die,
die Sonntagsrobe verschmutzen, sondern um gröbere Geschosse.
Da hilft allerdings in erster Linie nur fachgerechte Bedienung und wenn die nicht da ist, dann ist
tatsächlich die Ritterrüstung eine gute Idee.
 

Mitglied 59145

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Das habe ich auch gedacht! Werkzeugverdeckung,Absaugung und das lesen der BGHM Merkblätter helfen ungemein. Trägt wirklich jmd. eine Schutzbrille an der Kreissäge? Habe ich da was verpasst und eine eklatante Bildungslücke, das ist doch auch nicht Vorschrift !?

Gruss
Ben
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Moin Ben,

Trägt wirklich jmd. eine Schutzbrille an der Kreissäge?

Ja, bekenne mich als schuldig!

Sicher nicht bei Arbeiten in Massivholz oder (eher selten) Plattenmaterial.
Bei Alu und gewissen Kunsstoffen aber definitiv, da "spratzeln" die Späne schon etwas anders umher (die sind zu schwer um von der Absaugung erfasst zu werden).
Schurz und Ritterrüstung eher nicht, sind ja nicht in der Gastro, am Schweissplatz oder aif nem Mittelalter-Festival.

Lederschurz beim schweissen (wenn es nicht nur 1-2 Punkte sind) trage ich definitiv, alkeine der "Strahlung" wegen.

Gruß Stephan
 

Mitglied 59145

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Stimmt, bei Alu auf jeden Fall!!!
Ist bei mir aber sicher 5Jahre her, aber vollkommen richtig!

Gruss
Ben
 

Sel

ww-esche
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Um ehrlich zu sein, ich trage eine Lederschürze (echtes Leder, Schweißerschürze). Auch an der Bohrmaschine. Die Schürze ist sehr preiswert (max. 10 Euronen) und schützt wirklich vor Geschossen. Da kann wirklich schon massiv was sich selbstständig machen, durch die Schürze kommt das Teil nicht. Klar merkt man das, kann einen blauen Fleck geben. Aber immer noch besser als ein Loch im Bauch.

Brille? Na ja... Ich bin Brillenträger, da nehme ich das nicht so genau. Allerdings trage ich die richtige Schutzbrille am Schleifbock. Und erst recht wenn ich Metall bearbeite.

Wie siehts bei euch mit Atemschutz aus? Wenigstens die billige Staubschutzmaske für weit unter einem Euro? Ich denke da an die Benutzung beim Sägen, beim Schleifen und solchen Arbeiten.

LG Sel
 

FredT

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Brille immer, ist bei mir zusammen mit dem Gehörschutz, da kann man sie nicht vergessen. Eyemuffs aus Australien.

Im Ernstfall nützt nämlich die Korrekturbrille gar nix... wenn sie nicht ohnehin zerstört wird.
 

Docjoe1967

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yoghurt

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Hallo,
das Thema ist wahrscheinlich schon zu alt. Dann gehen die alten Links nicht mehr.
 

yoghurt

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Hallo,
ich rekapituliere den Artikel aus der Erinnerung mal schnell. Da hat sich ein Mitarbeiter erschossen in dem er hinter dem Werkstück an der Kreissäge stand. Der Parallelsnschlag war zu lang, so dass das Werkstück an der falschen Stelle Druck bekam. Das Sägeblatt hatte zu viele Zähne was zu einem erhöhten Rückschlagrisiko geführt hat. Um alles falsch zu machen war der Spaltkeil demontiert. Der MA hat Leisten geschnitten und eine hat ihn durchbohrt. Exitus.
 

schreinerheiri5

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Vielen Dank für all die Links!

Ich stelle daraus eine Sammlung für meinen Neffen zusammen. Er ist dabei, eine Kreissäge in Betrieb zu nehmen. Er ist Schlosser und neigt gelegentlich zu Ungeduld...

Youtube ist ja hinsichtlich sicheres Arbeiten an der Kreissäge ein Horrorkabinett. Mir bereitet es fast körperliche Schauer beim Anblick wie oft da unbeschwert nahe am offenen Sägeblatt rumgefingert wird. Vernünftige Schutzhauben, richtig eingestellte Parallelanschläge und sichere Schiebegriffe tauchen selten auf.
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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ich bin ja nur ein unbedarfter Geisteswissenschaftler, der aber in einer Schreinerei mit Sägerei aufgewachsen ist, mit einem Vater (mittlerweile 91), der vor dem Berufsumstieg immerhin noch den Schreinermeister gemacht hat und dem daran gelegen war, dass sich der freizeitschreinerisch begeisterte Sohn nicht die Finger abtrennt.

Da Schweizer, selbstverständlich die SUVA-Richtlinien verinnerlicht, und alle Schutzvorrichtungen vorhanden.
Mein Geld verdiene ich mehrheitlich mit Schreiben, und da kann ich KEINEN EINZIGEN Finger entbehren. So bin ich sehr sicherheitsbewusst.

Weil es da ab und zu gute Tricks zu entdecken gibt, bin ich in faulen Momenten doch auch ab und zu in Youtube unterwegs. Aber viel mehr 'entdeckt' man da totalen Mist.

Bin da mal auf ein sehr 'bemerkenswertes' Video gestossen:
https://www.youtube.com/watch?v=MAfuw8SOHg8
Es gibt da - neben unendlichem Gequassel - eine Sequenz von ca. einer Minute, in dem der Grosse Experte schmale Massivholzleistchen auf einer Kreissäge schneidet.
Da sind geballt gleich VIER sicherheitsmässig schwere Fehler zu sehen:
  • keine Schutzhaube
  • kein Spaltkeil
  • kein zurückziehbarer Parallelanschlag
  • rumfingern am offenen Sägeblatt mit Handschuhen
Naiverweise hatte ich gedacht, kann ja nicht sein, weiss der das nicht besser, der müsste doch seinem Publikum gegenüber ein gewisses Verantwortungsbewusstsein haben??? Doch schnell hatte ich das kapiert: In den Kommentaren gibt es Hinweise auf gewisse Probleme. Doch der Autor ignoriert diese. Dafür schreiten seine Anhänger ein mit "Klugscheisser" usw...
Der ist Profi, der von Youtube und Vertrieb von Gadgets lebt. Dem ist alles wurscht...
 
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WinfriedM

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Ja, so ist das im Internet und auf Youtube. Ein großer Unterschied zu Büchern, wo man sich früher Wissen geholt hat. Die unterlagen einer gewissen Qualitätskontrolle. Aber auf Youtube kann eben jeder ohne Qualifikation alles machen. Da muss jeder selber lernen, Spreu von Weizen zu trennen.

Lets-Bastel ist auch bekannt für gefährliche Dinge.
 

carsten

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Hallo

da hast du aber auch DIE Ikone des Bastelns herausgenommen. Also Betonung auf Basteln mit handwerklichem Arbeiten hat das wenig gemein.
Lohnt sich nicht darüber aufzuregen. Der hatte auch schon einen Unfall mit bzw an der Kreissäge und macht trotzdem weiter.
Über seine Arbeitsweise wundern, amüsieren und am besten nicht weiter verbreiten.
Andererseits wie war das: Nichts ist so wertlos, dass es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen könnte.
 

schreinerheiri5

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Nichts ist so wertlos, dass es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen könnte
:emoji_joy::emoji_joy::emoji_joy:

GENAU das habe ich mit einem Ausschnitt aus dem gelinkten Video gemacht.
Hatte für meinen Neffen (Metaller, der sich eine Holz-Kreissäge zugelegt hat) ein paar Videos (v.a. SUVA und ein paar andere, spezielle Sachen) zusammengestellt. Nachdem ich DAS entdeckt hatte kam der entsprechende Ausschnitt noch hinzu mit der Liste was da alles schief läuft...

P.S.: wusste nicht, dass der eine bekannte Grösse ist... umso schlimmer... :emoji_scream:
 

magmog

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Guuden,

bitte lasst es mit Einsatz von Schürzen im Bereich von Maschinen,
dort habe sie nicht am Mensch zu sein.
Nicht grundlos ist dort nur eng anliegende Kleidung zu tragen,
wie auch offenen lange Haare, Bärte, Schals, Halsketten, Armbänder
und ähnliches an diesen Stellen höchst gefährlich sind!
Ich war Zeuge der Zerspanung des unteren Randes eines eingezogenen weit geschnittenen Pullovers und eines Hüftbündchens einer offen getragenen Arbeitsjacke.
Glücklicher weise gab es in beiden Fällen nur Zitterknie und blasse Gesichter,
in einem der Fälle noch verbogene Abrichttischlippen ohne Messerberührung.
 

dsdommi

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Hallo und schönen 1. Mai.
Weil es hier gerade hin passt und ich ja seit kurzem den Verschiebbaren Hilfsanschlag an der Metabo 1688 habe, noch mal eine Frage dazu.
Bisher habe ich den Hilfsanschlag nur benutzt wenn ich mit dem Queranschlag bzw jetzt Schiebeschlitten gearbeitet habe. Länge bis kurz vor Mitte des Sägeblatt. Am Parallelanschlag bisher nicht, weil der sich ja nach hinten öffnet und damit ein Verklemmen ja verhindert werden soll.
Sollte man den Hilfsanschlag etwa immer nutzen? Dann würde ja tatsächlich das Maßband keinen Sinn haben.
Und dann noch eine 2. Frage
Empfohlene Schnittgeschwindigkeit liegt wohl wie ich von Dietrich gelernt habe bei 50m/s.
Hier stand jetzt was, dass man aber Mindestens 39m/s haben muss.
Womit hängt diese Zahl zusammen?
Also warum 50 empfohlen und warum mindestens 39?
Danke Euch.
 
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